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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diei. Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung frei Haus M Rpi. Postbezug monatlich 2.3» NM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen ha, der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Preise,und NachlaWtze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 3 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kein- Gewähr. Anzeigen sind °n den Erscheinunastagen bis oornn IN Ntu- aufruaeben — Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann^ Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D.A.VIII 22A Geschäftsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-St-affe 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadiales zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 210 88. Jahrgang Dienstag, den 8. September 1936 Auftakt in Nürnberg Der Führer eröffnet den Neichspartettag 1938 Der Rcichsparteitag 1936, dieser Höhepunkt der inncr- politischen Ereignisse dieses Jahres, nimmt heute seinen Anfang. Der Führer trifft im Pause des Nachmittags ur Nürnberg ein und wird nach dem Programm, das schon Während der letzten drei Parteitage in dieser Form scst- gelegt war, im Rathaus in Gegenwart von Vertretern der NSDAP, und der Reichsbehörden den Parteitag offiziell eröffnen. Die alte Reichsstadt hat wieder ihr Festgewamd angelegt. Wie immer, haben es die Nürnberger ver standen, den schönen alten Häusern mit Erlern und Chör- lein durch die fein abgestimmten Farben und die Eigenart der Ausschmückung eine besondere Note zu geben, die den Charakter dieser alten deutschen Stadt wirkungsvoll unter streicht, dieser Stadt, die sich auch jetzt wieder wie ein wah res Schmuckkästchen darbietet. Das leuchtende Rot der Fahnen des Reiches, der bunte Schmuck der Häuser, das Grün des Blattschmucks, all das verschmilzt zu einer eigen artigen Farbensymphonie und .gibt so den rechten Rahmen für Nürnbergs große Tage. Jeder Einwohner der Stadt — das erkennt man beim Durchwandern der Stadt — setzt seinen höchsten Ehrgeiz darein, das seine zu tun, um den Gästen einen beispiellos herzlichen Empfang zu bereiten. Ein gewaltiger Verkehr brandet -um den Nürnberger Hauptbahnhof, wo die vollbesetzten Züge der Reichsbahn Tausende von Gästen aus allen Teilen des Reiches heran bringen. Neben den Dialekten aller deutschen Gaue Höri man aufsallend viele fremden Sprachen. Auch Kraftwagen -mit den verschiedensten ausländischen Kennzeichen durch fahren die Stadt, ein Zeichen für die lebhafte Anteilnahme des Auslandes an diesem Ereignis. Wehrmacht und Arbeitsdienst bereits eingetroffen Zum Teil mit Sonderzügen, zum Tei! mit Kraft wagen der Wehrmacht waren bis Montagmittag bereits 10 000 bis 12 000 Mann aller Waffengattungen eingetros- fen. Das Straßenbild selbst wird immer mehr beherrscht von den Uniformen der Wehnnachtteile und der einzelnen Politischen Gliederungen. Ein Teil der SS.-Standane „Deutschland" und die Leibstandarte „Adolf Hitler" sind ebenfalls schon mit klingendem Spiel in Nürnberg ein gezogen. Die ersten Abteilungen des R e i ch s a r b e i l s - dienst^s, der in Stärke von über 40 000 Mann an den Nürnberger Tagen teilnimmt, sind im Lager Langwasscr eingerückt. In insgesamt 63 Sonderzügen traf im Laufe des Tages der Arbeitsdienst in Nürnberg ein. Am diesjährigen Parlenag nehmen zum ersten Male auch die zur Ausbildung aus den Ordensburgen ausgesuchten Parteigenossen teil. Die Männer der Ordens burg Vogelsang trafen aus Lastkraftwagen in Nürnberg ein und marschierten unter Vorantritt von Spielmanns zug und Musikkapelle hinter ihrer eigenen Fahne nach der Meldung durch Hauptamtsleiter Gohdes in Sechserreihen am Organisationsleiter Dr. Ley vorbei. Sie machten in Haltung und Stimmung einen vorzüglichen Eindruck und wurden von der Nürnberger Bevölkerung freundlich begrüßt. Zehntausend Arbeiter Ehrengäste der OAF. Am Reichsparteitag in Nürnberg nehmen 10 000 deutsche Arbeiter als Ehrengäste der Deutschen Arbeitsfront teil. 24 Sonderzüge werden aus jedem Gau 500 Mann nach Fürth bei Nürnberg befördern, wo die Unterbringung in Gemeinschaftslagern stattfindet. Kosten für Fahrt, Verpflegung, Unterbringung und Veranstaltun gen werden von der Deutschen Arbeitsfront getragen. Der Urlaub wird für den Großteil vom Betriebsführer bezahlt, außerdem werden viele Betriebsführer ihren Gefolg- fchaftsmitgliedern noch ein Zehrgeld mitgeben. Die Gäste werden in Nürnberg an fünf offiziellen Veranstaltungen teilnehmen, und zwar an den Appellen des Reichsarbeits dienstes, der Politischen Leiter, der SA., an dem großen „KdF."-Volksfest und an den Vorführungen der Wehr macht. Der Reichsparteilag wird für die 10 000 Ehrengäste aus den Tausenden von Betrieben ein unvergeßliches Er lebnis sein. Nicht alle schassenden Menschen in den Betrie ben können an dem Reichsparteitag teilnehmen. Aber sie sollen mit den w ooo Ehrengästen in Nürnberg weilen und fühlen, daß durch diese Einladung der Zehntausend ihnen ein Teil ihrer Opferfreudigleit im Dienst am Aufbau unseres Volkes abgegolten wird. Die Hitlerjugend sammelt sich in Fürth Die Abordnungen der Hitler-Jugend, die an dem Adols-Hitler-Marsch nach Nürnberg teilnahmcn, sammelten sich in Fürth. I500 Hitlerjungen aus 25 Gebieten mit 370 Bannfahnen werden in dem Zeltlager untergebracht. Die Marschleistungen dieser Hitler-Jugend-Gruppen sind, schon vom sportlichen Standpunkt aus betrachtet, recht beachtlich. Die Jungen aus dem Gebiete Ostland mußten 910 Kilometer in 47 Tagen zurücklegen. Sie sind bereits am 23. Juli abmarschiert. Das Gebiet Pommern schickte die Jungen auf eine Strecke von 765 Kilometer, für die gleichfalls 47 Tage benötigt wurden. Die Mitglieder der Hitlerjugend des Gebietes Berlin legten 615 Kilometer in 34 Tagen zurück. Jeder dritte Tag war ein Ruhetag. Im Laufe des heutigen Tages besichtigt Reichsjugend führer Baldur von Schirach diese Gruppe der Hitler- Jugend. Die 1500 Hitlerjungen werden dann am Mitt wochvormittag durch Nürnberg in das große Lager der Hitler-Jugend marschieren. Der Weg führt am „Deutschen Hof" vorbei. Dort werden die Träger der 370 Bann fahnen und die Gruppen der Hitler-Jugend Aufstellung nehmen. Der Führer wird diese Gruppen besonders be grüßen. BOM.-Reichstreffen in Äamberg Am Donnerstagnachmittag treffen in Bamberg Sonderzüge aus allen Gauen des Reiches mit 5000 BDM.- Führcrinnen ein. Ihre Unterbringung erfolgt in Privat quartieren. Am Abend findet auf dem Domplatz die Be grüßung statt. Der Freitagvormittag ist für Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten der Stadt bestimmt. Um 18.30 Uhr beginnt der Abmarsch von den Sammelplätzen zur Abendfeier aus dem Domplatz. Der Neichsjugendführer wird hier das Wort nehmen und 367 Untergauwimpel aus dem Reich weihen. Am Samstag erfolgt am frühen Mor gen der Abtransport nach Nürnberg zur großen HJ.- Kundgcbung im Stadion. Nachmittags bringen Sonder züge die Mädel nach Bamberg zurück. Als Abschluß des Reichslreffens findet am Abend ein Singen auf den 25 Obergausammelplätzen statt. Am Sonntagvormittag wird dann die Rückfahrt in die Heimat angetreten. Einzug Ser Arbeiisdiensimänner Mit klingendem Spiel zogen die ersten graubraunen Marschkolonnen des Arbeitsdienstes in das riesige Zelt lager in Langwasser ein. In straffer Haltung, den Spa ten geschultert, zum Teil mit Heidekrautsträußen ge schmückt, marschierten die Arbeitsdienstmänner von den Bahnhöfen in die Stadt der Reichsparteitage ein. Der ersten Kolonne folgte in ununterbrochener Kette Abtei lung auf Abteilung. In kürzesten Abständen liefen 63 Sonderzüge des Arbeitsdienstes auf den Bahnhöfen ein. Aus allen Abteilen klangen fröhliche Lieder, und Heller Jubel brach regelmäßig aus, wenn die Türme der alten Reichsstadt und dann wenige Minuten später die gewal tigen Bauten des Parteilaggeländes sichtbar wurden. Zehmausende von Arbeitsdienstmännern, denen die Freude darüber aus den frischen, sonnengebräunten Ge sichtern leuchtete, daß sie an der großen Heerschau der Be wegung teilnehmen dürfen, entstiegen den Zügen. Bis gegen 20 Uhr konnten sämtliche Sonderzüge des Arbeits dienstes abgefertigt und das Heer der 43 000 Arbeits männer in das Lager Langwasser befördert werden. Reich der Kraft und des Friedens Stark und unerschüttert, auf dem sicheren Fundament gläubigen Vertrauens gebaut, steht in der Brandung des Unfriedens und der Zerstörung im Herzen des Kontinents das neue Deutsche Reich, ein Bürge des Friedens nach außen, ein Boll- und Schutzwerk neuen blühenden Lebens nach innen. Im Wunder dieser Wiedergeburt einer Nation waren die drei Parteitage in der alten freien Reichsstadt Nürnberg Höhepunkte von überwältigendem Eindruck. Nach dem Reichsparteitag des Sieges und dem Reichs parteitag des Willens zeigte der Parteitag der Frei heit, wie nie zuvor die ganze Kraft, den ganzen Willen des neu geeinten deutschen Volkes. Wieder ist ein Jahr ins Land gegangen; ein Winter, der das deutsche Volk zu einem der größten sozialen Hilfs werke der Weltgeschichte vereinigte, ein Frühling, in dem es mit der Wiederbesetzung der Rheinlands die letzten Ketten abstreifte, und ein Sommer endlich, in dem das neue Deutschland, bewundert von der ganzen Welt, das große Friedensfest der Olympischen Spiele in einem Geiste durchführte, der unbestritten als die höchste Erfüllung des olympischen Ideals anerkannt wurde. Nur wenige Tage sind vergangen, seitdem das olympische Feuer erlosch und mit. dem machtvollen Dröhnen der Olympiaglocke das größte Sportfest aller Zeiten ausklang, und nun werden in wenigen Stunden die alten ehrwürdigen Glocken von allen Türmen Nürnbergs herab das größte Fest aller Deutschen einläuten: den achten Parteitag seit der Grün dung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei, den vierten seit der Errichtung des Dritten Reiches durch Adolf Hitler. Wiederum marschieren durch die Straßen der alten Reichsstadt, in der sich große deutsche Vergangenheit und große deutsche Gegenwart wie kaum irgendwo anders zu einer einzigartigen Einheit zusammenfügen, die Männer Adolf Hitlers. Das brennende Rot der Fahnen und Ban ner und Wimpel, das Grün der Girlanden und das Gold der Bänder erfüllen die altersgrauen Mauern Nürnbergs mit neuem Leuchten. Und in den Gesichtern der Menschen, die sich in den Straßen und engen Gassen drängen, liegt der Ausdruck eines großen Erwartens, eines starken Er lebens und eines freudigen Bekennens. So beginnt dieser Parteitag 1936 wieder als ein Fest des ganzen deutschen Volkes, das den Geist der Bewegung Adolf Hitlers in sich ausgenommen hat und stolz ist auf das, was durch diesen Geist auch im letzten Jahre wieder für Deutschlands Größe und Ehre, für seinen Wohlstand und seine Sicherheit erreicht worden ist. Die gewaltigen und schönen Bauten Nürnbergs sind ein Symbol dieses Geistes. Stolz, trutzig und wehrhaft stehen die Mauern der Burg, die Bastionen und Wälle, Bauten, in denen deutsche Kraft, deutscher Wehrwille, deutscher Glaube an sich selbst zum steinernen Denkmal geworden ist. Daneben aber stehen die Bürger- und Pa- trizierbauten als Zeugen einer hohen Kultur, die in den Werken eines Albrecht Dürer, eines Veit Stoß, eines Peter Vischer und eines Hans Sachs bewies, daß sie aus der Seele des Volkes kam und im tiefsten Grunde deutsch war Diese symbolhafte Verschmelzung von Sicherheit, stol zem Wehrwillen und einer besonderen kulturellen und geistigen Sendung wird gerade in der Woche des Partei tages in Nürnberg besonders klar. In diesen gewaltigen politischen Kundgebungen und in den Stätten, die für ähre Durchführung gestaltet wurden, kommt dte ungeheure L e b enskraf 1, der unbeugsame Wille und der uner schütterliche Glaube an die Sendung der Nation zum Ausdruck. Gläubiges Bekennen zur Vergangenheit und zur Zukunft erfüllt die Menschen, die aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes auch jetzt wieder zum Partei tag nach Nürnberg zusammenkommen. Sie wissen, daß der Mann, der dieses neue Deutschland schuf, ihnen allen erst die Kraft gegeben hat zu diesem Glauben und zu