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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger , Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme Her gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 46 Rpf., bei Lieferung frei Hauk Iv Npf., Postbezug monatlich 2L0 RM. Im Falle höherer Gewalt ober sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreise«. — Preise und Nachlahsätz« bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 1Ü Uhr auszugeben. — Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. VII.: 2250. Geschäftsstellen: Alberich aße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 55V Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Etadtrates zu Pulsnitz und des Gemsinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 198 Dienstag, den 25. August 1936 88. Jahrgang Kin krlsk «Iss kükrsrs Zweijährige Dienstzeit Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Erlast über die Dauer der aktiven Dienstpflicht in der Wehrmacht Dom 24. August 1A36 unterzeichnet: Zum 8 8 des Wchrgcsetres vom 21. 5. 1935 (RGBl. I S. 609) verordne ich unter Aufhebung meines Erlasses bom 22. 5. 1935 (RGBl. I S. 614): Die Dauer der aktiven Dienstpflicht bei den drei Wehrmachtstcilru wird einheitlich auf zwei Jahre festgesetzt. Der Reichskriegsmrnister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht erlässt die erforderlichen Ausführungs- und Uebcrgangsbestimmungen. Berchtesgaden, den 24. August 1936. Adolf Hitler, von Blomberg. Während in Berlin das große olympische Fest des Friedens staitsand und Deutschland glücklich war, feinen Gästen einen Einblick geben zu.können in die Ruhe und Ordnung des heutigen Reiches, bebt die Welt an zahl reichen Stellen unter den Schrecknissen blutiger Bürger kriege und wilder Wirlschaftskämpfe. Eine ziffernmäßig kleine, aber im Solde ihrer rassi schen Verfilzung einen mächtige» Einfluß ausübende intcr- NGionale Hetzgruppe versucht, die Welt in das Chaos des kommunistischen Zusammenbruches zu stürzen. .Ungeheuer Verstärkt Der „Völkische Beobachter" schreibt unter der Ueber- schrift „Deutschland beugt vor": „So war es uns in den letzten Wochen: Wir standen Wie auf einer Insel, mitten im stürmenden Meer, wir sahen die flüchtigen Wolken, hörten den Donner der schäumenden Wogen und das Pfeifen des Sturmes und oftmals haben wir voll Sorgen auf den Deich um uns geschaut, den wir fest und stark um uns errichteten, ob er wohl halten und schützen würde gegen die immer steigende gierige Flut in kommenden Zeiten. Jetzt hat der Führer gesprochen und alle Mann, jeder Mutz seinen Sandsack dazutragen, in erster Linie die jungen Männer des Volkes. Jetzt wird der Wall »och höher und noch stärker werden, damit wir auf Feld und Flur, auf freiem Äcker in Ruhe unseren Werktag erfül len, der uns schon heute die ersten Früchte einer gewaltigen Arbeit beschert. Wir schirmen Deutschlands Frieden und damit die Ernte eines gigantischen Kampfes um unseres Vol kes Wiedergeburt und jeden Spatenstich und jeden Hammer schlag erfüllen wir in Dank an Adolf Hitler, der uns die Kraft gab, das Werk zu bauen und zu schirmen. Spanien hat der Welt und nicht zuletzt Deutschland ge- Zeigt, daß die Bedrohung des inneren und äußeren Fin dens um uns mehr als nur eine Phrase oder eine Geste ist. Spanien und das eigene Erlebnis, als sich noch im eigenen Haus die Söldlinge Moskaus erheben konnten, haben uns den ganzen blutigen Ernst jener pro grammatischen Worte aus Moskau spüren lassen, die da sagten: Die Rote Armee habe über ihre rus sische Basis hinaus die Aufgabe, in aller Welt Bannerträger und Waffenführer der kommunistischen Weltrevolution zu sein. Der russische Schritt vom 11. August, der praktisch eine Verdoppelung der lanadienenden Sowjetarmee zur Folge hat. soll jenen Kräften, die Deutschlands Todfeinde sind, nun nicht die Möglichkeit geben, von außen her doch noch zu rrreichen, was SA und SS einstmals mit Blut und Leben von innen her ihnen unmöglich machten. Deutschland ist nach den jüngsten Bildern der Geschichte nicht gewillt, sich Überrumpeln zu lassen! Fast alle Länder um Deutschland haben Armeen mit wehr als einjähriger Dienstzeit. Deutschland gleicht sich nun an, wobei in Rechnung zu ziehen ist, daß bisher bereits »rotze Teile des deutschen Heeres, wie beispielsweise die Ma- pnd Vabei die Rüstungen, die den bolschewistischen Militu- rismus in die Lage setzen sollen, dieser Aufgabe zu ge nügen. Wenn nun ein bolschewistischer Machthaber in zynischer Offenheit erklärt, datz es die Aufgabe der bolschewistischen Armee auch sein wird, unter Umständen jenen Ländern, die der inneren bolschewistischen Hetze standhaltcn würden, durch den Eingriff der Roten Armee von außen her die Revolution zu bescheren, so wird das nationalsozialistische Deutschland einer solchen Ankündigung gegenüber genau so wenig kapituliere», wie es einst nicht kapituliert hat gegenüber den Drohungen der von Moskau bezahlten Hetzer in Deutschland selbst. So wie die Nationalsozialistische Partei der deutschen Nation den inneren Frieden bewahrt, so wird die natio nalsozialistische Armee dem Reiche den äußeren Frieden sichern. Die Geschichte hat uns belehrt, datz es besser ist, für diesen Frieden — wenn notwendig — große Opfer zu bringen, als im bolschewistischen Chaos zu versinken. Gegenüber dem Sowjetimperialismus und seiner mili taristischen Bedrohung wird das nationalsozialistische Deutschland als Wächter seines eigenen Friedens und da mit als Schützer seiner Kultur jene Maßnahmen treffen, die notwendig sind, um die Freiheit und Unabhängigkeit der Nation unter allen Umständen zu garantieren." den Deich! rine und verschiedene Spezialtruppen, mehrjährige Dienst zeit hatten. Der deutsche Schritt gibt dem ganzen Volk gerade in diesen Tagen ein berechtigtes Gefühl von Sicherheit und Ruhe. Dieses Volk will keinen Krieg, jeder Ausländer, der vielleicht während der Olympischen Spiele Gelegenheit hatte, in unsere Herzen zu sehen, der weiß, daß dieses Wort die lautere Wahrheit ist. Dieses Volk aber läßt sich nach einem Leidensweg ohne Beispiel nun nicht mehr von keiner Macht der Welt die Freiheit und die Ehre seiner neuen sozialistischen Gemeinsckaft antasten. Die ersten Männer des Reiches, Millionen des Volkes haben das Grauen Les Weltkrieges geulten und nichts ver gessen; da ist kein Platz für eine Kriegspsychose. Deutsch land will keinen Krieg. Deutschland will sich vor ihm schützen und darum beugt es vor. Der Schritt, den wir gehen, bringt, wie alle Stufen zur Freiheit, neues Opfer und neues Mühen mit sich. Die junge deutsche Mannschaft, die mit ihrem zweijährigen Dienst eine ihr selbstverständliche Pflicht erfüllen wird, ist sich im festen Glauben an die alles erfüllende Bewegung und ihren Sinn für Gerechtigkeit klar, daß alle Maßnahmen getroffen werden, um Härten einer zu langen Ausbildungszeit zu ver meiden. Die notwendigen Schritte hierzu sind eingeleitet. Wir werden nicht jenes beschämende Schauspiel erleben, das andere Länder bei einem ähnlichen Schritt darboten, unsere Jungen sind aus anderem Holz geschnitzt. Die Schule der Hitler-Jugend gibt dem Staat Männer, die mit Stolz den grauen Nock tragen, dessen Ehre niemals angerührt wer den konnte. Sollte jedoch jemand zurückdenken, voll eigener Wünsche in eine überwundene Vergangenheit, dem sei gesagt: Glei ches Recht, aber auch gleiches Recht für alle! Der Gedanke eines Privilegs bevorzugter Kreise, etwa in Form einer „einjährig freiwilligem Dienstzeit ist zu absurd und tot, als daß man sich mit ihm noch auseinandersetzen müßte. Diese Zeiten sind für immer vorbei und die Bewegung wird sich jeden Versuch einer Diskussion über dieses Thema ent schieden verbieten. Ein nationalsozialistisches Gesetz hat sich erfüllt. Fester denn je ist der Friede für Deutschland gesichert. In dieser Stunde gedenkt das große deutsche Volk wie so oft jenes Mannes,' dessen Werk unser Leben und unsere Zukunft be deutet. Sei unser Dienst ihm Dank!" Sicherung gegen den Bolschewismus Der Führer und Reichskanzler hat im Interesse der Sicherheit Deutschlands generell die zweijährige Dienstzeit für alle Wehrpflichtigen verfügt. Er sah sich hierzu ver anlaßt angesichts der ungeheuren Rüstungen Sowjetruß lands in Verbindung mit den Vorgängen in allen Teilen der Welt, die auf den Versuch der bolschewistischen Welt- revolmiou hindeuten. Durch die sowjetrussische Militär verordnung vom 11. August dieses Jahres wird die Rote Armee auf die etwa Doppelstärke ihres jetzigen Standes gebracht. Für diese ungeheure Verstärkung der sowjet russischen Angrifssarmee liegt keinerlei Anlaß vor, der diese Maßnahme gleichsam als Notwehr begründen könnte. Wohl aber ist vom großen Generalstab der Weltrevolution in eindeutiger Weise erklärt worden, daß es die Aufgabe der Noten Arnrcc sei, die bolschewistische Wellrevolution gegebenenfalls durch Gewalt zu unterstützen. Das, was die Welt augenblicklich in Spanien erlebt, ist der sicht bare Beweis dafür, daß hinter solchen Drohungen nicht nur Worte, sondern der Wille zur Tat steht. Als Deutschland vor einem Jahre auf Grund der neuen Wehrgesetze die Allgemeine Wehrpflicht anordncte, ging es von dem Gesichtspunkt aus, daß dieses Dienstjahr ausreichen würde, um eine Wehrmacht ins Leben treten zu lassen, die der politischen Lage Deutschlands entspricht. Inzwischen haben die anderen Länder die Dienstzeit ver längert und die Aufrüstung verstärkt, so datz Deutschland im Interesse seiner Sicherheit gezwungen ist, das nachzu holen, was andere bereits vollendet haben. Die zweijäh rige Dienstzeit ist im übrigen anch für Deutschland nichts außergewöhnliches, da sie vor dem Kriege bereits bestand, und auch jetzt für die Marine und einige Spczialgrnppen schon eingeführt ist. Mit der Verlängerung der Dienstzeit verbindet Deutschland keinerlei aggressive Ab sichten, sondern will damit den Frieden Deutschlands und damit den Frieden Europas sicherstellcn. Der Führer will damit dem deutschen Volk das Gefühl der Sicherheit und der Beruhigung geben. Ge rade die Sorge um den Frieden hat den Führer veran laßt, dieses Opfer von der deutschen Jugend zu verlangen. Er weiß, daß das deutsche Volk unter keinen Umständen einen neuen Krieg will, durch den es nur in Rot und Elend gestürzt und in seiner friedlichen Arbeit gestört wer den würde. Seitdem wir in Deutschland unter dem Schutze eines einheitlichen nationalsozialistischen Staates und sei ner Machtmittel inneren und äußeren Frieden haben, hat sich der Aufbau auf der ganzen Linie mit sichtbarem Er gebnis vollzogen. Aber gerade diese innere Erstarkung durch Beseitigung der politischen und wirtschaftlichen Zer splitterung des deutschen Volkes, durch die Zertrümme rung des Kommunismus und Beseitigung des internano- nalcn jüdischen Einflusses ist dem Bolschewismus in Deutschland der Boden entzogen worden. Das ist nicht im Sinne Moskaus, das trotz seiner Mitgliedschaft zum Völkerbund keinen Hehl daraus macht, „daß es die Auf gabe der bolschewistischen Armee auch sein wird, unter Umständen jenen Ländern, die der inneren bolschewisti schen Hetze standhalten würden, durch dcu Eingriff der Roten Armee von außen her die Revolution zu bescheren". Die Anordnung des Führers bedeutet für nie mand eine Drohung. Wenn man im Ausland ver suchen sollte, aus der Einführung der zweijährigen Dienst zeit auf kriegerische Absichten Deutschlands schließen zu wollen, so wird man sich dessen erinnern müssen, daß die benachbarten Staaten Deutschlands, die untereinander ein Militärbündnis abgeschlossen haben, wie Frankreich, Bel gien, Tschechoslowakei, Sowjetrußland, bereits die Dienst zeit verlängert haben, ohne daß man daraus auf kriege rische Absichteu dieser Länder geschlossen hätte. Anderer seits ist es eine Tatsache, daß Deutschland das mit den Wchrgesetzen des vorigen Jahres vorgesehene Soll seines