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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt, md Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen btS vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. Vlll.: 2220. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 218 und 520 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Donnerstag^m1^kto^^93^^^^^88^ch^mg Dkie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme her gesetzlichen Sonn- unb Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 42 Rpf., bei Lieferung frei HauS « Rpf. Postbezug moyatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung de« Bezugspreises. — Preise und Nachlaßsatze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern unb an Die O^eichsmark bleibt stabil Deutsche Stellungnahme zur 41 ährungsfrage In einer Sitzung des Zentralausschusses der Reichs yank gab Reichsbankpräsident Dr. Schacht eine längere Erklärung ab, in der er zur internationalen Währungslage Stellung nahm. Die Erklärung hatte sorgenden Wortlaut: Die französische Regierung hat der Reichsregierung die von den drei Regierungen in Paris, London und Washington veröffentlichte Erklärung über die Abwertung des französischen Franken zugehen lassen und hat dabei besonders, die Aufmerksamkeit gelenkt auf den Absatz 5, in dem die Mitwirkung der übrigen Nationen bei der Durchführung der in der Erklärung formulierten Politik gewünscht und angesucht wird. Dieser Umstand und die Tatsache, daß die Abwertung des französischen Franken erhebliche Rückwirkungen auf die Gestaltung der inter nationalen Wirtschafts- und Währungsbeziehungen haben mutz, legt es nahe, die deutsche Auffassung in dieser An gelegenheit gleichfalls der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Die in der Erklärung der drei Mächte bekundete Ab sicht, „den Frieden zu wahren, die Schaffung von Bedin gungen zu begünstigen, die am besten zur Wiederher stellung der Ordnung in den internationalen Wirtschafts beziehungen beitragen können, und eine Politik zu betrei ben, die auf die Entwicklung des Wohlstandes in der Welt und auf die Besserung des Lebensstandards der Völker abziclt," entspricht vollinhaltlich dem Wunsche und Willen, den der Führer und Reichskanzler in seinen wiederholten feierlichen Erklärungen namens der Rcichsregierung vor der Weltöffentlichkeit zum Ausdruck gebracht hat. Ich verweise zum Belege dessen nur aus die Neichs- tagsrede vom 21. Mai 1935 mit ihrem Bekenntnis zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und aus die diplomatische Note der Reichsregierung vom 31. März 1936, die einen umfassenden Friedensplan enthielt. Wenn die Dreimächte- Erklärung es als eines der ständigen Ziele ihrer Politik bezeichnet, „das größtmögliche Gleichgewicht auf dem internationalen Währungsmarkt zu erhalten", so wird diese Erklärung von uns gern begrüßt, kann aber leider den Hinweis darauf nicht verhindern, daß durch die eng lische sowohl wie die amerikanische Abwertung das wirt schaftliche Gleichgewicht der Welt auf das empfindlichste gestört worden ist. Tas wird indessen die deutsche Negierung »icht ab- haltcn, ihrerseits alle Bestrebungen zu unterstützen, die nach der Dreimächte-Erklärung bezwecken, „nach und nach, mit dem Ziel der völligen Beseitigung, das gegenwärtige Kontingentiernngs- und Währungskontrollsystcm zu mildern". Wenn an solchen Absichten die Abwertung des fran zösischen Franken und ihre Modalitäten gemessen werden, so mutz leider festgestellt werden, daß an der Unsicherheit der internationalen Währungslage durch diesen Schritt wenig geändert worden ist. Ja, während der Block der Goldländer bisher wenigstens für feinen Bereich Stabili tät gewährleistete, so ist nunmehr auch diese verschwunden, nachdem die Abwertung des französischen Franken die Ab wertung der Schweiz und der Niederlande nach sich ge zogen hat. Das Währungsabkommen zwischen den drei Mächten steht nicht einmal innerhalb dieser drei Währungen ein gegenseitiges festes Verhältnis vor. Ebensowenig haben die Schweiz und Holland ein solches hergestcllt, so daß die Unstabilität gegenüber dem bisherigen Zustande noch ver mehrt worden ist. Es gibt im Augenblick, nachdem die frühere allge- meine Verknüpfung mit dem Golde aufgehoben ist, außer in Deutschland und drei oder vier anderen Ländern keme Währung in der Welt mehr, die prinzipiell eine fest stehende Grundlage hätte, vielmehr sind sämtliche übrigen Währungen teils innerhalb gewisser Grenzen, teils unbe schränkt willkürlicher Manipulierung ihrer Regierungen unterworfen und haben ganz überwiegend auch unterein ander kein festes Verhältnis. Wenn wir deshalb auch nicht an den Erfolg solcher nicht aufeinander abgestimmter Maßnahmen glauben, so ist Deutschland doch weit davon entfernt, die Maßnahmen, die die französische Regierung geglaubt hat treffen zu müssen, zu kritisieren oder in irgendeiner Weise zu stören. Im Gegenteil kann es uns nur sehr willkommen sein, wenn der von der französischen Regierung laut ihrer Er klärung gewünschte Erfolg eintreten und insbesondere die internationale Zahlungssicherheit und Zahlungsfreiheit wieder erreicht würde. Auch fühlen wir durchaus die Pflicht, zu Prüfen, durch welche etwaigen Maßnahmen , unsererseits wir zu der Erreichung dieses Zieles beitra gen können. Rcichsregierung und Ncichsbank sind bei dieser Prü fung ohne Schwanken zu der Entschließung gekommen, daß wir die durch die Abwcrtungsmaßnahmcn des Aus landes erhöhte Unsicherheit des internationalen Verkehrs nicht noch dadurch vermehren wollen, daß auch wir ein unsicheres Element in die Währungslagc hineintragcn. Die Länder, die mit uns Handel treiben, sollen wissen, daß wir gerade in der Beständigkeit eine unerläßliche Grund lage des internationalen Verkehrs sehen. Wir wünschen aber, daß nicht nur das Ausland dies erkenne, sondern es soll auch der deutsche Sparer und Arbeiter sich daraus verlassen können, daß die nationalsozialistische Negierung seine Kaufkraft und seine Arbeitsleistung in ihrem vollen Werte zu erhalten wünscht. Wenn gelegentlich auch von deutschen Interessenten der Wunsch nach einer Abwertung der Reichsmark laut wird, so möchte ich das Gewicht der Gründe hierfür nicht dadurch übertreiben, daß ich gegen sie im einzelnen polemisiere. Ich möchte für Deutschland vielmehr nur eines sagen, daß das Dcvisenbewirtschaftungssystem, dessen Unbe quemlichkeiten und Mängel wir jederzeit anerkannt haben, durch keine bloße Abivcrtung überflüssig ge macht werden könnte. Die schwere, aus dem Versailler Unrecht entstandene Schuldenlast und die Schwierig keiten unserer Rohstoffversorgung zwingen zu ihm. Erst deren Milderung wird die deutsche Devisenkontrolle entbehrlich machen. An der Lösung dieser Frage aber hängt nicht nur das wirtschaftliche Wohlergehen Deutsch lands, sondern auch aller der Länder, die an einem auf nahmefähigen Markt von 70 Millionen Menschen inter essiert sind. Wir sind uns völlig bewußt, daß die gegenwärtige internationale Währungslagc uns schwere Opfer auf- crlegt, aber kein Druck wird die Rcichsregierung veran lassen, etwas zu tun, was gegen die Interessen ihres eigenen Volkes und Landes ist. Dagegen wird die Reichsregierung jederzeit bereit sein, au zweckdienlichen internationalen Verhandlungen teilzunehmen, die unter selbstverständlicher, auch in der Währungserklärung der drei Mächte betonter, Wahrung der nationalen Interessen einem freien internationalen Wirtschafts- und Zahlungsverkehr zustreben. Sollte sich im Anfchluß an das Vorgehen der drei Mächte eine solche Möglichkeit ergeben, so werden wir das begrüßen und zu erneuter Prüfung bereit sein. Inzwischen können und werden wir die Entwicklung in aller Ruhe ansehen und unsere Entscheidungen jeweils nach freiem Willen treffen. Dank unserer Devisenbewirt schaftung haben wir unter der nationalsozialistischen Re gierung die ganze Zeit hindurch eine stabile Wirtschafts- grundlagc in unserer Währung gehabt und werden sie be halten. Dieser ungeheure, für Erzeuger und Verbraucher gleich wichtige Vorteil wiegt alle mit der Dcviscnbewirt- fchastuna verbundenen Unbcaucmlichkcitcn auf. Ruhige Lleberlegung Die Erwartungen des Auslandes, daß Deutschland stvangsläufig in die Abwertungswelle hineingezogen Werden müßte, sind völlig abwegig, da die Verantwort lichen Männer der Staats- und Wirtschaftsführung ent schlossen sind, unter allen Umständen an der Stabilität der deutschen Währung festzuhalten. Wenn da und dort in der Bevölkerung ängstliche Gemüter sich wegen der Währungsabwertung in anderen Ländern Gedanken machen, so kann mit Bestimmtheit versichert werden, daß niemand etwas für die Kaufkraft seines Geldes zu be fürchten hat. Selbstverständlich lassen uns die Vorgänge auf dem internationalen Währungsgebiet nicht gleichgül tig, weshalb wir unser Hauptaugenmerk daraus richten müssen, daß in der Welt wieder eine stabile Währung hergestellt wird, wobei es uns gleichgültig sein kann, ans welcher Basis. Das ist die Voraussetzung für ein inter nationales Kreditsystem. Es ist natürlich kein Zweifel, daß auch unser Export durch die Abwertungspolitik des Auslandes vor neuen Schwierigkeiten steht. Das kann uns aber nicht veranlassen, Schritte zu unternehmen, die uns gleichsam vom Ausland vorgeschrieben werden. Die Zeit läßt sich heute schon vorausbestimmen, wo die ab« gewerteten Länder das größte Interesse dafür bekunden werden, mit uns wieder zu einer wirtschaftlichen Zusam menarbeit zu kommen. Die Abwertung der einzelnen Aus- landswährungen hat sich für uns jetzt schon insofern gün- stig ausgewirkt, als unsere Schulden dadurch eine ent sprechende Verminderung erfahren haben, wie wir ebenso auf dem Rohstoffmarkt heute eine günstigere Stellung ein nehmen. Alle diese Gründe können uns deshalb nur ver anlassen, den Dingen auf dem Gebiet der Währungs- abwertung mit ruhiger Ueberlegung gegenüberzustehen Staatsakt auf dem Bückeberg Das Programm des Der diesjährige Erntedanktag wird eingeleilet durch einen Empfang von Abordnungen des Reichsnährstandes in der Stadthalle Hannover, gegeben von der Reichsregie rung, die durch Reichsminister Dr. Goebbels vertreten wird. Die Abordnung setzt sich zusammen aus je zlvei Bauern aus jeder Landesbauernschaft, die besondere Ver dienste in der Erzeugungsschlacht aufzuweisen haben. Fer ner gehören der Abordnung neben zehn landwirtschaft lichen Facharbeitern, wie Schäfer, Gärtner nsw., dreizehn Landarbeiter an, deren Familien sich als besonders boden ständig erwiesen haben. Im Laufe des Sonnabendabend und in der Nacht zum Sonntag treffen auf den Bahnhöfen rund um den Bückebera die zahlreichen Sonderzüge mit Fest teilnehmern aus allen Teilen des Reiches ein. Die Sonder- Erntedanktages 1936 zugteilnehmer werden, soweit sie bis 5 Uhr früh ankom men, in Privat- und Massenquartieren uutergebracht und verpflegt. Am Sonntag, dem 4. Oktober, beginnt gegen 7.30 Uhr der Aufmarsch der Volksgenossen von den Bahn- hofen und von den Quartieren zum Festplatz auf dem Bückcbcrg. Um den auf dem Berg den Beginn des Staats aktes erwartenden Festteilnehmern die Zeit zu verkürzen, werden auf großen Podien am Fuße des Berges Dar bietungen bäuerlicher Tanz- und Spielgruppcn abrollen. Mehrere Miisikkorps der Wehrmacht werden abwechselnd mit dem ^ängerkreis Hameln-Pyrmont musikalische Darbietungen bringen. Der Aufmarsch wird etwa um 11 Uhr beendet sein.