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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt. ,nd Tageszeitung für di, Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz «nd die Gemeinde Ohorn erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Donn- und Feiertage, »rr Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung frei HauS M Rpf. Postbezug monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt »der sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreise«. — Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen biSoorm. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptfchrtftletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz, für Politik, Bilderdienst und den übrigen TeU Walter Mohr, PulSnitz. D. A. VIN.: 2250. Geschäftsstellen: Älbertftiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz 88. Jahrgang Nr. 234 Dienstag, den 6. Oktober 1936 Niigen ist keine Insel mehr Im D-Zug über den Rügendamm — Bindeglied im dentsch-nordifchen Verkehr Durch eine technische Großtat hat die Insel Rügen eine feste Verbindung mit dem Festlande erhalten. Zum erstenmal fuhren am Wochenanfang die Schnellzüge der Strecke Stralsund—Stockholm über den neuen Rügen damm, die Straße über den Strelafund. Die alte Fähre bei „Altefähr" ist aufs Altenteil gefetzt worden. In Zu kunft fällt nun das lange und lästige Rangieren in Stral sund und Altefähr weg. Besonders erfreut werden mich die Autofahrer sein, Vie nicht mehr in langer Kolonne zu warten brauchen, wenn der Verkehr stärker wurde. Die Reisenden fahren also in Zukunft bequemer, und dazu sparen sie auch Zeit. Auf der Strecke Berlin—Stockholm beträgt die Z e i t e r f p a r n i s z. B. 2/- Stunden. Nimmt man hinzu, daß fortan auch Anschluß an andere inter nationale Verbindungen gewährleistet ist, dann kann man sagen, daß durch den nun vollendeten Nügendamm eine starke Belebung des deutsch-nordischen Reiseverkehrs zu erwarten ist. Stralsund und die Insel Rügen hatten aus Anlaß der Einweihung der Eisenbahnstraße über den Strelafund reichen Flaggenschmuck angelegt. Der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, verabschie dete das Schiffspersonal der alten Fähre, die seit mehr als einem halben Jahrhundert den Strelafund überquerte, und eröffnete dann den Eisenbahnbetrieb über die neue Ostseestraße. Auf dem Bahnhof „Altefähr" hatten sich inzwischen die dienstfreien Eisenbahner, die Gefolgschaft der am Bau beteiligten Stellen und Tausende von Einwohnern der Stadt Stralsund und der rügenschen Ortschaften einge funden, um dem Schauspiel des Eintreffens des ersten Zuges beizuwohnen. Bei dem nun folgenden Festakt hielt zunächst der Präsident der Reichsbahndirektion Stettin, Lohse, eine Ansprache, in der er die Vertreter des Reiches, der Partei, der Eisenbahnverwaltungen, der Pro vinz Pommern «nd die übrigen Ehrengäste herzlich will kommen hieß. Er bezeichnete den Rügendamm als ein Friedens- Werk deutschen Lebens- und Aufbauwillcus, als Werk deutscher Technik und deutschen Fleißes. Er dankte beweg ten Herzens dem Führer und Reichskanzler, der die Vor- aussctzüngen dieses Baues überhaupt erst geschaffen habe. Der Rttgendamm werde reichen Segen bringen. Namens der Reichsregierung, der Gauleitung, des Oberpräsidiums und der Provinzialverwaltung Pommern sprach Oberpräsident Gauleiter S ch w e d e - Coburg. Er dankte insbesondere der Deutschen Reichsbahn, allen Ar beitern, Eisenbahnern und Werkleuten, die an diesem Werk mitgeschaffen haben, für ihre hingebende Arbeits leistung. Mit diesem Werk sei ein Denkmal sür fernste Zeiten gesetzt worden. Für die am Bau beteiligten Kameraden gab ein Ar beiter der Freude aller Ausdruck, daß sie Mithelfer sein durften an dem großen, weithin sichtbaren Werk des Führers. Dann nahm Generaldirektor Or. Dorpmüller das Wort zu einer Ansprache, in der er zunächst noch ein mal die große Bedeutung dieses Bauwerkes hervorhob. Die Eisenbahner betrachteten es als ein wunderbares Ge schenk, daß sie täglich direkt Mitarbeiten dürften bei dem Werke der Verbindung der Völker. Die große Völkerstratze nach dem Norden habe durch den Rügendamm ein neues Bindeglied erfahren. Er sprach der Stadt Stralsund, der Provinz Pommern, dem Staat und dem Reich Dank für ihre Unterstützung bei dem Bauwerk aus und schloß mit einem freudig aufgenommenen Sieg-Heil auf den Führer. In dem gleichen Augenblick, als die Herlrufe ertönten, fuhr der erste von Skandinavien kommende D-Zug in den Bahnhof Altefähr ein. Die zahlreichen Insassen des Zuges erwiderten herzlich die Grüße der großen Fest versammlung. Der Generaldirektor der Schwedischen Eisenbahnen, Granholm, wies auf die Vorteile hin, ore ver Rugendamm Deutschland und den skandinavischen Ländern bringen werde, und betonte die enge Freund schaft, die Schweden und Deutschland verbinde, wobei er erklärte, er sei sicher, daß auch der schwedische König mit lebhaftem Interesse dieses neue Werk verfolge, das der Besserung des Verkehrs zwischen den beiden Völkern diene. Dem schwedischen Gast antwortete Generaldirektor Dorpmüller mit herzlichen Worten des Dankes und mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf den König von Schweden. Bald nach Beendigung dieses Festaktes erfolgte die Durchfahrt des ersten planmäßigen Schnell zugs von Deutschland nach Skandinavien. Den Abschluß der Festlichkeit bildete ein kamerad schaftliches Beisammensein der Eisenbahner, der Gefolg schaft der Baufirme« des Rügendammes und der gelade nen Ehrengäste in einem riesigen Festzett, das mehrere tausend Mensche» faßte. Dem Meer abgerungenes Land Einwcihung des Osewoldter Kooges. 16 Siedler auf eigener Scholle. Der im Zuge der Landgewinnungsarbeiten in Schles wig-Holstein durch planmäßiges Vordringen ins Watten meer an der Westküste entstandene Osewoldter Koog wurde feierlich geweiht. Vertreter der Partei und ihrer Gliede rungen fowie der Behörden hatten sich eingefunden, wäh rend Hunderte von friesischen Männern und Frauen die Festtribüne umsäumten, die am alten Seedeich errichtet worden war. Auf dem neuen Koog hatten die 16 Siedler mit ihren Familien Aufstellung genommen. Sprechchöre, Lieder und Tänze der HI., des BDM. und des Arbeits dienstes, die dem Erntedanktag gewidmet waren, leiteten über zu der Weihercde des Landesobmannes Matthiessen- Auhof, in der er die Siedler ermahnte, stets in treuer Gemeinschaft zusammenzustehen und dafür zu sorgen, daß im neuen Koog nationalsozialistische Gesinnung und nationalsozialistisches Handeln zu Hause seien. Beste Leistung entscheidet auch im Außenhandel Eröffnung der Außenhandelswoche in Bad Schandau Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, ver anstaltet gegenwärtig in Bad Schandau eine Außen handelswoche, die von Teilnehmern aus allen deutscher, Gauen besucht ist. Der Leiter der Kommission für Wirt» schaftspolitik der NSDAP., Reichsamtsleiter Bern hard Köhler, machte in seiner Eröffnungsrede grund sätzliche Ausführungen über die Fragen des Außen handels. Die zweite Arbeitsschiacht, die der Führer in Nürn berg verkündet habe, so führte der Redner aus, greife in noch stärkerem Maße als die erste unmittelbar in das Ge füge der Volkswirtschaft ein. Sie breche mit der Unfreiheit der deutschen Volkswirtschaft und setze das deutsche Voll in den Stand, die Höhe seiner Lebenshaltung durch seins Leistung selbst zu bestimmen. Die Forderung nach höchster Leistung, die damit verbunden sei, werde die deutsche Volkswirtschaft und ihr Gewerbe noch viel kräftiger be leben, als es der Entschluß zur Arbeit in der ersten Urbeitsschlacht gewesen sei. Dem deutschen Außenhandel wurden dadurch ausdrückliche Richtlinien gegeben. Wenn das deutsche Volk in Handelsbeziehungen za anderen Völkern trete oder solche pflege, so könnten es nur Handelsbeziehungen sein, bei denen beide Partner ihren Vorteil finden. Die wirtschaftliche Gleichberechtigung des deutschen Volkes in der Welt sei ebenso die Voraussetzung für die Wahrung seines Vorteils im Außenhandel, wie die politische Gleichberechtigung und Wehrfähigkeit die Vor aussetzung für seine Freiheit und Mitwirkung am Frie den sei. Daher sei der Schritt des Führers zu größtmög lichster Unabhängigkeit unseres Rohstoffbedarfs ein Schritt zur weltwirtschaftlichen Befrie dung und gewichtiger und auf die Dauer wirksamer als Oer Führer eröffnet das WHW. Ucbertragung der Kundgebung aus alle Sender. Die Eröffnung des Winterhilsswerkes 1936/37 durch den Führer und Reichskanzler erfolgt am Dienstag, dem 6. Oktober 1936, um 2V Uhr in der Deutschlandhallc in Berlin. Die Veranstaltung wird auf alle deutsche» Sender übertragen. LLayrungsvereinbarungen, bei denen vorläufig keiner dem anderen traue. AuSlandSdeuWtumbekenntffchzmHeimat Der „Deutsche Tag" in New York. In einer wuchtigen Kundgebung feierte das Deutsch tum in New York gleichzeitig mit dem Erntedankfest in dem von 25 000 Menschen besetzten Madison-Square- Garden den „Deutschen Tag". Der Veranstaltung kam diesmal besondere Bedeutung zu, da sich zum erstenmal in der vieljährigen Geschichte dieses Tages nach dem Vor bild der Heimat alle deutschen und deutschamerikanischen Verbände von New York zusammengefundcn hatten. Die Veranstaltung bildete somit den symbolischen Ausdruck für die Zusammenschweitzung des New-Yorker Deutsch tums. Botschafter Dr. Luther überbrachte in seiner Festrede Vie Grüße der Heimat. Die Tatsache, daß das deutsche Volk voll Vertrauen zu seinem Führer nunmehr den geschichtlichen Weg kenne, der ihm gewiesen sei, habe auch bei den Menschen deutschen Ursprungs sein der Hei mat die Flamme des Glaubens an das eigene Volkstum höher entfacht. Nach den Ansprachen überreichte Ober bürgermeister Strölin (Stuttgart) den zwölf besten Schülern und Schülerinnen aus den Reihen der Amerika- deutschen im Namen der Stadt des Auslandsdeutschtnms das Zeppelin-Buch, eine Einrichtung, die jährlich wieder holt wird. Henlein: „Vorwärts bis zum Sieg!" Das große Erntedankfest der Sndetcndeutschen Partei hat in Leitmeritz an der Elbe unter Teilnahme von 40000 deutschen Bauern ans ganz Nordböhmen trotz be hördlicher Einschränkungen stattgefunden. 400 neue Sturmfahnen winden an Ortsgruppen übergeben. Kon rad Henlein erklärte dabei u. a.: „Von unseren Forde rungen wird nicht abgcgangen. Wir sind bereit, den Weg der Verständigung zu gehen, aber die Gegenseite muß endlich einsehen, daß man über die stärkste Partei im tschechoslowakischen Staat nicht so einfach hinweggchcn kann, die nicht Partei im eigentlichen Sinne des Wortes ist, sondern die das Sudetendentschtum vertritt." Henlein schloß mit den Worten: „Vorwärts bis zum Sieg!" Un ter unbeschreiblicher Begeisterung marschierten hierauf die 40 000 Bauern an Konrad Henlieu vorbei.