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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger HmWt- tmd Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diel» Z«tttmg «scheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« «mm- «ch fleiertags. Der B-zsgSprrt» beträgt bet Abholung wöchentlich 45 Npf., bet Sirs««, frei Han» "O Rph. PostbeMg monatlich L80 RM. Im Fall« höherer Lewelt »brr sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung ob« 'tüctzahlung de» Bezugspreise«. — Preis« «nd Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach PreiSllste Nr. S — Für da« Erscheinen von Anzeigen in bestimmt« krumme« «nd a« bestimmt« Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den SrscheinungSiag« di» vor« 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffman« » Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann^ PulSui^ Verantwortlich für den tzeimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Putznitz; f^ Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walte» Mohr, PulSnitz. D. LAÜ1 Geschäftsstellen: Albertsttaße 2 und Abolf-Hitler-Straß« 4. Fernruf KÄ und KÜV Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates z« Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz 88. Jahrgang Freitag, den 20. November 1936 Nr. 271 Deutscher Führerstaat Dr. Frick über den Neubau des Reiches Der Reichs- und Preußische Minister des Innern, Dr. Wilhelm F r ich sprach auf der Ordensburg Vogel- sa«g bei der Tagung der Gauamtsleiter über-den Neu- aufbau des Reichs. In seinen Ausführungen sagte Dr. Frick u. >a.: Neubau des Reichs ist das Werden und Wachsen der lebendigen Volksgemeinschaft, die.im deut schen Volksstaat ihre äußere Organisation finden soll. Da bei kommt es in . erster Linie auf die Wiedererweckung der durch das gleiche Blut bedingten Gemeinschaftskräfte im deutschen Volke und dann erst auf ihre organisato rische Erfassung in- einem nach außen handlungsfähigen und einfach und klar-aufgebauten Staatsapparat an, der Von der nationalsozialistischen Bewegung ihren Impuls und ihre tragenden.Ideen erhält. Kurz gesagt, der Neu bau des Reichs ist-nicht die Herstellung einer blutleeren, staatsrechtlichen Konstruktion, sondern ein organisches Werden auf der Grundlage der nationalsozialistischen Weltanschauung. Die Weimarer Verfassung war ein typisches, .von volksfremden Gebehrrenrexsonnencs und mit widerspruchs vollen Kompromissen belastetes, künstliches Gebilde, das jedes organischen Gewachsenseins entbehrte. Es war da her nicht verwunderlich, -daß schon bald nach ihrer In kraftsetzung ihre praktische.Unzulänglichkeit zutage trat. Die nur als Richtlinien gedachten und noch eines Aus- Laus bedürfenden Teile blieben unvollendet. Keine auch noch jso umfassende Ausbesserung des bau fälligen Staatsgebäudes, sondern nur noch ein auf völ kischer Grundlage organisch -entstehender und gefügter Akeubau des Reichs konnte chier Abhilfe schaffen. Der Führer hatte als einziger bereits 1920 diese Notwendig keit klar erkannt. Aus dieser Erkenntnis heraus hatte er in der Bewegung die Kräfte zum Aufbau gesammelt und zu einem schlagkräftigen Werkzeug in seiner Hand gestal tet. Aus der Idee der höchsten Verantwortlichkeit gegen über Volk und Reich ergibt sich für den Nationalsozialis mus vielmehr die Fragestellung, welchen Umfang von Rechten die Gemeinschaft dem «einzelnen zubilligi. Was dem Polke in einem höheren Sinne nützlich ist, kann man nur erkennen, wenn man sich darüber klar ist, was Volk bedeutet. Aufgabe der neuen Staats- und Rechtsordnung ist es, die Formung und organisatorische Gestaltung des Volkes im Reich mit den Lebensgesetzen dieses Volkes wieder in Einklang zu bringen. Als nicht den völkischen Grundsätzen entsprechend, ist daher der sich auf der formalen Gleichheit uns aus der von jeder Gemeinschaftsbildung freien Einzelpcrsönlich- teit aufbauende demokratische und liberale Staat abzu- lehnen. Parlamentarismus und formale Demokratie passen nicht zum deutschen Volk. An ihre Stelle mutzte der von einem verantwortlichen Führer geleitete echte Volks- staat treten. Der Nationalsozialismus hatte diese poli tische Form spezifisch deutschen Wesens bereits in seiner Organisation der Partei geschaffen; sie galt es, auch im Staatslcbeu zu verwirklichen. „Es muß ein Witte sein!" Das Wesen dieses so entstehenden nationalsozialisti schen Führerstaates besteht einmal darin, daß an der Spitze ein Führer steht, dessen Geist und Wille den Staat beseelt und gestaltet, ihm sein Gepräge gibt. Bei ihm liegt die höchste und letzte Entscheidung in allen Angele genheiten des Staates. In seiner Hand ruht damit letz ten Endes alle Macht. „Es muß ein Wille sein, und es mutz ein Wille führen.* Der Führer teilt den einzelnen Organisationsformen des Volkes, der Partei, dem Heere, der Verwaltung, den ständischen und wirtschaftlichen Selbstverwaltungseinrichtungen ihre Aufgaben zu. Er ist die höchste Einheit aller Erscheinungsformen des Volkes. Der Führer trägt allein die Verantwortung gegenüber der Volksgemeinschaft im Gegensatz zum parlamentarisch demokratischen Staat, in dem die Spitze nur ausführen des Organ irgendeiner Wahlkörperschast ist, die zwar for mell die Verantwortung trägt, in Wirklichkeit aber nie Zur Verantwortung gezogen werden kann, weil sie aus einer Vielheit- von Einzelpersonen besteht und ihr Wille durch Mehrheitsbeschluß ermittelt wird. Autorität nach unten und Verantwortung nach oben sind somit die beiden Hauptelemente des Führer staates. So stark der Führergedanke die Stellung des Führers gestaltet, und so nachdrücklich er ihr Raum schafft für die wirksame Entfaltung seiner Leistungsgewalt, so bestimmt bekennt er sich auf der anderen Seite zu einer lebendigen Verbindung brr Führung und der Geführten. Zum Führer gehört die Gefolgschaft. Der Führer führt daher nicht mit Hilfe äußerer Zwangsmittel, sondern durch die Ueberzeugustgskraft seiner Leistung. Um der Gemeinschaft willen unterstellt die Gefolgschaft sich in freiwilligem Dienst dem Führer. Aus dem so verankerten Führerprinzip folgt die Be seitigung der dem einheitlichen Willen des obersten Führers entgegenstehenden Landeshoheftsgewalten der deutschen Länder. Soll der Führer wirklich führen kön nen, so darf es neben ihm eine Staatsgewalt eines Gliedes des Reiches nicht mehr geben. Der nationalsozialistische Staat mutz daher begrifflich ein Einheitsstaat sein. Die Voraussetzung-für die Durchsetzung dieses natio nalsozialistischen Führerstaates war das Bestehen einer Organisation, die, wie Ler Führer sagt, diesem Zweck als Mittel dienen will. Ihren Auftrag hat der Führer auf dem letzten Parteitag mit folgenden Worten umrissen: Die Arbeit -er Bewegung „Aufgabe der Partei ist es, erstens für die ihrer Welt anschauung entsprechende Führung des Volkes auf allen Gebieten des Lebens zu sorgen, und zweitens diese poli tische Auffassung in die dauernde Ordnung eines festen Systems zu bringen und damit für alle Zukunft sicher zustellen und zu stabilisieren. Sie hat daher den geschicht lichen Auftrag zu erfüllen, die innere volkliche Substanz -unseres Volkes zu untersuchen, kennenzulernen mit allen ihren Werten und Schwächen, «nd sie hat aus ihrer ge wonnenen Einsicht die praktischen Folgerungen zu ziehen. Sie hat im gesamten nationalen Wirken auf allen Ge bieten des Lebens aus diesen Erkenntnissen heraus die großen Ziele zu setzen und zu bestimmen. Sie muß das tatsächliche öffentliche Leben in Ueber- cinstrmmung bringen mit den Pflichten, die sich aus diesen Bedingungen des inneren Wesens unseres Volkes ergeben. Sie hat diese Aufgabe dabei zuversichtlich und selbst- sicher zu erfüllen, ohne sich im geringsten beirren zu lassen durch den ihr zugetragcnen Zweifel an der Berechtigung eines solchen Unterfangens. In der Tatsache ihrer ge schichtlich unbestreitbaren Existenz liegt die Pflicht zu diesem Handeln, in dem Erfolg ihrer Arbeit die nachträg lich sestgestellte Berechtigung. Wenn es nun die Aufgabe der Partei ist, eine Or ganisation zu bilden, in der die politische Auslese der Ration ihre fortdauernde ewige Ergänzung findet, dann ist es ihre Pflicht, dafür zu sorgen, daß der Staatsführung ein weltanschaulicher stabiler Charakter verliehen wird. Sie hat daher den geschichtlichen Befehl zu erfüllen, in ihrer Organisation die Voraussetzung zu schaffen für die Stabilisierung der Führung im Staat durch die Auslese, Ausbildung und Abstellung dieser Führung. Sie muß da bei den Grundsatz vertreten, datz alle Deutschen welt anschaulich zu Nationalsozialisten zu erziehen sind, daß weiter die besten Nationalsozialisten Parteigenossen wer den und daß endlich die besten Parteigenossen die Füh rung des Staates übernehmen!" Die Ausgaben -er Staatsgewalt Ist somit die nationalsozialistische Bewegung die mit der Führungsaufgabe betraute Organisation, so hat die zweite sichtbare Organisation des Volkes, der Staat, nach dem Willen des Führers eine ganz andere Aufgabe. Dem Staal liegt die Durchführung des durch den Führer und die Bewegung verkörperten Volkswillens ob. „Staats aufgabe ist es daher, die historisch gewordene und ent wickelte Verwaltung der staatlichen Organisation im Rahmen und mittels der Gesetze fortzuführen." (Der Führer auf dem Parteitag der Freiheit in seiner Schluß rede.) Reichsminister Dr. Frick schilderte hierauf die Etap pen der Beseitigung des Weimarer Staates. Nach einem Neberblick über die Fortentwicklung und Vereinheitlichung der Staatsverwaltung wandte sich der Reichsminister Dr. Frick der kommunalen Verwaltung zu. Blutsgemeinschast -es Volkes Hierauf wandte sich Reichsminister Dr. Frick noch einer Reihe wichtiger Fragen der Innenpolitik zu. Er erörterte insbesondere die Nassen-Gesundheitsgesetz- gebung, das Neichsbürgergesetz, das Gesetz über das Staatsoberhaupt und das Gesetz über die Einheit von Partei und Staat und schloß seine Rede mit den Worten: „Die gesamte Staatsgewalt in Deutschland ruht beim Führer und Reichskanzler; politische Führung. Gesetz gebung und Verwaltung sind in seiner Hand vereinigt. Außerdem ist er der oberste Gerichtsherr. Die drei tragen den Säulen des Reichs: Bewegung, Staatsverwaltung und Wehrmacht, gehorchen alle dem gleichen Führer. Da mit verkörpert das Gesetz auch in reinster Form die Ein heit von Partei und Staat. So sehen wir nach einer Aufbauarbeit von dreiein halb Jahren den Neubau des Reichs bereits in großen Zügen vor uns. Das Fundament des neuen Gebäudes bildet die Blutsgemeinschaft des deutschen Volkes. Auf ihm erheben sich als die das Gebäude tragenden drei großen Säulen: Partei, Verwaltung und Wehrmacht, jede mit einer spezifischen Sonderausgabe. Neber allen zu sammen steht die Einheit und Stärke des Reichs, wahrend und mehrend als höchste Spitze der Führer. Nach außen hin wird diese Einheit des Baues symbolisch verkörpert durch die Hakenkreuzflagge und das Hoheitszeichen der Bewegung, die auch Symbole des neuen Reiches sind." Reichsleiter Alfred Rosenberg umriß die weltpolitische Lage, in der die National auffassungen und Kulturen aller europäischen Biächte und Länder gemeinsam vom Weltbolschewismus bedroht seien. Die bolschewistische Gefahr, die früher für Deutschland eine innenpolitische Angelegenheit gewesen sei, habe sich zu einer europäischen Frage ersten Ranges entwickelt, wie es sich im Beispiel Spaniens am bedeutsamsten ausdrücke. Das Interesse Deutschlands an der Erhaltung und am Aufbau der eigenen und der europäischen Kultur be stimme seine Verbindung mit allen, auch den sogenann ten kleinen europäischen Staaten und regele die freund schaftlichen Beziehungen zu den Ländern, die für einen Austausch kultureller und wirtschaftlicher Werte ofsen- stünden. Ansprache -es Stabschefs Luhe Stabschef der SA. Viktor Lutze legte ein Bekennt nis ab, daß die SA. das Instrument ist, das immer in der festesten Tuchfühlung mit der gesamten Bewegung stehen muß. Indem er darauf hinwies, datz viele der Gauamts- leiter früher selbst SA.-Männer waren und genau so wie er treppauf, treppab mit Plakaten und Flugblättern ge laufen und dem Gegner auf der Straße mit der Faust entgegengetreten sind, zeigte er, wie durch diesen Kampf in der SA. eine Auslese mutiger und gläubi ger Männer entstanden ist. „Ich mutz verlangen", so rief der Stabschef dann aus, „datz die SA.-Führer sich nicht nur als Vorgesetzte fühlen, sondern ich muß auch von dem Führer verlangen, daß er geistig und weltanschaulich führend vor der Front steht." An die Führer stelle er eine zweite Forderung: Er verlange von einem Führer, datz er in Zivil und Uniform, da, wo er gehe und stehe, eine Werbung für den National sozialismus ist. „Der Führer", so erklärte der^Stabschef,