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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung Mr die Stadt und de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Die«» Zettnn« «scheint täglich «tt Ausnahme der gesetzlich« Sa«^ «S Fetertage- Der B«,»g«prM beträgt bet Abholung wLchentltch LS NM-, bet Ach««, stet Han» Schi., Postbezug monatlich LSO RM. Im stalle hbherer Gemalt M« stnstigee BetrtebdstLrung«, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Mtung ob« ütüch-mhluug de» BezugSpretfe«. — Preist und Nachiahsätze bet WtelmchMmge« »ach VreiSktpe Nr.» — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmt« KmrMr« »mb an Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes z« Kamenz bestimmt« Plätze« bet« Gewähr. Anzeige« stad an de« ErschetnungStag« dtS vor» 10 Uhr aufzugebeu. — Verlag: Mohr Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann w Gebrüder Mohr. Hauptschrtstletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv^ Walter Hoffmann, PulSrritz. Verantwortlich für den Heimattetl, Sport «. Anzeigen Walstr Hoffman«, PaLnttz; für Politik, Mberbienft und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. D. P. L, LAIL Geschäftsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-Str ahe 4. Fernruf SW und St» Nr. 279 Montag, den 30. November 1936 SW 88. Jahrgang Görings Appell an das Landvolk Der Beauftragte des Führers vor dem Neichsbauerntag Der 4. Reichsbauerntag in Goslar sand seinen Höhe- Punkt mit der grossen Abschlußkundgebung am Sonntag, nuf der der Beauftragte des Führers zur Durchführung des Vierjahresplanes, Ministerpräsident Generaloberst Göring, an das Führerkorps des Reichsnährstandes und damit gleichzeitig an das gesamte deutsche Bauernvolk appellierte, durch tatkräftige und unermüdliche Mitarbeit zum Gelingen des großen Werkes mit bcizutragen. Der hinreißende Appell Görings sand, ebenso wie vorher schon die Ausführungen des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß,, des Reichsbauernführers Walther Darre und des Rcichsobmanns Meinberg die stürmische Zustimmung der Vertreter ves deutschen Bauern- volkcs. So klang die Arbeitstagung des Reichsbauernrates aus in ein feierliches Trcugclöünis des deutschen Bauern, alles daran zu srüen, um durch erhöhte Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung dem Kampf des Führers mn Deutschlands Nahrungs- und Wirtschaftsfrciheit zum Siege zu verhelfen. -i- Am Sonntag früh Ivar Ministerpräsident General oberst Göring, der Beaustrug.e für den Vierjahresplan, tn Begleitung seines Stellvertreters für den Vierjahres plan, Staatssekretär Körner, in dem festlich geschmückten Goslar zur Teilnahme an der Schlußkundgebung des Reichsbauerntages eingetroffen. Ihm und dem Stellver treter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, wurden vor ihrer Fahrt durch die menschengefüllten Straßen Blumensträuße überreicht. Neichsbauernführer R. Walther Darre begrüßte die Gäste bei ihrer Ankunft vor ^er Stadt halle und geleitete sie unter jubelnden Heilrufen der Massen auf ihre Plätze. Der Sprecher des Reichsbauernrates, Ministerpräsident a. D. Granzow, eröffnete die Schluß kundgebung mit einer besonderen Begrüßung für General oberst Göring, der für den minutenlangen Beifall dankte. Darauf verlas Granzow eine in herzlichen Worten gehaltene Dankesadresse, die von den anwesenden 57 Ver tretern von 2l Bauernschaften ausländischer Staaten an den Neichsbauernführer gerichtet worden ist. Minutenlanger Beifall brauste aus, als dem Stell vertreter des Führers, Rudolf Seb, das Wort erteilt wurde. Immer wieder unterbrach ihn tosender Beifall, als er den Bauern für ihren Einsatz in der Erzeugungsschlacht dankte, als er von den opferfreudi gen Leistungen der Arbeiterschaft sprach, und besonders dann bei der Würdigung der Wehrmacht und ihrer Schlagkraft. Atemlose Spannung wechselte mit hinreißen den Heilrufen, als der Stellvertreter des Führers die Be- deutung des Bündnisses mit Japan kennzeichnete und den Zerstörungswillen des Bolschewismus bloßstellte. Freudig wurde die Feststellung ausgenommen, daß heute voraus schauende Staatsmänner vorhanden sind, die im Gegensatz zu 1914 eine Katastrophe verhindern, an ihrer Spitze der Führer. Die abschließende Anrufung des Segens des All mächtigen zu dem Werk des Ausbaues und Friedens fand den dankbaren und gläubigen Widerhall der Tausende. „Das Bauerntum - Adolf Hitlers Sturm- bataillon!" Der Reichsobmann des Reichsnährstandes, Staatsrat Meinberg, hielt, nachdem der Beifall verklungen war, eine grundlegende Rede über den Umbruch, der seit dem 30. Januar 1938 sich auf allen Gebieten des deutschen Lebens vollzogen hat und sich weiter vollzieht. „Das Bauerntum", so erklärte der Reichsobmann dann, „ist von seiner Führung von Anfang an in diesen machtvollen Umwandlungsprozetz mitten hineingestellt worden mit dem Willen, den Durchbruch des National sozialismus mit allen Kräften zu fördern und zu beschleu nigen. Ja darüber hinaus setzen wir unsere Ehre darein, auf dem Gebiet, zu dem die deutsche Landwirtschaft ge hört, auf dem Gebiet der deutschen Wirtschaft, das Sturm bataillon Adolf Hitlers zu sein. Wir Bauern sind in unserem besten Kern vom Libe ralismus nie erfaßt worden. Wir mußten ihn ablehnen, wenn wir nicht unser innerstes Wesen, unser Bauerntum Preisgeben wollten. Der Bauer, dessen Sippe oft Jahr tausende hindurch seinen Heimatboden bearbeitet nach den Gesetzen, die das ewige Stirb und Werde des Lebens vorschreibt, der konnte nicht den Weg gehen, den der „aufgeklärte Kopf der Wirtschaft" ihm als die neueste Er rungenschaft einer sogenannten höheren Entwicklung an pries. So wurden wir aus Treue zu uns selbst zum Fremdling in jener Zeit und es ist auch kein Wunder, daß der „aufgeklärte" Mensch der Großstadt uns als.sremd empfand. Der Sieg unserer Bewegung aber hat den Bauern aus seiner Isolierung befreit, der Nationalsozialis mus Hat deutscher Bauernart neue Entfaltungsmög lichkeit gegeben. Diese Möglichkeit findet ihren höchsten Ausdruck in der besonderen Aufgabe, die dem Bauerntum bei der Ver wirklichung des deutschen Sozialismus gestellt worden ist. Diese Aufgabe ist nicht eine von vielen, sondern die schlechthin entscheidende für die Umsetzung des deutschen Sozialismus in die Tat. Denn seine Verwirklichung konnte nur ihren Ausgang nehmen von einer sozialisti schen Neuordnung der Ernährungswirtschaft; denn ge- rechte und stabile Brotpreise im weitesten Sinne des Wor tes sind das Fundament jedes echten Sozialismus. Bauernführer", so rief Reichsobmann Meinberg dann aus, „vergeßt nie, daß Recht und Pflicht eine un trennbare Einheit bilden. Eins ohne das andere ist sinnlos. Der beste Garant für die Zukunft deiner Fa milie ist nicht dein Bankkonto, sondern das Gesamtwohl deiner Nation." Jubelnde Zustimmung fand Meinberg mit seinem Be kenntnis, daß wir den uns auferlegten Weg gehen werden, möge er auch so hart sein, wie er will, daß wir die Auf gabe, die das Schicksal uns stellt, meistern werden, möge sie so schwer sein wie sie wolle, daß wir sie meistern werden im Glauben an unsern Führer Adolf Hitler, im Glauben an die Kraft unseres Volkes. Bedingungsloser Einsatz Die nun folgende Rede Darres gestaltete sich zu einem Bekenntnis des deutschen Bauerntums zum Reichs bauernführer. Mit steigender Spannung und immer lauter aufbrausender Begeisterung gingen die Massen mit, als er von der Uebernahme des Erbes Friedrichs des Großen in die Grundsätze der Ernährungswirtschaft sprach, die zer störenden Mächte und die aus der Vergangenheit übrig- geblicbenen unfähigen Kritiker der nationalsozialistischen Agrarpolitik kennzeichnete und für das Vertrauendes Führers in das Bauerntnm Beispiele gab. Als der Neichsbauernführer dann den Nationalsozialismus in der Person Adolf Hitwrs als die Verkörperung der von Gott gewollten Ordnung innerhalb unseres Volkes auf zeigte und ihm den Bolschewismus, diese vom Juden und seinen Gesetzen gewollte krebsartige Zersetzung aller göttlich gewollten Lebensbedingungen und Lebensvoraussetzungen unseres Volkes, gegeniiberstellte, wurde er immer wieder mit Beifall unterbrochen. Diese Zustimmung der Versammlung war ein Be kenntnis zum bcdmgungslosen Einsatz des deutschen Bauerntums. Ebenso begeistert unterstrichen die Masten die abschließen den Ausführungen des Reichsbauernsührers über die Friedensaufgabe des deutschen und des europäischen Bauerntums, mit eisernem Willen, mit aller Tatkraft in Deutschland und in Europa von Haus und Hof in diesen schicksalhaften Stunden das Gift des Bolschewismus fern zuhalten. Die Kundgebungen der Verschworenheit zwischen Bauerntum und Volk erreichten bei der nun folgenden Rede von Ministerpräsident Generaloberst Göring ihren Höhepunkt. Immer wieder von nicht endenwollen dem Beifall unterbrochen, zeichnete er die Entwicklung, in der sich heute das Bauerntum befindet. Mit jubelnder Zustimmung wurde die Forderung begrüßt, daß die Bauern sich heute als das erste Sturmbataillon für die Ernährungsfreiheit zu betrachten haben, und ebenso die Feststellung, daß Volk und Reich nur blühen, wenn der Urstand, sei», Bauernvolk, in Ordnung ist. Spontan dank ten die Bauernführer, als Ministerpräsident Göring von seiner Zuversicht zu dem Reichsnährstand sprach, von sei nem Vertrauen vor allem in die Leistung und in den Cha rakter der Führung, wie er Reichsbauernsührer Darre als das Muster der Pflichterfüllung Hinstellle, von Reichs obmann Meinberg als einem Mann seiner Art sprach und von Staatssekretär Backe als dem Vollstrecker seines Wil lens. Klar kennzeichnete Ministerpräsident Göring auch die außenpolitische Situation und die Sicherung des Friedens. Stürme der Begeisterung löste er mit der Feststellung aus, daß wir nicht mehr so schwach seien wie bei Beginn des Weltkrieges 1914, sowie rnit feinem Bekenntnis zur Ein heit des Geistes und Blutes mit Deutsch-Oesterreich. Wie der Appell Görings an die Ehre und das Pflicht- bewußtsein des deutschen Bauern eingeschlagen hat, zeig ten die jubelnden Kundgebungen bei den Schlußworten, als Göring vom Vertrauen zum Führer sprach, von der Unüberwindbarkeit Deutschlands in seiner Einigkeit und von der Garantie der Einigkeit unter dem Siegeszeichen des Hakenkreuzes. Es dauerte geraume Zeit, bis Neichsbauernführer Darre wieder zu Worte kommen konnte, um Ministerpräsi dent Göring für die großartige Kundgebung zu danken und für das deutsche Bauerntum das Versprechen zu geben, daß der Sachwalter des Vierjahresplanes sich auf seine Bauern verlassen könne, daß man nicht mit kleinlichen Sorgen zu ihm kommen wolle, sondern ihm die Sorgen abnehmen werde. Mit zündenden Worten ließ Darre die Kundgebung in ein Sieg-Heil auf Volk und Führer aus klingen, das die Versammlung mit dem Gesang der Natio nalhymnen bekräftigte. Ein eindrucksvoller Reichsbauerntag hat seinen groß artigen und würdigen Abschluß gefunden. Es war ein großer Tag nicht nur für den Reichsnährstand, der mit der Anerkennung seiner in der Vergangenheit geleisteten Arbeit zugleich die Einordnung in die größeren Aufgaben des Vierjahresplanes gefunden hat. Der „Abend des deutschen Bauerntums" Der „Abend des deutschen Bauerntums" in der Gos larer Stadthalle gestaltete sich zu einem jubelnden Be kenntnis der Verbundenheit des Bauerntums mit Staat, Partei und Wehrmacht. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und Neichsbauernführer Darrs wurden mit nicht cndenwollenden Heil-Rufen empfangen. Reichs bauernführer Darr« sprach über Sinn und Zweck dieser Veranstaltung und beschäftigte sich dabei mit dem grund legenden Unterschied zwischen dem Begriff „Uniform" und dem Begriff „Tracht". Wir maßen uns nicht an, so sagte der Reichsbauernsührer u. a., dem Bauerntum Deutsch lands eine Uniform zurechtschneidern zu wollen. Wir würden damit dem tiefsten Sinn der bäuerlichen Art un seres Volkes widersprechen. Deswegen habe ich alle Ver suche abgelehnt, im Reichsnährstand eine Uniform oder Tracht oder ähnliches einzuführen. Das Bauerntum ist und soll sein der Blutsquell des Volkes, und deswegen ist der Ausdruck seines Blutes ihm auch sein vornehmstes Ausdrucksmittel innerhalb seines Volkes. Im Anschluß an die Ansprache begeisterten frische deutsche Bauernmöbel und Bauernburschen, die in einem vierwöchigen Lehrgang durch die Reichsschüle des Reichs nährstandes für Leibesübungen auf Burg Neuhaus ge gangen sind, die Tausende in der Goslarer Stadthalle durch freie Gymnastik und tänzerische Spiele,