Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Harrpt- mrd Tageszeitung für die StM und den AMtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dt«te Z»tt»»q «rscheütt tügüch «rtt AuSuahmr der gesetzlich«! L««- »ü getertag». Der riq>gSpre» d«rügt bet «bhviung «Lchentlich 4S »tps-, bet Lbesernng frei (xmB °V Kpt- Pepbeptg monatlich LVV RM. Im Falle <A«»aIt «vor s«rpigec B«rteb»stSr»»g«l Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Liefern»» der Heilung ober !ittlt»h!u«g beb Bezugspreise». — Preise und NachlaßsLtz« bet Ltteberholnagen nach Preisliste Ar. S — Für da» Erscheinen von Anzeigen tu bepinunte» N»«»»eu und an Sepinunte» Plützeu keine Gewähr. Anzeige« sind an den SrscheinungStage« bis r»r». 10 Uhr auszugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Haaptschrtstleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellou Walter Hoffman«^ Pulönt^ Verantwortlich für den Heimattetl, Sport «. Anzeige« Walter Hoffman«, PulSnitz; für Politik, vtlderdienst und den übrige» Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. L, L2SL SeschäftSstellen: Mbertstraffe 2 und Adolf-Hitler-Stiaße 4. Fernruf S18 u«b AO Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de« Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 277 Freitag, den 27. November 1936 88. Jahrgang Madrid erneut bombardiert Ungeheure Erregung in der Hauptstadt Unterstützt durch Artillerie, versuchten in Madrid die Bolschewisten am Mittwoch erneut umfangreiche Gegen angriffe auf die Universitätsstadt und die Segovia-Brücke durchzuführen. Die Angriffe wurden von den unerschütter lichen Legionären wie immer mit starken Verlusten für die Roten abgewehrt. Die nationale Artillerie belegte ihrerseits die feindlichen Stellungen in dem nördlichen Madrider Stadtteil Cuatro Caminos mit schwerem Feuer. Am Mittwochnachmittag erschienen nach viertägiger Pause auch wieder nationale Bombenflugzeuge über der Haupt stadt. Wegen des unsichtigen Wetters ganz niedrig fliegend, konnten die Flugzeuge ungestört von roten Fliegern und Unbeirrt durch Abwehrfeuer ihre Bombenladungen ab werfen. Nach erfolgreicher Bombardierung zahlreicher militärisch wichtiger Ziele traten die nationalen Flugzeuge in musterhafter Ordnung den Rückflug an. Nach den Aussagen von Uebcrläufern herrscht bei der Madrider Zivilbevölkerung ungeheure Erregung. Täglich bilden sich Demonstrationszügc, deren Teilnehmer stür misch die Ucbcrgabe der Stadt fordern und die von den roten Machthabern nur mit Waffengewalt unterdrückt werden können. Rationale FlieLer bombardieren Cartagena Wie gemeldet wird, haben starke national« Fliegerstreit kräfte in der Rächt zum Donnerstag den Kriegshafen Carta gena angegriffen und mit zahlreichen Bomben belegt. Soweit bisher festgestellt wurde, ist ein mit Waffen und Munition beladenes Handelsschiff von den Bomben getroffen worden, ferner wurden bedeutende Schäden an den Hafenanlagen und den Artilleriestellungen verursacht. Trotz des überaus starken Abwehrfeuers der Kommunisten konnten die nationalen Flieger ohne Berluste zu ihrer Ausgangsstellung zurückkehren. Die bolschewistischen Machthaber verhindern die Ausreise bo« Flüchtlingen aus Bilbao Wie aus St. Jean de Luz gemeldet wird, verweigern die bolschewistischen Machthaber von Bilbao den Einwohnern der Stadt die Ausreisegenehmigung. Aus Grund dieser Anord nung haben ein amerikanisches und ein britisches Kriegs schiff, die mit der Rückbeförderung von Flüchtlingen beauf tragt waren, den Hafen von Bilbao verlassen und sind ohne Fahrgäste in St. Lean Le Luz eingetroffen. Keime territoriale» Absichten Italiens in Spanien Die immer wieder auftauchenden Gerüchte über terri toriale Absichten Italiens oder sonstige umstürzlerischen Pläne, Lie es mit seiner Spanienpolitik versolge, besonders im Hin blick auf Lie Balearen oder andere spanische Gebiete, werden von amtlicher italienischer Seite in aller Form dementiert Die spanische Nationalregierung in Burgos hat dem britischen Ersuchen entsprochen und im Hafen von Bar celona die gewünschte Sicherheitszone zur Ver fügung gestellt. Die albanische Regierung hat die spanische National regierung in Burgos anerkannt. Diese Anerkennung ist eine natürliche Folge der antikommunistischen Politik, die von der albanischen Regierung verfolgt wird. Starkes Wettecho Ereignis von weltpolitischer Bedeutung Das deutsch-japanische Abkommen gegen die Kommu nistische Internationale wird in der gesamten Weltpresse in einer der Bedeutung des Ereignisses entsprechenden Weise gewürdigt. Zwar fehlt es nicht an Stimmen, die den Wert der Vereinbarung zwischen Berlin und Tokio herabzusetzen suchen, doch geht der allgemeine Eindruck dahin, daß es sich bei dem Vertrag um ein Ereignis von weltpolitischer Bedeutung handelt, durch das die all gemeine Weltlage ein völlig verändertes Gesicht erhal ten hat. Die Unterzeichnung des deutsch-japanischen Abkom mens hat, wie die Turiner „Stamp a" schreibt, in der italienischen Oeffentlichkeit die größte Befriedigung und ein sichtliches Gefühl der Erleichterung ausgelöst. Italien könne in dem Abkommen nur eine Bestätigung für die realistische politische Linie erkennen, die es als erste Macht dorgezeichnet habe. Die Frage der bolschewistischen Pro paganda und der ausgedehnten Tätigkeit der Komintern seien während der kürzlichen bedeutungsvollen Zusammen- künfte von Gras Ciano, Reichsaußenminister von Neurath und dem Führer aufmerksam geprüft worden. Die „Gazetla d e l P o p o l o" stellt fest, durch das deutsch-japanische Abkommen festige sich die internationale antikommunistischc Front, deren Anfänge bereits die deutsch-italienische Verständigung gebildet hätte. In diese Front könnten sich vielleicht morgen das nationale Spanien Francos und jeder andere Staat, der sich von dem unheilvollen Wirken der Komintern bedroht fühle, ein- glicdcrn. Das halbamtliche »Giornale L'Jtalia" sieht Las Wesen Ler Verständigung zwischen Berlin und Tokio darin, «atz es sich um eine Verständigung über die Ab wehr, nicht aber über Len Angriff handelt. Unter der Losung „Gegen die Zerstörungsarbeit des Kommunismus schreibt Las Blatt, man könne zwar verstehen, daß gewisse revolutionäre unL abenteuerliche Gruppen, Lie heute in einem großen Teil der europäischen Politik unglücklicherweise immer noch den Ton angeben, gegen diese Verständigung Sturm liefen. Völlig unverständlich aber sei es, daß jene Parteien und Staatsmänner, Die Weltreiche zu vertreten und zu ver teidigen hätten, gegen diese bezeichnende Verständigung etwas einwenden wollten. Zum Abschluß des deutsch-japanischen Abkommens schreibt „Evening Re Ws" (Daily Mail Konzern) am Donnerstag unter anderem, Ler Vertrag habe eine große Bedeutung, da er klarstelle, daß die Welt einem Kampfe, der bis zum äußersten gehe und der zwischen dem Kom munismus und den autoritären Staaten ausge- sochten werde, gegenüberstehe, weiter aber als eine Auf forderung an alle kapitalistischen Länder, gegen den gemeinsamen kommunistischen Feind aufzu stehen, und als eine Andeutung, daß die kapi talistische Demokratie Len Kommunismus nicht gewachsen sei und infolgedessen vor der Zerstörung nur gerettet werden könne, wenn sich autoritäre Kräfte vor dem gemeinsamen Feind stellten. Daß der Pakt formell gegen die Komintern gerichtet sei und nicht gegen Sowjetrußland, bedeute mehr als nur ein diplomatisches Wortspiel! Das solle Len Ländern wie Groß-Britannien, die den Kommunismus nicht gebrauchen könnten, aber auch keinerlei besonderen Streit mit Sowjetrußland hätten, gestatten, mitzumachen und sich Lem kommunistischen Mob zu entziehen. Das „Journal Les Debats" meint in einer Stel lungnahme am Donnerstag abend, Frankreich müsse sich außerhalb derjapanisch-Leutschen OH Position halten, aber sich gleichzeitig auch vor jeder engen Be rührung mit Len Sowjets hüten. Es sei in diesem Zusammenhang notwendig, Lies nachdrücklichst zu erklären, es gebe natürlich Leute, Lie Frankreich jetzt, indem sie das deutsch-japanische Abkommen als Vorwand nähmen, ganz auf Lie Seite SowjetrußlanLs stoßen wollten. Außerdem und vor allen Dingen müsse man aber danach trachten, den kommunisti schen Bazillus, der Frankreich schwäche und kompromittiere, aus dem inneren Leben Les Landes auszumerzen. Das deutsch-japanische Abkommen steht Weiler im Mittel punkt des Interesses Ler polnischen Blätter, die alle ohne Ausnahme seine große Tragweite für Lie europäische Politik, ja für die Weltpolitik, unterstreichen. Der „Krakauer Illustrierte Kurier", schreibt unter anderem, die deutsche Politik habe durch die Schaffung der antikommunistischen Front einen bedeutsamen Erfolg davon getragen. Der regierungsfreundliche „Kurs er Czerwvny" äußert Lie Meinung, Laß der gestrige Schritt Lie Gründung einer „Antikomintern" bedeute. Moskau habe nach Lem Nürnberger Parteitag damit rechnen müssen, daß seine Offen sive zur Dolschewisierung Spaniens und etwaiger anderer Län der eine derartige Gegenmaßnahme Hervorrufen würde. DaS Abkommen, so schreibt das Blatt weiter, sei kein militärisches. Japan wolle ein solches Bündnis nicht, weil es sich nicht in die europäischen Angelegenheiten einzumischen beabsichtige. Auch die schwedische Abendpresse beschäftigt sich eifrig mit dem deutsch-französischen Abkommen gegen den Welt kommunismus und kommt einstimmig zu der Auffassung, daß es sich hierbei entschieden um einen „welthi stoischen Vertrag" handle, Ler gleichsam auch weltpolitische Folgen zeitigen müsse. l„kNha Daglight Allehanda glaubt, daß das Llebereinkommen Lie Stellung Deutschlands in Europa und diejenige Japans in Ostasien stärke. Es sei daher vor allem England, das die.Folgerung daraus zu ziehen haben werde. „Göteborgs Morgenpost" hebt unter anderem her vor, Laß der eigentliche Zweck des Abkommens ohne jede Nebelbildung Ler sei, Sowjetrußland zu zwingen, seine Aus fuhr von kommunistischen Ideen einzustellen und von den Plänen einer Weltrevolution endgültig Abstand zu nehmen. Auch in der belgischen Presse wird die Verein barung als ein Ereignis von großer internationaler Trag weite angesehen. Das führende flämische Blatt „Stan- daard" schreibt, man könne Japan und Deutschland nicht Unrecht geben, wenn sie sich die Hand reichten, um den Kampf gegen das kommunistische Ungeheuer gemeinsam zu führen. Alle zivilisierten Länder sollten das Gleiche tun. Wie die Agentur Domei mitteilt, stehen verschiedene Maßnahmen zur Durchführung des ersten Punktes des deutsch-japanischen Abkommens in Japan bereits bevor. Es sei vor allem an eine verschärfte Ucberwachung bolsche wistischer Umtriebe und möglicherweise auch an die Ab änderung von Gesetzen gedacht, wovon man sich verstärkte Einwirkungsmöglichkeiten aus die linksradilalcn Kreise in Japan verspricht. Man nimmt an, daß sich diese Maßnahmen auch aus Mandschukuo und die nordchinesischen Gebiete er strecken dürften, wo, wie Domei hervorhebt, eine besonders strenge Ucberwachung des Kommunismus notwendig sei, ErllSwng der Regierung Anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-japanischen Abkommens hat die japanische Regierung eine Erklärung abgegeben, in der es u. a. heißt, daß seit der Errichtung der Kommunistischen Internationale, die mit ihrem Hauptquartier in Moskau die Vernichtung der nationaler und sozialen Struktur jedes Landes zum Ziele habe, du Komintern entsprechend ihren Grundsätzen der Weltrevo lution Aktionen ausgelöst habe, die in hohem Matze der Weltfrieden bedrohten. Insbesondere sollten diejenigen Länder, die während des Kominternkongresses bei Ler Sowjetregierung gegen die Tätigkeit der Kommunistischen Internationale Pro test einlegten, die schädliche Wirkung dieser Organisation kennen. Wie China, das den Verwüstungen der kommuni stischen Armeen ausgesetzt sei, so litten auch die Aeußere Mongolei und Sinkiang unter dem Treiben der Komin- lern. In Mandschukuo habe die Komintern Räuberbanden zu gewinnen und für ihre Zwecke dienstbar zu machen versucht. In Japan habe sich nach dem VII. Kongreß der Komintern die Energie der kommunistischen Bewegung wieder gesteigert. Die japanische Regierung habe zwar schon immer eine eindeutige Politik gegen die Komintern geführt. Ange sichts der wachsenden Gefahr aber sähe sich Japan nun mehr gezwungen, im Interesse der Gewährleistung feiner