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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien ZetKmg erschein» täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rps.. bei Lieferung frei Haus LV Npv Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt odir sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch bin Lieferung der Leitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Anzeigenpreise und NachlaWtze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 8 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Berlag: Mohr s- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'» Erbe«. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PulLnitz. D.A.XII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Httler-Str.-t. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kamen- des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 27 Sonnabend, den 1. Februar 1936 88. Jahrgang Neue veDwerüe über Litwinow Beschwerdeschreiben Argentiniens an den Generalsekretär des Völkerbundes Gens, 1. Februar. Nach den Vertretern Brasiliens und Chiles hat nunmehr auch der argentinische Vertreter im Völkerbundsrat in einem Schreiben an den Generalsekretär gegen das Verhalten Lit winows bei der Aussprache über den Streit zwischen der Sowjetunion und Uruguay Einspruch erhoben. Der Vertreter Argentiniens erklärt, Litwinow habe gegenüber einigen süd amerikanischen Ländern Ausdrücke gebraucht, die eine Belei digung dieser Länder darstellten. Ein solches Verhalten sei beispiellos für den Völkerbundsrat. Achtzehnerausschntz: Der Begriff der nichtitalienischen Ware Die Sachverständigen des Achizehneransschufses haben ihre Beratungen über die Durchführung der Sanktionen in der Freltagnachmittagsihnng fortges «tzt. Der an die Negierungen zu richtende Fragebogen über die Entwickelung des Handels mit Italien hat noch keine endgültige Gestalt angenommen. Die Mitteilungen der einzelnen Regierungen über die von ihnen getroffenen Maßnahmen werden im allgemeinen als befriedigend betrachtet, allerdings mit Ausnahme derjenigen Argentiniens, das seine Haltung, wie verlautet, nach wie vor von den Beschlüssen des im April zusammentretenden Kongresses abhängig macht und schon jetzt den Boykott italienischer Waren ab lehnt. In der heutigen Sitzung wurde vorgieschlagen, die Be stimmungen über italienische Erzeugnisse, die außerhalb Ita liens eine Verarbeitung oder Veredelung erfahren haben, abzu ändern. Gegenwärtig gilt «ine Ware dann nicht als ita lienisch, wenn seit ihrer endgültigen Absendung aus Italien Mindestens 25 vom Hundert ihres Veredelungswertes auf Verarbeitungen außerhalb Italiens zurückzuführen sind. Dieser Prozentsatz soll auf 75 vom Hundert erhöht werde»!» Um eine Umgehung des Verbotes durch italienische Preis herabsetzungen zu erschweren. Die neue Protestnote Italiens an Aegypten Die neue Protestnote Italiens an Aegypten wegen Lei lj- nahme an der Sanktionspolitik Weists wie mar von zuständiger italienischer Seite hört, Punkt für Punkt die einzelnen Maßnahmen zurück, die bisher von Aegypten gegen Italien auf diesem Gebiet getroffen worden sind. Sie geht somit wesentlich weiter als die erste Protestnote. In ihr hatte sich Italien besonders dagegen verwahrt, daß Aegypten als Nichtmitglied des Völkerbundes au den Suhne- maßnahmen teilnimmt. In hiesigen politischen Kreisen gibt man zu verstehen, daß sich Italien genötigt sehe, die zweite Note an Aegypten zu richten, obgleich Italien nicht die Negierung von Kairo für die Sanitionspölitik Aegyptens verantwortlich machen wolle. Gefechispause an -er Gomalisroni Ras Destas Armee wieder aufgefüllt? Addis Abeba, 1. Februar. Die abessinischen Berichte von der Südfront lassen er kennen, daß die rückläufige Bewegung zum Stehen gekom men ist. In diesem Zusammenhang melden die Abessinier auch den Stillstand der italienischen Vorstöße der letzten Tage, die über Reghelli hinausgingen. Gleichzeitig damit hört man, daß die einzelnen Abtei lungen, die während der Gefechte die Verbindung mit ihren Armeeführern verloren hatten, jetzt sämtlich wieder gesam melt sind und dem Gros der Armee Ras Destas wieder eingegliedert werden konnten. Die Nachschübe aus dem Norden und dem Westen sollen den Bestand der Armee wieder völlig aufgefüllt haben. Nach abessinischer Darstellung soll die Armee Ras Destas einschließlich der ihr jetzt zur Verfügung stehenden Reservekräfte auf doppelte Stärke ge kommen sein. Man spricht auch von einem Kommando wechsel an diesem Frontabschnitt und glaubt, daß Kriegs minister Moulougeta den Oberbefehl über den Westabschnitt der Südfront übernehmen werde. Die italienische Be satzungsstärke von Neghelli schätzt man hier auf 3000 Mann motorisierte Truppen. Mehrheit für Sarraut Die Abstimmung in der französischen Kammer Hal 361 Stimmen für die Regierung und 165 Stimmen gegen die Regierung erbracht. Die Regierung hat also eine Mehrheit von 196 Stimmen bekommen. Nächst« Kammersitzung erst Dienstag Die nächste Sitzung der Kammer ist auf Dienstag nächster Woche anberaumt worben. Politische Besprechungen wit ausländischen Staatsoberhäuptern und Ministern in Paris König Karol von Rumänien und der rumänische Außenminister Titulescu, di«, wie bereits gemeldet, auf der Rückreise von den Londoner Beisetzungsfeierlichkeiten in Varis eingetroffen sind ,werden am heutigen Sonnabend Besprechungen mit dem Ministerpräsidenten Sarraut und dem Außenminister Flau bin haben. In gut unter richteten französischen Kreisen nimmt man an, daß diese Be sprechungen in erster Linie mitteleuropäische Fragen zum Gegenstand haben werden. Auch der italienisch-abessinische Streitfall dürfte im Zusammenhang mit dem Abkommen gegenseitigen Beistandes im Mittelmeer bei den Unterredungen erörtert werden, die in den nächsten Lagen mit ausländischen Staatsoberhäuptern und Ministern während ihrer Durchreise durch Paris stattfinden werden. Uebungen eines französischen Geschwaders zwischen Korsika und Cannes Das erste französische Geschwader wird vom 4 bis 8. Fe bruar im Rahmen seiner Manöver auf der Höhe des Golfs den Juan (zwischen Lannes und Autibes) Hebungen abhalten. Vom 30. Februar bis 6. Marz wird sich das Geschwader Zwischen Korsika und der Küste der Provence aufhalten. Austausch der Klottenbauprogramme London, 1. Februar. Die Londoner Flottenkonferenz nahm einstimmig den Sachverständigenbericht an, der einen jährlichen Austausch der Flottenbauprogramme der Länder vorsieht. politische Rundschau Ernennungen im Reichsministerium für Volksaufklä- cung und Propaganda. Der Führer und Reichskanzler hat am 30. Januar im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ernannt: den Präsidenten der Reichsthea terkammer, Oberregierungsrat Dr. Schlösser, zum Ministe rialrat, den Referenten Weinbrenner zum Regierungsrat und den Amtsat Protz zum Regierungsrat. SO deutsche Gefallene freigelegt Paris, 1. Februar. Im Departement Pas de Calais sind im Laufe des Mo nats Dezember von der zuständigen Stelle für die Nachfor schungen nach bisher unbekannten Gefallenen des Weltkrie ges 80 deutsche Gefallene freigelegt worden. In 73 Fällen könnten die sterblichen Ueberreste nicht identifiziert werden. In sieben Fällen gaben die Erkennungsmarken Aufschluß über die Person der Gefallenen. Die Gebeine dieser sieben Soldaten wurden in Einzelgräbern auf dem deutschen Krie gerfriedhof von Dourges und Villy-Montigny beigesetzt, die unbekannten Gefallenen in dem Sammelgrab des größten deutschen Kriegerfriedhoses in Frankreich, im Friedhos von La Masson Blanche. Gedenkfeiern in aller Welt Der 36. Januar bei den Ausländsdeutschen. Aus allen Teilen des Auslandes gehen Berichte über Feiern der Ausländsdeutschen aus Anlaß der dritten Wieder kehr des Tages ein, an dem der Führer, zum Reichskanzler ernannt, die Geschicke des Deutschen Reiches in seine Hand nahm. Die Berichte lassen erkennen, wie eng sich die Deut schen jenseits der Grenzen durch die Gemeinsamkeit der na tionalsozialistischen Weltanschauung der großen deutschen Volksgemeinschaft verbunden fühlen. In zahlreichen Fällen hakte die Auslandsorganisation der NSDAP. Redner entsandt, die vor ihren auslandsdeut- fchen Volksgenossen ein Bild vom Kampf und Sieg Adolf Hitlers, von den Zielen des Führers und von der erfolg reichen Aufbaupolitik im nationalsozialistischen Deutschland sprachen. Den Männern und Frauen, die fern der Heimat zum größten Teil im harten Lebenskampf stehen und vielfach seit Jahren nicht Gelegenheit hatten, die Heimat wieder- zusehen, leuchteten die Augen, als sie von der tiefgreifenden Wandlung im deutschen Volke hörten. In Paris feierte die deutjche Kolonie gleichzeitig die Einweihung ihres „Deutschen Hauses". Ohne fremde Mit hilfe, aus eigener Einsatzbereitschaft und Opferbereitschaft haben die Reichsdeutschen in Paris ein Werk geschaffen, das zu verwirklichen selbst in wirtschaftlich günstigster Zeit nie mand hoffen und wagen konnte. So ist diese neue Leistung der Reichsdeutschen in Paris ein Sinnbild desselben Geistes, der drüben im Reich lebendig ist und der den 30. Januar herbeigeführt hat. In N e w Park benutzte Generalkonsul Dr. Borchers die Gelegenheit der Reichserneuerungsfeier, um vor über 1000 Besuchern die auf einer Protestversammlung der „Anti- Nazi-Federation" gegen das neue Deutschland gerichteten haltlosen Vorwürfe und Verdächtigungen zu widerlegen. In W i e n sand eine Feier in der deutschen Gesandtschaft statt, zu der Vie Reichsdeutschen Wiens und der näheren Um gebung Wiens äußerst zahlreich erschienen waren. Gesandter von Papen nahm das Wort zu Ausführungen, in denen er unter Hinweis aus das Bild der wiedererstandenen Wehr macht die friedliche Rolle des Deutschen Reiches umriß. In Warschau hatten sich die Reichsdeutschen auf Ein ladung des deutschen Botschafters von Moltke in der deutschen Botschaft zusammengefunden. Im Mittelpunkt des Abends stand eine Festrede des Oberpräsidenten der Provinz Schle sien, Gauleiter Wagner, der von hoher Warte aus über die historische und vor allem die innere Bedeutung des 30. Ja nuar sprach und Wesen und Kern des neuen Deutschland darlegte. Tiefer Eindruck der Berliner Feiern Die großen Feiern in der Reichshauptstadt werden auch von der Auslandspresfe eingehend gewürdigt. Beachtens wert ist vor allem das Urteil der Berliner Sonderbericht erstatter der Pariser Blätter. Der Berichterstatter des „Jour nal" stellt u. a. fest, daß das deutsche Volk wieder einmal mit seinem Führer ein unzertrennbares Ganzes dargestellt habe. Der „Matin" ist von der Dauerhaftigkeit des nationalsozia listischen Regimes voll und ganz überzeugt. Die Worte Hit lers seien die eines Chefs zu seinen Männern gewesen. Man wisse nicht, ob die Meckerer und Kritikaster sich bei derartigen Gelegenheiten unter das Volk mischten oder es vorzögen, an Hand von Statistiken nachzuweisen, daß das Regime nicht mehr lange dauere. Was man aber wisse, sei, daß sie sich täuschten. Der Mitarbeiter des „Jour" betont, daß das Dritte Reich noch nie auf so feierliche Weise den Jahrestag der Machtergreifung gefeiert habe. SA kämpft am Sonnabend und Sonntag für die hilfsbedürftigen Volks genossen. Statte den SA-Männern Deinen Dank ab, indem Du ihnen Deine Spende gibst! Amtlicher Teil Seite 5