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Nr. 73 Donnerstag, den 26. März 1836 88.Iahrgang Ewiges Lebensrecht! Der Führer für charaktervolle Friedenspolitik Unsere Garnisonen sind Garnisonen des Europa! Amtlicher Teil Seite ll Verkehrsstille von 16oo—ißoi Uhr Die Reichsn»ahlkampfleit««g weist nochmals aasdrücklich darauf hi«, daß am Freitag» den 27. März das Sirenenstgual ans den Krupp- werke« «m 1« Uhr gegebe« wird. Dieses Signal wird von de« Sirene« «nd Alarmgeräte« aller Werke» Schiffe «fw. im ganze« Reiche über- nomme« «ad 1 Minute lang durchgeführt. Gleichzeitig tritt vo» 16 Ahr bis 16.01 Uhr eine Minute Derkehrsstille i« ganz Deutsch land ei«. und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vormittag» 10 Uhr aufzugeb«,.. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und T. L. Förster'» Erb«» Verantwortlich für Oertliches u. Sächsische», Unterhaltungsteil, Sport n. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PuWat^ D. A. ll.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adoli-Hitler-Str. 4. Fernruf SIS u. SM. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kameug des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Ludwigshafen, 26. März. Das große Ereignis des Führerbesuchs in der saar pfälzischen Stadt der Arbeit hat das ganze öffentliche Leben der beiden Städte Mannheim und Ludwigshafen in seinen Bann gezogen. Aus der Saarpfalz, aus Rheinhessen und Unterbaden brachte Sonderzug auf Sonderzug Zehntau sende nach Ludwigshafen. Ueberall flatterten Hakenkxeuz- fahnen und Spruchbänder: „Wir wollen den Frieden, aber wir wollen die Ehre!" — „Mit Adolf Hitler steht und fällt Dktr Zeitung erschein, täglich mir Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. Der Bezugspreis betrüg, bei Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung frei Haus SO Np,. Postbezug monatlich 2.30 NM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen ha, der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. - Anzeigenpreise und NachlaMtze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs man beleidigt, dem man glaubt, seine Ehre zertreten zu kön nen, einzutreten!" „Wenn heute andere Staatsmänner uns Zumutungen stellen, die sie, auf ihr eigenes Volk bezogen, wahrscheinlich mit tiefster Entrüstung ablehnen würden, dann sollen sie sich nicht wundern, wenn ihnen dieselbe Ablehnung heute aus Deutschland entgegenhallt!" „Ich handle so, wie das ganze Volk es will! Nicht einer in Deutschland ist aufgestanden, nein, ein Volk steht auf!" „Es ist der Wille dieses Volkes, daß es in Frieden und Freundschaft mit den anderen Völkern lebt. Es ist der Wille dieses Volkes, daß dieser Friede verankert wird. Es ist der Wille dieses Volkes, daß es seinen Beitrag leistet für diesen Frieden. Ls ist aber unmöglich, daß dieses Volk noch länger De> mükigungen entgegennimmt. Das ist unmöglich und wird unmöglich sein!" „Wir haben daher der Welt ein klares Programm gegeben. Und ich werde am nächsten Dienstag dieses Programm in noch klarerer und eindringlicherer Form wiederholen. Ich Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor» Friedens!" Die große Halle des Hindenburgparkes mit ihren 7000 Sitz- und 18 000 Stehplätzen begann sich schon um 12 Uhr zu füllen. Vier Stunden später mußte sie be reits geschlossen werden. Die Mannheimer Bevölkerung, die schon seit den Jah ren der Kampfzeit den Führer nicht mehr gesehen hat, strömte in dichten Scharen teils auf den Flugplatz, teils zum Bahnhof, um den Führer auf seinem Wege nach Lud wigshafen zu sehen. Kurz nach 16 Uhr traf der Sonderzug des Führers im Bahnhof ein, wo es den Absperrmann- schaften nur mit allergrößter Mühe möglich war, die Volks genossen zurückzuhalten. Als der Zug zum Stehen gekommen war, gab es für die nachdrängende Menge kein Halten mehr. Mit jubeln der Begeisterung wurde der Führer begrüßt, Dutzende von Blumensträußen wurden ihm überreicht, und ein Heil-Rüf nach dem anderen erscholl. Aber nur kurz war der Aufenthalt des Sonderzuges in Mannheim. Nach einer knappen Minute ging es weiter nach Ludwigshafen. Brausende Heil-Rufe bewiesen dem Führer, daß auch die Mannheimer Bevölkerung am 29. März einstimmig ihren Dank bezeugen wird. Ludwigshafen schien in wenigen Stunden zur Mil lionenstadt geworden zu sein. Immer beängstigender wurde die Zusammenballung der Menschenmassen, die seit vielen Stunden die Straßen besetzt hielten, die der Führer passie ren mußte. Inzwischen waren auch die Ehrenformationen aufmarschiert, SA., SS., die Politischen Leiter, NSKK-, BDM., HI- und der Arbeitsdienst mit geschultertem Spaten. Dann kam der große Augenblick heran. Um 1S.15 Uhr traf der Sonderzug im Ludwigshafener Bahnhof ein. Als der Führer mit seiner Begleitung durch das Bahnhofsportal auf den Vorplatz trat, schlug ihm nicht 'endenwollender Zu- bel entgegen. Ein BDM.-MSdel überreichte glückstrahlend dem Führer einen Strauß von Frühlingsblumen. In Begleitung von Gauleiter Bürckel schritt der Füh rer die^Front der Ehrenformationen ab und begab sich dann In seinem Appell an die Volksgenossen der Reichshaupt- stadt in der Deutschlandhalle gab der Führer auf die außenpolitischen Fragen klare, von tiefer Ueberzeugung ge tragene und die Massen immer wieder zu begeisterten Zu stimmungskundgebungen mitreißende Antworten: „wir wünschen mit den anderen Volkern in Frieden und Freundschaft zu leben; allein sie sollen nicht unsere Frie densliebe verwechseln mit der Charakterlosigkeit jener, di« vor uns deutsche Lebensinteressen preisgegeben haben!" „Ich habe nicht 14 Jahre lang Ideen vor dem Volke ver treten, um sie dann im Besitz der Macht preiszugeben l Ich habe nie daran gedacht, 14 Jahre lang für die deutsche Ehre einzutreten, um sie dann, in dem Augenblick, wo sie mir an vertraut ist, preiszugeben, wie es die Männer vor mir taten!" „Die Welt muß wissen, daß dieses scheinbare Deutsch land von früher heute nicht mehr lebt! Sie soll sich nicht wundern, daß es nicht mehr lebt. Es hat in Wirklichkeit nie gelebt! Das wurdx der übrigen Welt nur vorgetäuscht l Das deutsche Volk ist ehrlich und rein geblieben die ganzen Jahre hindurch, obgleich seine damaligen Verräter es durch den Sumpf zogen!" „Wenn nun die andere Dell sich heule an Buchstaben klammert, so klammere ich mich an eine ewige Moral! Wenn sie mir Paragraphen Vorhallen, dann bekenne ich mich zu dem ewigen Lebensrecht eine» Volkes! Zum gleichen Recht und auch zu gleichen Pflichten. Und wenn die anderen ver suchen, aus solchen Buchstaben und Paragraphen Schuldbe kenntnisse zu formen, dann muh ich als Vertreter des deut schen Volkes das Lebensrecht der Ration, ihre Ehre, ihre Freiheit und ihre Lebensinteressen dagegen wahrnehmen." „Wer aber glaubt, uns Ehre und gleiches Recht nicht zubilligen zu können, der soll nicht von Frieden reden! Der glaubt nicht an Frieden und will keinen Frieden. Der will den Unfrieden der Völker, um vielleicht in diesem Unfrieden politische Geschäfte machen zu können!" „Seit drei Jahren kämpfe ich für diese Grundsätze des deutschen gleichen Rechtes. Niemand anderem wollen wir etwas nehmen, aber auch Deutschland nichts nehmen lassen! Wir wollen nicht die Ehre eines anderen angreifen, aber auch mit der deutschen Ehre nicht umspringen lassen, wie das aus dem Geist von Versailles geschieht! Wir wollen nicht anderen Völkern ihren Frieden nehmen und ihre Freiheit. Wir wollen aber auch unsere Frei heit haben und unseren Frieden." „Ich möchte der Vorsehung und dem Allmächtigen dan ken dafür, daß er gerade mich ausersehen hat, diesen Kampf für Deutschland führen zu dürfen. Es sind der schönste Kampf und die herrlichste Aufgabe, die einem sterblichen Menschen gestellt werden können: für ein Volk, das darniederliegt, das zum Wagen. Ammer wieoer vrauye der Jubel der Bevöl kerung aufs neue auf. Aufrechtstehend, für die dargebote nen Huldigungen dankend, fuhr der Führer zum Hinden- burgpark. Die Welle der Begeisterung pflanzte sich von Straße zu Straße fort. Ueberall sah man begeisterte Men schen, die dem Führer ihre tiefe Verehrung und Anhäng lichkeit zum Ausdruck brachten. Im Hindenburg-Park, -essen große Versammlungshalle von weitem Freigelände umgeben ist, hatten sich annähernd 200 000 Menschen versammelt. Um eine reibungslose Durch führung einer Kundgebung im Freien von einem derart riesigen Ausmaß ermöglichen zu können, war das freie Feld vor und hinter der Halle in Blocks eingeteilt worden, di« je etwa 12 000 bis 15 000 Menschen aufnehmen konnten. Ungeheurer Jubel, ein gewaltiger Sturm der Begeiste rung brauste über das weite Freigelände und durch die Halle, als der Führer dann in den Hindenburg-Park einfuhr. Der Führer durchschritt die ganze Halle und begab sich dann auf das Podium, wo ihm drei kleine BDM.-Mädchen Blumensträuße übergaben. Gauleiter Bürckel begrüßte den Führer mit einer kurzen Ansprache. „Sie sind, mein Führer", so führte er u. a. aus, „in einem Gau, der sich seiner Verantwortung bewußt ist. Alle ohne Ausnahme stehen mit gleicher Freude zu Ihnen. Je kleiner die Hütte, um so größer die Liebe, die ihnen hier entgegenschlägt. Mag man in der Welt noch nicht recht verstehen wollen, auf eme Frage hat die Saar dieser Welt die erste Antwort ge geben, und am nächsten Sonntag wird diese Antwort um so deutlicher werden." Tosender Beifall bekräftigte die Wort« des Gauleiters. Der Führer spricht Minutenlang donnerten dem Führer die Heil-Rufe ent- gegen, als er seine Rede begann. In einfachen und schlichten Worten wiederholte er das Bekenntnis, das ihn in den Jah ren des Kampfes und unverändert auch seit der Machter greifung geführt und geleitet hat: Der Glaube an das deutsche Volk. Aus diesem Glauben und aus dec Liebe des Volkes zum Führer schöpft Adolf Hitler die Kraft, den Kampf durchstehen zu können, den Kampf für Deutschland. Der Führer schilderte dann die Gründe für die Er weckung und Stärkung der seelischen Kräfte durch dxn Na- will der Welt zeigen, was möglich ist, was wir zu tun bereit sind — so wie ich hier heute mitgeteilt habe, was unmöglich ist und was wir niemals tun werden!" „Ich bin nicht der Führer des deutschen Volkes, um Gesten zu machen. Ich bin vom deutschen Volk beauftragt, einfach seine Interessen zu vertreten. Das will ich tun! „Wenn man von einer „symbolischen Handlung" spricht» die wir vollziehen sollen — die habe ich vollzogen! Ich hab« der Well ein Programm verkündet zu einem internationale« Frieden auf ein Vlerteljahrhunderk. Dafür babe ich mei« Wort und das Wort der Ration verpfändet. Ich rufe Deutsch land auf, symbolisch am 29. März der anderen Welt zu zel- gen, daß diese Geste seinem Willen entspricht. And ich mochte — ich wiederhole cs — die andereu Staatsmänner einladen, dieselbe symbolische Handlung vorzunehmen!" Die mit innerster Ueberzeugungskraft ausgesprochenen außenpolitischen Darlegungen des Führers lösten immer wie der die brausende Zustimmung und den begeisterten Beifall der Mässen aus, die sich zu gewaltigen Kundgebungen steiger- ten, als der Führer zum Schluß das deutsche Volk aufnef zum Bekenntnis am 29. März. Die Saarpfalz huldigt dem Führer „Deutschland will Friedensruhm"