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ÄÄsrLer Wochenblatt. Mittheil un gen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Fünfter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 16 Gr. Sachs., bei Beziehung des Blattes durch Botcngelegenheit 12 Gr. Sachs. Erscheint jeden Donnerstag. 19. Mär» 1840. WWWSWSS—SSSSSSS» Sitzung der Stadtverordneten vom 5. Februar 1840. Das hohe Kriegsministerium hatte zu Beendigung des städtischen Servisausgleichungssonds sämmtliche in Dresden anwesende städtische Beamte zusammenberusen und mit ihnen Verabredung getroffen, den vorhandenen Cafsenbestand nach dem Beitragsquotalverhältniß unter sämmtliche servispflichtige Städte zu vertheilen, sechs rückständigen kleinern Städten aber unter der Bedingung sofortiger Bezahlung der einen, die andere Hälfte zu erlassen und dem bisherigen Verwalter dieser Casse eine Remuneration zu gewähren. Das darüber ausgenom mene Protokoll war anher gesendet und von dem Stadt- rath unter Beauftragung des Herrn Bürgermstr. Todt zum Abschluß des Geschäftes genehmigt worden, welchem auch die Stadtverordneten beltraten. Dem Aufnahmegesuch des Schlosser Valentin Stumpff aus Rheinbaiern, welches mit dem Protokoll des Stadt raths vom 9. Decbr. 1839 anher mitgetheilt worden war, hatten die Stadtverordneten nichts hinzuzusetzen, sie wollen demselben vielmehr die Aufnahme in hiesige Stadt, jedoch nur unter der Bedingung gestatten, daß derselbe ein Vermögen von 400 Thlrn. baar beim hie sigen Stadtrath deponire, welche 400 Thlr. Stumpffen nur dann wiedergegeben werden, wenn sich derselbe wirklich in der Höhe dieses Betrags ansässig macht und das Geld dazu verwendet. Daß Stumpffen die 400 Thlr. verinteressirt werden sollen, versteht sich von selbst, wie überhaupt den Stadtverordneten vor völligem Abschluß der Aufnahmebedingungen mit Petenten Nachricht zu geben gebeten wird. Die den Feldbesitzern am krummen Wege laut kol. 73 und 110 b. der die Bausachen betreffenden Acten zu gewährende Entschädigung (sie beträgt im Ganzen mit Ausschluß der überlassenen Böschungen 63 Thlr. 12 gr. Conv. Geld), worüber unterm 9. December 1839 Pro- tocoll des Stadtraths anher gelangt ist, wurde bewilligt. Der Schornsteinseger Berger hatte 4 Anträge an den Stadtrath gestellt, welche mittelst Protocolles vom 9. Ja nuar 1840 anher abgegeben worden waren und zwar: 1) daß die Gewinde aller Schläuche mit dem Ge winde der Spritzen völlig gleich eingerichtet werden möchten, damit alle Schläuche überall hinpaßten. Die ser Antrag fand in beiden Collegien Genehmigung. 2) Daß neue Feuereimer angeschafft werden möchten. Diese Nothwendigkeit war bereits erkannt, auch sind Feuereimcr bestellt und zum Theil schon geliefert worden. 3) Daß ein Beiwagen bereit gehalten werden möchte, auf dem die zur Spritze gehörige Mannschaft beim Land feuer mit sortgebracht werden könnte, weil sonst die Spritze am Orte der Gefahr nicht in zuverlässigen Hän den sei unc- 4) daß bei Gewittern und Feuersgefahr in der Stadt des Nachts Laternen vor den Häusern brennen sollten. Der Stadtrath hatte die beiden letzten Anträge abge- worfen; da die Stadtverordneten aber das Statthafte und Wohlthätige derselben einsahen, so beschloß man, den Stadtrath um seine Gründe zu befragen, warum er hierauf nicht eingegangen wäre. Auch ist hierbei noch besprochen worden, wie der Thürmer Seifert geklagt habe, daß er nicht eigentlich wisse, an wen er sich wenden solle, wenn er des Nachts auswärts Feuer bemerke und will man dies dem Stadt rath zur Beachtung anempsehlen und bitten, Seiferten so nahe am Thurme, als möglich, anzuweisen. Gemeinschaftliche Sitzung vom 11. Februar 1840. Die kurze Anwesenheit des der Zeit als Landstand in Dresden sungirenden Vorstandes des Stadtrathes, Herrn Bürgermeister Todt, benutzte man, um sich in einer gemeinschaftlichen Sitzung über mehrere wichtige Gegenstände in der Verwaltung zu berathen. Die Initiative ergriff der Vorsteher der Stadtverord- neten, Hr. Advocat Becker, begrüßte den Vertreter der Volksinteressen unter dankender Berührung seiner land ständischen Wirksamkeit, bemerkte dabei aber, daß, so sehr und gern man auch die gegenwärtig obwaltenden Verhältnisse in Bezug aus mancherlei schwebende Fragen