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M i t t h e i l u n g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Fünfter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 16 Gr. Sachs., bei Beziehung des Blattes durch Botengelcgenhcit 12 Gr. Sachs. --------- — - - ---^-7^--, -r ^4^ 42. Erscheint jeden Donnerstag. 15. Asshr. 1840. Einige Bemerkungen ;u dem Aufsätze in Ar. 2L, 22 u. 23 des diesjährigen Adorfer Wochenblatts: „die Holznotk, mit Berücksichtiaung einiger In dustriezweige des Erzgebirges*)." Es ist eine überall verkommende, doch auch leicht erklärbare Erscheinung, daß die Maaßregeln der öffent lichen Behörden an sich viel öfter Tadel, als Anerken nung finden. Insbesondere sind die Verwaltungsbehör den oft in dem Falle, daß die Hindernisse, die ihrer Thätigkeit entgegentrcten, nicht erkannt und beachtet werden, und sic sind darum auch oft nicht im Stande, die Rücksichten, die sie auf das Allgemeine zu nehmen verpflichtet sind, überall mit allen Sonderinteresscn so zu vereinigen, wie es für Letztere beansprucht wird. In einem solchen Falle geschieht es dann leicht, daß sie mit leidenschaftlicher Bitterkeit beurtheilt, die in der Sache liegenden Hemmnisse in den Personen gesucht, und Letz tere dann ganz allgemein verunglimpft werden; was freilich leichter ist, als dem Einzelnen ein wirkliches Un recht nachzuweisen. Unmöglich können die Behörden mit einem solchen Beurtheiler sich auf gleichen Standpunkt stellen, und aus derartige Angriffe etwas erwidern. Sie dürfen und müssen vielmehr dem gesunden Sinne des unbefangenen Publikums vertrauen, und darauf sich beschränken, die Thatsachen zu berichtigen, durch deren ungenaue An gabe dessen Urtheil irre geführt werden könnte. In dem in der Ueberschrist bezeichneten Aufsatze wird der Ver waltung der Staatsforsten, neben einigen andern, bei- *) Offizieller Artikel. D. Red. läufig mit eingcflochtenen Anschuldigungen, insbesondere die unzureichende Versorgung der Hammerwerke mit Brennmaterial, namentlich mit Tors zum Vorwürfe gemacht. Schon im Anfänge des vorigen Jahrhunderts war man bemüht, bei den Gemeinden und Hammer werken den Torf zur Anwendung zu bringen, mußte jedoch die Torsgräbereien aus Mangel an Absatz bald wieder aufzeben. Seit dem Jahre 1788 wurde der Versuch wieder aus - und allmählig mehrere Torflager in Angriff genommen, so daß im Jahre 1829 in den Aemtern Schwarzenberg mit Krottendors und Eibenstock bereits 7,311,000 Stück Torf producirt wurden. Dieser Betrieb erweiterte sich seitdem immer mehr und mehr, war im Jahre 1839 bereits aus 15,664,871 Stück ge stiegen, und betrug in den Jahren 1829 bis mit 1839 überhaupt 92,919,259 Stück. Für diese wurden zwar 48,13-5 thlr. 13 gr. 7 pf. eingenommen, auf die Pro duction jedoch im nämlichen Zeitraum 46,182 thlr. 21 gr. 8 pf. verwendet, mithin im Ganzen ein Gewinn von 1952 thlr. 15 gr. 11 pf. oder jährlich 177 thlr. 12 gr. 6 pf. erlangt. Stellt man nun aus Abnutzung der Gebäude und Jnventarien, obwohl man gern dar auf 5 des Anlage - Capitals rechnen kann, auch nur 2 p. 6. in Rechnung: so ergiebt sich leicht, welche Zinsen das ausgewendete Capital eigentlich getragen, und ob man bei dessen Anlegung einen fiskalischen Vor theil im Auge gehabt habe. Gleichwol steigt im ganzen Lande die Torsproduc- tion in den fiskalischen Tvrfbrüchen von Jahr zu Jahr; sie betrug im Jahre 1831 nur 9,590,448 Stück, im Jahre 1837 bereits 21,688,943 Stück. Erwägt man hierbei, wie häufig im Gebirge die Arbeiten wochenlang