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Adorker Wochenblatt. Mittheilunge« über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Sechzehnter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bet Bestellung von der Postr 1 Thaler, tri Bestellung de« Blattet durch Bottngelegenhea« LS Ngr. 20. Mittwoch, den 14. Ma» 1851. Ueberstcht der Tagesgeschichte. Morgen, den 15. d. M., wollen In Warschau dir Kaiser von Rußland und Oesterreich mit dem König von Preußen, der von Manteuffel begleitet wird, zusammen- kommen, Und werden da wahrscheinlich dl« deutschen, dä. Nischen, französischen und schweizer Angelegenheiten in Be- rathung genommen werden. Außerdem Schluß der Dresd ner Confer,nzen uno Wiedereröffnung des Bundestag«. Adorf. Morgen wird das Elsterbad eröffnet, auch tritt der neue Postenlaufein. Die Eilpost geht täglich aus Plauen nm 1 Uhr Nachmittags nach Franz,nsbad, und von Fran» zensdad um 7 Uhr früh nach Plauen. Ferner fährt die tägliche Personenpost aut Adorf um 4 Uhr früh nach Plauen und von dort zurück um 7j Uhr Abend«. Tägliche Bo tenposten werden um 2 Uhr früh und vj Uhr Vormittag« aus Markneukirchen nach Adorf und von Adorf nach Mark neukirchen um Uhr Nachmittag« und 11 Uhr Abends; aus Klingenthal um 8 Uhr Abend« nach Markneukirchen und zurück um 1 Uhr früh, und von Schöneck um 8 Uhr früh nach Oelsnitz und zurück um 3 Uhr Nachmittag- gehen. Sachsen. Viel, Klagen hört man über die Leipziger Messe. Tuch- nnd Manufaclurwaaren u. s. w. wenig Ab satz und niedrige Preise. — Der 1828 entstandene Hand- Iverkerverein in Chemnitz, der bereits eine Sonntagschule von 30 Lehrern errichtete, gibt jetzt rin Vereinsblatt für all« Gewerbverein« Sachsen- herau«, und will eine Vor schußbank für ärmere Handwerker, nach Art der schon in Altona, Zittau, Bautzen u. s. w. bestehenden gründen. Sein Beispiel verdient Nachahmer zu finden, besonders P-enn solche Meßnachrichten kommen.— In Leipzig wurde «in» Bolksbibliothek, bereit- 600 Bände, errichtet.— Der Areisinnige Ist eingegangen. Ueber das Verbot der Schrift: „Luther über Fürsten, Adel, Pfaffen und Beamte, au- den Schriften desselben gezogene Urtheile über dieselben enthal tend, machen sich die Katholiken sehr lustig, daß die prote stantischen Staaten di, Sähe ihre- Gründer- verurtheilen. Ein katholische- Blatt äußert sogar „Wir betrachten ,« al« ein charakteristisches Zeichen, daß in Preußen, al« dem vermeintlichen Horte (Schutz) de- Protestantismus, die Schriften de- Vater- der sogenannten Reformation ver boten werden.— Au- Freiderg bemerkt man wegen der, im vorigen Blatte gemeldeten, Untersagung de- deutsch-ka tholischen Gottesdienste« in Zwickau, daß da nach §. 56. der sächs. Verfassung den durch da« Gesetz vom 2. No». 1848 al« anerkannte christliche Confrssion aufgenommmen Deutschkatholikendie frei« Religionsausübung eb«nsogutzu» stehe, al- den 'Römischkatholiken, deren Pfarrer zu Freiberg und Zwickau auch Golte-dienst in Schneeberg, BräunSdorf u. s. Iv. abhatten, wo sich doch ebenfalls keine katholisch» Kirche befinde.— In Zittau soll zu Pfingsten die allgem. sächs. Lehrerversammlung Statt finden. In Budissin war bt «ine bedeutend« Dieb-dande eingrzogen, die seit Kurzem 140 Diebstähle verübt hatte. Deutschland. Oestreich und Preußen sollen im freundschaftlichsten Vernehmen stehen, Beide mit ihren Ge» sammtstaaten d/m deutschen Bunde beirret,n, nnd die R«» gulierung der dinischen Angelegenheit dem Bundestage überlassen wollen. Jn-desondere gab Oestreich den kleinen Staaten, die auf England bauend, sich ihm nicht fügen wollten, deutlich zu verstehen, daß si« sich den größeren fü gen müssen, oder von diesen dazu gezwungen werden. — Nach Eröffnung de« Bundestage- soll eine Militär-Com mission von demselben gebildet, und ein stehende- Heer von 125,000 Mann in Deutschland ausgestellt werden, zu dem die Kleinstaaten nur da« Geld, aber keine Mannschaft geben sollen. — E« soll sich bestätigen, daß die Garnison in Frankfurt a. M. um 6—7000 M. erhöht werde. — Endlich soll der Bunde-lag ein Zoll-Cavtel bringen, nach welchem sich jeder Bunde-staat verpflichtet, zur Verhinder ung, Entdeckung und Bestrafung von Ueberlretungen der Ein-, Au-- und Durchgang-abgaben jede« andern Bun desstaate- mitzuwlrken, also allem Schmuggel in Deutsch land ein Ende zu machen. Oestreich. Der Finanjmlnistcr wünscht die Finan zen schrittweise zu verbessern, hatte deswegen auch eine Besprechung mit den bedeutendsten Bankier« In Wien, von den aber noch nicht« bekannt wurde. Ein neue« Papiergeld, ReichSschatzbilletS zu 1 und 2 fl. werden näch sten« au-gegeben werden. — Seit dem 1. Mai zahl! man die Staatszinsen und die Beamtengehalt« wieder in Silber; Kupfermünze fängt wieder an zu fehlen. — Den Zolltarif hat der Kaiser noch nicht unterschrieben.—Maas- und GewichtSgleichheil im ganzen Land« soll bewirkt wer den. — Es wird davon gesprochen, daß den Deutsch-Ka tholiken da-Halten ihrer Religion-sahungen unmöglich ge macht werden soll. — Zn Wien hat man die Municl»