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Adorker Wochenblatt. M L t t h e i l » 11 g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Zehnter Jahrgang. «reis für den Jabrqang bei Bestellung von der Post: l Thaler, bei Bestellung des Blattes durch Botengelegenheit: 20 Neugroschcn. Erscheint geben Mittwoch. 4. <IuiN 1 8^:0. B e k a n n t in a ch n 11 g. (Die Hundswuth betreffend.) In Verfolg einer von der zweiten Amtshauptmannschaft Anher erstatteten Anzeige, nach welcher in zwei Ortschaften ihres Bezirkes Fälle von Hundswuth neuerdings vvrgekvmmen sind, und in Berücksichtigung der Strenge und langen Dauer des verflossenen Winters findet sich die Kreis 7 Direktion veranlaßt, andurch auf dasjenige, was zur Verhütung der Hundswuth sowohl, als zur Abwendung weiterer aus derselben zu be sorgenden UnglückSfäUe im Laufe der letzten Jahre im Krcisblatte unterm 10. April und 17. September 1841. — wo. 16. und 39.— unterm 1. September 1842.— wo. 36.— und unterm 11. April 1844.— wo. gtz, — veröffentlicht worden ist, insbesondere aber auf die den Gegenstand betreffende und in einer namhaften Zahl von Exemplaren unter Anderen an sämmtlichc Gemeinden des dießseiligen Verwaltungsbezirkes verlheilte Be, kanutmaebung des König!. Ministern des Innern vom 5. Januar 1841. und die derselben beigcfügtcn kurzen und gemeinfaßlichen Belehrungen — Dresden, gedruckt und zu haben in der K. Hofbuchdruckerei von Mein hold und Söhnen — wiederholt hinzuwcisen und die Obrigkeiten hierdurch zu veranlassen, nicht allein gegen wärtige Bekanntmachung in den Lokalblättern aufnchmcn zu lassen, sondern auch sonstige Vorkehrung zu treffen, daß Seiren der Besitzer von Hunden die geeigneten VorsichtsmaaSregcln getroffen werden. Zwickau, am 24. Mai 1845. Königliche Kreis-Direktion. E. E. Freiherr von Künßberg. Kölz. Erfahrung und Vetrachtung. Es war ein wunderherrlichcr Frühlingsabend; die Sonne warf eben ihre letzten Strahlen auf unsere majestätischen Berge, als ich die Höhe von Schnarr- lanne erreicht hatte und dieses schone Schauspiel in seiner ganzen Pracht übersah. Hinter uns das freundliche Vvigtland, mit seinen vielen biedern, grad. herzigen Bewohnern. Eine große Zahl Städte, Dör fer und einzelne Güler liegen von diesem Punkle aus, bunt unter einander, vor unserem Blicke, wenn wir ihn auf den zuruckgelcglen Weg wenden und das Auge in naher und weiter Ferne forschen lassen. Das sehr rege Leben; waS ohne dem in unserem Voigtlande, sowohl im Gewerblichen als im Land- k^u, herrscht, macht den Eindruck auf den, der es kennt, von solchem Standpunkte aus, noch weit fühl barer. Der Landmann ist im heurigen Frühjahre ohnedem zu größerer Thäligkeit angespornt, weil die viele Nässe, die unS der Himmel hcrabspendetc, ihn an seinen Feldbestellungen hinderte. Ungewöhnliche Regsamkeit herrschte daher noch ans' den Feldern, obschon der Abend zu dämmern anflng. Jeder Voigtländer, dem's daheim in seiner Stube zu weilen hinter seinem Handwerksstuhl zu eng wird,, oder der sich am Schreibtisch den Leib verses- scn hat und dein sein Abcndbrod nicht mehr schme cken will, sollte diesen vortresflichcn Punkt an einem schönen Fruhlingsabend aussuchen; wir sind gewiß, er stimmt mit uns recht gern in den Volksgesang: „Traute Heimath>urterne Lieders >c. ' -