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Adorker Wochenblatt. M i t t b e i l n n g e » über örtliche unv vaterländische Angelegenheiten. Dreizehnter Jahrgang. PreiZ für den Iahrzang bei Bestellung von der Post: l Thaler, bei Bestellung de« Blatte« durch Botengelegenheit 20 Ncugrofchen. 3-1. »».August. 1848. An den Bürgerverein zu Adorf! nach seinem letzt,gefaßten Beschluß, wegen Abhaltung einer Volksversammlung. Ich hab' es oft gesagt: „Adorf, das rastet, ,/'ß kann unmöglich eingeschlafen sein! — „Eö fehlt ihm nur der Muth, — der, unbelastet „— Von aller Rücksicht — gegen Groß und Klein,— „Sich in den Kampf für eine Meinung stellt; — , Und so den schlauen Fuchs der Lauheit prellt!" — Und sehet da, — ich hab' es laut vernommen! — Urkräflig,'prächtig, wie deS Donners Schlag, — Ist jener Muth zu Euch zurück gekommen, Der uns von je die Bahn zur Freiheit brach. — Der Much, — dem schon vor achtzehn langen Jahr'n — Die Männer Adorfs treu ergeben war'n. Sei herzlich mir gegrüßt,— Verein der Bürger! — Entfalte so die Blürhe fort und fort; — Und naht' dereinst ein frecher Freiheiiswürger, Dann habt Ihr Manner, gegen Ost und Nord'; — Dann giebl es Männer, die die Zeit versteh'n — Und alle Unvernunft wird unlcrgeh'n! — Fritz Rödiger. Dresden. Die Abberufung Todts aus Frankfurt a. M. ist gewiß. Der Bundestag ist aufgelost, sagt man, was soll also der sächsische Bundestagsgesandte noch tanger in Frankfurt? Es wäre ganz gut, wenn nicht das Gesetz über die Centralzewalt festgesetzt hatte, daß der Reichsverwesec sich mit den Beauftragten der Einzelstaa ten wenn nöthig in Vernehmen setzen solle, Bevollmäch tigte der Einzelregierungen also vorerst in Frankfurt blei- den? Warum bleibt also nicht Todt In Frankfurt/ —I zu dem das Volk Vertrauen hat, das er auch durch sein, Auftreten am Bundestag gerechtfertigt hat, warum sendet I man Koblschütter, von dem das Volk in politischer! Beziehung wenig, sehr wenig weiß, dec ein guter Arbeiter, z aber kein Apolitischer Charakter ist? Man hört von ver schiedenen Seiten die Meinung aussprechen, daß die Rück berufung Todts keine Auszeichnung für denselben, kein Zeichen der Zufriedenheit mit seiner Haltung am seligen Bundestage sein solle, sondern eher das Gegentheil. Viel leicht ist es unbegründet, daß er ungnädig zurückgeru fen worden, vielleicht unbegründet, daß man ihn in Ge- setzgebungsarbeiten, mit denen man ihn betrauen will (z. B. Polizeistrafgesetzbuch), abnutzen und unschädlich machen will, vielleicht hofft man nur in Kohlschürter einen Bevollmächtigten zu haben, der sich dem Minister dec aus wärtigen Angelegenheiten gegenüber weniger selbstständig zu bewegen versteht. Wie dem sei, hier nimmt man die sen Wechsel in der Vertretung Sachsens in Frankfurt nicht für ein gutes Zeichen, nicht dafür, daß man vorwärts oder etwa gar entschiedener vorwärts gehen wolle auf dec seit dem März eingeschlagenen Bahn — sondern für ein bedenkliches Zeichen, nämlich dafür, daß ein Wende punkt in der sächsischen Politik eingetceten sei, die zuerst im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu Tage tritt. Dazu Buttlars Ernennung zum Kriegsministeci Es ist zu wünschen, daß man sich täuscht mit der Furcht vor dem steigenden Einfluß der Hofpartei, der zumeist von der Pfordten sein Ohr leihe; — Thatsache aber ist eS, daß diese Furcht vorhanden, und durch die Ernennung Buttlars zum Kriegsministec und Todt- Rückberufung — gesteigert worden ist. Zwiegespräch vor dem neuen Bürgerfchul- hause zu Adorf. A. Ein Prachtqebäube Euer neues SchulhauS; »kn Ebrendenkmal der Stadt Adorf; ein rechter Tempel der Weisheit und Tugend, der den Lehrern, die darin Wicken, das Erziekungswerk in der Thal erleichtern muß. Schon beim Eintritt in diese Hallen müssen die Kinderherzen erhrben werden und die schönen, lichten Schulzimmec müssen den Sinn für Reinheit, Ordnung und Schönheit beleben. B- Gewiß, Freund; wir freuen un« auch nicht we nig auf den Einzug. A. Wann soll er erfolgen?