V Alle Fäden scheinen unmittelbar oder auf Umwegen in der Hand eines Mannes zusammenzulaufen: Rockefeller. Der Kampf gegen diese Trusts ist das größte Problem, das sich gegenwärtig den Amerikanern darbietet. Sie zu brechen ist das Haupt streben ihres Präsidenten, und es wird sich bald zeigen, ob das ameri kanische Volk ihn dabei zu unterstützen gesonnen ist, oder ob es sich wieder zu seinem eigenen Schaden von den Trustmagnaten unterjochen läßt. Alle diese Fragen sind für das mit Kapital und Arbeit unmittelbar beteiligte Europa von tief einschneidender Bedeutung. Dazu tritt aber noch das unverhältnismäßig rasche Anwachsen Amerikas zur kommerziellen und industriellen Weltmacht, als welche es nur mehr mit England und Deutschland rivalisiert. An dem Welthandel war im Jahr 1907 England mit zweiund zwanzig Milliarden beteiligt, Deutschland mit fünfzehneinhalb Mil liarden und Amerika mit vierzehn Milliarden. Vergleicht man diese Zahlen mit jenen vor einem Jahrzehnt, so ergibt sich allerdings für Deutschland die bedeutendste Zunahme, nämlich um sechsundachtzig v.H., während sie bei Amerika zweiundachtzig v. H., bei England nur sechs undfünfzig v. H. beträgt. Aber diese Zahlen geben kein richtiges Bild der Produktivität der drei industriellen Weltmächte. Als solches können viel eher die Ausfuhrwerte allein gelten, und was diese be trifft, so hat Amerika bereits England überflügelt nnd steht jetzt schon an erster Stelle; während des letzten Jahrzehnts belief sich die deutsche Ausfuhr aus einundsünszig Milliarden, die englische auf zweiundsechzig dreiviertel Milliarden, jene der Vereinigten Staaten aber aus nahezu vierundsechzig Milliarden. Allerdings ist dafür der Prozentsatz der Zunahme in Deutschland am größten gewesen. Der amerikanische Export stieg gegenüber jenem vor einem Jahrzehnt um fünfundsiebzig v. H., jener Englands um zweiundachtzig v. H., der deutsche Export hat indessen um neunundachtzig v. H. zugenommen. Noch eine weitere Tatsache muß dabei berücksichtigt werden, nämlich