dann muß das Anwachsen zu so großartigen Verhältnissen und das Erwerben vieler Hunderte Millionen Mark von seiten einer Handvoll Leute geradezu wie ein Märchen erscheinen. Und noch gibt sich diese Gesellschaft mit ihrem einzig dastehenden Erfolg nicht zufrieden- sie begnügt sich nicht mit den Millionen, die sie sich für ihr Petroleum aus allen Weltteilen holt, und den vierzig bis fünfzig Prozent Divi denden, die sie aus ihrem nominellen Kapital von sechshundert Millionen Mark bezieht. Rücksichtslos gegen Freund und Feind, reißt sie unter der Leitung Rockefellers alles an sich, womit Geld verdient werden kann, und iver Widerstand leistet, wird so lange bekriegt, bis er nach gibt oder untergeht. Rockefellers Vermögen wächst in jedem Jahre nach offiziellen Berichten um zweihundert Millionen Mark! „Geld ist Macht" in Amerika, und mit seinem Gelde wird es ihm auch ge lingen, seine Standard-Oil-Gesellschaft ebenso wie sich selbst aus der Antitrustbewegung und den gerichtlichen Verfolgungen herauszuwinden. 15. Pittsburg. ls ich nach Schluß der letzten Weltausstellung, jener von St. Louis, auf dem Prachtdampfer „Deutschland" der Hamburg-Amerika- Linie nach Europa zurückkehrte, sprachen die Mitpassagiere des Abends im Rauchsalon von ihren Eindrücken in der großen Staaten-Union. Der eine schwärmte von der Ausstellung mit ihren Riesenpalästen, der zweite war durch den ganzen Kontinent kutschiert und prieS das gewaltige Eisenbahnnetz, weit ausgedehnter als jenes der Alten Welt, der dritte hielt die zwanzig bis dreißig Stockwerke hohen „Himmelkratzer", der vierte die Riesenbrücken über den Hudson und North River bei New Uork für die größten Wunder Amerikas. Das Gespräch kam auf den Flußverkehr, die mächtigen Dampfer aus den Seen, auf Haseneinrich tungen, maschinelle Erfindungen u. s. w. Es hörte sich ähnlich an wie die Gespräche von Leuten, die von einer Theatervorstellung nach Hause gehen und die schauspielerischen