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schloß sich ans andere, und das Ergebnis ist das junge Städtepaar Duluth-Superior. Wo ich selbst noch an der Westspitze des Sees Sumpsland und öde Küstenselsen sah, ist heute alles überbaut. Duluth ist in die vorderste Reihe der Handels- und Industriestädte getreten, und mein Hustlernachbar im Eisenbahnzuge hatte recht, wenn er sagte: „Aus Duluth wird noch einmal ein zweites Chicago." Freilich nicht ganz so groß. 28. Oie Lisenminen am Superiorsee. ^S'n Pittsburg, Buffalo, Cleveland, Chicago, St. Paul, Duluth, wo- hin ich in den Vereinigten Staaten kommen mochte, war die d. h. der Schlüssel, wie der Amerikaner sagt, das Eisen. Alles, in der ganzen Industrie, nicht nur in Amerika, führt schließlich auf das Eisen zurück, und ein Land, das kein Eisen hat und die mit ihm verbündete Kohle, kann niemals ein großes Industrieland werden. Gehen wir durch unsere europäischen Länder, so finden wir die In dustrie am weitesten entwickelt in den Eisenländern Deutschland und England, dann in Frankreich und Belgien- Deutschland mit einer Eisenproduktion von dreizehn, England mit zehneinhalb Millionen Tonnen, die beiden letzeren mit zwei, bezw. einer Million Tonnen Roheisen. Im Laufe von drei Jahrzehnten ist aber allen Ländern des Erdballs Amerika vorangeeilt, von der letzten Stelle auf weitaus die erste mit einer jährlichen Produktion, die 1907 auf 28 Millionen Tonnen geschätzt wurde, also mehr als die ganze englische und die deutsche Produktion zusammengenommen! Eisen ist kein Artikel, der den durchschnittlichen Leser in besonderem Maße reizt, aber er schneidet so tief in das wirtschaftliche Leben der ganzen Völker wie des einzelnen ein, er hat besonders die Amerikaner zu einer so bedeutenden Industriemacht gehoben und sie zu so empfindlichem Wettbewerb mit Europa befähigt, daß er den Leser zunächst bei der Tasche saßt, ganz Hessc-Wariegg, Amerika 21