Viertes Kapitel. wie so bunt der Kram gewesen, Mustcrkarte, gieb's zu lesen! Goethe. A^as Gastmahl im Hause des Kammerpräsidenten von AI Kalb nahm einen sehr befriedigenden Verlauf. Mit dem Aufwande aller zu Gebote stehenden Mittel war im besten Zimmer die Tafel hergerichtet. Die Kammerpräsidentin hatte mit ihrer Schwiegertochter die nötigen Küchenanweisungen gegeben und die Diener schaft angeleitet, während Gustchen für eine gefällige Außenseite und den Schmuck des Ganzen sorgte. Zeder grüne Zweig, den der November noch im Garten ge lassen hatte, fiel unter ihrer Schere, ja sie entäußerte sich sogar einiger Blüten ihres dunkelroten Geraniums, um zierliche Sträuße für den Herzog und Goethe zu binden, und gab sich dabei der Hoffnung hin, einen, vielleicht beide Sträuße zu sich zurückkehren zu sehen. Die gewünschten Gäste waren alle erschienen. Der Herzog hatte seinen s)latz neben der Frau vom Hause und der jungen und reizenden Frau von Werthern, die, auf seinen Wunsch von Augusten eingeladen, mit Freuden gekommen war. Emilie von Werthern, gewöhnlich Milli genannt, war mittelgroß und zart gebaut, ihr lebhaftes, blitzendes Auge, die dunkle, feingezeichnete Braue, die kleine ge>