46 Kap. III: Die Geburtsgeschichte nach Matthäus. sagung von der Enderlösung vor, nämlich der Aussage des Siegers Apk 21, 5: „Siehe, ich mache alles neu“ und in dem Ehrennamen „Wurzel Davids“. Apk 7, 17 f. führt das „Lamm“ die Segenszeit herauf. Wie also Apk 4, 21 ff. 5 der kosmische Mythus der alten Welt mit seinen mystischen Hoffnungen von Erlösung und Welterneuerung dem Apokalyptiker das Darstellungsmittel für die Glorifizierung des siegreichen Christus darbot, so gibt hier dasselbe mythologische Drama Bild und Farbe für die groß artige Weissagung von der Endzeit und von dem Sieg des Christus, der sich mit seiner Gemeinde auf ewig verbindet, und der die Welterneuerung bringt. Wir betonen nochmals, daß wir hier nur die Form erklärt haben, die das Gefäß darbietet für christliche eschatologische Weissagungen. Die christliche Kirche erwartet die Erfüllung der Weissagungen in der Endzeit. Die neuerdings verfochtene Behauptung, nach welcher die Christo logie und Eschatologie der christlichen Kirche auf einem Syn kretismus des Evangeliums Jesu mit der Mythologie der alten Religionen zu erklären sei, ruht auch hier auf dem Trugschluß, der mit der Kritik der Form auch die in ihr zum Ausdruck gebrachten religiösen Realitäten erklärt zu haben meint. Drittes Kapitel. Die Geburtsgeschichte nach Matthäus. Auch der Verfasser der Kindheitsgeschichte Jesu Mt 1 f. kennt den altorientalischen Mythus vom Erlöserkönig. Das ge samte Evangelium ist von der Absicht durchzogen, den König Jesus zu schildern. In den Anfängen des Lebens Jesu zeigt der Verfasser, wie die Geschichte Schemata baut, wie die Be gleiterscheinungen der Ankunft des Erlöserkönigs zu alledem Zug um Zug stimmen, was nicht nur die Propheten ge- weissagt, sondern auch die Mythen des Orients geahnt haben. 1) Daß Matthäus den oben entwickelten Ideenkreis kennt, zeigt der Zusatz Mt 2,23: „Er soll Nazarenus heißen.“ Das ist nicht ernstlich als