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iS ch W Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. «Mts Blatt des Aönigt. Amtsgericht und des Stadtrathes Nr. 30 IS. April 18VV Sonnabend 3., Dresden, den 14. März 1899. K r i e g s m i u i st e r i u m Mittwoch, den 26. April a. e östcrreicher noch nicht gethan, sie müffln es auch zur Gel tung klingen, und da ist die Aufrechterhaltung der Einigkeit unter den deutschen Oppositionsparteien die unerlätzliche Vorbedingung. Im deutschen Lager Oesterreichs darf für kleinliche Fraktionspolitik, für gegenseitige Eifersüchteleien zwischen den verschieden gefärbten politischen Richtungen, für persönliche Zänkereien der Parteiführer absolut kein Platz sein; in sich einig, werden die Deutschen eine nach außen sestgeschlossene Phalanx bilden können, die unbedingt Beach tung ihrer Wünsche und Forderungen verlangen darf. Schon jetzt zeigt es sich, daß die in die Wege geleitete Ausstellung eines deutschen Programms ihre Wirkung auf die Thun'sche Negierung und die sie unterstützenden Parteien zu äußern beginnt, wie aus der vorläufigen Vertagung der Konferenz und des mit ihm verbündeten ClericaUsmus schneiden lassen wollen, sondern entschlossen sind, endlich auch ihrerseits der Regierung klaren Wein einzuschenken. Gewiß rst nicht anzunehmen, daß das im Werden be griffene gemeinsame Programm der deutschen Oppositions parteien es sich zum höchsten Ziel setzen wird, in Nachah mung des von den Gegnern gegebenen Beispieles von der Negierung ebenfalls so viel als möglich umfangreiche Vor theile für die Deutschen dieser oder jener Provinz heraus zuschlagen. Vielmehr wird der Grundzug des gesammteu deutschen Programmes in der Betonung des den Deutschen in der österreichischen Monarchie Gemeinsamen liegen muffen, womit eine einseitige „Postulotenpolitik", die nicht auf höh eres sieht, nicht zu vereinbaren sein würde. Es gilt vor Allem, endgiltig festzustellen und festzuhalten, was die Deutschen Oesterreichs, mögen sie nun am Inn oder im Böhmerwald, in der Donauniederung oder in den Alpen- thälern wohnen, als ihre gemeinsamen Rechte, Pflichten und Interessen im Nahmen des österreichischen Einheitsstaates erkennen, dann wird die deutsche Sache in der alten Ostmark bereits eine bedeutsame Förderung erfahren haben. Freilich ist's jedoch mit der Aufstellung eines bloßen Programmes — und nehme eS sich noch so schön aus — für die Deutsch- Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. hervorgeht, welche die Vertrauensmänner der Rechten des Abgeordnetenhauses im Beisein des Ministerpräsidenten Gra fen Thun am 13. April in Wien abhalten wollten. Auch wird von der wachsenden Geneigtheit der Regierung berichtet, ein den Deutschen entgegenkommendes Sprachengesctz, aller dings auf Grund des Versaffungsparagravhen 14, zu erlassen, was die gereizte Sprache der czechischen Presse cegen das Ministerium Thun hinlänglich erklären würde. Jedenfalls werden sich aber die deutschen Oppositionsparteien in der Durchführung ihres Programm-Unternehmens, welches ihnen eine scharfe und zuverlässige Kampfwaffe verheißt, nicht irre macken lassen. Borm. 9 Uhr aufzuaeben. Preis für die einspaltige Cor puSzeile (oder deren Raums 10 Pfennige. Ä>«scHäftslkekr<n: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamen»,CarlDaberlow, Kroh- röhrSdorf. rinnoncen-BureauSvonHaasi stein L Vogler, Jnvalidendan Rudolpb Messe und G. L. Daube L Eomp. Inserate sind biS Eienstag und Freitaa — Das „deutsche Programm" in Oesterreich. Die deutschen Oppositionsparteien in Oesterreich sind nunmehr an die Verwirklichung ihres längst gehegten Planes, ein endgiltiges Programm der politischen und nationalen Forderungen der Deutschen Oesterreichs ouszustellen, gegangen. Vorigen Sonntag tagten in Wren die Vertrauensmänner der verschiedenen Giurpen der deutschen Opposition des RejchSrathes, um zunächst die Referate für die einzelnen Kronländer entgegenzunchnun; dann wurde ein Unteraus schuß gewählt, der aus den vorliegenden Referaten das Ge meinsame und Nothwendige aut sondern und dasselbe der Vertrauens,»ännei-Conserenz als „deutsches Programm" zur vefinitivenEntscheidung unterbreiten soll. Wie dieses Programm der deutschen Forderungen schließlich.ausfallen wird, das läßt sich allerdings noch nicht bestimmt beurtheilen, zumal über den Inhalt der einzelnen Referate strengste Geheimhaltung proclamirt worden ist, zweisillos wird cS aber Alles enthal ten, was zur Sicherung des gegenwärtigen deutschen Blsitz- standes in Oesterreich gegenüber den wachsenden Ansprüäen der dortigen Slaven, namentlich der Czechen und der Slo- venen, erforderlich erscheint. Tie Parteien der bisherigen slavisch-clericalen Regierungsmehrheit hatten ja auch schon längst jede für sich ihr „Programm" aufgestellt, mit dessen Forderungen den verschiedenen Regierungen abwechselnd bald von dieser, bald von jener Seite des „Mehrheitsringes" aus den Leib gerückt wurde, woraus sich dann jene corrumpirte Politik deS gegenseitigen Feilschens zwischen dem jeweiligen Mrnisterium und seinen parlamentarischen Negierungsstützen entwickelte, welche von den Zeiten Taaffe's an bis zum heu tigen Tage geradezu typisch für die innern politischen Ver hältnisse des Donaukaiserstaatls geworden ist. Daß diese Schacheipolitik im Wesentlichen aus Kosten des Deutschrhums betrieben wurde, dies lag nun einmal leider in der Natur der Dinge; desto begreiflicher erscheint es jedoch auch, wenn die Deutschen Oesterreichs sich nicht mehr gutwillig Streifen aus ihrer nationalen Haut zu Gunsten des Slaventhums Die Margarethe Emilie verehel. Börner verw. gewesene Denecke geborene Volkmann zu Dresden klagt gegen den Grundstücksbesitzer August Ferdinand Seifert, früher zu Großröhrsdorf, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen 300 Mark Theilbctrags der seit dem 30. November 1897 rückständigen 4prozentigen Vertragszinsen von einem Kapitale von 8000 Mark, das nebst Zinsen und Kosten als rückständiges Kaufgeld auf dem Grundstücke des Beklagten Fol. 1026 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großröhrsdorf hypotheka risch sicher gestellt ist, mit dem Anträge aus vorläufig vollstreckbare Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 300 Mark als persönlichen Schuldners und bei Vermeidung der Zwangsverwaltung und Zwangsversteigerung obengedachten Grundstücks, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Pulsnitz auf den 26. Mai 1890, Bormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Der Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgericht Pulsnitz, am 12. April 1899. Aktuar Hofmann. zu leisten. 5 ., Die als geeignet befundenen Pferde werden dem Verkäufer sofort abgenommen und zur Stelle bezahlt. 6 ., Zu jedem Pferde sind Seiten des Verkäufers ohne Vergütung mit zu liefern: 1 neue rindslederne haltbare Trense, 1 neue Gurt- und Strickhalfter und 2 hänfene Stränge. Bekanntmachung. Das Kriegsministerium beabsichtigt auch in diesem Jahre Pferde sächsischer Züchtung als Remonten ankaufen zu lassen. Remoutemarkt findet stau: in Kamenz auf dem Holzhof, am 25. April 1899, Vormittags 1IV, Uhr. Ankaufs- Bedingungen. I., Die Verkäufer haben durch eine Bescheinigung der Polizeibehörde ihres Wohnortes nachzuweisen L., daß die von ihnen vorgeführten Pferde in Sachsen geboren sind — Deck- bezw. Füllenscheine sind, soweit vorhanden, mitzubringen —; l)., daß der Vorsteller seit mindestens 2 Jahren Besitzer des betreffenden Pferdes ist. 2 ., Die Pferde sollen 3—4 Jahre alt sein. Das Mindestmaß der anzukaufenden Pferde muß — mit Stockmaß gemessen — 1 ra 46 om betragen, das Höchst maß soll 1 va 57 cm nicht übersteigen. Schimmel, sowie Hengste und tragende Stuten werden nicht angekauft. 4 ., Die Verkäufer sind verpflichtet, für alle Gewährfehler nach Maßgabe der § § 899 — 929 des Bürgerlichen Gesetzbuches für das Königreich Sachsen (Gesetz- und Verordnungsblatt v. I. 1863 Seite 109 folgende) sowie gegen die Untugend des Köppens oder Kökens aus die Dauer von 14 Tagen Garantie Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt wöchentlich);! 2. Landwirthschastliche Beilage monatlich^. Abonnements -Preis Vierteljährl. 1 Mk. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeldliche Zu sendung. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. — HOL. Die vor ca. einem Jahre in Christiauia begründete Aktiengesellschaft Alsheim, welche dort e neu größeren Häuserkompfix besitzt und n. a. eine permanente Ausstellung von Baumaterialien in Verbindung mit einer Fachbörse eingerichtet hat, hat beschlossen, in Zukunst auch eine permanente Ausstellung von Maschinen und Werkzeugen zu unterhalten. Die Gesellschaft bezweckt hiermit, den k.ei- neren Fabrikanten in den verschiedenen industriellen Bran chen eine Erleichterung bei der Auffindung der Bezugs quellen zu bieten und ihnen Gelegenheit zu geben, die von ihnen gebrauchten Maschinen in Thätigkeit zu sehen. Mit Rücksicht darauf, daß die Maschinen- und Werkzeug-In dustrie in Norwegen noch nicht in großem Maßstabe ent wickelt ist, wünscht die Gesellschaft gern, daß sich auch die fremden Importeure, insbesondere die deutschen, englischen und amerikanischen Fabrikanten, an der Ausstellung bethei ligen. Das geplante Unternehmen scheint für den Export deutscher Maschinen und Werkzeuge von großer Bedeutung zu sein, weil damit den deutschen Fabrikanten die Gelegen heit geboten wird, ihre Erzeugnisse den dortigen Fachkreisen gegen geringe finanzielle Opfer vorzuführen. Natürlich kann eS sich beim Maschinenexport nur um kleinere Ma- »uck m.d T-d-° WnundfünfzigAer Jahrgang