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BcheME Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Rmgegcnd. Amts Blatt des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes Aursnih Abonnements-Preis Vierteljährl. 1 Mk. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Als Beiblätteri I. JllustrirteS SonntagSblatt (wöchentlich); 2. Landwirthlchaftiiche Beilage (monatlich). Inserate sind bis Dienstag und Freitag Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor, puszeile (oder deren Raum) 10 Pennige. KescHästsstetten: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. Druck und Verlag von E. L. Förster'S Erden in Pulsnitz. GinundMnfzigstgu Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in PulSnitz. Sonnavenv. unm. 16. Deeember 18W. Das Königliche Amtsgericht hier hat am heutigen Tage folgendes Urrkukerunasvervot erlassen: Dem Handelsmann Richard Eisold in Großröhrsdorf wird die Veräußerung ihm gehöriger Vermögensstücke — Grundstücke, bewegliche Sachen und Forderungen — untersagt. Pulsnitz, am 13. Dezember 1899. Der Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Hofman». Zur Wahl zweier Vertreter aus der Klasse der Höchstbesteuerten in die BezirkSVersammluug ist Sonnabend, der Ä3 Dezember L8Ä9, Bormittags ^11 bis ^12 Uhr anberaumt worden. Die Herren Höchstbesteuerten des Bezirks werden hiermit geladen, zur angegebenen Tageszeit im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft hier sich einzufinden und die Wahl vorzunehmen Wenn im ersten Wahlgange eine absolute Stimmenmehrheit auf eine Person nicht fällt, so findet sofort eine engere Wahl statt, es wird daher gebeten, daß die Stimmbe rechtigten bis zu der Feststellung des Wahlergebnisses im Wahllokale verbleiben. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 19. Dezember 1899. von Erdmannsdorff. Die Hebestelleu der Invalidenversicherung erhalten folgende Anweisung: 1 ., Quittungskarten alten Musters dürfen nach dem 1. Januar 1900 nicht mehr ausgegeben werden. 2 ., Die am Schlüsse des Jahres 1899 bereits iu Benutzung befindlichen Quittungskarten dürfen zwar auch nach dem 1. Januar 1900 einschließlich der Selbstversiche- rung und deren Fortsetzung zur Beitragsentrichtung (Markeneinklebung) verwendet werden, aber unr innerhalb zweier Jahre nach dem Tage ihrer Ausstellung. Hiernach können die im Jahre 1897 ausgestellten Quittungskarten, deren Giltigkeit nach den jetzigen Bestimmungen erst mit Schluß des Jahres 1900 ablaufen würde, im Jahre 1900 überhaupt nicht mehr benutzt werden und sind die in den Jahren 1898 und 1899 ausgestellten Karten in den Jahren 1900 und 1901 nur noch so lange benutzbar, als vom Tage ihrer Ausstellung ab gerechnet noch nicht zwei Jahre verflossen sind. So muß z. B. eine am 1. Januar 1899 ausgestellte Quittungskarte ebenfalls bereits am 31. Dezember 1899 der Benutzung entzogen werden, eine am 12. Februar 1898 ausgestellte Karte spätestens den 11. Februar 1900, eine am 10. November 1899 ausgestellte Karte spätestens den 9. November 1901. Um die vorhandenen Bestände von Karten alten Musters möglichst aufzubrauchen, erscheint es zweckmäßig, schon jetzt auch solche Karten umzutauschen, die annehmbar erst in den ersten Monaten des nächsten Jahres mit Marken voll beklebt sein werden. Da die Giltigkeit auch der bis zum 31. Deeember laufenden Js. ausgestellten Quittungskarten nach Z 135 Absatz 1 des Jnvalidenversicherungsgesetzes vom 13. Juli 1899 in Verbindung mit der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. November dieses Jahres nur 2 Jahre vom Ausstellungstage an gerechnet dauern soll, so empfiehlt es sich zur Vermeidung von Jrrthümern bei den Versicherten, bei allen von jetzt an neu auszustellenden Quittungskarten den Vermerk über die Giltigkeitsdauer der Karte entsprechend zu ändern, alsd z. B. bei einer am 17. Dezember laufenden Jahres ausgestellten Karte: „Zur Vermeidung der Ungiltigkeit umzutauschen bis zum 17. Dezember 1901". Gleichzeitig wird zur Beantwortung mehrfacher Anfragen bemerkt, daß die Abkürzung der Jahre 1900, 1901 u. s. f. bei der Entwerthung der Beitragsmarken handschrift lich oder durch Stempel zu lauten hat: „00", „01", so daß also die Entwerthungszeichen z. B. für den 15. 1. 1900 „15. 1. 00", oder für den 15. 1. 1901 „15. 1. 01" zu lauten haben. Neue Quittungskarten- und Nentenquittungsformulare können erst in der zweiten Hälfte dieses Monats von hier entnommen werden. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 9. Dezember 1899. von Erdmaunsdorff. Die Ergiinzungswahl zur Bczirlsbersammlung betreffend. Zu Abgeordneten für die Bezirksversammlung für die neugebildeten zwei ländlichen Wahlbezirke sind gewählt worden: Herr Gemeindevorstand Jiesch in Ostro im VI. Bezirk auf die Zeit bis mit 1901, Herr Gemeindevorstand Jenictzerr in Oberlichtenau im IX. Bezirk aus die Zeit bis mit 1904. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, amu. Dezember 1899. von Erdmannsdorff. Dienstag, den 19. Dezember, nachmittags 3 Uhr sollen im Restaurant zum Bürgergarten in Pulsnitz, als Autlwnsort, I Sopha nnt schwarzem Ueberzug, I Handschlitten,il Garnkorb, I eiserne Reibschaale mit 7 Kugeln, und Verschiedene Farben für Färberei gegen Baarzahlung versteigert werden. Pulsnitz, den 14. Dezember 1899. Wachtmeister Kremtz, Ger.-Vollzieher. 8tälMtcke dickere Rnaöenlciiuie zu Raäeöerg. Anmeldungen von Schülern für Ostern n. I. werden möglichst bald und spätestens bis Ende Januar in unserer Kanzlei Rathhaus 2. Obergeschoß oder schriftlich erbeten. Für auswärts Geborene sind Geburtsurkunden mit Taufbescheinigung vorzulegen. Das Schulgeld beträgt bei Theilnahme am Unterricht in Latein 120, sonst 90 „E jährlich Zugleich wird bekannt gegeben, daß nächste Ostern eine neue Klaffe aufgesetzt und der Unterricht in der englischen Sprache eingeführt wird. Radeberg, den 14. Dezember 1899. Der Stadtrat h. Die Flotteusrage im Reichstage Wie zu erwarten stand, hat die angekündigte Flosten- vorlage schon bei der erstmaligen Lesung des Etats im Reichs tage zu breiten Erörterungen geführt, die schon genugsam beweisen, wie sehr die aufgerollte neue Flottenfrage die gesammte politische Tagessituation in Deutschland beherrscht. Fast scheint es, als ob die Reicksregierung geflissentlich be müht gewesen sei, in der Volksvertretung noch vor Ein bringung des jüngsten Flottengesetzentwurfes eine Auseinan- deHtzmig über die geplante abermalige Flottenverstärkung httbeizasühren und dergestalt möglichst bereits jetzt die Stim mung hes Reichsparlaments gegenüber dieser einschneidenden Maßnahme zu sondiren. Wenigstens liegt der Umstand, daß gleich am ersten Tage der allgemeinen Etatsdebatte nicht weniger als vier Vertreter der Reichsregierung, neben dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe noch die Staatssecre- täre Graf Bülow, v. Thielemann und Admiral Tirpitz, das Wort ergriffen, um die noch gar nicht Angebrachte Marine vorlage zu befürworten, eine solche Vermuthung nahe, und in cher That hat ja dieses ungewöhnliche parlamentarische Auftreten der Regierung zu einer eingehenden Diskussion über das neue Flottenproblem in den nachgefolgten Sitzungen der Etatsverhandlung geführt. Um nun nochmals auf die betreffenden Erklärungen der Flottenangelegcnheit, mit denen die genannten Regierungsmitglieder die diesmalige Generaldebatte über den Etat einleiteten, zurückzukommen, so geht aus diesen Kundgebungen klar hervor, daß offenbar das Auswärtige Amt das treibende Element bei der geplan ten Flottenvermehrung ist, dies hat die große Rede des StaatssecretärS des Auswärtigen Grafen Bülow zur Be gründung der fignalifirten Flottenvorlage genugsam gezeigt Mit unleugbarem Geschick beleuchtete hierbei Graf Bülow die Nothwendigkeit einer wirklich starken Flotte für Deutsch land vom Standpunkte der gesammten Weltmachtsstellung des Deutschen Reiches wie seiner wirthschastlichen Interessen und daneben auch von demjenigen der internationalen Lage aus; er faßte seine Aussührungan dahinfzusammen, daß sich Deutschland gegen mögliche Wechselsälle, welche die Zukunft vielleicht bringen könne, durch eine starke Flotte sichern müsse. Neben dieser groß angelegten Flottenrede des verant wortlichen Leiters unserer auswärtigen Politik vermochten die Darlegungen, mit denen der Reichskanzler, der Schatz- secretär v. Thielemann und der Marinestaatssecretär v. Tirpitz am ersten Tage der Etatsdebatte sich hinsichtlich des