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V o i g t l ä n d i s ch e r< Anzeiger. 51. Stück. Freitags den 20. Dccember 1805. Gesetzgebung. Durch ein Kur-Sachs. Generale vom 16, Nov. -8«; wird verordnet, daß, um aller will- kührlichen und nach selvstveliebigen Grundsätzen betriebenen Zubereitung und Dispensirung der Arzneimittel zu steuern, sich die Apotheker, je doch nur einstweilen und so lange bis ein allge meines Dispensatorium für Sachsen zur Publi kation gebracht werden kann — nach den in D Philipp Jakob PidcritS klmrmnein rational, (wovon im Jahr 1791 bei J.J. Cra mer zu Cassel die dritte Auflage erschienen ist) und in den im Jahr 1797 ebendaselbst hierzu herausgekommenen Supplementen enthal tenen Anweisungen, als einer dabei genau zu beobachtenden . Norm, lediglich zu richten, auch die darin verzeichneten einfachen sowohl als zusammengesetzten Medikamente in ihren Of- ficinen, und zwar in hinreichenden Vorräthcn, anzuschaffen haben, wobei ihnen zugleich D. CarlGottsriedHagens Lehrbuch der Apo thekerkunst O THle. zle Ausg. Königsberg bei Fr. Nicolovius, 1797) als eine lehrreiche und zweckmäßige Schrift, zu ihrer eigenen mehrer» und gründlichen Belehrung anempfohlen wird. Straßenraub bei Lengefeld. Am iz, d, Mon, in der Abenddämmerung hört der Besitzer des zu Lengefeld an der Straße nach Plauen liegenden sogenannten Gartenhau ses, I. A. Unger, ohnweit seines Hauses auf der Straße ei» Geschrei,chas er aber Ausangs nicht achtet, weil er glaubt, daß cs von Kin dern herrührc; als es aber näher kommt und auffallender wird, schickt er seinen Sohn hin, aus., der denn ohnweit des Hauses im Fuhr- w.qe hegend eine ganz nackte, an Händen und Füßen gebundene Weibsperson anmsst, die halberstarrt Unger sogleich in seine Wohnung schafft und nvlhdümig bekleidet; aus Anord nung der Obrigkeit wurde Arzt und Chirurgns zu ihr gesendet, und als sie sich wieder erholet hatte; sagte sie aus: daß sie 21 Jahr alt und aus Nürnberg gebürtig sey und nach Freiberg zu ihrer Schwester wolle. Als sie diesen Abend dem Städtchen Lengefeld schon so nahe gewesen, daß sie dessen Kirchlhurm erkennen können, wä ren ihr, wie sie glaube, von der Stadt herkom- mend, Z. Kerls mit runden Hüten, offenen Nök- ken und schwarzen Beinkleidern, begegnet, der einer sie gefragt habe, ob sie ihm nicht einen Zwanzigkrcuzcr wechseln könne. Sie habe hieraus in ihre Tasche gegriffen, aber nicht so viel kleines Geld zusammenbringen können. Da indeß die Kerls gesehen hätten, daß sie Geld habe; so hätte ihr Einer gleich den Äünd znge- halten.