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V o i g t l ä n d i s ch e r Anzeiger. 2. Stück, Plauen, Sonnabends den n. Januar l8i2. Ueber die^ Gefährlichkeit, der Wärm flaschen, aß die Wärmflaschen schädlich sind und daß die angenehme Empfindung beim Nieberlegen in, durch sie erwärmte Betten mit Mancherlei Nachthcilen für die Gesundheit erkauft werden muß, ist schon oft gesagt und bewiese» morde», und diejenigen, welche nun einmal nicht ohne erwärmtes Bette seyn können, thun am besten, wenn ste die Zudecke selbst blos am Ofen gelinde erwärmen und sie kurz vor dem Schlafengehen über das Dette legen, wodurch ein gelinder Grad trockner und gesunder Wärme erzeugt wird. Allein nicht blos wegen ihrer zu großen und feuchten Hitze schädlich sind diegewöhnlichen Wärmflaschen, sondern selbst außerstgefahrlich, besonders wenn sie nicht mit gehöriger Vorsicht gehandhabt werden. Es ist eine bekannte Sa» che, daß alle erhitzte Körper ausgedehnt wer, den und mithin einen größern Raum einnehmen, besonders aber wird das Wasser durch die Hitze sehr ausgedehnt und in einen Dampf aufgelöst, den man gewöhnlich Wafferstoffgas zu benen nen pflegt. Keine Kraft aber ist vermögend, diesem, in Dampf aufgelösten Wasser oder dem, aus dem Wasser entbundenen Gas zu wider- stehen, und den sichtbarsten Beweis davon ge ben die sogenannten Dampfmaschinen, vermit telst welcher blos durch die, aus dem Wasser entwickelte Luft die größten Lasten gehoben, die auffallendsten Würkungen hervorgebracht wer den. Aus diesem Grunde ist die Wärmflasche immer ein gefährliches Hausgerälh, besonders wenn sie mit siedendhelßem Wasser ganz vollge füllt und dabei vest verschlossen oder in eben die sem Zustande aus dem Ofen oder in einer Röhre zu sehr erhitzt wird. Es ist dabei stets die Ge fahr, daß die ausgedehnte Luft das Gefäß, wel ches sie nicht mehr fassen kann, entweder von selbst oder bei der geringsten Bewegung zerspren ge und so leicht Leben und Gesundheit der Men schen bei einer solchen Explosion gefährdet wer den. Solche unglückliche Beispiele sind zwar nicht häufig, welches wohl vorzüglich theils davon, daß die Flaschen nicht ganz angefüllt oder zu stark erhitzt wurden, theils davon, daß kleine Oeffuungen der ausgedehnten Luft einigen Durchgang gestatteten, herrühren mag; aber doch gibt es ihrer genug, um zur möglichste» Vorsicht dabei zu ermuntern. Hier nur einige solcher Unglücksfälle, die in dcm fleißigen und