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Voigtländischer Anzeiger. Z4. Stück. Plauen, Sonnabends den 20. August 1814» Zeitungsberichte. Am 5. August Vormittags halb io ist Se. Maj. der König von Preuße», der erst den 7. erwartet und zu dessen Empfang große Anstal, ten gemacht wurden, ganz in der Stille zu Bek, lin eingetrcffen. Dieser eben sy rechtliche, als anspruchlose Fürst hqt bei dieser Gelegenheit ge» äußert: daß er dies absichtlich gelhan habe, weil er von den Anstalten zu seinem Empfange gehört hätte. Das Preuß, Volk und die Haupt, stadt hätten in den letzten Jahren durch große Anstrengungen und Opfer, durch Ausdauer, Entbehren und freudige Erfüllung schwerer Pflichte« Ihre Beweise vonLieve und treuer An, hänglichkeit gegeben, die seinem Herzen wohl, ^huender wären, als jedes andere Zeichen; da ohnehin alle Feierlichkeiten mit Glanz und Sie, gesgepränge außer Seinem Charakter und Grundsätzen läge». Wenn dagegen das dank, bare Vaterland dem Heere und dessen ruhmvol, len Anführern einen Beweis seiner Anerkennung gebe,n wolle; so würde Er gern der Erste fepn, vmFrch an dies gerechte und die Nation ehrende Erfühl anzuschließen. Es Heist, daß Se. Maj. der Kaiser von Rußland schon in der Mitte deS Septembers zu Wien eintreffen und der Kon, greß, nach den Vorarbeiten der Herren Mini ster, nicht von langer Dauer sepn; auch Se. Maj. der Kaiser von Oestreich schon End« Sep tembers nach Italien reisen werde. Jndeß bei allen Hoffnungen auf einen, durch jenen Kon greß zu erhaltenden dauerhaften Friedensstand, steigt jetzt im Norden das lang schon gefürchtete Kriegsfeuer wirklich auf. Nachdem die Sen dung der Kommissäre der alliirlen Möchte nach Norwegen fruchtlos, und eben so ein am ro. July ergangener Schwedischer Ausruf an Norwe gen vergebens war, begannen den 26. Juch die ersten Kriegsunternehmungen, an welchem Tage jedoch jene 4 Kommissäre nochmals von Uddewalla nach Christiani» abgingen, wahr scheinlich um den letzten Versuch einer gütliche« Ausgleichung zu machen. Am 27. brach der Kronprinz von Schweden auf, um die Feind seligkeiten anzufangen, und es hies, daß der Prinz Christian, der von seinem Vater mit An- drohung des Verlustes seiner Ansprüche auf den Dänischen Thron, zur Nachgiebigkeit, aber vergeblich, ausgesordert worden ist, zur Nor, wegischen Armee abgehen würde. Am 26. July schon hatte der Kronprinz der großen und klei, nen