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r^-rint wöchentlich drei Mal und »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). LbonnementSpreiS beträgt «erteljährlich l Mark 2V Pf. prnoaoisrsnäo. Anreiger für Inserat« werden bi» spätesten» Mittag» de» vorhergehenden Tage» de» Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzeile mit w Pf., unter „Eingesandt" mii 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. Sonnabend, den 5. April 1879. Uhrg. unerinnert an hiesige Stadtcasie zu entrichten. Zwönitz, am 31. März 1879. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Bekanntmachung. Die am 31. März dieses Jahres fällig gewesenen eommunlichen Anlagen pro II. Termin sind binnen 14 Tagen und längstens bis zum L8. April L87V Bekanntmachung, die Verpachtung der eoiumunlichen Ochsenwiesen betreffend. In Folge erhobener Beschwerde gegen § 3 der Verpachtungsbedingungen voin 5. November 1878 hat die zuständige Königliche Amtshauptmauuschast als Aufsichtsbehörde keinen Anlaß gefunden, dem an sich in legaler Weise gefaßten mit rechtlichen Bestimmungen an sich nicht in Widerspruch stehenden Beschluß des Stadtgemeinderaths entgegen zu treten. Deshalb wird eine nochmalige Licitation erforderlich und ist hierzu in Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit Montag der 7. April v. terminlich anberaumt. Alle diejenigen hiesigen Einwohner, die diese Wiesen mit den darauf haftenden Verpflichtungen zu erpachten gesonnen sind, werden daher geladen, gedachten Tags Vormittags LI Uhr im Verhandlungssaal des hiesigen Rathhauses sich einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und nach Befinden des sofortigen Pachtabschlusses gewärtig zu sein. Die Auswahl der Licitanten bleibt vorbehalten und können die Bedingungen an Rathsstelle eingesehen werden. Zwönitz, ain 4. April 1879. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 1. April. Zur goldenen Hochzeit unseres Kaiserpaares soll, dem Vernehmen nach, auch der König von Spanien in Berlin eintreffen. Der Besuch des Kaisers von Rußland und des Kaisers von Oesterreich zu dieser Feier wird mit ziemlicher Bestimmtheit erwartet, während über das Erscheinen des Königs von Bayern zur Zeit noch gar keine Entschließungen bekannt sind. Berlin, 2. April. Die „Post" meldet: Zu dein gestrigen Ge burtstage des Fürsten Bismarck war demselben eine außerordentlich große Zahl von Gratulationen, Begrüßungstelegrammen und Ge schenken von hier und aus der Ferne zugegangen. Der Kaiser hatte dem Fürsten Bismarck mit einem gnädigen Handschreiben eine Bronzestatue des Großen Kurfürsten übersandt und aus Anlaß des Tages den Schwiegersohn des Fürsten Bismarck, Grafen Rantzen, zum Legationsrath ernannt. Heute Mittag fand iin Palais des Kanzlers Familiendiner statt, Abends zahlreiche Gesellschaft, bei der auch viele Damen erschienen waren. Gegen Mittag brachte die Musik des Kaiser Alexander-Garde-Grenadierregiments im Garten des Palais dem Kanzler ein Ständchen. München, 31. März. Für die von Hungersnoth schwer bedrängten Bewohner der Rhön hat die deutsche Kaiserin 500 und Prinz Otto von Bayern 300 M. gespendet. Oesterreich. Wien, 1. April. Die theilweise Aufhebung der bisherigen Sicherheitsmaßregeln gegen Pestgefahr ist baldigst zu er warten. Die Initiative hierzu ist von Deutschland ergriffen worden. Italien. Nom, 31. März. Der Ministerrath hat beschlossen, sämmtliche republikanischen Vereine und Kränzchen Italiens aufzulösen und wird von nun an auch das öffentliche Tragen eines republikanischen Abzeichens strenge verboten sein. Rußland. In den „Daily News" findet sich ein Telegramm, welchem zufolge man bereits den Namen Desjenigen kennt, welcher das Attentat auf General Drentelen ausführte. Vier Staatsräthe, deren Frauen und der Sohn eines derselben, ein Student, sind verhaftet. Lokales und Sächsisches. Dresden, 2. April. Wie das „Dresdn. Journ." mittheilt, ist vom k. Ministerium des Innern angeordnet worden, daß bei der Thierarzneischule in Dresden Lehrkurse in der mikroskopischen Fleisch beschau ins Leben treten und in den Monaten August und September und mährend Her Weinachtsferien abgehalten werden. Dieselben sind je auf die Dauer von 8 Tagen berechnet und wird zur Theil- nähme an denselben zugelaffen werden, wer gewöhnliche Elementar schulbildung besitzt und gesunde Augen hat. Dresden. Das am vorigen Sonntage im königl. Hoftheater zum Besten der so schwer heimgesuchten Bewohner von Szegedin veranstaltete Konzert hat einen Reinertrag von 2400 Bl. ergeben. — Se. Maj. der König hat dem hiesigen Gewerbeverein aus den Mitteln der König-Johann-Stiftung den Betrag von 600 M. über wiesen, mit der Bestimmung, daß diese Stimme zur Unterstützung ärmerer Vereinsmitglieder, welche die Leipziger Kunstgemerbeausstell ung zu beschicken oder zu besuchen gesonnen sind, verwendet werden soll. Aus demselben Fond stehen dein Gemerbevereine eventuell noch meitere 900 M. zu demselben Zweck zur Verfügung. Der Dresdner Gewerbeverein hat beschlossen, mittelst Extrazügen Exkursionen nach der Leipziger Kunstgewerbeausstellung zu unternehmen. Adorf. Der Viehmarkt am 1. April konnte wegen der Grenz sperre nach Böhmen hin nicht abgehalten werden. Aber dennoch hatten sich Käufer und Verkäufer in Menge nach Adorf begeben, um hier Geschäfte zu machen. Da die zugetriebenen Stücke nicht in die Stadt durften, so wurden einige Geschäft vor der Stadt abgeschlossen. Ein Mann aus Schöneck hatte eine Kuh gekauft und wollte dieselbe heimwärts treiben. Da lehnte sich das Thier gegen seinen Führer auf und stieß ihm im Kampfe etliche Rippen ein. Als es seine Freiheit erlangte, rannte es wie rasend nach Adorf zurück und setzte die hiesigen Bewohner durch sein tolles Treiben in Angst und Schrecken. Mehrere muthige Männer wollten das Thier aufhalten, doch es vertrug Widerstand sehr schlecht und würde das Experiment, das es an ihrem Besitzer vollzogen, wiederholt haben, wenn nicht ein kühner Sprung die Wagenden aus dem Bereiche des Thieres gebracht hätte. An der Elster stieß die Kuh einen Kinderwagen, in dem sich 2 Kinder befanden, ins Wasser und sprang selbst hinterdrein. Die Kinder wurden durch einen Diann herausgezogen und vor dem Tode des Ertrinkens gerettet; die tolle Kuh aber wurde von den: hiesigen Brigadier Schleifer durch zwei wohlgezielte Schüsse getödtet. Aue. Am 1. April d. I. ertrank das 2 Jahr 4 Monate alte Söhnchen des Handarbeiters Julius Friedrich Weißflog in Mittweida bei Schwarzenberg indem es in einem unbewachten Augenblick in den