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Ungen 1 von emals cheits- Mch, catür- lscheu, st. .Lerr cteur: leeres dann : Ge- cheint elhaft // jetzt idern inem zeben alten > und älfte Der fahr- ;s in teur, dein ater- ge- oenn l. e l. r c. ver, itz. r- ;en r- v- >he ) ll. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bonnittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich l Mark 2» Pf. prssnumvranäo. ÄMM Inserate werden bis spätesten- Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit io Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. für Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. L2L 4. Jahrg. Sonnabend, den 18. October 1879. Tagesgeschichte. Deutschland. Die Frage, ob Se. Majestät der Kaiser und König den preußischen Landtag in Person eröffnen wird, dürfte sich nach der am 20. d. M. bevorstehenden Rückkehr des Monarchen ent scheiden. In maßgebenden Kreisen nimmt man an, daß der Kaiser, sofern es ihm sein im Uebrigen vortrefflicher Gesundheitszustand er laubt, auch diesmal die neugewählten Vertreter persönlich begrüßen wird. — Die Regierung beabsichtigt, dem Landtag in der bevor stehenden Session 'eine Vorlage über die Durchführung der Sekundär bahnen zugehen zu lassen. So lange die Ausarbeitung dieser Vor lage nicht'abgeschlossen ist, können Mittheilungen darüber auf Ge nauigkeit nicht Anspruch machen. — Nachdem den Bundesregierungen bereits unterm 4. August d. I. vorläufige Entwürfe zu einer Bekannt machung und zu Dienstvorschriften, betreffend die Ausführung des Gesetzes vom 20. Juli d. I. über die Statistik des Waarenverkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande, sowie unterm 18. August eine weitere Bearbeitung der zu erlassenden Dienstvorschriften mit- getheilt worden waren, sind vom kaiserlich statistischen Amt ander weitige Entwürfe einer Bekanntmachung sowohl wie der Dienstvor schriften nebst erläuternden Bemerkungen aufgestellt worden. — In der 5. Sitzung der ersten ordentlichen Generalsynode regte der General lieutenant v. Oliech das Interesse der Versammlung an für den Bau einer Taukeskirche in Berlin, anläßlich des ruchlosen Attentats im vorigen Jahre auf Se. Maj. den Kaiser. Redner coustatirt, daß auf die erste Aufforderung zu Sammlungen hin mehrere Provinzen, na mentlich die Nheinprovinz, mnt reicher Hand beigestcnert hätten und daß der Kaiser geäußert habe, jeder Bau einer Kirche in Berlin würde seinem landesväterlichen Herzen eine rechte Freude sein. Oesterreich-Ungarn. Mittwoch um 11 Uhr wurde in An wesenheit sämmtlicher Minister die Sitzung des österreichischen Ab geordnetenhauses vom Alterspräsidenten eröffnet. Bei der Präsidenten wahl wurde Graf Coronini mit 338 von 341 Stimmen zum Präsi denten gewählt. Graf Coronini dankte in längerer Ansprache für die ihm erwiesene Ehre und bat um das Vertrauen und um die Unter stützung der Versammlung, indem er zugleich seinem Vorgänger im Amte, I)r. Nechbauer, warme Worte der Anerkennung widmete. Die nach langjähriger Abwesenheit in das Haus wieder eingetretenen czechischen Abgeordneten begrüßte der Präsident in sympathischer Weise. Er versprach ihren Forderungen wohlwollende Berücksichtigung angedeihen zu lassen und sprach die Hoffnung aus, daß die czechischen Abgeordneten ihrerseits die Rechte der Verfassung lind die Errungen schaften der Staatsgesetze dem Reiche unverkümmert erhalten würden. — Dem Unterhause wurden am Donnerstag die Gesetzentwürfe, be treffend die Verwaltung Bosniens und der Herzegowina, sowie die Verlängerung des Wehrgesetzes bis zu Ende des Jahres 1889 vor gelegt. Der voin Unterhause gewählte, 24 Mitglieder zählende Adreß- ausschuß besteht aus 15 Conservativen und 9 Liberalen. — Die selben Vorlagen sind auch dem ungarischen Unterhause zugegangen. — Der Bruder der Erzherzogin Christine, der Braut des Königs von Spanien, Erzherzog Friedrich, ist in Krakau an der Diphteritis nicht unerheblich ertrankt. Derselbe ist der Erbe des ungeheuren Vermögens des Erzherzogs Albrecht. Sein Tod wäre, namentlich im jetzigen Augenblick, kurz vor der Vermählung seiner Schwester ein höchst trauriges Ereigmß, das vielleicht gar den Aufschub der Hochzeit zur Folge haben könnte. Frankreich. Bei der Wahl Humbert's zum Gemeinderath stimmten von 2072 eingeschriebenen Wählern 1299, von denen für Humbert 684, für seinen Mtbewerber Depasse 610 stimmten. Die Wahl macht in Paris den schlechtesten Eindruck. Ein dortiges radi- cales Blatt dagegen erklärt, die Wahl Humbert's zum Municipal- rathe bedeutete die vollständige offfcielle Rehabilitirung des Bagno, des Zuchthauses und der Pcoscription. Diese Wahl werde als legitime Vergeltung und glänzende Genugthuung in der Geschichte wieder ¬ hallen. Wenn bei einem solchen Auftreten der Radikalen die Ne gierung länger mit energischen Nepressivmaßregeln zögern wollte, so könnte bald eine neue Auflage der Communen von 1871 erfolgen. England. Die Einnahme von Kabul durch die englischen Truppen hat den regulären Krieg in Afghanistan beendigt; der Guerillakrieg der dortigen kriegerischen Bevölkerung dürste indeß die Engländer noch geraume Zeit in Athem halten. Aus Simla wird gemeldet, daß das englische Lager bei Alikheyl von großen Streit kräften der benachbarten eingeborenen Stämme angegriffen worden sei. Der Angriff wurde aber abgeschlagen, die englischen Truppen machten einen Ausfall und zerstreuten den Feind, welcher 23 Todte zurückließ. Die englischen Truppen hatten 3 Verwundete. — Bei einem von den Conservativen in Chitheroe (Grafschaft Landcaster) ab- gehaltenen Meeting vertheidigte der Staatssecretär des Innern, Croß, das Verhalten der Regierung in der orientalischen Frage und das Princip der Beachtung der Verträge, indem er zugleich der Ueber- zeuguug Ausdruck gab, daß der Berliner Vertrag in allen wesent lichen Punkten werde ausgeführt werden. Ruhland. Die Unterzeichnung des russisch-chinesischen Ver trages in Betreff der Abtretung von Kuldscha hat in Livadia statt- gefunden. Der Botschafter China's Tsun-Ho hat sich unmittelbar darauf vom Kaiser Alexander verabschiedet und ist nach Petersburg zurückgekehrt. Er begiebt sich nach Marseille und zu Schiff nach China. Zugleich mit ihm verlassen auch die Glieder der Botschaft, welche nicht zur ständigen Gesandtschaft gehören, St. Petersburg. Lokales und Sächsisches. — Wir glauben dem allgemeinen Interesse des Publikums und der Behörden zu entsprechen, wenn wir an dieser Stelle auf eine neue Bestimmung des nunmehr giltigen Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Jan. 1877 aufmerksam machen, wodurch vielleicht mancherlei Unzuläßlichkeiten vorgebeugt werden kann, da man in dieser Bezieh ung bisher weniger streng verfahren ist. 88 und 179 dieses Gesetzes bestimmen: daß Parteien, Beschuldigte, Zeugen, Sachverständige oder bei der Verhandlung nicht betheiligte Personen, welche den zur Aufrechterhaltung der Ordnung erlassenen Befehlen nicht ge horchen, auf Beschluß des Gerichts ans dem Sitzungszimmer entfernt, auch zur Haft abgeführt und während einer in dem Beschluß zu bestimmenden Zeit, welche 24 Stunden nicht über steigen darf, festgehalten werden können; daß das Gericht (auch die Abtheilung für freiwillige Gerichts barkeit rc.) gegen dieselben Personen, welche sich in der Sitzung einer Ungebühr schuldig machen, vorbehältlich der strafgericht- lichen Verfolgung, eine Ordnungsstrafe bis zu 100 Mark oder bis zu 3 Tagen Haft festsetzen und sofort vollstrecken lassen kann. Es muß auch nicht gerade eine Schöffensitzung oder Hauptver handlung sein, um diese Bestimmungen anwenden zu können. Die gedachten Strafbefugnisse stehen auch einem einzelnen Richter bei der Vornahme von Amtshandlungen außerhalb der Sitzung zu, an ordentlicher Gerichtsstelle oder auch bei sogenannten auswärtigen Expeditionen. Dresden, 16. Octbr. Nach dem „Dresdner Journal" ist heute Negierungsrath Or. Roscher in einein Pistolenduell bei Zittau von de»n Nedacteur der „Zittauer Morgen-Zeitung" durch einen Schuß in den Unterleib schwer verwundet worden. Meisten, 14. Oct. Ein bedauernswerther Unfall begegnete am vergangenen Freitag einein Rittergutsbesitzer in der Gegend von Rosien. Derselbe befand sich auf seinem Besitzthum zur Jagd. Als er sein Gewehr von der Schulter herabnehmen wollte, entlud sich dasselbe, und die Schrotladung traf feinen Begleiter in Arm, Schulter und Brust. Der Zustand des^Verwundeten soll ein bedenklicher sein.