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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich l Mark 20 Ps. pr»numvranao. Ämemer für Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit io Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Stabtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 74. Donnerstag^den2LIuni 1880. 5. Jahrg. Oeffentliche Ma-tgemein-erathsfitzung zu Zwönitz Freitag den 25. Juni 1880 Nachmittags 6 Uhr. Tagesordnung ist am Verhandlungstage von Vormittags 9 Uhr an in der Hausflur des Rathhauses ausaehänat. Bekanntmachung, das diesjährige Impfen betr. Heute Donnerstag den 24. Juni 1880 Nachmittags 2 Uhr letzte öffentliche Impfung. Vorher Revision sämmtlicher der am 17. Juni o. geimpften Kinder. Das Jmpflocal befindet sich im Rathhanse. Zwönitz, am 23. Juni 1880. Der Bügermeister. , Schönherr. Bekanntmachung. Die eommunlichen Anlagen pr. III. Termin sind innerhalb 14 Tagen, spätestens aber bis zum I«. Juli a. v. an hiesige Stadtcasse zu entrichten. Nach Ablauf obiger Frist wird gegen die Zahlungssäumigen das Mahn- resp. Executionsverfahren eingeleitet. Zwönitz, am 21. Juni 1880. Der Stadtge mein berat h. Schönherr. Bekanntmachung. Nächsten Sonntag, den 5. x. Drin., feiert die evangel.-lutherische Kirche Sachsens das 300jährige Jubiläum der Concordien- oder Eintrachtsformel, der letzten Bekenntnißschrift unsrer Kirche, die nach vielfacher mühevoller Ueberarbeitung endlich zu Stande kam und an demselben Tage, den 25. Juni 1580, veröffentlicht wurde, an welchem 50 Jahre zuvor die Uebergabe der Augsburgischen Confession statt fand. In ganz Sachsen und somit auch in Zwönitz, sind es 50 Jahre, daß unsre Gemeinde in festlicher Weise — laut Neujahrsbericht von 1830 — diesen hochwichtigen Gedenktag feierte. Unsre Stadt hatte damals ihr schönstes Festgewand angelegt. Der Kirchenvorstand hat daher beschlossen, das diesjährige Jubiläum ebenfalls feierlich zu begehen und soll daher nächsten Sonntag früh ^9 Uhr ein Festzug vom Rathhause aus durch die Bahnhofs- und Lößnitzer Straße bis zum Bonitz'schen Eckhause — auf nächstem Wege nach der Schulgaffe und am Markt hin in die Kirche gehen, und zwar in folgender Ordnung: 1) ein Zug Feuerwehr, 2) die oberen Classen der Stadt- und Landschulen mit ihren Lehrern, 3) die Geistlichkeit mit dem Kirchenvorstand, 41 der Stadtgemeinderath, sowie der Gemeinderath von Kühnhaide, Dittersdorf und Lenkersdorf. 51 die Bürgerschaft und Eingepfarrten, die sich am Zuge betheiligen wollen, 6) die Turner, Schützen, combinirten Militärvereine, Feuerwehr von Kühnhaide und Zwönitz. Möge durch diese Festfeier die Liebe zu unserer so theuer erkauften evang.-Iutherischen Kirche wachsen und reiche Früchte bringen! Zwönitz, den 19. Juni 1880. Der K i r ch e n v o r st a n d allda. Neidhardt, Pf. Bekanntmachung. Zur Ausschmückung unserer Kirche wird freundlichst um Guirlanden und Kränze gebeten, die nächsten Sonnabend Nachmittag gefälligst in der Kirche abzugeben sind. Zwönitz, den 23. Juni 1880. Der Kirchenvorstand. Neidhardt, Pf Tagesgeschichte. Deutschland. Der Vorsitzende der Berliner Conferenz ist von einem Korrespondenten der Wiener „Neuen fr. Presse" interwievt worden und ist, wie der Korrespondent wenigstens versichert, so freundlich gewesen, diesem den Stand der Konferenzverhandlungen klarzulegen. Darnach sollen die Conferenzbeschlüsse nur als der „Rath Europa's" an die Pforte übermittelt werden. Von einer gewaltsamen Durchführung der Beschlüsse könne nicht die Rede sein. Sollte diese Auffassung die richtige sein, dann wäre es schade um die Mühe, die sich die Herren Diplomaten machen. Ems. Se. Maj. der Kaiser hat am Sonntag im besten Wohl sein seine Brunnenkur begonnen. Oesterreich. So dauerhaft sich dasungarischeMinisterium erweist, so haltlos ist das österreichische Cabinet. Eine Zeitlang hat wenig von den im Koalitions-Ministerium bevorstehenden Veränderungen verlautet. Augenblicklich heißt es aber in verfassungstreuen Kreisen, daß Graf Taaffee mit Mitgliedern der Verfassungspartei wegen Eintritts in das Ministerium an Stelle der Minister Stremayr, Horst, Korb und Kriegsau, deren Austritt aus dem Kabinet angeblich de finitiv ist, unterhandelt, um den Charakter des Koalitions-Ministeriums zu wahren. Die bisherigen Verhandlungen sind resultatlos verlaufen, weil die Führer der Partei sich weigern, Portefeuilles anzuehmen. Graf Taasfe soll nun beabsichtigen, im Falle weiterer Ablehnungen seitens der Verfassungspartei die Ernennung von Beamten für die Ministerien der Finanzen, der Justiz und des Handels in Vorschlag zu bringen; es sollen auch schon mit hervorragenden Mitgliedern der Bureaukratie Unterhandlungen angeknüpft worden sein. Italien. General Cialdini ist wiederum zum Botschafter in Paris ernannt worden. — Der in Rom erscheinende „Diritto" be stätigt, daß der päpstliche Staatssecretär Cardinal Nina seine De-