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Anzeiger für 7. Jahr«. Domlmiaq, dm 12. Ortobrr 1882. 11» Inserat« werden bis spätesten- Mittag« de« vorhergehenden Tage« de« Erscheinen« erbat« und die CorpuSspaltenzelle mit tv Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnement-preis beträgt vierteljährlich t Mark 20 Pf. pr»n»w«e»näo. Zwönitz und Umgegend Orga« für de» Stavtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. Bekanntmachung, die AnffteÜnng vo« Hausliste» für die km Jachre 188» ftattfindende Erhebung der staatlichen Eink-mmen- steuer betr. Nach MaßAgbe der Bestimmungen in K 34 bis mit 41 des EilchMMusteuergesetzes vom 2. Juli 1878 und 8 22 bis mit 37 der dazu gehörigen Ausführungsverordnung vom 11. October 1878 sind jetzt Mkderum die nöthigen Vorarbeiten für die nächstjährige Ein» kommtnsteaereinschätzung auszusühren und wird zunächst die Ausstellung von Hauslisten erforderlich, dieselben werden in den nächsten Tagen zur Austragung gebracht und sind von den Hausbesitzern oder deren Stellvertretern unter genauer Beachtung der vorgedruckten Anleitungen itt drr ganze» Stadt ax einem «nd denselben Tage, nämlich Montag den 16. t et ober dieses Jahres, auszufüllen. Nachdem dies geschehe»», sind die Hauslisten binnen 10 Tagen von der Zuferligung derselbe»! an gerechnet, an Rathsstelle wieder abzugekei». Die Bersch»»»niß dieser Frist zieht eine Geldstrafe bi- zu 50 Mark nach sich. Zwönitz, am^t. Oktober 1882. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung. Die am heutigen Tage fällige Einkommensteuer pr. S. Termin und der von der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz zu Bestreitung ihres Aufwandes ausgeschriebene Steuerzuschlag von drei Pfennigen für die Mark des Steuerbetrages, welcher auf die in Spalte ck des EinkommensteuercatasterS (für Handel und Gewerbe) von über 600 M. Einkommen ab eingestellte» Be träge entfällt, ist innerhalb 3 Wochen und spätesten« am. SO. Vetoder a. e. bei Vermeidung der executivischen Beitreibung an die Stadtsteuer-Einnahme allhier (welche anher Mittwoch täglich Vormittags von d—12 Uhr, Nachmittags von 2—5 Uhr geöffnet ist) abzuführen. Zwönitz,, am 30. September 1882. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung Der K. Termin Brandeaffe ist am 1. d. M. fällig gewesen und nach 1 Pf. für jede Gebäudeeinheit, nach 1V, Pf. für di« Einheit der freiwilligen VersicherungS-Abtheilung längstens am 20. dieses Monats zu Vermeidung executivischer Beitreibung an die Stadtsteuer-Einnahme allhier zur Abführung zu bringen. Zwönitz, am 2. October 1882) Der Bürgermeister. Adam. Iagesöericht. — Zwönitz,. 10. Oktober. Der Austrieb zu dem heute statt- gefündenen Viehmarkt bestand aus 44 St. Rindvieh, 50 St. Schweine» und 6 St. Pferden und dürste an der schwachen Frequenz der schöne Herbsttag, welcher van den Landleuten zu Erntearbeiten benutzt wor den sein mag, Schuld tragen. Bereits Mittags 1 Uhr konnte der Markt als beendigt angesehen werden. — Zwönitz. Seu einigen Tagen ist der von früh 4 Uhr an in süd-süd-östlicher Richtung an» Himmel sichtbare Komet auch hier beobachtet worden. — Die heurigem Ernteergebnisse des oberen Voigtlandes und de» ErzgebirgskammeS werden, mit alleiniger Ausnahme des HeueS und des Krautes, als höchst mißliche bezeichnet, und viele kleine Gutsbesitzer sehen mit bangen Sorgen dem kommenden Winter ent gegen. Vor allem haben die Kartoffeln infolge der fortwährenden naßkalten Witterung nur wenig kleine Frucht angesetzt und auch diese droht zum größten Theile verfaulen zu wollen. Nächstdem ist der Sommerroggen sehr schlecht gerathen, da e« während der Blüthe- zeit fast ohne Unterbrechung geregnet hat. Dazu kommt, daß noch überall bedeutende Massen diese- GetreiteS geschnitten seit Wochen auf den Feldern lagern, da man es nicht trocken gebracht hat. Da« meiste davon wird man nur zur Streu benutzen können, da die Aehren förmlich schwarz geworden sind. Außerdem ist in der Um gegend von Schöneck - GotteSberg, Karlsfeld, Johanngeorgenstadt- Platter, Oberwiesenthal-Weipert, Jöhstadt, Kupferberg Preßnitz, Ka tharinenberg, Sayda, Frauenstein-Altenberg noch viel Hafer unreif. Auch die Grumternte »st bis jetzt schlecht verlaufen, da die ausge tretenen Flüßchen und Bäche viel gemähtes Gras mit fortgeschwemmt haben, auf nicht wenigen Wiesen aber, die theilweise noch am Mitt woch unter Wasser standen, noch gar nicht gehauen werden konnte. Die seit Freitag eingetretene trockene Witterung, welche auch im so genannten Niederlande wegen der bis jetzt unmöglich vorzunehmendett Bestellung der Felder für die Wintersaaten sehnlichst erwartet wurde, dürfte dort noch vieles zum Besseren wenden. — Bezüglich derKartoffelfäule bringt die „Bohemia" folgende beachtenSwerthe Notiz: Zuerst ist Abschneiden des Kartoffelkrautes und gänzliches Wegschaffen vom Felde empfohlen; dasselbe ist der Träger des Pilzes, von welchem es in den Boden gelangt; sodann baldige« Herausnehmen der Kartoffeln, wenn weiter schlechtes Wetter in Aus sicht, oder Belassen im Boden, wenn trockenes Wetter eingetreten. Die Ernte soll bei trockener Witterung erfolgen; die wohlaussortirten Kartoffeln soll man vor dem Einkellern oder Einmiethen in Scheuern oder luftigen Räumen soviel wie möglich abtrocknen lassen. Haupt sache ist, sich schon bei der Ernte einen Vorrath von besonders schönen und gesunden Saatkartoffeln fürs Frühjahr herauszusortiren und die selben wie ein theures Gut in bestgeeigneten Winterlagern aufzu- bewahren! Letztere- sei für den gesammten Kartoffelvorrath mög lichst kühl und trocken, je trockener desto besser; im Trocknen verkorkt gleichfalls das naßfaule Stück der Knolle, ohne dann weiter um sich zu greifen. Da« Anbringen von Unterlagen, sogenannter „Roste" aus Bretem und Latten, worauf die Kartoffeln nicht zu hoch depo- nirt werden, ist in feuchten Kellern zu empfehlen. Besser al« solche Keller sind aut angelegte Erdmiethen an trockenen Stellen. Man kann darin die Kartoffeln bi» zum Eintritt frostigen Wetters auS- lüften lassen und die Verluste sind stets kleiner, al» in schlechten Kellen». Weitere Mittel sind: das Anstauben mit gebranntem, un gelöschtem Kalke, das Anspritzen mit Kalkmilch, auch Kalkwasser, da« Verlheilen von Kalk in Stücken oder in Körben im Keller. Wieder holte« Aussortiren, auch im Winterlager, ist anempfohlen. Schott