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, . . - . . „>.." 7>x^- , ÄWger für Erscheint wöchentlich drei Mal und »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Ps. prionnmoravlln. Inserate werden bis spätesten- Mittags deS vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzrile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend Organ für den Stabtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. .E 123. Sonnabend, den 21. October 1882. 7. Jahra. Bekanntmachung. Die diesjährige Herbst-Kontrolversammlung der in hiesiger Stadt aufhältlichen Reservisten (incl. Halbinvaliden der Reserve) und Disposition Urlauber findet Dienstag den 7. November a. e. Nachmittag l/z2 Uhr im Saale des „Bürgergarten^ zu Stollberg statt. Etwaige Dispensationsgesuche sind bei dem zuständigen Bezirksfeldwebel rechtzeitig anzubringen, finden aber nur auf Grund einer beigefügten behördlichen Bescheinigung Berücksichtigung. Die Mannschaften haben in reinlicher Kleidung zu erscheinen und den Militärpaß behufs Abstempelung mit zur Stelle zu bringen. Zwönitz, am 20. October 1882. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung. Nachdem dem communlichen Straßenwärter Herrn Otto Friedrich Viehweger außer seinen Functionen noch das Amt eines Hospital- und Armenhausverwalters übertragen und derselbe heute verpflichtet und in dieses Amt eingewiesen worden ist, wird Solches zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Zwönitz, am 20. October 1882. Der Stabtgemeinderath. Adam, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Volksbibliothek ist Sonntag den 22. Oktober a. e. nur von 11—12 Uhr Vormittags geöffnet. Zwönitz, am 20. October 1882. Der Ausschuß für Verwaltung der Volksbibliothek. Adam. Bitte -es Kirchenvoestan-es! Die geehrten Bewohner der Parochie Zwönitz werden hierdurch ersucht, zu dem nächsten Sonntag stattfindenden Erntefest, an welchem Doge gleichzeitig die feierliche Einweisung des Herrn k. Clauß in das hiesige Pfarramt stattfindet und derselbe seine An trittspredigt halten wird, unsere Kirche durch Blumenschmuck verschönern zu helfen. Kränze, Guirlanden und Blumenstöcke werden nächsten Sonnabend Nachmittag in hiesiger Kirche entgegengenommen. Zwönitz, 16. October 1882. Der Kirchenvorstand allda. Grun-stücksversteigerung. Auf Antrag der Erben Friederiken Henrietten verw. Groh in Elterlein soll das zu dem Nachlaß derselben gehörige Hausgrundstück Fol. 190 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 164 des Flurbuchs und Nr. 190 des Brandcatastars für Elterlein, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1800 M. —- gewürdert worden ist, den 25. November 1882, 11 Uhr Vormittags, an Ort »nd Stelle meistbietend verkauft werden. Eine Beschreibung des Grundstücks und die Versteigerungsbedingungen sind dem am Gerichtsbrete aushängenden Anschläge angefügt. Scheibenberg, am 17. October 1882. Königliches Amtsgericht. Bnsse. Friedenspalme nnd Kriegsschwert. Schon mancher hochherzige Freund der Menschheit hat es ver sucht, das schwierige Problem zu lösen, das blutige Kriegsschwert aus den Händen der Völker zu verbannen und die Friedenspalme dauernd an 'eine Stelle zu setzen. Praktischen Erfolg haben der artige Bestrebungen bis jetzt aber niemals aufzuweisen gehabt und das Problem bleibt noch zu lösen. Eine positive Lösung des Prob lems des ewigen Friedens ist wohl auch niemals zu erreichen, denn der Krieg tritt oft ein mit der Allgewalt eines Naturgesetzes, wenn veraltete und verrottete Staatswesen Revolutionen gebären oder wenn zerstreute und zersplitterte Völker ihre gemeinsamen Rechte geltend machen oder wenn der Fall des Dichters eintritt: „Es kann der Beste nicht im Frieden leben, Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt!" — Kann nun auch gegen solche Ereignisse höherer Ordnung die mensch liche Weisheit und Kraft keine absoluten Schutzmittel erfinden, so ist es doch rühmlich anznerkennen, wenn Fürsten und Staatsmänner, Schriftsteller und Menschenfreunde sich bemühen, die Kriegsgefahr zu mildern und die blutigen Entscheidungen im Völkerleben seltener zu machen. — Ein solches Bemühen ist es nun, welches in den Tagen vom 16. bis zum 19. October eine große Anzahl Staatsmänner in Brüssel zu einer internationalen Friedensconferenz zusammentreten läßt. Wir betonen ausdrücklich, daß diese internationale Friedens conferenz keinen offiziellen Charakter hat, denn beglaubigte Minister der Großmächte nehmen an derselben nicht Theil, indessen kann man wohl sagen, daß diese Versammlung der Friedensfreunde offiziöse Eigenschaften besitzt, da die Theilnehmer Staatsmänner und Parla mentsmitglieder sind und nennen wir aus ihren Reihen aus England den Grafen Derby, Graf Shaftesburry, Herzog von Westminster und Sir Georg Campbell, aus Frankreich Ferdinand von Leßeps, aus Rußland Fürst Trubetzkoi, aus Deutschland die Abgeordneten Graf Hombesch, Hänel, Lasker, Virchow und Greve, aus der Schweiz den früheren Präsidenten der Eidgenossenschaft, Droz, außer den Vertretern der genannten Staaten haben auch Oesterreich, Italien, Belgien Hol land, Schweden, Dänemark, die Türkei, Spanien, Portugal und die Vereinigten Staaten von Nordamerika Deputirte gesandt und kann man wohl sagen, daß noch niemals eine Friedensconferenz unter gleicher internationaler Theilnahme stattgefunden hat. Wir muffen auch gestehen, daß das Programm dieser Friedens conferenz im Allgemeinen ziemlich glücklich gewählt ist, denn dasselbe enthält leine Lobreden auf den ewigen Frieden und keine Verwünsch-