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ÄWger Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden TageS des Erscheinens erbeten und die Corpus spalten zeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Ps. prssnnwvrLNtto. Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. für Zwönitz und Umgegend ISA. Donnerstag, den 16. November 1882. 7. Jahrg. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Verordnung der Königlichen Amtshauptmannschaft vom 6. dss. Dits, in Nr. 270 des Chemnitzer Tage blattes, die Einführung einer Polizeistunde an den Vorabenden der Sonn- nnd Festtage betreffend, wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß mittelst Bekanntmachung vom 13. Juni 1877 für hiesige Stadt eine Polizeistunde dergestalt emgeführt worden ist, daß an gewöhnlichen Wochentagen über Nachts 12 Uhr und an gewöhnlichen Sonntagen über Nachts 1 Uhr hinaus Niemand in den Schankstätten geduldet werden darf. Zuwiderhandelnde trifft die in 8 365 des Neichsstrafgesetzbuchs gedachte Strafe. , Zwönitz, am 10. November 1882. Der Bürgermeister. Adam. Grun-stücksversteigernng. Auf Antrag der Erben Ariederiken Henrietten verw. Groh in Elterlein soll das zu dem Nachlaß derselben gehörige Hausgrundstück Fol. 190 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 164 des Flurbuchs und Nr. 190 des Brandcatastars für Elterlein, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1800 M. —- gewürdert worden ist, den 25. November 1882, 11 Uhr Vormittags, an Ort nnd Stelle meistbietend verkauft werden. Eine Beschreibung des Grundstücks und die Versteigerungsbedingungen sind dem am Gerichtsbrete aushängenden Anschläge angefügt. Scheibenberg, am 17. October 1882. Königliches Amtsgericht. Busse. Tagesbericht. — In Bezug der Feldmäuse erläßt die Königliche Amtshaupt- Mannschaft Chemnitz folgende Bekanntmachung: Von verschiedenen Seiten her sind neuerdings Klagen darüber laut geworden, daß die Feldmäuse sich trotz der übergroßen Nässe in gefahrbringender Weise vermehrt haben. Bekanntlich bedient man sich bei der Vertilgung der Feldmäuse der Phosphorpillen, der Pillen aus gefülltem Baryt, der Hvhenheimer Mäusefallen, der Näncherapparate rc. mit mehr oder minderem Erfolge. Auch soll sich folgendes Mittel gut bewährt haben: Man bereite Aschenlauge aus verbranntem Eichenholz nnd weiche dann Weizen oder Gerste bis zum Aufquellen darin auf. Die wieder gut getrockneten Körner werden dann in frisch aufgeworfene Mäuselöcher gestreut. Nach dem Genüsse des so zubereiteten Ge treides sollen die Thiere alsbald sterben. Ein ebenso eigenartiges als einfaches und billiges Verfahren zur Vertilgung der Feldmäuse ist aus der Herrschaft Lissa-Laube (Posen) eingeführt worden. Es sind nämlich auf den von den Mäusen besonders hcimgesuchten Schlägen hin und wieder etwa 12 Fuß hohe aufrechtstehende, oben mit einem Sitzstengel versehene Stangen errichtet, welche dazu dienen, Krähen und Mäusebussarde — bekanntlich die größten Feinde der Mäuse — heranzulocken, weil dieselben auf diesen Stangen sehr gern sitzen. Dies so überaus einfache Mittel soll den besten Erfolg ge habt und sich bei weitem wirksamer erwiesen haben, als alle sonstigen zur Vertilgung der Feldmäuse angewendeten Mittel, wie Pillen, Fallen rc. Neuerdings wird nun auf ein einfaches Geräth hinge wiesen, dessen man sich ohne große Mühe und in erfolgreichster Weile beim Fangen der Mäuse im Felde soll bedienen können. Es ist dies ein auf Veranlassung deS Herrn Gemeindevorstands Riedrich in Niederbobritzsch von dem Schmiedemeister Heber daselbst gefertigter Erdbohrer, mit welchem, wie gesagt wird, ein 12jähriger Knabe in jeden, nicht zu steinigen Boden ohne Anstrengung 40 bis 50 Cmtr. tiefe senkrechte Löcher bohren kann. Letztere werden in den gang baren Fahrten der Mäuse angebracht und es wird dann der mittels des Bohrers ausgehobene seitwärts geschüttet und der Rand des Bohrloches vom Boden gesäubert, so daß die Zugänge von der Fahrt zu demselben frei gelegt werden. Die beim Passiren der Fahrt in die Löcher stürzenden Mäuse vermögen nicht ans denselben heraus zuklettern und können somit leicht getödtet werden. Diese Bohrer können von dem Schmiedemeister Heber in Niederbobritzsch gegen Francoeinsendung von 2 M. 50 Pf. bezogen werden, auch hat sich Herr Kreissecretär Münzner in Freiberg, welcher sich von der leichten Handhabung des Bohrers überzeugt hat, erboten, Bestellungen ent gegen zu nehmen. Indem die Herren Landwirthe hierauf aufmerk sam gemacht werden, spricht man zugleich die Erwartung aus, daß dieselben niit größter Energie alles aufbieten und kein Mittel unver sucht lassen werden, um die drohende Mäusecalamität, soweit dies möglich, abzuwenden. — Mit Polizeistrafgeldern macht die Chemnitzer Stadtcasse ein gutes Geschäft; 1881 sind nicht weniger als 13,080 M. Straf gelder eingegangen. — Chemnitz, 12. Novbr. Gestern Vormittag kurz vor ^12 Uhr ereignete sich hier die gewiß seltene Naturerscheinung, daß wäh rend eines heftigen Schneegestöbers, welches über die hiesige Gegend niederging, 2 Blitzschläge mit unmittelbar darauf erdröhnendem starken Donner erfolgten. Der Schneefall hielt bis um ^1 Uhr ununter brochen an, die Temparatnr sank bedeutend. — Zwickau, 23. Nov. Vor einer sehr zahlreichen Gemeinde hielt gestern Vormittag in der Marienkirche beim Hauptgottesdienste Herr Diaconus Kahl aus Reinsdorf die zweite Gastpredigt für das vacante vierte Diaconat. Dem von Beredtsamkeit zeugenden, über das vom Kirchenregimente für den gestrigen 23. Sonntag nach Tri- nitatis vorgeschriebenen Texteswort Epistel Paulus au die Philipper, Cap. 3, Vers 17—21 gehaltenen Predigt lag das Thema: „die Nachahmung des erhabenen Beispieles der Apostel als herrlichstes Ziel unseres Glaubens zu Grunde. — Cainsdorf, 12. Novbr. Bei der gegenwärtigen Ziehung unserer Landeslotterie hat Fortuna als glücksspendende Fee drei brave Arbeiterfamilien, denen es wohl zu gönnen ist, ihrer besonderen Gunst gewürdigt und über dieselben aus den, Füllhorn ihres vielver- langten Glückes ihren Segen in Gestalt eines Zehntels von dem 100,000 M.-Gewinn ausgestreut. — Mülsen St. Jacob. Laut Beschluß soll nächsten 27. Nov. die Neuwahl eines Gemeindevorstandes stattfinden und zwar ebenfalls wieder ,aus die Dauer von 6 Jahren. Die Wahl der Gemeinde- rathsmitglieder erfolgt am 11. December d. I. auch auf die Dauer von 6 Jahren. — Waldenburg, 9. November. Das Jagdglück begünstigte gestern auf Oberwinkler Flur einen Nimrod in recht seltsamer Weise. Derselbe bemerkte plötzlich einen Nehhock, der sich im Gestrüpp ver--