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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag and Sonnabend (Bormittag). SbonnementSpreiS beträgt oierteljährlich t Mark so Ps pr»n»w«r»n<in. Inreiger Inserate «werden bi« spätesten» Mittag» de» vorhergehenden Lage» de» Erscheinen» erbetei and die CorpuSspaltenzeUe mit io Pf., unter „Eingesandt mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz »mV Umgegend. Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Redaction, Druck und Verlag von C. Bernhard Ott in Zwönitz. 48. Dienstag, den 22. April 1884. 9. Inbrq. Bekanntmachung. Nachdem die Austragung der diesjährigen Einkommensteucrzettel in diesen Tagen beendet worden, werden in Gemäßheit Z 46 des Einkommensteuer-Gesetzes vom 2. Juli 1878 diejenigen Beitragspflichtigen, welchen Steuerzettel nicht haben behändigt und somit Mit- theilung ihres Einschätzungsergebnisses nicht hat bekannt gemacht werden können, aufgefordert, deshalb bei unserer Stadtsteuer-Einnahme sich zu melden. Zwönitz, am 21. April 1884. . D e r B ü r g e r m e i st e r. Adam. Bekänntmachüng. Zufolge öffentlicher Bekanntmachung des Civilvorsitzenden der Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks Stollberg vom 27. März a.c. wird die Musterung der in Zwönitz aufhältlichen und zur Stammrolle angemeldeten Militärpflichtigen am 27. Mai a. c. von Vormittags 8 Uhr an in dem Gasthause „zum Rost" in Stollberg, die Loosnng der Gemusterten aber ebendaselbst am 31. Mai a. c. Vormittags 8 Uhr erfolgen. Es werden daher alle in hiesiger Stadt aufhältlichen, im Jahre 1864 geborenen Militärpflichtigen, sowie die Militärpflichtigen früherer Altersclassen, welche von den Ersatzbehörden noch keine entgültige Entscheidung über ihr Militärverhältniß erhalten haben, ein schließlich den überzählig Gebliebenen, hiermit vorgeladen, sich zur Vermeidung der für den Unterlassungsfall in § 33 des Reichsmilitär- Gesetzes vom 2. Mai 1874 angedrohten Strafen und sonstigen Nachtheile in dem zuerst genannten Termine rechtzeitig persönlich zur Musterung vor der Königlichen Ersatz-Commission einzufinden und zur Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 10 Mark durch ihre GeburtS- bez. LoosungSscheine und Gestellungs-Atteste sich zu legitimiren, wogegen denselben das Erscheinen im Loosungstermine überlassen bleibt. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine verhindert ist, hat ein ärztliches von der Ortspolizeibehörde beglaubigte« Zeugniß einzureichen. Jeder Militärpflichtige, sowie dessen Angehörige sind berechtigt, spätestens im Musterungstermine Anträge auf Zurückstellung oder anderer Begünstigungen zu stellen. Zu Zurückstelluugsanträgen ist das hierfür bestimmte Formular zu verwenden, widrigenfalls dieselben als formell unzureichend zu erachten sind. Jeder Militärpflichtige der jüngsten Altersclasse darf sich im Musterungstermine freiwillig zum Diensteintritt melden. Zwönitz, am 9. April 1884. Der Bürgermeister. Adam Zum 23. April. In alter Treue und Anhänglichkeit an sein edles Fürstenhaus begeht Sachsens Volk den heutigen Tag, an welchem König Albert die Schwelle zu einem neuen Lebensjahre überschreitet. Mit den Gefühlen freudigster Theilnahme blickt das ganze Land an diesem bedeutungsvollen Tage auf seinen allgeliebten Herrscher, welcher nun seit mehr als einem Decenium in rastlosem Pflichteifer, in unermüd licher Fürsorge die Geschicke des Landes lenkt, dessen segensreiches Wirken auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens hervortritt und unter dessen Regierung unser engeres Vaterland zu einem der wichtigsten Glieder des deutschen Staatenbundes geworden ist. Letzterer Thatsache entspricht die einflußreiche Stellung, welche König Albert im Rathe der deutschen Fürsten einnimmt, sowie die innige persönliche Freundschaft, die ihn mit dem greisen Oberhaupte des Reiches verbindet und welche in der unerschütterlichen Hingabe des sächsischen Monarchen für Kaiser und Reich wurzelt. Vornehmlich stammt aber diese Freundschaft aus jener großen Zeit, in welcher das neugeeinte Deutschland den Riesen kampf mit seinem Erbfeind bestand, für immer wird König Albert unter den deutschen Heer führern in dem gewaltigen Kriege um Deutschlands Macht und Einheit in erster Linie mit glänzen. Als Führer des 12. Armee corps und dann, hierzu berufen durch das Vertrauen des obersten Kriegsherrn, der Maasarmee, hat er den ruhmvollsten Antheil an Ken denkwürdigen Schlachten von Gravelotte, Beaumont und Sedan und später an den Kämpfen vor Paris genommen, so daß der deutsch-französische Krieg den glänzenden Abschluß der militärischen Vergangenheit unsers Königs bildet, die ja schon auf den Höhen von Düppel ihren Anfang nahm. Wenn wir aber einerseits den Eigenschaften König Alberts als Regent und Feldherr unsere Bewunderung zollen, so müssen wir dieselbe auch anderseits seinen rein menschlichen Eigenschaften zu Theil werden lassen. Gerecht und gütig, ein wahrer Berather seines Volks, nimmt auch innigen Antheil an den Geschicken des Einzelnen und es ist hinlänglich bekannt, wie er in Gemeinschaft mit seiner erlauchten Gemahlin immerdar bemüht ist, die Thränen der Noth und Sorge zu trocknen und unverschuldetes Mißgeschick zu lindern. Gerade in dieser Beziehung hat sich König Albert Anrecht auf die unverlöschliche Dankbarkeit seines Volkes erworben, daS treulich die so oft gespendeten Zeichen der königlichen Huld und Gnade in seinem Herzen bewahrt. — Ein herzliches Einvernehmen verbindet ihn und seine erhabene Gemahlin mit den übrigen Gliedern der königlichen Familie; leider warf das plötzliche Ableben der Prinzessin Georg einen Schatten auf dieses glückliche Familienleben, aber es war auch dieses nicht nur für das Herrscherhaus, sondern auch für das ganze Land so tief betrübende Ereigniß nur ein An laß, dem König als Haupt der so schmerzlich heimgesuchten Herrscher familie von neuem die innigste Theilnahme des sächsischen Volke» an allen Geschicken seines Fürstengeschlechtes zu bezeugen. So steht denn König Albert vor uns, gleich groß in seinen menschlichen Eigenschaften wie auch als Regent und Feldherr, ein eifriger Förderer des Wohles seines Volkes, ein treuer Bundes genosse des Kaisers und eine feste Stütze des Reiches, zu dessen Einigung er ja in so ruhmvoller Weise beigetragen hat. Mit tief bewegtem Herzen bringen wir daher ihm, unserm allverehrten gütigen Monarchen, unsere innigsten Segenswünsche zum heutigen Tage dar, ihm gelobend, daß wir auch ferner in alter Sachsentreu« und Ergebenheit zu ihm und seinem ganzen Hause stehen wollen. Mit diesen Wünschen geleiten wir König Albert hinüber in sein neues Lebensjahr — möge er noch lange zum Heile unser Aller seines Herrscheramtes walten! . ü-'»-'—» "-SSSS—— Sächsische Aachrichten. — Ueber die Vorbereitungen zum VIII. deutschen Bundes schieben in Leipzig wird berichtet: Vom Wirtschaftsausschüsse ist die Bemirthschastung der riesigen Festhalle verpachtet worden an zwei Leipziger die Restaurateure Noack vom Eafä National und Langer aus der Thalia. Die Arbeiter-Restauration ist an Herrn Louis Küster verpachtet. Der Schieß - Ausschuß hat mit Herrn I. G. Glitzner eine» Vertrag abgeschloffen über da» für die Schutz- wände auf dem Scheibenstande und um denselben herum benöthigte Holz. Auch diese Lieferung ist eine bedeutende. Sie kann leicht an 2500 bis 3000 Raummeter betragen. Die Herstellung der elec-