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ma Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstax und Sonnabend (Vormittag, Abonnementspreis betrag« vierteljährlich l Mark so I!« Mchcr für Hnjerate werden bis spätesten» NittagS deS vorhergehenden Laqes des Erscheinen» erbeten md die CorpuSspaltenzeUe mit Pk., unten „Eingesandt" mi SN ssf berechnet. Zwönit; und Umgegend. Qrgarr für den Llnt'tlsemenlderarh, den Kirchen- und Bchulvorstand zu Zwönitz. Redaclivn, Druck und Verlag von C. Bernhard Ott in Zwön-tz. . 114 Donnerstag, den 25. September 1884. 9. Ialng. Halzversteigernng. Nächsten Montag, den 29. September 1884, Bormiltags tv Uhr, sollen die in den Abtheilungen Dreilagen und Wernsbach des HtrvitvnIUsi» Lsvlsr» ausbereiteten 2 Stück weiche Klötzer von 14 u. 16 ein oberer Stärke, 51 - - Stangen von 9—13 am Nnterstärke, 4 Raummeter weiche Brennscheite, 1 - - Brennrollen und 29,z Wellenhundert weiches Reißig an Ort nnd Stelle unter den vor der Auctio» bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Zusammenkunft im Streitwalder Gasthof. Fürstlich Schönbnrqische Forstverwaltung Streitwald. Von den deutschen Colomalunternehmungen. Die Colonialunternehmungen werden zweifellos in der Zukunft eine sehr wichtige Rolle in der deutschen Politik spielen, im deutschen Volke hat man schon längst sich nach Colonialbesitz gesehnt und die Neichsregierung ist energisch, aber doch' vorsichtig an die Lösung dieser Frage herangetreten. Eine Hauptsache ist, daß der deutsche Unternehmungsgeist in richtiger Würdigung der Sachlage auf die Colonialfrage gelenkt und auch unser öffentliches Leben darüber mehr aufgeklärt wird. Dieser Aufgabe unterzieht sich in dankenswerther Weise der deutsche Colonialverein, der am 21. September wiederum in Eisenach eine Generalversammlung gehalten hat und dessen Reso lutionen man im deutschen Reiche wohl gern zustimmen wird. Von der Versammlung, an deren Spitze Fürst Hohenlohe-Langenburg, Graf Frankenburg, Oberbürgermeister Miquel aus Frankfurt, Lan desdirector von Bennigsen, Kaufmann Thorinälen und andere her vorragende Männer stehen und die außerdem noch von einer großen Anzahl Theilnehmer, darunter Lüderitz-Bremen, Woermann - Ham burg, Rohtfs, Ahlers u. s. w. besucht war, wurden hauptsächlich 2 Resolutionen gefaßt. Die erstere an eine frühere Kundgebung des Vereins anschließend, begrüßt mit Beifall das Vorgehen der Reichs regierung in Westafrika und rechnet darauf, daß auch bei weiterem Vorgehen in der Colonialfrage die Reichsregierung die Unterstützung der ganzen Nation hinter sich haben wird. In der zweiten Reso lution sprach sich die Versammlung dahin aus, daß überseeische Dampferlinien zur Hebung des deutschen Ausfuhrhandels und der Colonialunternehmungen nöthig seien, daher auch die von der Ne gierung befürwortete Dampfersubvention durchaus von Reichstagen hätte gebilligt werden sollen und deren Ablehnung bedauert werden müsse. Man hege deshalb die Hoffnung, daß die Vorlage später noch die Genehmigung des Reichstages finden werde. Am interessantesten halten wir die in der Versammlung ge haltene Rede der Vertreter der beiden großen Colonialfirmen Lüderitz aus Bremen und Woermann aus Hamburg. Lüderitz erklärte ganz positiv, daß Angra-Pequena und das dahinter liegende Lüderitzland gesundes Klima und fruchtbaren Boden besitze, also für deutsche Colonisten geeignet sei. Die Hauptschwierigkeit sei nur die Wasser armuth des Landes, doch würde voraussichtlich auch der abgeholfen werden, da man schon auf der Strecke von Angra nach Bethanien elf Quellen entdeckt hätte und neue zweifellos gefunden werden würden. Woermann führte bezüglich des Kamerunlandes aus, daß es wegen seines tropischen Klimas für europäische Colonisten wenig geeignet sei, aber trotzdem hohen Gewinn verspreche. Es eigne sich fruchtbaren Bodens wegen vorzüglich zum Plantagenbau, zu dessen Bearbeitung ohne große Mühe Neger herangezogen werden könnten. Auch sei der Handel mit den Negervölkern durchaus nicht für gering zu erachten. Man beziehe von den dortigen Negern sehr große Quantitäten Palmennüsse, Muskatnüsse, Farbhölzer u. s. w. rind mit der Ausdehnung des deutschen Handels in diesen Ländern, wachse auch das Absatzgebiet für deutsche Waare, denn die Neger seien durchaus nicht so bedürfnißlos wie man häufig glaube. Westafrika sei ein zukunftsreiches Feld und es sei mit Freuden zu begrüßen, daß sich Deutschland an der Cultivirung des schwarzen Erdtheils betheilige. Locale und jachstsche Nachrichten. — Zwönitz. Wie das „G. W." in Erfahrung gebracht hat, soll die Negierung angeordnet haben, daß die projectirte Zweigbahn Tannenberg-Geyer der Schönfeld-Schwarzenberger Eisenbahn so an gelegt werden solle, daß eine ev. spätere Fortsetzung nach Zwönitz möglich söi. Der Bahnhof in Geyer wird im oberen Theile der Stadt angelegt werden; eine Personenhaltestelle bei Siebenhöfen. — Zwischen Preußen und Sachsen ist ein Staatsvertrag abge schlossen worden, betr. die anderweite Regelung der Verhältnisse mehrerer Eisenbahnen, welche die beiderseitigen Gebiete berühren, so bez. der Linien Leipzig-Zeitz, Leipzig Weißenfels, Leipzig-Halle und Leipzig-Bitterfeld, Nöderau-Jüterbogk, Großenhain-Kottbus, Zittau- Görlitz, Elsteriverda-Niesa. Von besonderer Wichtigkeit für unsere Gegend ist folgende Bestimmung: Sollte Sachsen im Interesse seiner Linien Wolfsgefärth-Weischlitz, Weida-Werdau und Weida-Mehltheuer das Recht des eigenen Mitbetriebes auf der preußischen Staatsbahn strecke Gera-Wolfsgefärth-Weida zu besitzen wünschen, das ist, diese Strecke Gera-Wolfsgefärth-Weida mit eigenen Zügen und eigenem Personal befahren wollen, so erklärt sich Preußen bereit, ihm Das gegen angemessene Entschädigung zuzugestehen. So lange Sachsen davon nicht Gebrauch macht, ist Preußen bereit, ein Abkommen zu treffen, wie es wegen des bezüglichen Verkehrs bisher schon bestanden hat. Es ist nunmehr die Möglichkeit gegeben, eine günstige Zugs verbindung zwischen Gera-Greiz-Plauen-Weischlitz-Eger rc. herzustellen und darauf zu hoffen, daß dies recht bald geschieht, während bisher jeder bessere Fahrplan daran scheiterte, daß derselbe für die Linie Wolfsgefärth-Weischlitz von dem Fahrplan der Linie Gera-Eichicht abhing. (R. N.) — Nach Mittheilungen des statistischen Bureaus der königl. sächsischen Staatseisenbahnen sind im abgelaufenen Monat August 2,129,859 Personen und 882,437 Tonnen Güter befördert worden; d. h. 138,875 Personen mehr und 42,397 Tonnen Güter weniger als in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen betrugen aus dem Personenverkehre 2,076,302 Mk., aus dem Güterverkehr 3,570,082 Mk-, aus sonstigen Quellen 253,431 Mk., zusammen 5,899,815 Mk. oder 68,085 Mk. weniger als im August 1883. In der Zeit vom 1. Januar 1883 bis ult. August betrug die Einnahme 44,468,366 Mk., d. h. 1,093,592 Mk. weniger als im gleichen Zeit räume des Vorjahres. — Ueber die tiefsten Felsenbrunnen in Sachse» erhalten wir interessante Mittheilungen aus der Feder des bekannten Forschers Dr. Theile in Lockwitz in der soeben erschienenen Nr. 79 der Zeit»