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Ästiger für Inserate werden bi» spätestens Mittag» de» vorhergehenden Tage« de« Erscheinen« erbeten und die EorpuSspaltenjeilr mit io Pf., unter „Eingesandt" mit so Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag- AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich l Mark so Ps pr»nnm»r»n0n. Zwönitz und Umgegend Organ für den Ttavtgemeinderalh, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Otl in Zwönitz. SO. Sonnabend, den 4. August 1883. 8. Jahrn Bekanntmachung. Der II. Termin Grundsteuer ist am L. August a v. fällig und zu Vermeidung der Erinnerung eventuell des Execu- tionsverfahrens längstens bis zum 15. desselben Monats an unsere Stadtsteuer-Einnahme allhier zu entrichten. Zwönitz, am 29. Juli 1883. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung, das Cinsammeln der Preiselbeeren betr. Auf Anordnung des Königlichen Finanz-Ministeriums wird hiermit bekannt gemacht, daß das Betreten der Staatswaldungen des hiesigen Forstbezirkes behufs des Einsammelns von Preißelbeeren vor dem I. September verboten ist. Ausgenommen hiervon sind nur die Reviere Elterlein, Griinhain, Lauter und Mittweida, auf denen das Sammeln bereits vom 20. August an gestattet wird. Da diese Beschränkung der wohlgemeinten Absicht entspringt, dem Einsammeln unreifer Preißelbeeren vorzubeugen, und daher lediglich im Interesse des Publikums erfolgt, so darf von der Einsicht der Bevölkerung erwartet werden, daß sie sich der getroffenen Be stimmung bereitwillig fügen und den ausübenden Beamten keine Schwierigkeiten bereiten werde. Königliche Merforstmeisterei Schwarzenberg, am 31. Juli 1883. Greiffenhahn. Sächsische Nachrichten. — Stollberg. Für die bevorstehende Landtagswahl beab sichtigt die conservative Partei im 36. ländlichen Wahlkreise Professor Straumer als Candidaten auszustellen, welcher sich nach längerem Widerstreben zur Annahme der Candidatur bereit erklärt hat. Uebri- gens verlautet, daß das Gerücht, der bisherige Vertreter, Rechtsau walt Freytag, wolle sich nicht wieder aufstellen lasten, unbegründet ist. — Aue. Vom 1. August an tritt am hiesigen Orte das In stitut der Fremdenführer in Kraft. In allen Restaurationen hängen Täfelchen aus, auf welchen die Namen, Wohnungen und Nummern, der als Fremdenführer in Pflicht genommenen Personen zu ersehen sind. — Mülsen St. Jacob, 30. Juli. Veranlaßt durch die bessere Witterung zu Anfang dieser Woche hat man heute hier mehrseitig mit dem Abmähen der Kornfelder begonnen. Zwar wird diese heurige Ernte auch hier nicht so reich an Stroh ausfallen, als voriges Jahr, und Feimen wird man wohl selten zu sehen bekommen, aber desto schöner und bester die Früchte der Körner, denn groß und schwer sind die Aehren und allgemein lebt man in der Hoffnung, bei glück licher Einsammlung des Getreides gute Ernte zu halten. Ebenso ist man der Meinung, daß wir dieses Jahr einer guten Kartoffelernte entgegengchen, möge nur auch dazu der Himmel stets ein heiteres und freundliches Gesicht machen. — Lichtenstein. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag drangen Diebe in die Wohnung des Sattlers Otto am Markt und nahmen u. a. auch eine Remonloiruhr als Beute mit. — ck Sayda, 2. August. Vorgestern gegen Abend ist der 23 Jahre alte Schieferdeckergehilfe Carl Fritzsche von hier bei einem hiesigen Scheunenumbaue beim Dachdecken zufolge Durchbruchs eines Bretes, auf welchem er stand, von der Dachfirste hcruntergestürzt; er ist jedoch glücklicherweise auf weichem Rasenboden aufgefallen und mit einer Fußverstauchung davongekommen. — Gestern Nachmittag ist der eine Eigenthümer des am 27. v. M. in Zethau niederge brannten sogenannten Nockstrohgutes, Namens Hofmann, wegen dringenden Verdachtes, das Feuer angelegt zu haben, verhaftet und in das hiesige Amtsgerichtsgefängniß eingeliefert worden. — Auerbach. Rechtzeitige Entdeckung der Gefahr eines Schadenfeuers bewahrte am Sonntag Vormittag zwischen 9 und 10 Uhr unsere Stadt vor Zerstörung des städtischen Krankenhauses. Das unter der Diele in den oberen Räumen des Gebäudes liegende Gebälk war- aus noch nicht ermittelter Ursache in Brand gerathen und schon bedenklich angeglommen. Einigen herzugerufenen Personen gelang eS, die Gefahr glücklich zu beseitigen, so daß der Gottesdienst in keiner Weis, gestört wurde. — Eibenstock, 31. Juli. An unserm Bahnhof geht von heute ab insofern eine Veränderung vor, als der in Crimmitschau und Kieritzsch bisher angestellt gewesene Stationsassistent A. Neubert als Vorstand nach hier befördert und der Antritt des genannten Herrn, dem übrigens der Ruf eines tüchtigen Verwaltungsbeamten voraus geht, in den nächsten Tagen schon erfolgen wird. — Glauchau. Am Sonntag wurde ein Gottesdienst zum Gedächtniß an die große Wasserfluth vor 25 Jahren, im Jahre 1858, gehalten. Die Wasserfluth entstand durch anhaltende Regengüsse, welche vom 30. Juli bis 2. August besonders im Quellgebiet der Mulde niederfielen und erhob sich 4,4 m über Null. Im Wehrdigt stieg das Wasser bis über 2 in, so daß viele der bis in tiefer als die Straße liegenden Häuser bis an das erste Stock im Wasser standen und den Druck nicht aushalten konnten. Am 31. Juli früh trat der Fluß über die Ufer und setzte bald mehrere Gaffen unter Wasser. Indem die Dämme zerrissen wurden, brach sich der Strom durch die Muldenstraße und Neugasse Bahn. Schon am Nachmittag stürzten mehrere Häuser ein. Der Sonntag war ein Tag des Schreckens. Endlich am Abend trafen die durch den Telegraphen zu Hilfe gerufenen Pioniere aus Dresden ein und begannen sofort ihr gefahrvolles Rettungswerk. Erst am 4. August waren die über schwemmten Straßen wieder gangbar. Am 6. August traf Se. Maj. König Johann selbst ein, um den Wasserschaden in Augenschein zu nehmen. Ganz zerstört waren 41 Wohn-, 15 Neben- und 25 unbe wohnte Gebäude, in Summa 81, stark beschädigt 183 Wohn«, 55 Neben- und 88 unbewohnte Gebäude, in Summa 326. Die beiden hölzernen Muldenbrücken waren total zerstört, ein Stück des Dam mes der eben erst eröffneten Eisenbahn war durchbrochen und zwei gewölbte Viaducte waren so unterwaschen, daß sie einstürzten. Der Schaden berechnete sich im Ganzen auf 145,000 Thlr., wobei nur der Zeitwerth, nicht die Kosten der Wiederherstellung in Anschlag gebracht waren. --Dresden, 2. August. Das amtliche „Dresdner Journal" bestätigt die Nachricht, daß der 11. September d. I. als Termin für die diesjährigen Landtagsergänzungswahlen bestimmt worden ist. — „Kamerad" Hentschel, der Bewirthschafter des Festhallen- Restaurants während des Kriegersestes, hatte mit mehreren Tausend Mark das Weite gesucht und dadurch verschiedene seiner Lieferanten erheblich geschädigt. Am Sonnabend hat man den „ehrenwerthen Kameraden" H. in Wurzen ergriffen und ihn polizeilich hierher transportiren lassen. — In den Tagen vom 8. bis 10. August und ferner vom 15. bis zum 21. desselben Monats werden zahlreiche Sternschnuppenfäll« zu beobachten sein.