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AKADEMIE-ECHO o 9. 04. 85 Träger der Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold 27. Jahrgang Nr. 6/1. April 1985 Preis 10 Pfennig ORGAN DER SED-HOCHSCHULPARTEILEITUNG DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE «CARL GUSTAV CARUS» DRESDENk Sie haben Grund zum Strahlen. Ein sogenannter „Gedankenblitz" verhalf ihnen zu einem eigenen Wartezimmer. Gemeint sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HNO-Abteilung der Poliklinik, die durch einen Neuerervorschlag ihrer leitenden Schwester, der erst ganz abwegig erschien, für ihre Patienten ein eigenes Wartezimmer bekamen, das sie zuvor mit den Patienten der Augen abteilung teilen mußten. Lesen Sie hierzu auch den Beitrag auf Seite 5. Foto: Brigitte Günther Gegen den Krieg kämpfen, bevor er ausgebrochen ist Sehr informativ, detailliert und angerei chert mit interessanten Fakten referierte der Prorektor für Gesellschaftswissen schaften, Genosse Prof. Dr. phil. Horst Jentzsch, zur HPL-Qualifizierungsveran- staltung am 25. März im Hörsaal der Frauenklinik zum 40. Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus und der Befrei ung des deutschen Volkes. Er ging dabei auf Ursachen des Entstehens des zweiten Weltkrieges und dessen Lehren ein, setzte sich auseinander mit Tendenzen der Ver fälschung sowie aus dem Zusammenhang herausgelöster Geschehnisse, die in impe rialistischen Ländern, besonders der BRD, stark verbreitet werden und den zweiten Weltkrieg als eine Art Krieg auf einem „normalen Niveau" herunterspielen, da bei bewußt den Kern der Sache überse hen, daß es sich hierbei um eine erste Aus einandersetzung des entstandenen Sozia lismus mit dem Imperialismus handelte. Daß wir diesen Jahrestag nicht schlecht hin als Jahrestag der Befreiung begehen, sondern als Tag des Sieges über den Fa schismus und japanischen Militarismus ist nicht Zufall, sondern die Aufforderung, eine allzu enge DDR-Sicht zu vermeiden. Genosse, Prof. Jentzsch wies darauf hin, daß dieser Tag nicht nur im Zentrum unse rer politisch-ideologischen Arbeit steht, sondern auch bei dem Gegner. Regierun gen aus NATO-Staaten beschlossen, die sen Tag als Feiertag zu begehen und die Leistungen der antifaschistischen Kräfte zu ehren. Anhand zahlreicher Zitate und Auszüge aus imperialistischen Veröffentlichungen bewies er die Kontinuität des Antikommu nismus - Hitlers These vom Präventiv krieg bis heute zur Hauptthese des Anti kommunismus - der Gefahr aus dem Osten. Die verstärkten Kriegsvorbereitun gen seit Hitlers Machtantritt ohne eine Be drohung von außen, liefen darauf hinaus, daß man eine „günstige" Gelegenheit mili tärisch nutzen wollte. Und solche „günsti gen" Gelegenheiten wurden geschaffen, z. B. in Spanien und die Unterzeichnung des Münchner Abkommens, die es Hitler möglich machte, Teile der Tschechoslo wakei zu annektieren. Als die Regierung der Sowjetunion den schwerwiegenden Entschluß faßte, das Angebot Hitler deutschlands über einen Nichtangriffs pakt auf 10 Jahre anzunehmen, hatte sie keine Illusionen über die wahren Absich ten Hitlers. Ihr ging es darum, Zeit zu ge winnen. Professor Jentzsch machte deutlich, daß das Scheitern der imperialistischen Blitz kriegsstrategie vor allem in den Vorzügen des Sozialismus begründet liegt. Es gab ei nen Massenheroismus an der Front und im Hinterland. Er belegte das u. a. mit Zah len des Produktionsausstoßes verlagerter Industriebetriebe hinter den Ural. Der er ste sozialistische Staat ließ sich nicht über winden, das Rad der Geschichte nicht zu rückdrehen. Der Krieg hatte durch das Kräftemessen zweier Welten das Gepräge erhalten, und die Sowjetunion sah es als ihre internationalistische Pflicht an, den anderen Völkern Hilfe bei der Befreiung zu leisten. Die Lehren bestehen vor allem darin, stellte der Prorektor fest, daß die Freund schaft zur Sowjetunion tief in der Gemein samkeit der Kämpfe gegen Faschismus und Krieg verwurzelt und eine Existenzbe dingung für unser Land ist. Eine zweite Hauptlehre ist, daß man gegen den Krieg kämpfen muß, ehe er ausgebrochen ist. Man kann vom Imperialismus nichts erbit ten, man muß es erzwingen. Militärstrate gisches Gleichgewicht ist das Hauptele ment, was den Imperialismus von der Entfesselung eines neuen Krieges abhält. Deshalb ist der Sozialismus allseitig zu stärken und zu festigen, die ihm innewoh nenden Potenzen für den Frieden sind im mer umfassender zu nutzen. Diese Qualifizierungsveranstaltung war ein würdiger Beitrag unserer Medizini schen Akademie zur Vorbereitung dieses bedeutsamen Jahrestages. Sie diente gleichzeitig als Anleitung für die APO-Se- kretäre zur Durchführung der Mitglieder versammlungen in den Monaten April und Mai. Red. Lesen Sie bitte heute Seite 2 Gedanken zum Wettbewerb der Station 27b Seiten 4/5 Sektionsrat der Sektion Stomato logie beriet Seite 6 2. Runde des DSF- Wissenswett bewerbes