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AKADEMIE-ECHO ORGAN DER SED-HOCHSCHULPARTEILEITUNG DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE «CARL GUSTAV CARUS» DRESDEN Träger der Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Silber Sächsicd l andesbiblict Nr. 12/6. Juni 1978 0 9. JUN! 197 Preis: 10 Pfennig Grund zu großer Freude haben die Schwestern und Ärzte der Station K 4. Den glücklichen Eltern konnten sie die Drillinge Sylvie, Sven und Eric schon nach relativ kurzem Kli nikaufenthalt in gutem Gesundheits zustand zur häuslichen Pflege über geben. Gut betreut und umsorgt fühlte sich Frau Schönberg während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Staatliche Organe unterstützen die nun plötzlich kinderreich gewordene Familie; ein Schulkind gehört ja auch noch zum Haushalt. Auf unserem Foto von links nach rechts: Frau Bärbel Schönberg, Schwe ster Margitta, Schwester Sieglinde, Schwester Edeltraut und Schwester Marina. (Sehen Sie auch unseren Beitrag auf Seite 5) Foto: Schmid-Langner Für hohe Ergebnisse zum Nutzen von uns allen • 8. ZK-Tagung im Mittelpunkt der APO-Versammlungen • Ideenkonferenz in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik Die 8. Tagung des ZK der SED ist vorüber. Wie arbeiten wir mit dem Material der Tagung? Wie stellen wir uns den neuen Anforderungen? Die Auswertung der Dokumente ist in vollem Gange. Dem persönlichen Stu dium folgte die Auswertung mit den APO-Sekretären und ihren Stellvertre tern. In den Mitgliederversammlungen im Juni und Juli werden in allen APOs die Probleme der 8. Tagung im Mittelpunkt stehen. Das wollen wir damit verbinden, den Stand der Verwirklichung unserer Kampfprogramme einzuschätzen. Si cherlich wird es notwendig sein, diese Programme zu ergänzen, besonders im Hinblick auf die Wirksamkeit der Mit glieder und Kandidaten, vor allem aber auch in bezug auf unsere Taten, auf unsere Leistungen im sozialistischen Wettbewerb. Dabei müssen wirerkennen und begreifen, daß unsere Planerfüllung ebenso wichtig ist, wie für die gesamte Volkswirtschaft und besonders die Indu strie die Erfüllung des Planes in hoher Qualität entscheidend ist. Dieses Ringen um Qualität muß sich, ausgehend von der politisch-ideologischen Arbeit, in jedem Bereich, jeder Abteilung, auf jeder Station widerspiegeln. Dazu gehört auch ein neuer Aufschwung im sozialistischen Wettbewerb, die Entwicklung der soziali stischen Kollektive, die Lösung konkret abrechenbarer Aufgaben. Solche konkreten Schlußfolgerungen zogen bereits mehrere Kollektive der MAD unmittelbar nach der 8. Tagung. Die Parteigruppe der HNO-Klinik führte in guter Zusammenarbeit mit der Kli nikleitung eine Ideenkonferenz zur Ver besserung der Arbeitsorganisation durch. Zahlreiche wertvolle Gedanken zur Erhöhung von Qualität und Wirk samkeit der Arbeit kamen zur Sprache. Wir werden noch darüber berichten. Die Kandidatin unserer Partei Genossin Gundi Wagner schrieb uns, daß die Audiologische Abteilung Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Spe zialsprechstundenablaufs für Hörge schädigte festlegen wird. Das ist von Bedeutung, denn bei vielen Patienten dieser Abteilung handelt es sich um berufstätige Schwerhörige. Von weiteren Standpunkten und Konsequenzen werden wir in der näch sten Zeit berichten können. Sie unter streichen. was Genosse Honecker auf der 8. Tagung sagte: „Im ganzen Lande hat in dieser Zeit eine große Bewegung zur Vorbereitung des 30. Jahrestages der DDR begonnen, die immer mehr die Lösung der täglichen Aufgaben vor anbringt.“ Zur HPL-Weiterbildung im Mai Ethische Probleme in der Medizin In Fortsetzung der Weiterbildungs veranstaltungsreihe der Hochschul parteileitung sprach Genosse Prof. Dr. Wolff am 22. Mai über ethische Pro bleme in der Medizin. Wie auch die sich anschließende lebhafte Diskussion ergab, genügen Caritas, Zurückstellung persönlicher Interessen, uneinge schränkte Einsatzbereitschaft und Ver ständnis zum Nächsten für das ärztliche Ethos in unserer sozialistischen Gesell schaftsordnung nicht mehr. Explizit wurde betont, daß die ethische Basis der Verantwortung bei ärztlichen Handlun gen in der optimalen und von völliger Gleichberechtigung getragenen zwi schenmenschlichen Beziehungen zwi schen Arzt und Patient liegen muß, daß der Therapeut über ein gründliches fachliches Wissen verfügen und daß er vor allem eine kritische Einstellung zum Eingriff und zu seinen eigenen Leistun gen besitzen muß. Wenngleich die Ausführungen durch die besondere Problematik bei chirur gischen Risikoeingriffen geprägt waren, so war doch eindeutig zu erkennen, daß es eine besondere Ethik für die Chirurgie nicht gibt, sie sich vielmehr völlig einordnet in alle anderen medizinischen Fachbereiche. Letztlich wurde noch auf Aspekte bei Organtransplantationen verwiesen. Durch unsere humanistische Einstellung (Gesetz zur Organtransplantation der DDR von 1975) wird jedem Menschen in unserer Gesellschaftsordnung das Recht zum eigenen Leben und die Chance auf Lebensverlängerung durch mögliche Organverpflanzungen gesichert. Gerade die Tatsache der Transplantation von Organen Frischverstorbener zeigt die hohe ethische und moralische Verant wortung, die unsere neue Ärztegenera tion übernimmt. So wurden z. B., wie aus der Diskussion zu ersehen war, im vergangenen Jahr 1977 über 100 Nieren transplantationen mit Nieren Frischver storbener in der DDR mit gutem Erfolg durchgeführt. Genosse Prof. Wolff be tonte, daß das noch zu rettende Leben gegenüber dem bereits eingetretenen Tod den absoluten Vorrang besitzt. Die sich nach den Ausführungen entwickelnde Diskussion zeigte deutlich die Grenzen, die eine bürgerliche Moral in kapitalistischen Ländern dem ärzt lichen Ethos setzt. Doz. Dr. Wehnert APO 7