Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung AWLZLSAZD für Eibenstock, Larisfeld, hundshübel, ^UAkVMtt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, -1 Schönheiderhammer,Sosa,Unt«fMtzengrün,MIdenthal usw. Amtsblatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Seile 12 Pfennige. Im amtliche« Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. 1»L» LL» SS. Iah»««»«, ----i— Sommbeud, dea 18. Mai Folgende im Erundbuche für Schönheide auf den Namen des Bäckermeisters rleb eingetragenen, in Schönheide im mittleren OrtSteil gelegenen Gmnd- stücke Nr. 468, 642, 2060, 2l74, 2175, 2l76 des Flurbltchs, Nr. 40 des Brandkatasters für Schönheide, sollen am 3. Juli 1912, vormittags 10 Wr im Ralhause zu Schönheide im Wege der Zwang-vollftrecknna versteigert werde«. 1) Blatt 61, nach dem Flurbuche 2,- Ar groß, aus 9626 Mk. einschließlich 126 Mk. Bäckereiinventar, geschätzt, besteht aus Wohnhaus mit Bäckerei, Scheune mit Schuppen und Hofraum; 2) Blatt 82, nach dem Flurbuche 2 Hektar 49,-> Ar groß, auf 1800 Mk. geschätzt, besteht aus Feld und Wiese. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Recht« auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 16. April 1912 verlautbarten DersteigerungSoermerkes aus dem Grund buche nichr ersichtlich waren, spätestens in, Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, wid rigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendcs Recht ha:, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die emstweilige Einstellung des Verfahrens herbeifuhren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen standes tritt. Eibenstock, den 14. Mai 1912. Königliches Amtsgericht. Zum Tode des Königs von Dänemark. Ein bedauerliches Versehen hat uns am Mittwoch de: Nachricht vom Tode des Königs von Dänemark die Biographie des im Jahre 1906 verstorbenen Königs Christian anfügen lassen. Der jetzt verstorben' Herr scher ist indessen der 69 Jahre alte König Friedrich VIU. lieber die eigenartigen Umstände des plötzlichen Todes des Monarchen gibt nachstehende Drahtmeldung Aufschluß. - Hamburg, 15. Mai. Der König von Däne mark hatte sich gestern besonders wohl gefühlt und noch seine Freude geäußert, daß er heute frisch und gesund nach Kopenhagen zurückkehren werde. Abends gegen 10 Uhr unternahm er, wie er es jeden Abeno zu tun pflegte, ohne Begleitung noch einen kurzen Spaziergang. Nicht sehr weit entfernt vom Hotel „Hamburger Hof", wo der König mit der Königin wohnte, wurde der Kö nig von einem Unwohlsein befallen und bewußtlos in ein Auto gebracht, das ihn, da man den inzwi schen entschlafenen König nicht erkannte, in ein hiesiges Krankenhaus brachte. Als der König ins Hotel nicht zurückkehrtc, unternahm sofort das Gefolge des Königs und der Besitzer des Hotels alle erforderlichen Schritte. Noch im Laufe der Nacht !wurde die Leiche des Königs in das Hotel gebracht. Am Mittwoch fand die feierliche Proklamation des neuen Königs in Kopenhagen statt. Bereits um 2 Uhr nachmittags war der Amelien- borgfchloßplatz mit Tausenden von Menschen überfüllt. Die große Menge truA Zeichen der Trauer, es herrschte eine lautlose Stille. König Christian hielt seinen er sten Staatsrat um 2 Uhr ab und empfing danach die Höflinge, Diplomaten und den Reichstagspräsidsnten sowie hohe Beamte und Militärpersonen in Audienz. Um 6 Uhr trat Premierminister Berntsen auf den Bal kon des Residenzschlosses und rief mit lauter Stimme über den Platz: „König Friedrich VIII. ist tot, es lebe König Christian X.". Zu gleicher Zeit gaben die Batte rien und Kriegsschiffe Salut und die Menge brach in laute Hochstmfe aus. In diesem Augenblick trat der neue König in Generalsuniform mit dem blauen Bande des Elefantenardens auf den Balkon, während der Mi nisterpräsident sich zurückzog. Der König trat vor, ent blößte sein Haupt und hielt folgende, von Beifalls kundgebungen oft unterbrochene Red?: Eine traurige Botschaft hat alle Dänen betroffen. Der König, mein hochgeliebter Barer, der selbst hoff te, gesund und frisch zurückzukehren, ist plötzlich ge storben. Tiefe Trauer hat meine vielgeliebte Mut ter und alle seine Nächsten sowie jeden Dänen be troffen. Eine schwere Verantwortung ist nun auf meine Schultern gelegt, aber ich hoffe, daß das glei che Vertrauen, das meinem vielgeliebten Vater ent- gegcngebracht worden ist, nun auch mir entgegew- gebracht werden wird. Dänemarks Glück, Freiheit und Selbständigkeit wird mein Ziel sein und alle dänischen Männer, die dasselbe wollen, mögen sich darauf die Hand reichen. Gott lchirme und segne unser altes Vaterland; es lebe Dänemark. Tageskeschichte. SotsMa»V — Der Kaiser in Lothringen Nach der Uebung des 16. Korps bei Mörrhingen hielt der Kaiser am Mittwoch eine Besprechung ab und nahm dann den Vorbeimarsch des Korps und der bayrischen Bri gade entgegen. Der Kaiser verlieh an Vie Offiziere des Korps eine Anzahl von Orden und Ehrenzeichen. Der Kaiser begab sich im Hofzug nach Amanweiler, um die Besichtigung der Forts fortzusetzen. Um halb 7 Uhr traf der Kaiser wieder auf den, Generalkommando ein. Um 11 Uhr abends erfolgte die Abreise nach Hom burg v. d. Höhe. Die Kaisertage in Wiesbaden sind infolge des Ablebens des Königs von Dänemark nun mehr definitiv abgesagt. In Wiesbaden erwartet man einen Besuch des Kaisers nunmehr zu Anfang des Mo nats Juni. — Die Aeußerungen des Kaisers in Straßburg. Mit Bezug auf viele Anfragen über die Aeußerungen des Kaisers gelegenilich oes Emp fanges am Montag im Zorn von Bulachschen Palais und angesichts der Aufbauschung der Worte des Kaisers in der Presse hat Bürgermeister Dr. Schwander dem Wolffschen Telegraphenbureau folgende Erklärung zur Veröffentlichung übergeben: Dem Sinne nach sind die Aeußerungen des Kaisers zutreffend, der Wortlaut ist jedoch in der Presse nicht authentisch wiedergegeben. Jedenfalls hat der Kaiser, wenn er gegenüber gewis sen Bestrebungen, das Land nicht zur Ruhe kommen zu lassen, die Möglichkeit einer Einverleibung oes Landes in Preußen erwähnte, dies nur in dem Sinne gemeint, daß sie auf legalem Wege durch die gesetzgebenden Fak torcn des Reiches erfolgen müßte. — Oberbürgermeisterwahl. In der Sitz ung der Berliner Stadtverordneten am Mittwoch er folgte die Wahl des neuen Oberbürgermeisters. Es wurden 116 Stimmzettel abgegeben, darunter 42 weiße und 1 ungültiger Zettel. Von den 73 gültigen Stimmen entfielen 72 auf Staatssekretär a D. Wermuth, der somit gewählt ist. OeUerreiW-Nxs»«». — Erkrankung des österreichiichen Mi nisterpräsidenten. Ministerpräsident Graf Stürgkh ist an einem Augenleiden schwer erkrankt und wird den Amtsgeschäften mindestens bis zum Schluß der Session entzogen bleiben. Die Art oer Erkrankung ist noch nicht festgestellt, doch hoffen die Aerzte, daß es sich nur um eine Entzündung des Sehnervs han delt. W«Wla»d. — Steckbrief hinter Maxim Gorki. Die russische Regierung hat neuerdings einen Steckbrief ge gen Maxim Gorki erlassen und die Behörden angewie«- sen, denselben ausfindig zu machen und zu verhaften. Bekanntlich hatte der Dichter in vielen Schriften die russischen Verhältnisse auf das schärfste gegeißelt und sich dadurch mit den russischen Behörden in Konflikt gesetzt. Araukreich. — Abschluß der franco-spanischen 11 n te r h a n d l u n g e n. Nach einer Meldung der „Liber te" aus Madrid, steht der Abschluß der franco spani schen Unterhandlungen unmittelbar bevor. Es sei ein Einvernehmen über alle prinzipiellen Fragen erzielt worden. Ein Besuch des französischen Mini sterpräsidenten in Petersburg. Ministerprä sidcnt Poincare wird sich im August nach Petersburg begeben, um den von Sasonow im Juli vorigen Jahres der französischen Regierung abgestatteten Besuch zu er widern Poincare werde zweifellos auch vom Zaren empfangen werden. Marokko. — Neuer Kampf im Rif. Aus Melilla wird gemeldet, daß am Mittwoch abermals ein Kampf im Nif stattgefunden habe. Die Spanier rückten in 4 Kolonnen mit 10 Batterien vor. Nach heftigem Kampf wurden die Rifleute zurückgeschlagcn. Au? spanischer Seite soll Leutnant Tattiett und orei Mann gefallen jein. Oberst Valcalaimi nnd vier Mann sollen ver wundet worden sein. Nach einer weiteren Meloung aus Melilla sollen die Spanier 27 Tode und 68 Ver wundete gehabt haben. Die Obersten Garcia und Na- varo Faronilla sollen ebenfalls verwundet worden sein Marokkanischer Angriff. Am Dienstag gegen 1 Uhr versuchte eine starke Abteilung Marokka ner einen heftigen Angriff auf das Lager von Morava, wurde aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Auf französischer Seite wurde ein eingeborener Schütze leicht verletzt. ««erika. - Der Wahlkampf in Amerika. Roosevelt nahm den Wahlkampf in Ohio mit erneuter Kraft und Lebhaftigkeit auf. Er wird im Staate Ohio bis nach Beendigung der PriMärwahlen, am 21. Mais verblei ben, und beabsichtigt, 60 Reden zu halten, und zwar in allen Bezirken, außer den beiden, die den Heimatsort Tafts, Cincinnati, bilden. Der gegenwärtige Wähl kampf ist der größte seit dem Tode Lincolns. Lhixa. D i e Mo ngolei selbständige Republik. Aus Chardin wird gemeldet: Der Präsident der Re publik China forderte die Mongolei auf, ihrerseits eben falls Delegierte zu der chinesischen Nationalversamm lung zu senden, allein die mongolische Negierung er widerte, daß sich die Mongolei selbst als unabhängige Republik proklamiert habe. OertUche und WMe Nachrichten. Schö »Heider Hammer, 17. Mai. Ein sehr bedauerlicher Unglücksfall trug sich am lctztverflos- senen Mittwoch im hiesigen Eisenhüttenwerk zu, indem der Gießereilehrling Spitzner aus Schönheide derart von einem herabfallenden Stück Eisen getroffen wurde, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. — Ver mißt wird feit Montag früh der 19jährige Gießerei arbeiter Schädlich aus Schönheide. — Dresden, 14. Mai. Kaiser Wilhelm wird, wie feststeht, am 29. August hier eintreffen und im Kgl. Re» stdenzschlosse Wohnung nehmen. Am Abend wird auf dem Theaterplatze von sämtlichen sächsischen Militärkapellen ein Zapfenstreich abgehalten werden. — Dresden, 14. Mai. Aus Serajewo wird gemel det : Der Kronprinz von Sachsen trat gestern nach mittag mit dem Präsidialchef der Landesregierung, Baron Rüdt, einen Automobilausflug nach Bad Jlidze an und be suchte die Bosnaguellen und die Rennbahn Butmir. Um 6 Uhr wurde der Tee bei der Baronin Rüdt, die aus Sachsen gebürtig ist, eingenommen. Der Kronprinz weilte eine Stun de im Hause Rüdt und machte hierauf Einkäufe in den kunst gewerblichen Ateliers. Abends nahm der Kronprinz mit Ba ron Rüdt das Souper im Hotel „Europa* ein. Heute früh erfolgte die Abreise des Kronprinzen nach Jaise. Am Bahn hofe hatten sich zur Verabschiedung eingefunden der deutsche Konsul Baron Stein, der Präsidialchef Baron Rüdt, Regie- rungSkommissar Brednik. Der Kronprinz verabschiedete sich herzlich von den Anwesenden und äußerte sich sehr befriedigt über seinen Aufenthalt in Serajewo. Er schenkte dem Ba ron Rüdt sein Porträt. — Leipzig, 15. Mai. In dem Vororte Engelsdorf bei Leipzig ist innerhalb der letzten drei Wochen der zweite Fall einer Erkrankung an schwarzen Pocken festgestellt worden. Heute mußte wiederum ein zugereister ausländischer Arbeiter in das Leipziger städtische Krankenhaus übergeführt werden. — Großenhain, 14. Mai. Der in den 60er Jah ren stehende Gutsbesitzer Dienst im benachbarten Großdobritz wollte seinen sonst wcht bösartigen Bullen an einen an dern Platz bringen. Beim Abbinden wurde das Tier plötz lich wütend und rannte Dienst mit den Hörnern an die Wand. Dann bearbeitete das Tier den schon