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Amts- und Knzeigeblatt für den AmtsgerichtsbezirK Eibenstock und dessen Umgebung 45^^1*1^44 für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, ILUgbMMr Neuheide, Vberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. «U^Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertag« für den folgenden Tag Anzeigenpreis: di« kleinspaltia« Zeile 12 Pfennige. I» amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 «inschlitßl.: der „Illustr.Unterhaltungrblatts* und der ' humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der > Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Neichrpostanftalten. 4? LL» ------ ä». Iah»«a«a. ------- Msttlooch, da 22. Mm ISIS Staatseillkommcn- und Ergauzuilgsstcucr betr. An die sofortige Bezahlung der 1. Termine obiger Steuern wird hiermit erinnert. Stadtrat Eibenstock, dm 21. Mai 1912. Der Geburtttaa Sr. Majestät -e» König» Friedrich August wird in diesen: Jahre in folgender Weise gefeiert werden. DonuerLtag, den 23. Mai 1912, abends 7 Uhr: Zapfenstreich. Freitag, den 24. Mai 1912, früh 6 Uhr: Weckruf durch das StadtmusikkorpS: nach mittags ',2 Uhr: Festmahl im Rathaussaale. Die städtischen und öffentlichen Gebäude werden Fiaggenschmuck erhallen. An die gesamte Einwohnerschaft gehl das Ersuchen, auch ihrerseits durch Beflaggen der Häuser oder aus sonstige Weise zu einer würdigen Feier dieses Tages nach Kräften beizutragen. Stadtrat Eibenstock, dm 13. Mai 1912. Mittwoch, den 22 Mai 1Sl2, nachmittag- 1 Uhr sollen in der Restaurarion „Zentralhalle" hier l Bertitow, 1 Nähtisch und 1 Leuchter- lampe an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung vcrsteigert werden. Eibenstock, den 21. Mai 1812. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Tagesgefchichte. * Keatschl«»». Eine Ehrring des Hamburger Bürger Meisters durch den Kaiser. Der Kaiser sandte an den Bürgermeister Dr. Borchardt zur 25. Wiederkehr des Tages, an welchem dieser zum Bevollmächtigten des Bundesrates ernannt wurde, ein Glückwunschtele gramm und ließ ihm durch den preußischen Gejüudt-'n v. Bülow ein besonders schönes Orchideenarrangement überreichen. Ebenso telegraphierte der Großherzog von Oldenburg warme, beglückwünschende Worte. Vom Bundesrat ging eine prächtige Blumengabe uno eine in sehr freundlichen Worten gehaltene Glückwunschaores se ein. Auch der Reichskanzler und eine Reihe von Bun- dcsratsbevollmächtigten haben telegraphisch ihre Glück wünsche ausgesprochen. > , - Vom Bundesrat. In der Montag-Sitzung des Bundesrats wurde der Vorlage, betr. den Entwulf zu einem Militärluftfahrtfürsorgegesetz, die Zustim mung erteilt. — Massenvergiftung llnter de nr 12. säch sischen Fußartillerie-Regiment. Neber eine Masscnvergiftung unter den Soldaten des 12. sächsi- sischen Fußartillerie-Regimentes in Metz ge hen seit einigen Tagen beunruhigende Gerüchte. Wie der Korrespondent nun feststellen ka„n. sind tatsächlich am Freitag 160 Mann unter Vergiftungs erscheinungen erkrankt und es stellte sich Er brechen ein. Fieber mar nicht vorhanden. Die Ver- giftungserscheiuungen traten nach dem Genüsse von Fischkotttlelts ein, die das Regiment von einer Metzer Firma bezogen hatte. Die meisten Soldaten sind zur Stunde wieder gesund aus dem La zarett entlassen worden. Auch die anderen werden in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder aus dem Lazarett entlassen werden könne„. Italien. Gegenausweisun gen Italiens. „Tri buna" stellt in einem Leitartikel fest, daß auf Rhodos 7000 Muselmanen wohnen. Wen» die Türkei fortfayre, die Italiener aus der Türkei auszuwrisen, so könnte Italien ganz gut auch die Muselmanen aus Rhodos ausweisen. (Der Standpunkt der „Tribuna" ist lächer lich. Solange Rhodos nicht offiziell annektiert ist, ist eine Ausweisung der Bewohner direkt völkerrechtswid rig. D. Ri. GvglaxV. - Marschalls erste Aufgabe im neueu Amt. Die „Daily Graphic" teilt Lucien Wolf mit, daß es eine der ersten Aufgaben Marschalls sein wer de, mit Grey eine verbesserte Korm des englisch-deut- Vertrages von 1898 über die portugiesischen Kolonien zu vereinbaren. Die Souveränität Portugals würde peinlichst respektiert w-roen und ohne seine Zustimmung sei keinerlei politisches oder wirtschaftliches Auf treten in den Kolonien geplagt. Von beiden Sei ten wünscht man eine Veröffentlichung des Vertrages. Dementi. Tie „Times" dementieren auf das Entschiedenste, daß Exkönig Manuel seine» Aufenthalt in Richmond verlassen und sich nach der portugiesischen Grenze begeben hat, um mit hervorragenden Monar chisten Rücksprache zu nehmen. Exkönig Manuel be findet sich tatsächlich zur Kur in Bern, wo er noch eini gc Zeit zu verweilen gedenkt. Türkei. Die Ausweisung der Italiener. Der türkische Ministerrat beschloß die Ausweisung sämtli cher Italiener außer den Arbeitern Den OrdenSgcist Uchen und den Witwen der Ausgewiesenen wird eine vierzehntägige Frist gewährt. - Die russische Schwarz meerflotte am Bosporus. Laut einer in Konstantinopel eingegan genen Meldung kreuzt die russische schwarze Meerflot- ,te an der Mündung des Bosporus. Sie hat in Fan- guldak tausend Tonnen Kohlen an Bord genommen. — Das türkische Kriegsministelium verfügte, daß starke Truppenkontingente auf beiden Seite^ des Einganges des Bosporus stationiert werden Zwei Bataillone ha ben bereits die Anhöhen in der Nähe von Bujukders besetzt. Zur Albanierrevolte. Eine vielköpfige albanische Bande überfiel das im Vilajct Kofsowo, un weit Kutzkowo, gelegene serbische Kloster „Zum heilig?» Georg". Nachdem sie es vollständig ausgeplündert hat ten, legten sie Feuer an, das in kurzer Zeit oas Kloster in Asche legte. Darauf zog sich oie Räuberbande in ihre Schlupfwinkel im nahegelegenen Gebirge zurück. Mar-No. - ZurLageiuFez. Der Spezialkorresuondent des „Matin" in Fez schreibt seinem Blatte, daß die dro hende Haltung der Stämme in der Umgebung der Haupt stadt sich verwirklicht hat, sodaß die französischen Trup pen gezwungen sind, Tag und Nacht aus der Hut vor einem Neber» ,all zu sein. Da die in Fez liegende Garnison nur ge- inng ist, kann an eine Verfolgung, der Aufrührer nicht gedacht werden. Die französischen Soldaten müssen fortwährend gefährliche Attacken Abschlägen, die die rebellischen Stämme auf Fez unternehmen. Auch die Situation in der Umgebung von Sefrou ist außerordent lich gefahrdrohend. Aus Rabat kommt oie Meldung, daß General Lyanthey nach Fez aufgebrochen ist. A«e«ira. — Roosevelt contra Taft. Der Kampf für die bevorstehende Präsidentenwahl nimmt immer schär fere Formen an. Hie Roosevelt, hie Taft! lautet die Parole, und beide Gegner bekämpfen sich in ihren Re den mit einer solchen Heftigkeit, wie bei einem Wahl kämpfe noch niemals zu beobachten war. Wo sich nur eine Gelegenheit bietet, ergreifen die veidp» Präsi dentschaftskandidaten das Wort zu einer Brand rede, um sich die Stimmen der Wähler zu sichern. Der Streit um die höchste Würde in de» Vereinigten Staa ten entbehrt aber auch nicht eines komischen Beige schmacks. Nicht selten passiert es, daß sich beide Geg ner in ein und demselben Ort aufhalten und zur glei chen Zeit versuchen, den anderen in den Augen seiner Zn Hörer herabzusetzen und für sich Stimmung zu machen. Mit welcher Energie und Heftigkeit der Wahlkampf ge führt wird, erhellt aus der Tatsache, daß beide An wärter auf die Präsidentschaft manchmal vollständig niedcrgebrochen sind. Taft hat sich durch das viele Redenhalten eine so große Heiserkeit zugezogen, daß er notgedrungen mehrere. Tage pausieren muß Aber auch Roosevelt geht es nicht besser. Die stundenlangen Ansprachen an seine Freunde habe» ihm ein Kehlkopf- leiden zugezogen, so daß er sich in ärztliche Beyanolnng begeben muß. Oertliche und sächsische Nachrichten. - Eibenstock, 2l. Mai. Während des Früh jahrskonzcrtes des Männerchors am Dienstag zum Be sten der Sanitätsrat Dr. Zschau Stiftung wur den insgesamt 185 Mk. vereinnahmt Nach Abzug von 85 Mark entstandener Unkosten wurde de- Reinertrag von 100 Mark der genannten Stiftung überwiesen. Eibenstock, 2l. Mai. Die nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sich befindetc 28jährigc unverhei ratete B. hier schlich sich gestern abend gegen 7 Uhrin das Haus des Bäckermeisters Brückner, äußere Auer- bacherstraße, und versuchte die L a o e n k a i s c z u p l ü n» dcrn. Sie wurde indessen zum Glück bei ihrem Bor haben ertappt und konnte der Polizei übergeben wer den, die sie noch jetzt in Haft behält. Leipzig, 19 Mai. Beim versuchten Taschen diebstahl wurden abends in der Grimmaischen Stra ße zwei junge Leute festgenommen, während ein Kompli ze von ihnen später verhaftet werden konnte. Die Ver hafteten, im Alter von 18 21 Jahren stehend, find russische Juden. Sie gehören offenbar einer jener in ternationalen Taschendiebstahlsbanden a», die von Ruß land aus zu große» Volksfeste» entsendet werden, nm Taschendiebstähle auszuführeu. Wie beobachtet worden war, hatten sie unter dem vor den Schaufenstern ste henden zahlreichen Publikum künstliche Gedränge ver ursacht und dabei die Taschen der Zuschauer visitiert. Um nicht erkannt zu werden, hatten sie sogar die Ue- berzieher auf der Straße gewechselt. Da bei den Leu ten auch eine goldene Uhr mit Kette gefunden wurde, welche Sachen aus einer Wohnung in der Härtelstraße entwendet worden waren, so sind die Langfinger über führt, auch auf anderem Gebiete Diebstähle verübt zu habe». Die erwartete Ernt-' bei der» Margeritenfest wurde ihnen durch ihre Festnahme zu Wasser gemacht. In ihrem Besitz wurden außer verschiedenen Portemon naies auch eine silberne Herren-Remontoir-Uhr mit dcr Gravierung „Emil Hartmann, Breslau" gefunden, die ebenfalls aus Taschendiebstählen herrühren dürften. — Leipzig, 20. Mai. Unter Vorbehalt der Zustim mung der Stadtverordneten hat der Rat der Stadl für die durch das letzte Unwetter schwer geschädigte Gemeinde Sehlis eine Unterstützung von 1000 Mark bewilligt. — Glauchau, 20. Mai. Der 60 Jahre alte Schuh- inachermeister Hermann Wendler aus Lobsdorf wurde gestern im Walde in einem Schieferbruche tot aufgefunden. Man vermutet, daß W., der am Himmelfahrtstage an einem Ausfluge teilgenommen und sich abends auf der Heimkehr von der Gesellschaft getrennt hatte, das Opfer eines Unfalles geworden ist. Er dürfte in der Finsternis vom Wege abge raten und in den Bruch gestürzt sein, wo er mit gebrochenem Genick liegen blieb. — Mittweida, 20. Mai. Gestern nachmittag 3 Uhr ging der B a l l o n „Delitzsch", in dessen Gondel sich eine Dame und zwei Herren befanden, auf Frankenauer Flur nieder. Von dort wurde der Ballon, der eine Höhe von 3500 Metern erreicht hatte, am Schleppseil nach einer nahe dem hiesigen Güterbahnhofe gelegenen Wiese geleitet und nach er folgter Gasentleerung verpackt. Der Ballon „Delitzsch" hatte seine gestrige Luftreije vormittags ' z10 Uhr in Erfurt, von wo aus ein Wettfahren stattsand, angetreten. Führer war Herr Dr. Jäger aus Bitterfeld. — Pirna, 20. Mai. Von den beiden Arbei tern, die auf dem Neubau der Elbtalzentrale am Freitag vormittag verschüttet wurden, konnte trotz ununterbrochen fortgesetzter Bergungsarbeit in vergangener Nacht erst einer, und zwar leider nur als Leiche, zutage befördert werden. Da keinerlei Aussicht mehr besteht, den zweiten Verschütteten noch lebend zu retten, ist das Pionierkommando von hier wie der abgereist. — Landtagspetitionen. Die Beschwerde und PetitionsdepMation der Zweiten Kammer beantragt, das Gewährleistungsgesetz für die Talsperren im Gebiete der Zwickauer Mulde nach der Vorlage anzunehmen und die Petition des Talsperrenausschusses sowie des Muldenver eins in Wolfs grün um Uebernahme der Staatsgarantie für die zur Erbauung von Talsperren aufzunehmende Anleihe und Bewilligung eines Vorschusses durch diesen Beschluß für erledigt zu erklären. — Ferner beantragt die Finanrdeputation L der Zweiten Kammer, entsprechend dem Beschlusse der Ersten Kammer, die Petition des Gemeinderats zu Bockau wegen Errichtung einer einfachen Personenhaltestelle an der Linie Ehemnitz — Aue — Adorf auf sich beruhen zu lassen. Deutscher Reichstau. 66. Sitzung vom I9. Mai. Am Bundesratstisch: Delbrück, Kühn, Kriege. Auf der Tagesordnung stehen die Verträge mit Bulgarien zm ersten Lesung Konsular , Rechtsschutz- und Ausli?- ferungsvertragl. Ministerialdirektor Kriege erklärt,