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bgabebe- n nicht ^ädigun. änstalla. nd wer- merksam Amts- un- Anzeigeblatt M den 5lmt§gerichtsbezirk Eibenstock nnd dessen Umgebung lür Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, vvAUAA Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, SchönheiderhsMmer,Sosa,UntersMtzengrün,wildenthal usw. Tel^Kdru Amtsblatt Fernsprecher Nr 210 Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur. Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die »einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile di« gespaltene Seile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl.M. 1.50 «inschließl. ) der „ollustr. Unterhaltungsblatts- und der humoristischen Vellage „Seifenblasen- in der < Expedition, beiunserenvotensowie bei allen Reichspostanstalten. ^»44444444444444444444444^44444444444^4^8 «S xer- >g 8^ lli> Siel. I s Uhl »slokal. elfter. »ell- nach- a«er- aten- l ab- rh«, tend. !k »wer läge >. in hin- -------- SV. Sah,--»g. -------- Mittwoch, dci 3. Joli L»LL Der Unteroffizier der Resewe ist heute als Schutzmann hier verpflichtet worden. Kerr Lnxo 8eblvvvoxt aus Leipzig-Lindenau Ttadtrat Eibenstock, den 1. Juli l9l2. 2. Sächsischer nationaler Arbeitertag. Bekanntlich findet am 28. und 29. September in Chemnitz der 2. Sächsische nationale Arbeitertag statt, der nach Chemnitz verlegt worden ist, weil 8 Tage vor her der sozialdemokratische Parteitag Deutschlands da selbst stattfindet. Es soll durch die Abhaltung in Chem nitz zum Ausdruck gebracht werden, daß im Königreich Sachsen nicht nur eine sozialdemokratische, sondern auch eine stattliche nationale Arbeiterbewegung besteht, denn es werden die Vertreter von 75000 sächsischen unab hängig organisierten nationalen Arbeiten» auf die ser Tagung vertreten sein. Das hat nun die sozial demokratische Presse nicht nur Sachsens, sondern ganz Deutschlands auf den Plan gerufen, die den Eindruck dieses sächsischen nationalen Arbeitertages verwischen will, durch die Gegenüberstellung von 75000 nationalen „Männleins" gegenüber der „Macht von 4^ Milli onen Sozialdemokraten". Dabei übersieht die sozial demokratische Presse wohl nicht unabsichtlich einerseits, daß es sich nur um einen sächsischen nationalen Ar beitertag handelt, der die Vertreter von 75 000 sächsi schen (Königreich Sachsen) nationalen Arbeitnehmern vereinigt, während die 4^/z Millionen, die die sozialde mokratische Presse ins Feld führt, sich aus ganz Deutsch land rekrutieren. Die nationale Arbeiterbewegung ganz Deutschlands, soweit sie im Deutschen Arbeiterkongreß zusammengefaßt ist, der ja durchaus nicht alle auf na tionalem Boden stehenden Arbeitnehmerorgonisationen Deutschlands umfaßt, zählt bekanntlich über 1^ Mil lionen Mitglieder. Ein zweiter Irrtum ist bei der Gegenüberstellung der sozialdemokratischen Presse, wohl auch nicht unabsichtlich, unterlaufen, indem sie 4l/» Millionen Mitglieder für sich in Anspruch nimmt, und durch den Parteitag vertreten lassen will, während die Zahl der Parteiangehörigen nach dem offiziellen Be richt des Parteivorstands an den Parteitag zn Jena l9l1 mit 836 562 angegeben worden ist. Glaubt die Sozialdemokratie, daß alle Diejenigen, die bei den letzten Reichstagswahlen ihre Mißstimmung durch einen sozialdemokratischen Stimmzettel zum Ausdruck brach ten, wirkliche Sozialdemokraten sind? Es muß doch immerhin die Abhaltung des 2. Sächsischen nationalen Arbeitertages mit den Vertretern von 75 000 orga nisierten Zugehörigen der sozialdemokratischen Pres se recht unangenehm sein, wenn sie zu solchen offen sichtlichen Verschleierungskunststückchen greifen muß, um den Eindruck der nationalen Tagung abzuschwächen. Sollte die Gegenüberstellung sachlich richtig sein, so dürften den 75000 organisierten nationalen Arbeitneh mern Sachsens nicht 4^/z Million sozialdemokratischer Wähler, sondern 120527 in der sozialdemokratischen Partei organisierte Mitglieder Sachsens gegenüber ge stellt werden; das ist die Zahl, die der Parteivorstand in Jena als die Zahl der sächsischen Parteigenossen offi ziell angegeben hat. Tagesgeschichte. Deutschland. — Abreise des Kaisers. Der Kaiser hat Montag abend 9 30 Uhr von Bahnhof Wildpark aus die Reise nach Danzig angctreten zur Zusammenkunft mit dem Zaren in den finnischen Schären. - Der Ge heime Legationsrat Graf Mirbach-Harff wird sich als Vertreter des Auswärtigen Amtes in der Begleitung des Reichskanzlers während der Kaiserentrevue in Bal tischport befinden. — Das Befinden der Kaiserin hat sich in den letzten Tagen ganz erheblich gebessert, so daß sie zum ersten Mal seit langer Zeit einen kleinen Ausritt unternehmen konnte. — Auszeichnung. Sc. Majestät der Kaiser hat durch den Gesandten von Bülow dem in den Ruhe stand getretenen Bürgermeister O'Swald-Hamburg sein Bildnis mit eigenhändiger Unterschrift überrei chen lassen. ' — Das Jagdtagebuch des deutschen Kronprinzen. Bon dem Jaadtagebuch des oeut- schen Kronprinzen ist die erste Auflage bereits völlig vergriffen. Die zweite Ausluge erscheint im Laufe die ser Woche. — Der Statthalter von Els aß-Loth rin gen beim Reichskanzler. Wie die „Nordd Allg. Ztg." meldet, empfing der Reichskanzler von Bethmann- Hollweg den Kaiserlichen Statthalter von Elsaß-Loth- ringen, Grafen von Wedel. Zur Spionageaffäre Kostewitjch. In der Affäre des Hauptmanns Kostewitsch, deren Unter suchung jetzt das Kr'.egsministerium führt, stehen un mittelbar weitere Verhaftungen deutscher Staatsange höriger bei verschiedenen Artilleriedepots bevor. Die Erkundungen Kostewitsch' haben sich insbesondere ge richtet auf die Zündungsart der Maschinengewehre. — Die „Braunschw. Landesztg." meldet: Zuverlässigem Vernehmen zufolge ist von dem verhafteten russischen Spion Nikolski ein teilweises Geständnis über die Spio nagetätigleit für den russischen Offizier Kostewitsch ab gelegt worden unter Preisgabe der Namen deutscher Mitschuldiger. — Der deutsche Leutnant Dahm, der in Rußland wegen Spionageverdachts festgenommen wurde, befindet sich noch in Haft. Die deutsche Re gierung hat sich offiziell mit der Sache noch nicht be- fLßt. — Reichstagsabgeordneter Bachmaier gestorbe n. In der Nacht zum Montag ist der Reichs tagsabgeordnete Benedikt Bachmaier (Bayr. Bauern bund) im Alter von 60 Jahren in Pfarrkirchen gestor ben. — Bachmaier vertrat den Reichstagswahlkreis Pfarrkirchen (Niederbayern 4) seit den letzten Reichs tagswahlen. Frankreich. — Gelbbuch über Marokko. Das vom Mi nisterpräsidenten Poincare angekündigte Gelbbuch über Marokko behandelt die französisch-deutschen Vorbesprech ungen. Wortngal. Die Royalistenbewegung in Portu gal Nach einer Blättermeldung aus Lissabon versuch ten die Monarchisten bei Bardellos in Noroportugal eine Erhebung. Truppen schritten ein und mußten von der Waffe Gebrauch machen, wobei mehrere Aufstän dische verletzt wurden. Griechenland. — Eine Erklärung Venizelos. Wie es heißt, hat Ministerpräsident Venizelos dem türkischen Gesandten die kategorische Ertlärung gegeben, daß die griechische Regierung unbedingt gewillt sei, ihre Neu tralität nicht aufzugeben. Serbien. — Ministerpräsident M i l o w a n o w i t s ch gestorben. Milowanowitsch ist Montag früh ge storben. Der sich in Dresden aufhaltende Präsident des Staatsrats Pachitsch wurde telegraphisch zurückbcru- fen, um die Bildung eines neuen radikalen Kabinetts zu übernehmen. Türkei. — Gottvolle Kriegsberichterstattung. Daß während eines Krieges von beiden kriegführenden Parteien der Wahrheit ausgiebigster Urlaub erteilt wird, ist wohl jedem bekannt. Aber so faustdick, wie gegen wärtig während des türkisch-italienischen Krieges ge logen wird, ist wohl selten geschwindelt In ocn letzten Tagen brachten wir einige Meldungen der „Agcncia Stefanie" über Siege der Italiener. Man lese nun einmal, was die amtlichen türkischen Stellen dazu sa gen. Ein Konstantinopeler Telegramm meldet: „Das Kriegsministerium veröffentlicht über den Kampf bei Sidi Said vom 28. Juni einen Bericht, nach welchem die Italiener nach einem siebenstündigen Kampfe sich unter großen Verlusten zurückgezo gen haben. Die Türken hatten 150 Tote und 200 Verwundete." Das ist also das direkte Gegenteil von dem, was die Italiener behaupten. — Die Meuterei i» Monastir. Die mili tärischen Behörden in Saloniki unternehmen nichts ge gen die Meuterer von Monastir aus Furcht, daß die zu ihrer Verfolgung ausgesandteu Bataillone sich mit ihnen verbinden könnten Die Meuterer sind bis jetzt noch untätig. Die Gefahr kommt in erster Linie von der Bevölkerung der Stadt, welche die militärischen Rebellen unterhält und ihnen die notwendigen Le bensmittel bringt. Marokko. - Die Lage in Marokko. Die Nachrichten aus Marrakesch lauten wenig ermutigend. Man be fürchtet, daß sich die Eingeborenen zu Ausschreitungen gegen die Europäer hiureißen lassen. Wenn es dem Sche'ch Mtugi nicht gelingt, die Ernennung Glauis zum Pascha von Marrakesch zu hintertreiben, sieht man ern ste Ereignisse voraus. Ocrtliche und sächsische Nachrichten. Eibenflock, 2. Juli. Gestern nachmittag mach te der etwa 30jährige Kaufmann Sch., zuletzt in Bärenstein und Weipert beschäftigt, im Auersberghaus eine größere Zeche und borgte dem Wirt noch eine Sum me von 50 Mark ab, und zwar unter Vorspiegelung der falschen Tatsache, er sei Mitinhaber einer Fabrik in Weipert. Er stellte auch über den geliehenen Be trag eine Quittung auf die Firma Kreutzisch in Wei pert aus. Dem Wirte stiegen schließlich aber doch in Bezug auf die Echtheit der Angaben Bedenken auf, und er bat deshalb die hiesige Polizei — da Sch. sich mittlerweile nach hier begeben hatte — ihn festzu nehmen, was auch gegen Abend in einem Cafe hier geschah. Er wurde in Pollzeizcwahrsam gebracht, ei ner gründlichen Visitation unterzogen und dann für die Nacht sich selbst überlassen. Als heute morgen ge gen ^9 Uhr ein Beamter die Zellcntür öffnete, jag te Sch. sich im selben Moment aus einem Revolver — den er bis auf jetzt nicht erklärliche Weise zu verbergen gewußt hat — eiue Kugel in den Kops und war sofort t o t Daß Sch. den Selbstmord nur wegen der Vorkommnisse im Auersberghaus be gangen hat, ist wohl kaum anzunehmen, da er auch vorher schon wie auch in dem hiesigen Cvfö ein un natürlich aufgeregtes nervöses Wesen zur Schau ge tragen haben soll. Die wahren Gründe sind indes sen noch nicht bekannt. Daß Sch. früher hier in Eibenstock gewesen und hier verheiratet sein soll, trifft nicht zu; es scheint sich bei diesen Gerüchten nm eine Namensverwechselung zu handeln. — Eibenstock, 2. Juli. Am Donnerstag findet hier im Feldschlößchen ein öffentlicher Vortrag statt, der das Dampfkochsystem Original „Bade Duplex" be handeln wird Vor allem dürfe der Vortrag für Haus frauen von Interesse sein. — Wolfsgrün, 1. Juli. Der vor einigen Wochen hier und in anderen Ortschaften des E»gebirgeS aufgetretene unbekannte Betrüger, der sich als Vorstand verschiedener Vereine bezeichnet, Tanzsäle gemietet und die Wirte dann beschwindelt hat,'ist in einem Fabrikarbeiter aus einem Orte bei Glauchau ermittelt worden. — Dresden, 1. Juli. Der Schöpfer und Leiter des Körnermuseums Hofrat Emil Peschel ist gestern g e - st o r b e n. — Leipzig, 29. Juni. Für Freunde der Jugend dürfte es von Interesse sein, daß sich in Leipzig ein Aus schuß gebildet hat, der es sich zur Aufgabe macht, Mar ch c n st u n d e n f ü r u n b e in i t t el te Kinder unentgeltlich zu veranstalten. Wie groß das Bedürfnis dafür war, zeigt der Erfolg, des vergangenen Winters: An schulfreien Win- lernachmitlagen zeigte man künstlerisch entworfene Lichtbilder und erzählte die dazu gehörigen deutschen Volksmärchen; Oft waren 700—800 Kinder als aufmerksame Zuhörer, und stundenlang vor Beginn der Märchenstunden drängten sie sich ungeduldig vor den Saaleingängen. Dies sollte für alle Kinderfreunde ein Hinweis sein, auf das noch ungesät tigte, oft verkümmerte SchönheitSvcrlangen der Kleinen ihr Augenmerk zu richten. Alle, die sich dazu berufen fühlen, den freudenarmen Werktag so vieler Kinder durch die alten sonnigen Märchen zu erhellen, seien aufgefordert, sich mit dem Leipziger studentischen Märchenausschuß (Adr.: stud. rer nat. W. Mogk, Leipzig, Grimmaische Straße 32) in Verbindung ru setzen, damit auch in anderen Gegenden SachsenS dieser Gedanke Verbreitung finde. — Leipzig, 30. Juni. Zur Eisenbahn kata- strophe auf dem Bahnhof Gaschwitz ist zu berichten, daß von den 17 Personen, die seinerzeit wegen mehr oder weniger schweren Verletzungen in das Krankenhaus zu St.