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loooov 0 «000 o v v o o v r> o o o s o o o o o o o o o o v o v o o o o o o o v o o v o l> o o a o o o o o erein s Uhr nne. d. M., : Saale rdenden Zweig- eb. des Kreuz den zu freund- tiiox s ni> Siel. » sH s kN» II omög- ember ferten -e k beten. !», grüne z die Amts- un- gnzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschließl. des „Illustr.Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Veichspostanstaltcn. Eibenstock, Larlsfelb, hundshübel, Neuheibe, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,WUdenthal usw. Erscheint täglich abend; mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 2IV. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur. Ernst Lindemann, beide Eibenftock EIL ISIS . > SS. Aahrgoug. > — Mittwoch, de« 1l. September Kaisermanövcr. Die Ankunft des Kaisers in Coswig, die die Einleitung der Kaisermanöver in Sachse,, bildet, vollzog sich am Montag früh in dem sonst so stillen Industrieorte Coswig in der Amtshauptmannschaft Meißen. Der Bahnhof bot schon in den Morgenstun den ein vollständig militärisches Bild und die Zu gänge waren von 8 Uhr an für das Publikum abge sperrt. Links vom Bahnhofsgebäude erwartete der große Generalstab mit dem General von Moltke an der Spitze den obersten Kriegsherrn. Hier stand auch ein einfacher Tisch, auf dem die Generalstabskarte der Kaisermanöver ausgebreitet lag. Mit dem 8 Uhr 40 Minuten von Dresden eintreffenden Zug erschien Prinz Johann Georg in der Uniform des preußischen Ula- nen-Regiments „Henning von Treffenfeld." Kurze Zeit darauf traf auch der König von Sachsen in Be gleitung des Kronprinzen im Automobil am Coswi ger Bahnhof ein. Der König trug die gleiche Uni form wie Prinz Johann Georg, während der Kron Prinz die Uniform des Leib Grenadier-Regiments trug. Daraus begaben sich die Herrschaften nach dem Bahn steig, um die Ankunft des Kaisers zu erwarten. 8 Uhr 55 Minuten traf der Hofzug ein. Der Kaiser, der außerodentlich frisch aussah, entstieg elastisch dem Salonwagen und begrüßte in herzlicher Weise den Kö nig, den er umarmte und küßte, und dann den Kron prinzen, den Prinze,, Johann Georg, sowie den Chef des großen Generalstabes von Moltke. General vvu Moltke hielt hierauf an oer Hand von Generalstabs karten einen 20 Minute,, dauernden Vortrag über die Manöverlage. Mit gespanntem Interesse folgte der Kaiser sei nen Ausführungen u„o nahm wiederholt in die Ma növerkarten Einsicht, und unterhielt sich mehrfach mit dem König Friedrich August und dem Prinzen Jo hann Georg. Der Kaiser traf noch am gestrigen Myntag im Manövergelände ein, wo die Kavallerie-Ausklärungs- übungen zu den Kaisermanövern begannen. Ueber die allgemeine Kriegslage für das Kaiserma növer werden salzende Angaben gemacht: Während Blau gegen eine Westmacht kämpfte, über schritt Rot die blaue Ostgrenze und rückte durch die Neumark und das westliche Böhmen vor. Nach einem entscheidenden Erfolge im Westen überführt Blau seit dem 6. September mit der Eisenbahn starke Kräfte nach Magdeburg und an die Elbe. An der Elbe um Wittenberg und Torgau, sowie nördlich und im Erz gebirge hat Blau zunächst nur Reservetruppen. Es befestigt Wittenberg und Torgau. Blau hat Meldung von starker roter Kavallerie bei Calau. Zur Erläu terung der allgemeinen Kriegslage wird bekannt ge geben: Auf jeder Seite der kämpfenden Parteien ste hen Armeen. Sie handeln im Rahmen der in der Kriegslage verwendeten Heere und sind allein nicht selbständig. Führer von Blau ist sächsischer General oberst Kriegsminister Freiherr von Hausen. Ihm ist beigegeben als Chef des Generalstabes Generalleut nant von Lochow, als Oberquartiermeister sächsischer Generalmajor Edler v. o. Planitz. Bei Rot führt Ge neral der Infanterie von Bülow. Ihm ist beigegeben als Chef des Generalstabes Generalleutnant Hutirr, als Oberquartiermeister Generalmajor Freiherr von Freytag-Lovinghoven. Auf beiden Seiten sind höhere Kavalleriekommanoeure zugeteilt. Sie sind bestimmt, mehrere Kavalleciedivisionen einheitlich zu führen, bei Blau Generalleutnant von Hoffmann, Chef des Sta bes ist Oberstleutnant von Studnitz. Bei Rot Gene ralleutnant Torgany, Ches oes Stabes Oberstleutnant von Poseck. Der Kriegszustand für diese Hcereska- vallcrie begann am 9. September vormittags 7 Uhr. Voraussichtlich sind am Dienstag starke rote Kaval lerie aus der Gegend von Calau gegen die Elbe zwi schen Torgau und Dresden vorgegangen Auf dieser Strecke stehen blaue Reservetruppen. Diese han deln gemeinsam mit Motorbooten oes Motorjachtklubs von Deutschland, welche mit Scheinwerfern u„o Ma schinengewehren ausgerüstet sind. Auf beiden Seiten wirken zur Aufklärung mehrere Fliegerabteilungen zu ie 6 Flugzeugen mit, sonne lenkbare Luftschiffe, na mentlich bei Blau „Z. 3" und bei Rot „P. 3". — Aus der allgemeinen Kriegslage entwickelt sich auf Grund der Erkundungsergebnisse der beiderseitigen Heereska vallerie das eigentliche Kaisermanöver. „Z. 3" soll schon am heutigen Dienstag in Tätigkeit sein Für den Kaiser ist ein Barackenlager bei Berntitz errichtet, zwi schen Oschatz und Mügeln. Hausmarjchall Freiherr von Lynckcr, der Montag in Oschatz eintraf, besichtigte vor mittags das Lager. Tagesgefchichte. Deutschland. — „Klassenjustiz" Fast kein Tag vergeht, daß die Sozialdemokratie nicht über sogenannte Klas senjustiz zetert. Nun führte auf dem Internationalen Richtertage in Wien Oberamtsrichter Dr. Ginsberg (Dresoen) aus, daß eine Klassenjustiz existiere, aber kei neswegs in dem von der Sozialdemokratie behaupte- tcn, sondern in völlig entgegengesetztem Sinne, llno nun erzählte er aus seiner Erfahrung als Schpffen-- richter: Ein ganz und ein fast ganz sozialdemokratischer Schöffe wollten einen Streikterroristen freisprechen, ob gleich er ein Delikt begangen hatte, das nach dem Ge setz mit 4 6 Wochen Gefängnis zu ahnden ist. Erst mit Mühe und Not konnten sie zur Eichsicht gebracht werden, daß das ein Hohn auf alle Gerechtigkeit sei. Sie hielten dann aber 10 Mark Straft für ausrei chende Sühne. — Also waschechte Sozialoemokra- ten sind es, die Klassenjustiz treiben. Oestcrreich-Ungarn. — Bethmann und Berchtold. Der zweitäg ige Besuch des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg in Buchlau hat den leitenden Staatsmännern der bei den verbündeten Mächte wiederholt zu eingehc nde^n politischen Unterredungen Gelegenheit gege ben. Dabei wurden alle augenblicklich schwe benden Fragen der allgemeinen äußeren Politik, insbesonderediejenigen desnahe „Ostens, besprochen und die beiderseitige volle Uebereinstim mung über alle Punkte erneut festgestellt. Rußland. — Der Tagvon Borodino. Ein Tagesbeseyl des Kaisers an Armee und Flotte weist auf den Ge denktag der Schlacht von Borodino am 7. September 1812 hin und betont, daß ganz Rußland mit dem Kaiser zusammen Dank und Verehrung den Helden des Ba- terlandskrieges zolle. Weiterhin wird der Wunsch aus gedrückt, daß die Herzen der Nachkommen dieser Hel den im Bewußtsein ihrer Pflicht erstarken möch ten, damit sie, wenn die Vorsehung dem Vaterland? eine neue Prüfung auferlegen sollte, dieselbe volle Er gebenheit und Tapferkeit bekundeten, wie ihre Vorfah- fahren, in der Gewißheit, daß ihre Nachkommenschaft in Dankbarkeit ihrer Namen und Taten gedenken wer de. — Ein anderer Tagesbefehl kündigt verschie dene Vergünstigungen für die Nachkommen der Teil nehmer des Krieges an. England. England vor einer neuen nationalen Krise. Die Regierung beschäftigt sich angelegentlichst mit dem orohenden Ausstande der Werftarbeiter. Letz tere, besonders die Kesselschmiede, Schiffskonstrukteu re und Mechaniker haben ein Referendum über die Fra ge des Ausstandes ausgearbcitet und darüber, ob den Arbeitgebern eine 30 tägige Frist vor der Niederleg ung der Arbeit gestellt werben soll. Die Arbeiter hat ten eine 4prozentige Lohnerhöhung verlangt, jedoch war ihre Forderung von den Direktoren ablehnandj beschicken worden. Im Schooß des Kabinetts ist man der Ueberzeugung, daß die Abstimmung über den Streik eine große Mehrheit zugunsten der Arbeitsniederleg ung ergeben wird. Die drei Syndikate der erwähn ten Arbeiterkategorien verfügen über ein Kapital von zusammen 15 Millionen Mark. Ein Ausstand un jetz igen Augenblick würde den Streikenden vielleicht bald zu dem erhofften Erfolge verhelfen, da sämtliche Wer ke mit Aufträgen überbürdet sind. Man glaubt, daß der Ausstand insgesamt 1'/z Millionen Arbeiter um fassen wird. Sollte derselbe wirklich zum Ausbruch kommen, so stände England wieder vor einer nationalen Krise, die vielleicht die vorjährige noch übertreffen würde MerVie«. Demission des serbischen Kabinetts. Das Kabinett hat seine Demission überreicht. Der Kö nig hat sich seine Entscheidung Vorbehalten — Zur Lage in Albanien. Eine Belgrader Meldung der „Kölnisch. Zeitung" meldet, daß die dort herrschende ernste Stimmung noch mehr zugenommen Hal. Es wird vielfach geglaubt, baß man am Vor abend eines Krieges steht. Andererseits kann sestgeslellt werden, daß nur wenige Kreise wirkli che Kriegslast beweisen und daß im allgemeinen dir Hoffnung auf einen unblutigen Verlauf der augenblick lichen Lage nicht aufgegeben wird, zumal Petersburg jedenfalls den Frieden erhalten will. Bulgarien. Ein türkisch-bulgarischer Grenzzwi- sckensall. Am Sonntag wurden zwei von ihrem Patrouillengang zurückkehrende Unteroffiziere des bul garischen Grenzpostens Karoatepe (Kreis Peschtsche- ra) von türkischen Soldaten des gleichnamigen türki schen Postens aus dem Hinterhalt getötet. Der Leich nam eines der beiden Getöteten ist „och „icht ausgefun- den worden: wie man annimmt, wurde er aus türki sches Territorium geschafft. Die Negierung hat den Gesandten in Konstantinopel, Sarafow, beauftragt, energische Schritte zu unternehmen, damit Kümpse au der Grenze nicht mehr vorkommen, und zu verlangen, es solle der dringende Auftrag erteilt werdm, daß noch der Leiche des getöteten Unteroffiziers Nachforsch ungen angestellt und die Täter einer exemplarischen Be strafung zugeführt würden. Litrkei. Türkischer Waffen er folg. Das türki sche Kriegsministerium erhielt eine telegraphische Mel dung ans Tripolis, wonach die türkischen Truppen am 30. August im Verein mit den Arabern nach heftigem Kampfe die strategisch wichtige Position Jerruh besetzt haben. Marokko. . — Die Franzosen in Marrakesch. Ein Telegramm des Obersten Mangin meldet, daß eine Ab teilnng Gums unter dem Befehl des Majors Simon, nachdem sie die ihr entgegentretenden feindlichen Ab teilungen bei Sidi Bu Krischa, 22 Kilometer nördlich von Marrakesch, zurückgeschlagen hatte, am 7. Sep tember in der Nacht in den Palmenhai„en von Marra kesch angekommen sei. Mehrere Abgesandte der treu- gcblicbenen Kaids machten die Mitteilung, daß eine allgemeine Bewegung gegen El Hiba sich zeigen wer de, sobald französische Truppen eintreffen würden Die Abteilung erreichte am 8. September um 8 Uhr früh Dar el Wachsen und fand ihre Landsleute befreit dank der Unterstützung des Kaids El Glaui. El Hiba hat vor der ausbrechenden Gegenrevolution die Flucht ergriffen, verfolgt vom Gewehrfeucr der Franzosen und der Bevölkerung. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. September. Gestern abend 8 Uhr ist der Gartenarbeiter R. auf der Forststraße vom Rade gestürzt und hat dadurch einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Durch zwei hinzukommende Mitglieder der hiesigen Sanitätskolonne wurde der Verletzte der ärztlichen Hilfe zu geführt. — Hundshübel, 9. Sept. Die am gestrigen Sonntag vom Bezirk Schneeberg im Erzgebirgstg. (D. T.) nach Hunds hübel unternommene Zöglingsturnfahrt hatte stark unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Nachdem die Freiübun gen beendet, begann gegen 2 Uhr der friedliche Wettkampf und gegen 6 Uhr wurde zur Siegerverkündigung geschritten. Durch Herrn Vort. Röder-Schneeberg konnte den nachge nannten 19 Turnern, die die erforderliche Punktzahl von 50 erreicht hatten, der schlichte Eichenkcanz überretcht werden. 1. Paul Pechmann-Hundshübel Tklb. 72 Punkte, 2. Willy Tunger-Niederschlema Tv. 69, 3. Curt Mann-Niederschlema Tv. 65'/,, 4. Karl Schramm-Zschorlau Tv. 63',, 5. Martin Hochmuth-Neustädtel Tschft. 60',, 6. Paul Bochmann-Schnee berg Tklb. und Max Roihe-Niederschlema Tv. 60, 7. Oswald Bauer-Zschorlau To. 58'/,, 8. Paul Lippold-Neustädtel Tv. 58, 9 Richard Bauer-Zschorlau To. 55' ,, 10. Erich Schauer- Niederschlema Tv. und Walter Glöckner-HundShübel Tklb. 55'/,, 11. Hans Miesel-Neustädtel Tschft. 53',, 12. Franz Brückner-Albernau Tschft. und Hans Nötzold-Oberschlema Tv. 53. 13. Kurt Otto-Schneeberg To. 52'/,. 14. Erich Rothe- Schneeberg Tv. 52, 15 Paul Keller-Neuftädtel Tschft. 51, 16. Curt Unger-Hund-Hübel Tklb. 50'/, Punkte. — Dresden, 9. September. Graf Zeppelin ist gestern nachmittag 4 Uhr 7 Minuten hier einge - troffen, um als Gast deS Kaisers an den Kaisermanövern teilzunehmen. Er ist im Hotel ,Bellevue" abgestiegen. Ebendaselbst haben Wohnung ge nommen Oberst Wille und 4 Offiziere, die au- der Schweiz zur Teilnahme an den Kaisermanövern gestern ebenfalls hier eingetroffrn sind. Am 10. September werden Generalfrid-