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Amts- und Änzeigeblatt Mr den Kmlsgerichtsbezirk Eibeustock und -essen Umgebung Bezugspreis oierteljährl. M. 1.50 cinschließl der „3Uustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen veichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wlldenthalusm ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der i! I! Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. > Anzeigenpreis: die lleinspaltige Zeile 12 ' Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene - s 1 Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. TM.-Ndr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn. uerantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. , 81 ——-- — Mittwoch, den 11. Fcbnm Tagesgeschichte. Deutschland. - Gouverneur Freiherr von Rechen berg tritt in den Ruhestand. Die „Norddeut. Allgem. Ztg." schreibt: Der frühere Gouverneur von Deutsch-Ostafrila, Albrecht Freiherr vou Rechenberg, ist aus dem einstweiligen in den dauernden Ruhestand übergetreten und aus diesem Anlast unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Nat mit dem Prädikat Exzellenz ausgezeichnet wor-en. Hiermit fin det die erfolgreiche Tätigkeit eines der hervorragend sten Männer, die an der Entwicklung unserer Schutzge biete mitgearbeitet haben, eine .wohlverdiente Aner kennung. — Ein Schritt des Zentrums in Rom. Ein Bericht über die am Sonntag in Berlin und in Bochum abgehaltenen Versammlungen der Zentrums- Partei und der katholischen Arbeiter soll nach Rom ge sandt werden. Man erwartet auf Grund dieses Be richtes eine bedeutsame Kundgebung des päpstlichen Stuhles. — Ernenn ung fürs reich sländ ische Mi nisterium. Wie die „Nordd. Allgemeine Zeitung" meldet, hat der Kaiser den Direktor im preußischen Justizministerium, Wirklichen Geheimen Oberjustizrat Tr. Frenken, zum Unterstaatssekretär im Ministerium für Eisast-Lothringen ernannt. Es ist ihm die Ab teilung für Justiz und Kultus übertragen worden. Ferner hat der Kaiser dem Ministerialdirektor im Mini sterium für Elsaß-Lothringen, von Traut, die nachge suchte Dienstentlassung unter Verleihung des Sternes zum Königlichen Kronenorden 2. Klasse bewilligt. An seiner Stelle ist Ministerialrat Cronan znm Ministerial direktor ernannt worden. Zabern vor Gericht. Vor dem Schöf fengericht in Kehl (Baden) hatten sich am Montag der Sohn des Verlegers des, „Zaberner Anzeigers", Wte- becke, und der Schreinermeister Glad aus Zabern we gen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruches, Wiebsckc außerdem auch wegen schwerer Körperverletzung zu ver antworten. Es handelte sich um den Ueberfall auf den Redakteur der „Straßburger Rundschau", Ahs, der Anfang Dezember im Zusammenhang mit der Preß- sehde anläßlich der Zaberner Vorfälle verübt wurde. Wiebecke wurde zu 100 Marl, Glad zu 40-Mark Geld strafe verurteilt. Beiden wurden die Kosten des Ver fahrens auferlegt Italic». Der P^inz zu Wied. Wie „Tribuna" schreibt, wird sich Prinz Wilhelm zu Wied seinerzeit in dem Hasen nach Albanien cinschisseu, den er den Um ständen des Augenblickes entsprechend für eine schnelle und bequeme Reise am geeignetsten halten wird. Die Regierungen von Italien u. Oestorreich-Ungarn haben beschlossen, seiner Wahl keine politische Deutung zu ge ben und den Prinzen nicht zu beeinflussen, sonder» ihm in Bezug aus die Wahl eines italienischen oder öster reichisch-ungarischen Hafens vollständige Freiheit zu lassen. Weiter haben die beiden Regierungen beschlos sen, dem Prinzen anzubieten, sich auf einem Kriegs schiff derjenigen Macht, der der Hafen gehört, einzu schiffen, das von einem Kriegsschiff der anderen Macht begleitet werden wird. Schwede«. Gerüchte von einer Erkrankung des Königs von Schweden. Der König hat am Sonn- tag die schwedische Hauptstadt verlassen und sich nach Schloß Drottningholm bei Stockholm begeben. Er soll infolge der Aufregungen der letzten Tage ernstlich er krankt sein. Bo« Balku«. - Die Wiederherstellung der serbisch- bulgarischen Beziehungen. Der neue bul garische Gesandte Toschaprusnicow ist in Belgrad ein- getrofsen. Toschaprasnicow wird im Laufe dieser Woche dem Könige sein Beglaubigungsschreiben überrejchen. Hierdurch werden die diplomatischen Beziehungen zwi schen Serbien und Bulgarien wieder hergestellt. - Demonstrationen in Philippopel. Nach einer am Sonntag abgehaltenen sozialdemokrati schen Protestversammlung gegen die Aushebung des Gemeinderats in Philippopel kam es in dieser Stadt zu wüsten Ausschreitungen, so daß die Polizei energisch etnschrciten mußte. Die Demonstranten setzten den Si cherheitsbeamten heftigen Widerstand entgegen und ei» Polizeibeamter, der die Menge zur Ruhe ermahnte, wurde durch einen Revolverschuß verletzt. — Die Balkanministe r in Bukarest. Der serbische Ministerpräsident PaFtsch ist Montag vormit tag in Bukarest eingetroffen und hatte sofort mit dem griechischen Premierminister Venizelos eine Konferenz. JmLaufe desTageS wirdPasilsch vom griechischen Kronprinzen empfangen werden. Wie verlautet, wird sichPasitsch über Bel grad nach Athen begeben, um die Verhandlungen über einen serbisch-griechischen Vertrag fortzusetzen. Es heißt auch, daß der Kronprinz von Griechenland seine Rückreise vou der rumänischen Hauptstadt nach Athen über Belgrad nehmen wird. Oertlichc und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 10. Februar. Bei der Beschwerde und Petitionsdeputation der Zweiten Kammer sind eingegangen: die Anschluß Petition der Ortsessn- wohner von Hundshübel an die Petition des dor tigen Gemeinderats um Erbauung einer Eisenbahn von Schneeberg nach Auerbach und Errichtung einer Halten stelle auf Hundshübler Flur, ferner die Pvtiti on der städtischen Kollegien zu Reichenbach und Eibenstock und Gen. um Erbauung einer, vollspurigen Eisen bahn in der Richtung Reichen b ach — Eib e n st o ck -Land es grenze und die Petition des Stadtrats und der Stadtverordneten zu Eibenstock betr. die Talsperre bei Eibenstock. Die ersten beiden Petitionen wurden der Finanzdeputation B, dje letzte der Finanzdeputation H. überwiesen. — Eibenstock, 10. Februar. Im Fernsvrechbe- triebe entstehen bei der Ucbermittelung der Zahlwörter „zwei" und „drei" wegen des Gleichklange? der Doppellaute oft Unsicherheiten. Nm dem vorzubeugen, ist bei der hiesigen FernsprechvermittelungSstelle schon seit einiger Zeit für die Zahl 2 die Nennweise .zwee" eingesührt worden. Die Neue rung, die sich auch auf all? mehrstelligen Zahlen mit der Zif fer 2 erstreckt, wird auch im Verkehr mit den Teilnehmern, namentlich bei Wiederholung der Anschlußnummer durch die Abfragebeamtinnen angewendet. Es empfiehlt sich im In teresse des den Fernsprecher benutzenden Publikums, daß auch von diesem die Neuerung ausnahmslos angewendel wird. — Eibenstock, 10 Februar. Am Freitag, den 6 Fe bruar veranstaltete der KreiSverein Eibenstock im Verband Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig im Speisesaal de« Hotel Stadt Leipzig einen Lichtbildervortrag, der sich eines guten Besuche? erfreute. Der Redner schilderte in eingehender Weise dos Verhältnis unserer Erde zum gesamten Sonnen- und Sternensyücm. Der zweite Teil des Vortrages behandelte die gesamte Luftschifffahrt von ihrer Entstehung bis zum heutigen Tage. Die interessanten und lehrreichen Ausführungen fanden reichen Beifall. — Leipz g, 8. Februar. Am gestrigen Nachmittage gegen '/,3 Uhr stürzte bei den Abbruchsarbeiten auf dem Grundstück Brühl 68 ein Teil der an das Nachbarhaus Brühl 66 grenzenden Mauer ein. DaS etwa 5 Meter lange und 2 Meter hohe Mauerstück begrub den die Abbruchsarbeiten leitenden Maurerpolier Albert Wolf, in L C nmewitz, MeuS- dorfer Straße 32 wohnhaft, und einen Bauarbeiter unter sich. Der schwerverletzte Polier wurde mit dem RettungSautomodil nach dem Krankenhause St. Georg gebracht. Der Bau arbeiter, der mit leichteren Verletzungen davongekommen zu sein scheint, wurde in der SanitätSwache verbunden. — Freiberg, 8. Februar. Am Sonnabend nachmit tag ereignet« sich auf der Straße nach Brand ein schwerer Automobilunfall. Ein in der Richtung nach Brand fahrendes Automobil wollte einem in entgegengesetzter Richtung herankommenden Kraftwagen eines Reisenden au« Dresden auSweichen. Beide Auto« fuhren ein sehr schnelles Tempo, dabei fuhr da« Dresdner Auto, dessen Führer anscheinend die Gewalt über den Wagen verloren hatte, einen steilen Abhang hinunter und überschlug sich, wobei der Führer schwer verletzt wurde. Auch der Wagen wurde stark beschädigt — Wolkenstein, S. Februar. Beim Schlitt schuhlaufen auf der Zschopau brach am Sonntag früh gegen 11 Uhr in der Nähe de« Wendlerwehre« bei der Sta tion Floßplog der 17 jährige Lehrling Albert Martin vor den Augen seinrS kl jährigen Bruder« ein und verschwand sofort unter der Eisdecke. Die von Ch mnitzer Au-flüglern sofort angestellten Versuche zur Auffindung de« jungen Manne« waren erfolglos. Auch bis heute vormittag 11 Uhr war der Leichnam de« bedauernswerten jungen Mannes noch nicht gefunden. — Oberhaß lau, 9. Februar. Ende Januar ver schwand plötz ich von hier der auf Urlaub weilend« Soldat Ermst Friedrich Gerber, der b«i einem Wurzener Regiment diente. Seine Kleider wurden am Ufer der Mulde gefunden. Da man die Leiche nicht fand, wurde verschiedentlich ange nommen, daß der Selbstmord nur fingiert sei. Jetzt Hal man die Leiche in der Nähe des Gastyofe« Bogenstein aus der Mulde gezogen. Ueber die Veranlassung zum Selbstmorde schweben noch die kriegSgerichtl chen Er örterungen. - Neustädtel, 8. Februar. Die hiesigen Stadt verordneten beschlossen, in der Ratsvorlage betr. das Abkommen mit der Stadtkapelle die Platzmusi k an den Geburtstagen des Kaisers und des Königs zu «strei chen. Falls der Beschluß der Stadtverordneten von, Rate abgelehnt wird, wollen diese Platzmusik auch für den l. Mai verlangen. — Ellefeld t. V, 9 Februar. In der verflossenen Nacht wurde das Haus des Stickmaschinenbcsitzers Thost ein Raub der Flammen. UL Warenschwindler. Im vergangenen Jahre wurde in der Presse vor einem iWarenschwindler Ische Davi- dowitsch Schneider gewarnt, der in den Jahren 1906 bis 1912 in Chemnitz ein Versandgeschäft in Strumpf-, Weiß-, Tuch- und Rauchwaren betrieben hatte und dann plötzlich mit den auf Kredit gekauften Waren unter Hinterlassung ei ner Schuldenlast von mehr als 100000 M. nach Harbin flüchtete, um dort mit den erschwindelten Waren einen Ramsch handel zu eröffnen. Neuerdings versucht Schneider, der sein Geschäft in Harbm, Kitaiskaja Uliza 8, inzwischen auf den Namen seiner Ehefrau Marianne geb Grünstein überschrie ben hat, in Deutschland wieder Geschäftsverbindungen anzu knüpfen. E« muß deshalb nachdrücklich davor gewarnt wer den, mit der Firma M. Schneider in Harbin geschäftliche Be- ziehungen einzugehen. Sitzung des Ktrchenvorstandes zu Eibenstock vom 29 Januar 1914 1) Herr Pastor Franke, der erstmalig in der Sitzung des Kirchenvor standes anwesend ist, wird vom Herrn Vorsitzenden herzlich will kommen geheißen. Ersterer dankt für die freundliche Ausnahme. 2) Kenntnis nimmt man: a. von der Sicherstellung der Dienstkaruion des Kirchners: I>. von der Einzahlung der ersten Rate des Kaufpreises für den alten Bottesacker durch die Stadtgemeinde: e. von der Uebertragung der Fußwegreinigung am Pfarrgule an Herrn LouiS Brandt; <1. von der Genehmigung der HauShaltpläne für 1914 durch die Kircheninspektion; e. von den Erklärungen der zur Parvchie gehö igen Gemeinden, daß sich dieselben durch die für das laufende Jahr geforder ten Kirchenanlagen nicht überlastet fühlen; I. von der Zuweisung des neuerbauten Waldarbeiterhause» in Wildenthal zum Parochialbezirt Eibenstock; g. von der Verlängerung der bestehenden Haftpflichtversicherung bis zum Jahre 1919; Ii. vom Eingänge der Musterbestimmungen für Ausstellung der Kirchensteucrordnung; i. von der Mitteilung des Herrn Vorsitzenden, daß auf da» an den Briidcrrat der landeskirchlichen Gemeinschaft Eibenstock gerichtete Schreiben noch keine Erklärung eingegangen sei. 8) Aus «ine Eingabe de« Herrn Bildhauermeisters Kober an die Kir cheninspektion ivird entsprechende Berichterstattung beschlossen. 4) Ferner werden Beschlüsse über die Gewährung von Wohnungsgeld und UnrzugSkosten an Herrn Pastor Franke gefaßt. S) Die Nummerntafeln zu beiden Seiten des Cho, es in der Kirche sollen wieder angebracht werden. 6) Der Kirchenvorstand billigt di« Gründe, die für die Zuweisung des 2. SeelsorgcbezirkS an Herrn Pastor Franke maßgebend gewesen sind und vertritt die Meinung, daß im Interesse der kirchlichen Seelsorge bet Stellenwechjel innerhalb der Parochie ein Wechsel in den Seelsorgebezirken tunlichst verinieden weiden milchte. 7) Die Orte Wolssgrün und Blauenthal weist man jetzt dem 1. Dia konate zu. Sächsischer Landtag, Dresden, 9 Februar. Zweite Kammer. Am Regierungstische Staatsminifter Graf Vitzthum v Eckstätt. Der Präsident eröffnet die Sitzung um 37, Uhr. Auf der Tagesordnung stehl zunächst die allgemeine Vorberatung über den Antrag Clauß (Natt.) betr. die Umgestaltung de« LandeS- kulturratS. Abg Clauß (Nack.) führt zur Begründung de« Anträge« au«, daß die jetzigen Wahlkreisbezirke für den Lande«- kulturrat viel zu groß seien. StaatSminister Graf Vitzthum v. Eckstätt: Die Regierung könne nach wie vor ein Be dürfnis zu einer Vermehrung der Mitglieder des LanoeS- kulturrat.S nicht anerkennen. Nachdem Redner aller Parteien zu dem Antrag Stellung genommen, wurde er an die Gesetz- aebungSdeputaiion vernnesen. Es folgt die Schlußberatung über die zwei piivaten Petitionen, die antragsgemäß auf sich beruhen bleiben. DaS Hau« tritt hierauf in die allgemeine Vorberatung über da« Dekret Nr. 24, den Geschän«dertcht der LandeSbrandversicherungSanftalt für 1910/11 betr., und da« Dekret Nr. 25, den Personal- und Besoldung-etat der Landesbrandvei ficherungSanstalt für 1914/15 betreffend. Abg. Braun (Nail) beantragte, den GeschäflSderichl an die Rechenschaftsdeputation und den Personal- und Besoldungs etat an die Finanzdeputation zu überweisen. Der Antrag fand Annahme. Nächste Sitzung morgen nachmittag 2 Uhr: Rechenschaft«- und Etatkapitel Schluß 7'/, Uhr.