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ämts- Md ünzeigettatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlrseld, hunbrhllbel, EUÜbbtUt» Neuheide,Gberftützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, Mldenthai «sw. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme d«r Sonn- und Feiertage für den folgende«Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Salles Pfennige. Im amtlichenTeilediaaetpaban« Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr.NO. Vezugspreisvierteljährl.M.1.50einschließ1 des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der kumoristischen Beilage „ Seifenblasen " in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Veichspostanstalten. ^S3. -- «3. Jahrgang. ——- Sonnabend, den 4. März ISIS Verbot der Verabfotgung von Mitch in Kaffeehäusern, Konditoreien usw. Die Ausführungsverordnung vom 21. Oktober 1915 zur Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 2. September 1915 über die Beschränkung der Milch Verwendung (Reichs-Gesetzblatt Seite 545 fg.) wird in Punkt ll wie folgt ergänzt: Auf Grund von tz 5 der Bundesratsverordnung wird weiterhin verboten: 7. Mjlch allein oder als Zusatz zu anderen Getränken oder Getränke, die unter Verwendung von Milch hergestellt sind, in Kaffeehäusern, Konditoreien, Bäckereien, Gast-, Schank- und Speisewirtschasten aller Art sowie in Erfrischungsräumen, Trink hallen und bei PrivatmittagStischen an fremde Personen zu verabfolgen, die nicht zum Haushalt des Betriebsinhabers als Angehörige, Familienbesuch oder Gesinde gehören oder in dem Betrieb gegen volle Verpflegung angestellt sind. Es darf auf Wunsch verabfolgt werden aus dem Auslande, d. i. aus nicht zum Deutschen Reiche gehörigen Ländern in geschlossenen Gefäßen eingeführte Dauer milch und Trockenmilch, wenn sie in der Küche mit dem zu verabreichenden Ge tränke vorschriftsmäßig verdünnt ist, soweit sie über 4°,/„ Fettgehalt besitzt (siehe Punkt I Ziffer 3 dieser Ausführungsverordnung). Die Polizeibehörden haben den Verbrauch von Dauermilch und Trockenmilch »n überwachen. " Diese Bestimmungen treten am 6. März 19 UI in Kraft. Dresden, am 2. März 1916. Ministerinm des Innern. Städtischer Verkauf von Steinlohlenbriketts Sonnabend, den 4. März 1916, vor- und nachmittaas. Preis: 1,50 für den Zentner. Sonnabend, den 4. Mär, will, nachmittags 1 Aljr sollen in, Versteigerungsraum des König!. Amtsgerichts hier folgende Sachen, nämlich - 1 Nahtisch, 1 Regulator, 1 Metderschrank und 2 Bilder an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 3. März 1916. Der Oerichtsvosszicyer des Königlichen Amtsgerichts. Unsere günstige Lage. Wie nicht anders zu erwarten war, ist dem Ein bruch im Norden und dem Vordringen im Noro osten und Osten von Verdun eine gewiss« Entspannung in den Jnsanteriekämpfen gefolgt. Festhalten uns ausdauern, was erkämpft worden ist, vorbereiten und verschleiern, was nun kommen soll, ist jetzt Losung und Feldgeschrei. Und wer wollte es denn leugnen, oder umgekehrten Falles für gewiß und ganz be stimmt behaupten, daß an einer oder an mehreren anderen Stellen der 820 Kilometer-Front urplötzlich, wie ein Gewittersturm aus heiterem Himmel, neben her eine neue Angriffsbewegung oder neue Vorstöße, Einbrüche und Stellungsverbesserungen einsetzen?! Jedenfalls führen jetzt wieder für Stunden oder Tage die Geschütze das große Wort. Tie Artillerie- tätiokeit ist nämlich an vielen Stellen sehr rege ge worden, besonders auf — gegnerischer Seite. Viel leicht will man Rückeroberungen ermöglichen oder Ablenkungs - Angriffen die Wege bahnen oder aus „politisch-moralischen" Gründen die so ost und so prahlerisch angekündigte „Lenz-Osfensioe" früh zeitiger beginnen lassen. Immerhin scheinen es die Militärs im Lager unserer Feinde durchgesetzt zu haben, daß diesmal ihr Artilleriefeuer bedächtiger und „geheimnisvoller" auf unsere Gräben hernie- derpraffeln darf. Unsere Heeresleitung aber hat an mehreren Stellen den unsichtigen Schleier recht bald und mit Erfolg zerrissen, und die Zwecke der Täu schung klar und sicher erkannt. An anderen Stellen wiederum — an der Äser, in der Champagne und zwischen Maas und Mosel (d. h. rings nm Verdun und im Raume von St. Mihiel, Pont-ä-Mousiou, Nancy, Toul) — schien der Feind ernsthafte Schä digungen unserer Stützpunkte und Stellungen zu erstreben. Aber „er erreichte das Ziel nicht", mel dete kurz und vernichtend unser Großes Hauptquar tier. Nimmt man hinzu, daß im Osten und aus den, Balkan, an der Etsch und am Jsonzo, im Irak und in Armenien nichts von besonderer Bedeutung vorgesallen ist, so darf man zuversichtlich f-Wellen, daß für uns und unsere Verbündeten die Lage un verändert günstig ist. Augenblicklich sind eben die Sammlung und Erholung der Kräfte, die Verstär kung und Verbesserung des Erkämpften, bas Sturm- reismachcn der nächsten Ziele und das Gangbar machen der Kampfbahn die plangemäßen Aufgaben der allernächsten Zeit. . . Greifbar gute Nachrichten, die man sieht, nicht nur im voraus ahnt oder im dunklen Drange fühlt, sind von der See eingetrosfen. Im Aermelkanal haben vor Le Havre, dem französischen Kriegshafen an der Seine, dem Sitze der belgischen Regierung, unsere Tauchboote zwei französische Hilfskreuzer, die mit je vier Geschützen bewaffnet waren, Tod uno Verderben gebracht. Das nämliche Schicksal wurde einem bewaffneten englischen BewachungsdamHer in der Mündung der Themse bereitet. Den s<^ersten Verlust erlitten jedoch unsere Feinde im M" »Lmeerr. Dort wurde der französische HilfskreuzerP,o- vence", der eine Truppenabteilung von 18M Mann nach Saloniki zu befördern übernommen hatte, ver senkt. Nur 696 Mann sind dem nassen Grabe ent ronnen. An unserer Genugtuung und Freude über diese schönen Erfolge unserer U-Boote kann die Ein schränkung nichts ändern, daß nicht das französische Linienschiff „Suffren" (12 700 Tonnen), sondern, wie das zurückgebrachte ll-Boot gemeldet hat, der ver altete Panzerkreuzer „Amiral Charner" (4800 Ton nen) seiner Zeit (am 8. Februar) an der syrischen Küste versenkt worden ist. Ob Panzerkreuzer, ob Linienschiff, ob Hilfskreuzer, Wach- oder Fischdamp- ser, wir möchten diese guten Nachrichten als Vor ansang nehmen von dem rücksichtslosen, selbsterhal tenden Tauchboot- und Handelskriege, der jetzt so recht eigentlich erst beginnen wird. Auge um Auge, Tod um Tod, Vernichtung für „Aushungerung". TaS heute vorliegende Nachrichtenmaterial ist recht spärlich. Zu den Kämpfen bei Verdun wird noch gemeldet: Berlin, 2. März. Aus dem Großen Hauptquartier meldet der Kriegsberichterstatter Karl Rosner: Unsere Waffen stehen vor den Nord sorts von Verdun und haben sich bis an den Fuß der Cotes Lorraines, die ihren Rücken wie ein Schild vor den Osten Verduns stellen, herangearbeitet. Der Geländegewinn hat seit dem 21. Februar den Raum von 170 Quadratkilometer erreicht, das ist mehr als das Viersache dessen, was die Franzosen im Herbst 1915 in der Cham pagne nehmen konnten. Wir haben diesen großen Zuwachs unter Hingabe von Verlusten erreicht, die als gering bezeichnet werden können. Tas Vorge lände im Norden und Nordosten von Verdun ist in unserer Hand. Budapest, 2. März. Ter Bukarester „ViLto- rul" sagt in einer Besprechung der Kämpfe bei Verdun: Tiefe Schlacht, die blutiger als alle seit Beginn des Krieges ist, ist darum bemerkenswert, weil deren Front kaum 40 Kilometer beträgt. Deut- iche und Franzosen kämpfen hier mit ihren besten Kräften und ausgezeichnetem Material. Tiefe Kämpfe bedeuten keinen Versuch, sondern das Bestreben, eine endgültige, wenn möglich, entscheidende. Sir Na tion zu schaffen. Wenn die deutsche Offensive hier gelingt, wird der ganze rechte Flügol der fran zösischen Armee vernichtet, und den Deutschen er öffnet sich die Aussicht auf mehrere andere. Sieze. Bei Verdun wird der Trumpf des jetzigen Krieges ausgespielt und es bleibt abzuwarlen, auf wessen Seite der moralische und materielle Erfolg sein wird. Von österreichisch-ungarischer Seite wird berichtet: Wien, 2. März. Amtlich wird rcrlautbart: Nirgends besondere Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. K. u. K Kriegs pressequartier, 2. März. Für die Stimmung der einheimischen Bevölke rung Albaniens sind die Kundgebungen anläß lich der Einnahme Durazzos überaus bezeichnend. Im Herzen Albaniens, in der Stadt Elbassan, wurde das Ereignis wie ein nationaler Festtag gefeiert. Tie ganze Stadt war mit Fahnen und ausgehäng- ten Teppichen geschmückt. Ein Festzug, an dem alle Schichten der Bürgerschaft teilnahmen, zog vor das k. u. k. Stationskommando und gab der Freude über die Vertreibung der Italiener aus Turazzo Aus druck. Als der Stationslommandant für die Kund gebung dankte, wurde er unter Hochrufen auf Oester reich und Ungarn umjubelt. Die Türken vermögen ebenfalls nichts von Bedeutung zu melveu: Konstantinopel, 2. März. Tas Haupt quartier teilt mit: Von den verschiedenen Fron ten sind keine wichtigen Veränderungen zu melden. Lugano, 2. März. Ein Geschwader von 7 französischen Flugzeugen stieg von Chios aus und beschoß Smyrna. Es kehrte über Muo- ros nach Saloniki zurück. Von Ereignissen zur Lee ist bemerkenswert ein neuer deutscher Flugzeugau- grisf auf die englische Küste: London, 1. März. Amtlich wird gemeldet: Ein deutsches Marineflugzeug überflog heule abend einen Teil der Südostküste und warf mehrere Bomben ab. Militärischer Scha- den wurde nicht angerichtet. Ein Kind im Alter von neun Monaten soll getötet worden sein. Ferner wird noch gemeldet: London, 2. März. Der russische Dampfer „Alexander Wentzel" wurde versankt, 18 Mann sind ertrunken, 11 wurden gerettet. Von der holländischen Grenze, 2. März. Ein Telegramm der „Times" aus Las Palmas schil dert die „Möwe" wie folgt: Größe etwa 5500 Ton- nen, zwei Masten, ein Schornstein, vier 12- oder 15- Zentimetcr-Geschütze vorn und zwei am Hinterschiff, ein 10-Zentimeter-Gefchütz verdeckt am Ruder aus gestellt. Ter Rumpf ist bis zur Wasserlinie schwarz angestrichen, die Hälfte des Achterschiffes ist mit Se- gcltuch überdeckt. Tagesgeschichte. Deutschland. Aus dem Bundesrat. In Ergänzung dec bisherigen scharfen Bestimmungen gegen Kar tosselerzeuger, die es auf die Enteignung ankommen lassen, hat der Bundesrat beschlossen, daß bei der Enteignung von Kartoffeln der nach den beste henden Gesetzesvorschriften fsstzusetzende Ucbcr- nahme preis um 30 M. für die Tonn? zu kür- zeu sei Amerika. — Wilson appelliert an den Kongreß. Präsident Wilson hat in einem Briefe an den Vorsitzen den de« Ausschusses zrir Festsetzung der Arbeiten de« Kon gresses gebeten, der Kongreß möge sofort über den Vor schlag abstimmen, daß die Amerikaner gewarnt wer- den sollen, bewaffnete Schiffe kriegführender Länder zu be nutzen. — Weiter wird gemeldet: Präsident Wilson hatte eine lange Unterredung mit den Führen, der de mokratischen Partei in beiden Häusern deS Kon gresse«. ES wurde keine amtliche Mitteilung darüber ge- macht, aber aus guter Quelle wird gemeldet, daß de» Präsident darauf bestand, daß der Kongreß über den ein-