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Amts- Md Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Tel.-Ndr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 21V. LSI« lt ice ob Tagesgeschichte w« äer 1 r tz« ie «re m- Zu .st lung !g der ieselbe t wer- ilasteS, adener wird publt- e in irtago einer« nun- künd. - hier a sich rufen kannt. Mac Mvat cham- Mai statt- aus hier brr »neu UM für Eibenstock, Tarlsfeld, yundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. 1) Bepflanzung des Grundstücks Nr. 1368 deS Flurbuches. 2) Gasanstaltssachen. 3) Fortsetzung des Lateinunlerrichts an der Selekta. beizet vagen, haß die Stimmung gegenüber Deutsch land oielfa,ch wieder eine kältere wurde. König Ge org ist während seiner Khonprinzenzeit in politischer Hinsicht niemals aus diesem Gebiete in die Oeffentlich- keit getreten und er bildet nach dieser Richtung hin also ein völlig unbeschriebenes Blatt. Ob er ebensolchen Einfluß auf die Politik seines Landes ausüben wird, wie sein Vater, läßt sich daher nicht sagen, zumal es ihm wohl auch an den persönlichen Vorzügen, die sei nem Vater eigen waren, fehlen mag. Unter diesen Umständen wäre es doppelt zu wünschen, daß die Leiter der Regierung weiter eine einsichtige Politik betreff ben und in den Beziehungen zu Deutschland keine Aenderungen gegenüber dem bisherigen Zustande, wie er in den letzten Jahren vorwaltete, eintr^ten lassen, denn nur dadurch könnte eine gedeihliche Entwickele ung beider Länder garantier^ und der Weltfriede auf die Dauer gesichert werden. 5. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Aonnerstag, dm 12. Mai 1910, aömds 8 Ayr im Sitzungssaale des Rathauses. Eibenstock, den 9. Mai 1910. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hirschberg. 4) Beschaffung einer Pumpe für Bauzwecke. 5) Ueberficht über den Stand der Sparkasse auf das Jahr 1909. 6) Verwendung des Sparkasienreingewinnes 7) Beschlußfassung wegen Richligsprechung städtischer Rechnungen. Hierauf geheime Sitzung. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige 3eil» 12 Pfennige. 3m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Deutschland und England. Der Tod Könsg Eduards und die Thronbesteigung Georg V. legt hie Frage nahe, wie sich, wohl unter dem neuen Herrscher die Beziehungen zwischen Deutsch land und England gestalten mögen. Großbritannien ist zwar ein durchaus parlamentarisch regiertes Land, aber gerade das Beispiel Eduard VII. hat gezeigt, was auch hier persönlicher Einfluß vermag! denn niemand wird leugnen wollen, daß er es gewesen ist, welcher weniger der inneren, als vielmehr der auswärtigen Politik den Stempel aufgedrückt hat. Das ganze Stre ben Königs Eduard im Getriebe der Weltpolilik ging d a hin, England wieder einen maßgebenden Einfluß zu sichern und es dahin zu bringen, daß Großbritannien im Konzert der Mächte die erste Geige spielt. Unter diesem Gesichtspunkte muß man auch die Haltung ver stehen, welche König Eduard gegenüber Deutschland eingenommen hat. Es ist zwar viel die Rede davon? gewesen, daß persönliche Verstimmungen ein gut Anteil an der zwischen Deutschland und England lange Jahre »obwaltenden Spannung gehabt hätten, aber es ist nicht gut denkbar, daß derartige rein persönliche Mo mente für einen so klugen Politiker, wie König Eduard es war, maßgebend gewesen sein sollten. In dem mäckp tig .aufstrebenden Deutschland und speziell in der kräf tigen Entwicklung der deutschen Kriegsmarine müßte man in England unwillkürlich einen bedrohlichen Mit bewerber um die Suprematie in der Weltpolitik er-- blicken, und bei der ohnehin vorhandenen geringen gegenseitigen Liebe beider stammverwandter Völker war es begreiflich«, daß schwere Gegensätze sich herausbil deten. König Eduard mochte Wohl sehen, daß er bei Deutschland dessen Diplomatie sich stets der peinlichsten Korrektheit zu befleißigen suchte, wenig Unterstützung für seine ehrgeizigen Pläne finden würde, und so kgm es denn gleichsam von sÄbsh daß er sich den Gegnern Deutschlands, dem Zweibunde, näherte, und zuerst die entente cordiate «mit Frankreich schuf, der schließlich auch eine Annäherung an Rußland folgte. Durch diese Politik gewann England den Vorteil, hinsicht lich seiner Jnteressenentwickelung in Afrika und Asien ruhig in die Zukunft tzu blicken., ohne Reibungen in jenen Gegenden und im Zusammenhang damit schwere Konflikte befürchten zu müssen. Bei einem Zusammen stoß mit Deutschland dagegen ist England durch seine starke Flotte -hinreichend geschützt, eine Landung auf dem britischen Festlande dürfte für eine große Armee undurchführbar sein und des ferneren wäre England in der Lage gewesen^, im Kriegsfälle den deutschen Ueberseehandel fast gänzlich zu unterbinden. Mehr wie einmal standen infolgedessen die Dinge auf des Mes sers Schneide, aber schließlich zuckte man doch im letz ten Moment vor einem? Weltkriege zurück und es scheint auch, als wenn König Eduard- nicht diejenige Unter stützung bei den befreundeten Mächten gefunden hat, auf die er wohl rechnen mochte, so daß er rechtzeitig noch umkehrte, um auch Mit Deutschland bessere Be ziehungen anzubahnen. Hierzu kaM, daß auch in Eng land sich eine Richtung bemerkbar machte, üie aus wirtschaftlichen Gründen eine Beendigung der herr schenden Spannung verlangte, die in Deutschland in/ jeder Beziehung Gegenliebe fand. Seitdem man auch durch wechselseitige Besuche sich gegenseitig näher ge treten ist, sind viele falsche Vorstellungen, die nicht bloß jenseits des Kanals, wo sie freilich überwogen, geherrscht haben, im Laufe der Zeit gewichen. Frei lich läßt es sich nicht verkennen', daß die Zahl der jenigen, welche eine aufrichtige Freundschaft wünschen, in England, wenigstens soweit maßgebende Kreise in Betracht kommen, noch keine derartige ist, wie es wün schenswert wäre und namentlich die letzte Wahlkam pagne hat dank der konservativen Agitation viel dazu Deutschland. — Der Kaiser wird, wie die „Nordd. Allg. Ztg." hört, fach zu den Beis'etzungsfeierlhch- keiten nach London begeben und auf Einladung des Königs Georg im Buckingham-Palast Wohnung nehmen. — Roosevelts Empfang in Berlin. Se. Maj. der Kaiser hat iM Einvernehmen mit Theodor Roosevelt wegen der durch den Tod des Königs Eduard eingetretenen Trauer das Programm für den Empfang des früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten ein geschränkt. Herr Roosevelt wird mit Familie bei dem amerikanischen Botschafter Mr. Hill absteigen und als dann mit Frau Roosevelt und Kindern einer Einladung Ihrer Majestäten nach dem Neuen Palais zum Früh stück folgen. Für den nächsten Vormittag ist eine mili tärische Hebung in Döberitz in Aussicht genommen. Für den 12. Mai HM der Reichskanzler ein Diner in Rei nerem Kreise zu Ehren Roosevelts geplant. Die Vor lesung in der Universität findet programmäßig statt. Oesterreich-Nngarn. — Kaiser Franz Josef reist nach Bos- nie n. Die erste Meldüng über eine beabsichtigte Reise des Kaisers Franz Josef nach Bosnien und der Herze- gowing, die demnächst erfolgen sollte, würde bekannt lich offiziell dementiert. Nün verlautet bestimmt, daß der greise Monarch? sich? doch Ende dieses Monats nach Beendigung seines Aufenthaltes in Pest nach Bosnien und der Herzegowina begeben werde. In Serajewo wird Kaiser Franz Josef drei Tage pnd in der herze- gowinifchen Landeshauptstadt Mostar voraussichtlich nicht ganz einen Tag verweilen. Der Kaiser wird außer von feinem Gefolge auch noch von den beider seitigen Ministerpräsidenten und den gemeinsamem Mi nistern begleitet sein. England. — London, 9. Mai. Amtlicher Bekanntgabe zufolge ward die Leiche König Eduards am 17. Mai in die Westminsterhalle gebracht werden und dort drei Tage öffentlich aufgebahrt bleiben. Als dann wird die Leiche zur Beisetzung am 20. Mai nach Windsor übergeführt werden. — London, 9. Mai. Heche vormittag fand die feierliche Ausrufung Georgs V. zum König von England statt. An vier verschiedenen Plätzen der Stadt London, vor dem St. Janies-Palast, am Sharing Croß, an der Temple Bar und vor der Börse dem Mansion House gegenüber, spielte sich die prunk volle Szene ab. Als die große Stundenuhr „Big Ben'" vom Turme des Buckingham-Palastes oie 9. OesseMche Sitzung des Bezirksausschusses findet Freitag, den 27. Mai 1S1tt, vo« vormittags ^12 Uhr an im Sitzungs zimmer des Hotels Ratskeller zu Schwarzenberg statt Schwarzenberg, den 7. Mai 1910. Königliche Amtshauptmannschast. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -n 57. Aahrgaag. Mittwoch, den 11. Mai Stunde schlug, verkündete Fanfarengeschmetter des Trompeterkorps dps Nahen der hohen Offiziere der Armee, unter Führung des Herzogs von Norfolk, des Earl Marshall von England, der mit den Insignien des Hosenbandordens geschmückt wär. Die Offiziere trugen große Galauniform. Der Herzog schritt vor wärts, machte vor den in mittelalterliche Tracht ge kleideten Herolden angekommen Halt und verkündete nach Verlesung der Proklamation mit lauter Stimme: „6vä Save tde Ling!" Von neuem sielen die Fanfaren bläser mit ihrem Geschmetter ein und spielten dir britische Nationalhymne, während das „Ooä savo tbo Ling" von der dicht gedrängten Menschenmenge begeis tert ausgenommen wurde. Die Hurras für König Ge org V. «wollten kein Ende nehmen. Die Pall Mall entlang zog Hann der Carl Marshall mit seinem Ge folge nach Charing Croß, wo sich die Zeremonie wie derholte. Von dort ging« es den Strand entlang nach Temple Bar, wo die Heroldseskorte an deck Grenze der City von London durch den Lordmayor und andere hohe städtische Beamte begrüßt wurde. Nachdem auch hier die Proklamation beendet, wandte sich der Mar schall «mit seinem Gefolge der Börse zu. Das Ge bäude wurde durchschritten und ?auf den Stufen des dem Mansion House gegenüberliegenden Einganges wurde zum vierten Male König Georg V. unter den jubelnden Zurufen der Bevölkerung Londons öffent lich zum König von England proklamiert. Als Punkt 9 Uhr die Ausrufung« vor dem St. James-Palast be gann, setzten i m Parke von St. James' und im Hose des Tower von London zwei Batterien ein, um Eng lands neuen König mit dem Königssalut zu begrü ßen. Zu gleicher Minute ging die bisher halbmast ge flaggte Standarte auf dem Königspalast in die Höhe. Erst morgen wird sie wieder bis zur Bestattung der Leiche König Eduards halbmast gesetzt werden. Den Krönungstag über weht sie zur Begrüßung des neuen Königs von der Spitze auf London herab. Spanien. — Die Wahlen. In Spanien haben am Sonn tag die letzten Wählen «zur Deputiertenkammer statt gefunden. Die Beteiligung der Bevölkerung an den Wahlen war bedeutend. Die republikanische Liste hat in Madrid eine Riesenmährheit erweicht. Dieser Sieg der Republikaner trotz der vielfachen Spaltungen ist eine tatsächliche Ueherraschung, denn die Regierung hatte bis zum letzten Moment gehofft, Siegerin zu bleiben. Wie aus Barcelona berichtet wirch HM auch dort die Liste der Republikaner aus der ganzen Linie gesiegt, ebenso sind in Valencia von drei aufgestellten republikanischen Kandidaten zwei gewählt worden. Trotz der ungünstigen Wahlergebnisse in Madrid, Da- lenci r und Barcelona hofft die Regierung eine Mehr heit in den Cortes zu erlangen^ um ihr Programm durch führen zu können. Türkei. Konstantinopel, 9. Mai. In offiziellen Kreisen wird die bevorstehende Ankunft des russischen Ministers des Aeußeren, Iswolski, in der türki schen Hauptstadt lebhaft besprochen. — Der Aufstand in Albanien. Die tür kische Armee pazifiziert erfolgreich den Bezirk von! Ghilane-Morawa. Bei dem letzten Kampfe in Gorn- ja Morawa hatten die Albanesen einen Verlust von 600 Gefallenen, während die Türken 100 Tote bekla gen mußten. Die Soldaten untersuchen die Albanesm- dörfer, konfiszieren die Waffen und nehmen die Führer gefangen Doch wird auch in einigen Gegenden der Guerillakampf weiter geführt. Jedes Dorf muß von den Türken einzeln erobert werden. BW Binaeska hat ten sich 500 Albanesen angesaminelt, die aber ohne Widerstand zu leisten vor den Türken ins Gebirge Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschließl. des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Neichspostanstalten.