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Amts- Md änzeigeblatt 8 Uhr für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung besten» Uel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. LLU LSI» M. Tagesgeschichte sller em gewissenhafter Prü- iS chem la ^en. gen wird. Ruhland. — Petersburg, 8. IM. Die „Nowoje Wrem Sonn- hnhof. onzert von lnng und er im Re- Kol o nialdi e n st. daß der zurzeit in er bei »ns» sieden l Auf- ektions- tion ist a zuge ¬ ben. Ich muß diese Frage nach jung verneinen. — Veränderungen im In kolonialen Kressen verlautet, ilt! heu- rgrr tliche üig! »l. ige- bei iost- und om- t er. der für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. sind heute als Hilfsexpediente« und Protokollanten verpflichtet worden. Gtadtrat Eibenstock, den 9. Juli 1910. trag Ste rab- Re- Ver- e«. a. Deutschland. — Mücktritt des Erbprinzen von Hohen lohe vom Vize Präsidium desReichstaaas. Dem „Lok.-Anz." zufolge hat Erbprinz, von Hohenlohe- Langenburg sein Amt als zweiter Vizepräsident des Reichstages nickorgelegt und seinen Rücktritt dem Prä- Menten Grasen von Schwerin-Löwitz in einem, Schrei ben dargelegt. In diesem Schreiben heißt es: Die Vorgänge bei einer Reihe von Ersatzwahlen zum Reichs tage Und die jüngst veröffentlichte Erklärung des offi ziellen Organs der nationalliberalen Partei haben eine erhebliche Vertiefung der Gegensätzlichkeit zwischen d«n einstigen Blockparteien gezeigt. Der beim Beginn der Tagung gerechtfertigte Versuch, durch den die Möglich- lichkeit 'einer Wiederannäherung offengehalten werden sollte, ist gegenstandlos gmoocken und damit der in nere Grund für meinen damaligen Eintritt in das in nere Präsidium fortgefallen. Glaubte ich in dieser Ent- wickelung noch keinen zwingenden Gruud zur Nieder legung des Amtes erblicken zu müssen, so erhob sich da gegen angesichts des Inhalts und der Wirkungen der Borromaus-Enzyklika die Frage, ob in der nun entstan denen Lage die Fortdauer meiner Zugehörigkeit zu einem Präsidium, wie es sich durch die parteipolitische Verbindung seiner Bestandteile darstellt, mit den Grundsätzen vereinbar ist, die mich bisher geleitet ha Die RatSschreiber Lrnst Llax und Svrbnrä Lermanu NMvr Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ' — 57. Jahrgang- . Sonntag, den 10. IM Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschlietzl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage »Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Die Zeppelin-Expedition nach Spitzbergen. Der Dampfer „Mainz" des Norddeutschen Lloyd mA den Mitgliedern der Studienreise zur Ermittelung der Möglichkeiten, mit Zeppelinschen Luftschiffen in ho hen nordischen Breiten wissenschaftliche Forschungsfahr ten zu unternehmen, ist, wie aus Bergen gedrahtet wird, am 4. Juli nachmittags dort ein getroffen. Wie bekannt, ist die voMehmlichste Aufgabe der Fahtt, festzustellen, ob sich auf Spitzbergen Buch ten finden, die Luftschiffen des Zeppelinschen Systems einen sicheren und geschützten Hafen gewäh ren können und die Bedingungen zu ermitteln, unter denen solche Luftschiffe auf dem Mse im Notfälle oder aus Gründen wissenschaftlicher Untersuchungen zu lan den vermögen, wobei hervorgehoben werden darf, daß die meteorologischen Verhältnisse des arktischen Som mers besonders günstige Bedingungen für die Motor luftschiffahrt darbieten. Um beiden Aufgaben zu ge nügen, Wick der Dampfer „Mainz" zunächst eine Reihe von Buchten der Westküste Spitzbergens anlaufen, da rauf vis zum Esse nach Nocken dampfen und alsdann an der Eiskante entlang nach Südwesten, um an geeig neter Stelle durch den breiten Eisstrom, an der Ostküste Grönlands etwa in der Breite von Kap Bismarck oder südlicher gegen diese grönländische Ostküste vorzudrin gen. Da vin eisernes Schiss von der Größe der „Mainz" zu Fahrten ins Packeis nicht geeignet, ist ein bewährtes norwegisches Fangschiff, der hölzerne Dampfer „Phö nix' gechartert, auf den die Mitglieder übergehen, so bald das Eis die weitere Fahrt der „Mainz" hindert. Beide Schiffe find mit Funksprucheinrichtungen ver sehen, um sie in dauernder Verbindung zu halten^ wobei zugleich Erfahrungen gesammelt werden können, ob nicht in arktischen Regionen besondere Störungen der funlentelegraphifchen Verständigung eintreten wer den. Graf Zeppelin mit dem Luftschifführer Lau Wick, unterstützt durch die Eiserfahrungen Professor von Drygalskis, Ankerversuche auf großen Eis schollen vornehmen, Professor Hergesell außer der Mitwirkung an diesen Arbeiten seine auf der Jacht „Ali ce" des Fürsten von Monaco 1906 und 1907 be gonnenen ärolvgifchen Forschungen der Atmosphäre i„ diesen Breiten mit Hilfe von Registrieckallonaufstie- gen fortsetzen und die meteorologischen Bedingungen für die Fahrt mit Luftschiffen festzustellen suchen. Neben diesen Hauptaufgaben werden ozeanographische Arbei ten von Drygalski und Reich, sowie Arbeiten Miethes über Abjsorption der Sonnenstrahlen und photogram- metrische Aufnahmen Spitzbergens einhergehen, wäh rend Gra, Zedlitz-Trützschler, unterstützt von ei- einem Präparator, Beiträge zur Kenntnis der höheren Fauna, der von der Reise berührten Gegenden unter be sonderer Berücksichtigung der zoogeographischen Ver breitung und Biologie sammeln wird. Graf Zeppelin hat für die Studienreise einen Fesselballon von 550 Kubikmetern, d er zur Aufnahme von zwei Perso nen geeignet ist, zur Verfügung gestellt, mit dem Auf stiege aus Spitzbergen wie auf dem Packeis, insbe sondere auch Verankerungsversuche vorgenommen Wer der: sollen. Soweit ihre sonstigen Obliegenheiten es gestatten. wecken sich der Kapitän der „Mainz", Diet rich, der erste Offizier Glund, die beide als langjährige Führer der Schulschiffe des Norddeutschen Lloyd für derartige Aufgaben besondere Eignung und Neigung besitzen, sowie der erste Maschinist Braun an den wis senschaftlichen Arbeiten beteiligen. Der Dampfer „Mainz", dessen Charterung durch das dankenswerte und verständnisvollste Entgegenkommen der Direktion des Norddeutschen Lloyd ermöglicht wurde, ist für die Ausgaben der Studienreise besonders geeignet. Das Schiff ist'durch das Zusammenwirken von Behörden und Privaten mit den erforderlichem Laboratorien für die beabsichtigten ozeanographischen, ärologischen, aktinp- metviischen, zoologischen und photographischen Arbeiten zweckentsprechend ausgerüstet. Nach Anlaufen von Tromsoe, wo der Dampfer „Phönix" sich der Fahrt der „Mainz anschließen wird, soll am, 12. Juli die Reise nach Spitzbergen fortgesetzt wecken. Die Rückkehr der „Mainz" nach Bremerhaven ist für Ende August vorge sehen. ja" beleuchtet in einem Leitartikel die Bedeutung des russisch-japanischen Vertrages und sei ne unmittelbaren Folgen. Sie erklärt unumwunden, daß der Knox'sche Neutralisierungsvorschlag die Ver handlungen der beiden Großmächte beschleunigt und zum endgültigen Abschluß des Vertrages geführt habe. Japan fürchtete bei einem weiteren Vordringen in die russische Interessensphäre und bei der plötzlichen Zu nahme der politischen Bedeutung der Vereinigten Staa ten für China seinen Einfluß und die Früchte langjäh riger mühevoller Arbeit im fernen Osten zu verlieren. Es beschloß daher, den nordamerikanischen Einfluß lahmzulegen. Dies ist ihm durch die Verständigung mit Rußland gelungen. Korea kann nicht weiterhin seine Unabhängigkeit dadurch behaupten, daß es eine Großmacht gegen die andere ausspielt. Das Vorgehen gewWsr interessierter Westmächte in Kleinasien und Persien auf Grund der Annahme, daß im fernen Osten jederzeit schwere Kämpfe ausbrechen können; Chinas Bemühungen, sich seinen Verpflichtungen den Mächten gegenüber zu entziehen, weil dauernde Reibereien zwi schen Rußland und Japan es an kein gemeinsames Vorgehen der Großmächte glauben lassen — alles dies fällt künftighin fort. Der neue Vertrag schafft eine völ lig geänderte Basis, auf der Politik im fernen Osten; von jetzt ab gelrieben wecken muß." — Rüßl ands Freud eüber d enneuen Ve r- trag Der Petersburger Korrespondent des „Daily Telegrapb" telegraphiert seinem Blatte, daß der rus sisch-japanische Vertrag im Brennpunkt des Interesses aller politisch interessierten Kreise steht. Aus ganz Europa laufen bei Iswolski Telegramme ein, die den Minister zu seinem gl ächz ein d en Erfolg be glückwünschen. Selbst seine politischen Gegner erken nen freimütig an, daß der Abschluß des Vertrages einer der größten Siege der russischen Diplomatie ist. Man ist Jswolskr dafür zu großem Dank verpflichtet, daß er von Rußland die stete Gefahr eines Krieges im fer nen Osten genommen und, ihm auf Jahre hinaus Ruhe und Frieden und hiermit eine gedeihliche Entwicklung feiner östlichen Gebiete gesichert hat. Holland. — Nachspiel zur Kaisjerbriefaffäre in Holland. Der frühere Ministerpräsident Kuyper hat an den einstigen Gesandten van Heeckeren einetz, Brief geschrieben, in dem er ihm die Erneuerung seines Kam mermandats anbot, falls er in Zukunft über die Kai- serbviefassäre schweigen wolle. Herr van Heeckeren lehnte äl und s andte den Bases, nachdem er ihn photo graphiert hatte, zurück. Türkei. — Vor dem Krieg um Kreta? Meldungen aus Konstantinopel zufolge hat nunmehr die türkische Regierung das ganze 3. Armeekorps an der thessali schen Grenze konzentriert und schiebt mit großer Be schleunigung das 2. nach. Es heißt, daß bis zur Stun de gegen 80000 Bajonette und Säbel an der griechi schen Grenze stehen. Umgekehrt hat auch Griechenland an 40 000 Mann nach und nach im Norden des Reiches züsammengezogen. Die Lage Wick in unterrichteten Kreisen als hoch ernst bezeichnet; die Hoffnung auf Auf rechterhaltung des Friedens ist ziemlich gesunken. Aegypten. — England feindliche Exzesse in Aegyp ten. Nach einer telegraphischen Meldung der „Daily Mail" aus Kairo ist in Garbich in Unterägypten ein neuer Mahdi erstanden, der vierhundert Mann unter sich sammelte, mit diesen duxch die Straßen der Shadt zog und die Engländer totzuschlagon drohte. Militär wurde gegen die Empörer ausgeschickt und es fand ein Kampf statt, der eine Anzahl Opfer kostete. Lokale und sächsische Nachrichten. Berlin weilende Gouverneur von Kamerun, D,r. Seitz, zum Unterstaatssekretär im Reichskolonialamt aus,er sehen sei, wodurch die kürzlich aufgetauchte Kombina tion er wecke Has Gouvernement von Südwestafrika übernehmen, gegenstandslos würde. An seiner Stelle soll nunmehr der Geheimrat Dr. von Jakobs Gouver neur von Südwestasrika werden, während Geheimrat Dr. Gleim im Herbst dieses Jahres als Nachfolger von Dr Seitz nach Kamerun gehen werde. Schließlich soll Geheimrat Dr. Meyer die Stellung des krankheitshal ber naa- Europa zurückgekehrten, langjährigen Gou verneurs von Togo Grafen von Zech übernehmen. — Kein Weihbischof fürGnesen. Die Mel dung daß der Domherr Jasinski in Gnesen zum Weih bischof von Gnesen ernannt sei, entspricht, wie die „Schl. Volksztg." erfährt, nicht den Tatsachen. Die Ernen nung eines Weihbischofs von Gnesen stehe dem Erz bischof'zu und dürste wohl nicht früher erfolgen, als der erzbischöfliche Stuhl von Gnesen und Posen wieder be setzt sei. — Die deutsch-bulgarischen Handels vertrags Vorhand langen, die im März dieses Jahres in Berlin begonnen hatten, haben zu einem Abkommen nicht geführt. Die Verhandlungen bezo gen sich aus Auslegung einzelner Bestimmungen des Vertrages. Sie wurden ferner verursacht durch die politischen Veränderungen, die Bulgarien im letzten Jahre in feinen Beziehungen zur Türkei erfahren hat te. Denn diie Begünstigungen, die zwischen Bulgarien und der Türkei im Zollverkehr bestanden, galten für die anderen Dertragsstaaten Bulgariens nicht. Wei terhin bestand in Bulgarien das Verlangen nach Aen- derung der geltenden Bestimmungen über die fremde konsularische Gerichtsbarkeit. Wenn nun auch die bei diesen Unterhandlungen in Aussicht genommene Ver längerung des Handelsvertrages bis zum Jahre 1916 nicht zustande gekommen ist, so wird sich trotzdem an dem gegenwärtigen Zustand der Handelsbeziehungen der beiden Länder nichts ändern. Der gegenwärtige Vertrag vom Jahre 1905 läuft bis zum 1. März 1911. Und da innerhalb der vorgesehenen Frist von 12 Mo naten ebne Kündigung nicht erfolgt ist, läuft der Ver trag weiter und kann nunmehr mit einjähriger Wir kung gekündigt wecken. Bei den letzten Verhandlun gen ist jedoch eine Verständigung dahin erzielt worden, daß eine Kündigung vorläufig von keiner Seite erfol- — Schönheide, 9. Juli. Feuersignale schreckten heute Vormittag kurz nach '/,9 Uhr die hiesige Einwohner schaft auf. Aus der Bürstenfabrik Aktiengesellschaft vorm. F. L. Lenk wurde Großfeuer gemeldet. Dasselbe war in der im Erdgeschoß liegenden Celluloidabteilung aM, " ' Zum Glück konnte da» Feuer infolge tatkräftig«» Eingreifens noch auf seinen Herd beschränkt werden, sodaß unabsehbare« Unheil verhütet wurde. Der Raum brannte aus. An der