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mg-gürtel Amt;- un- Knzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »Ur Tel.-Kdr.: Kmtrblatt. Fernsprecher Nr 270. LS» LSI» Hk«» 8er »ä«v. en gerie Nert kl. an Tagesgeschichte «». llros- 1«L. nä er- ösrr- 'ien8t6. Deutschland. — Herzog Adolf Friedrich zu Mecklen burg hac Sonntag morgen von Hamburg aus die Aus- " meldet evolutio- i onen,- n Prarl schützen, t hatten, ft gesetzt anonem >er „Ja- kommen- s ein g es- für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer Sosa,Unterstützengrün,WUdenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 72 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. he 6r, >« er- gute immer selben lrtikel, Aus Frankreich. Jenseits der Vogesen, wo man nicht ohne Sensatio nen leben kann, hat man wieder einmal feine „Affäre". Der «Fall des Bankiers Rochette, der wegen Betrügereien schon seit einer Reihe von Monaten in Untersuchungs- Hast sitzt, hat mit einem Male eine politische Färbung bekommen, indem Plötzlich die Version auftaucht, daß der vorigen Regierung nahestehende Persönlichkeiten in Kenntnis der bevorstehenden Verhaftung Rochettes in der Lage gewesen wären, durch Baissespekulationen ihr Schäflein ins Trockene zu bringen- Allzuviel dürf te ja an dieser „Enthüllung" nicht sein, es hat vielmehr den Anschein, als wenn es sich hier um einen Racheakt gegen Clemenceau handelt, der jetzt schwer in d^r Lage ist, fick, zu verteidige,n, da er zu einer Vertragstournee in Südamerika gerade auf dem Ozean schwimmt, wel chen Moment seine Gegner mit größter Bosheit ausge sucht haben, um dem früheren Kabinettchief einen recht bösen Streich zu spielen. In der Kammer ist es über die Angelegenheit zu einer großen Aktion gekommen, «in Beweis, wie ernst man die Angelegenheit auffaßt; zwalr braucht man ihr keine allzugroße politische Be deutung beizumessen, immerhin aber kann man nicht ableugnen, daß derartige Vorkommnisse charakteristisch für die Zustände in Frankreich sind, wo vielfach, ein flußreiche amtliche Stellen nicht bloß aus politischen Gründen erstrebt werden, sondern man auch recht ma terielle Motive damit verbindet. Es kann der Entwick lung eines Landes nicht dienlich sein, wenn bei saft je dem Ministerwechsel Veränderungen in der Mehrzahl der amtlichen Stellen erfolgen und zwar nicht bloß in hoben, sondern bis tief hinab in recht untergeordnete Instanzen. Es liegt auf der Hand, daß dadurch der Parteiwillkür Tor und Tür geöffnet ist und ungesunde Verhältnisse herbeigeführt werden müssen, welche der artige Möglichkeiten eröffnen, wie sie in der Affäre Ro chette, wenn vielleicht auch zu Unrecht, angedouhet wer den. Wenn aüch für das jetzige Kabinett aus der Affäre kein Schaden erwachsen kann, so ist es doch begreiflich, daß d'e Aufrührung derartiger Angelegenheiten nicht dazu beitragen kann, die Ruhe im Innern zu fördern, und noch dazu in einem Moment, wo der noch immer drohende Eisenbahnerstreik die Gemüter genug in Ab-m erhält. Allerdings soll sich die Situation insofern etwas gebessert haben, als die Eisenbuhngesellschaften ge- neigr sein sollen, deü Forderungen der Angestellten, gegenüb er etwas mehr Entgegenkommen zu zeigen. Ent gegen der bisherigen Haltung haben die Gesellschaf ten, wie drahtlich gemeldet wird, an die Delegierten der Angestellten die Aufforderung gerichtet, zwecks Ver handlungen mit ihnen eine Versammlung einzuberu- sen. In dieser Versammlung hat man sich bereit ge zeigt, die kleineren Gehälter zu erhöhen, bei mehreren Gesellschaften soll auch! die Lage der Heizer gebessert werden. Es wäre erfreulich«, wenn die Dinge eine solche Wendung nehmen würden, weil dadurch schwerer wirt schaftlicher Schaden vom ganzen Lande abgewendet wer den würde. Die Regierung hat zwar gegen einen even tuellen Generalstreik der Eisenbahner umfassende Maß nahmen vorbereitet, insbesondere will man durch, die Einberufung der militärpflichtigen Angestellten sich für alle Fälle decken, es fragt sich abtzr, ob diese Maßnahme im Ernstfall wirklich zur Durchführung gelangen könn te, denn bei der Stimmung, welche unter den Arbeitern, herrscht, dürfte es Taufende und Abertausende geben, welche sich einfach weigern würden, dem Einberufungs befehl Folge zu leisten und ebenso hätte man reine volle Sicherheit für die Zuverlässigkeit der Einberufenen im Dienste. Es müßte darum alles getan werden, um die angebahnte Verständigung wirklich zur Durchfüh rung zu bringen. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. —— '— ' S7. Jahrgang. ' ------- Mittwoch, de» 13. Joli Der Rechtsanwalt Suststv Lurt I-ottsrmossr in Menstock ist vom Königlichen Justizministerium zum Notar für Eibenstock auf so lange Zeit ernannt worden, als er in Eibenstock seinen Amtssitz hat. Seine eidliche Verpflichtung ist heute erfolgt Eibenstock, den 11. Juli 1970. Bezugspreis Vierteljahr!. M. 7.50 einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenBoten sowie bei allen Reichspostanstalten. hör, geleitet vom Bundesliedermeister Kantor Wagner aus Buchholz. Im Kirchenkonzert wirkten gegen 600, im welt lichen Konzert gegen 1000 Sänger mit, außerdem die hiesige Stadtkapelle. Veranstalter des Festes waren die hiesigen Gesangvereine „Liederkranz" und „Lyra"', denen die Stadt und die hiesigen Behörden unterstützend zur Seite standen. Dem Bund gehören zur Zeit 62 Vereine mit etwa 2000 Mitgliedern an, die sich auf 39 Ortschaften verteilen. — Mittweida, 9. Juli. Heute nachmittag hat der Techniker Hugo Grötzinger aus München im Hausflur des Restaurants „Lindengarten" die Kellnerin Elsa Senta Häh nel mit einem Revolver zu erschießen versucht und sich hierauf selbst zwei Kugeln in den Kopf geschossen. Grötzinger brach sofort tot zusammen, während die Hähnel erheblich, aber nicht lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie hat einen Schuß in die Brust erhalten. Z6 dL«. teUssx ft« veise zu seiner neuen Afrika-Expedition ange- treten. — Zum Verzicht des Erbprinzen Hohen lohe Die „Franks. Ztg." meldet aus Berlin: Der Brief des Erbprinzen Hohenlohe an den Präsidenten des Reichstags, in dem er seine Vizepräsidentenst-lle niederlegt, ist ohne Datum veröffentlicht worden. Es stellt sich jetzt heraus, daß dieser schon 10 bis 12 Tage alt ist und dadurch erklärt es sich auckh daß der Erbprinz sür seinen Rücktritt u. a. Gründe anführt, die inzwischen durch die Entwicklung überholt sind oder doch nicht mehr die frühere Bedeutung haben. Es wird jetzt auch versichert, daß der Erbprinz schon lange die Absicht ge- habe habe, die Stelle des Vizepräsidenten niederzule gen. In der Hauptsache wird die Enzyklika der An stoß gewesen sein, daß er es schon jetzt getan hat. — Die „Vossische Ztg." veröffentlicht folgende Depesche: Lan genburg (Württemberg) 11. Juli. Habe keine Veran lassung Reichstagsmandat niederzulegen. Rücktritt per sönlicher Initiative entsprungen, ohne Benehmen mit Reichskanzler. Erbprinz Hohenlohe. — Montenegro als Königreich. In der Presse ist gemeldet worden, daß Deutschland und Oester reich gegen den Antrag Montenegros, das Fürstentum zum Königreich zu erheben, keinen Widerspruch erhoben hätten. Die „B. N. N." erfahren dazu: Bei den bei den Dyeibundstaaten liegt keine Veranlassung vor, dem Wunsche Montenegros Widerstand entgegenzusetzen, ob wohl bekannt ist, daß der eigentliche Verfechter der Kö nigsidee Kronprinz Danilo ist, der sich gern als Feind Oesterreichs und Deutschlands aufspielt. Dieser Wunsch wird von Italien .unterstützt, deren Königin bekannt lich eine Tochter des montenegrinischen Fürsten ist. Al lein um Italien gefällig zu sein, haben die beiden ande ren Dreibundstaaten keinen Widerspruch erhoben, ob wohl sie eine Notwendigkeit für die Standeserhebung nicht erblicken können. An sich ist der ganze Vorgang für die Balkanpolitik ohne Bedeutung und trägt mehr familiären Charakter. — Zusammenlegbare Maschinengeweh re für Radfahrertruppen. Ueber die Beför derung von zusammenlegbaren Maschinengewehren durch Radfahrertruppen werden der Korrespondenz „Heer und Politik" von militärischer Seite folgende in- taressante Einzelheiten milgeteilt: Es ist klar, daß man den we.r vvrauseilenden Fahrradtruppen eine möglichst große Feuerkraft zur Verfügung stellen will. Aus die sem Grunde hatte man anfangs kleine Automobile mit Maschinengewehren ausgerüstet. Es ergab sich aber, daß -re Selbstfahrer ebenso wie die bespannten Ma schinengewehre sich durch Staub und Lärm verrieten, sodaß die unbemerkte Annäherung der Radfahrer in allen Fällen mißlang. Aus diesem Grunde hat man in Italien bei den Versuchen, den Radfahrern Maschinen gewehre beizugeben, ein besonders zerlegbares Ma schinengewehr konstruiert, das in der Wirkung dem eingeführten gleicht und schnell zerlegbar wie zusam mensetzbar ist. Die Läuse, die Lafetten, das Zubehör und die Munition wurden getrennt an die Räder geschnallt, und es glückte auf diese Weise, sosort in der Feuerlinie der ausgeschwärmten Radfahrer Maschinengewehre in Position zu bringen, die vornehmlich ihre Wirkung ge gen aufklärende feindliche Kavallerie mit Erfolg gel tend machten. Diese neue Methode, wodurch der viel schwerfälligere und kaum den Blicken des spähenden Feindes entziehbare Kraftwagen mit Setbstlade- oder Maschinengewehren entbehrlich wird, zeigt einen neuen bemerkenswerten Weg, der sicherlich auch von anderen Heeresverwaltungen, u. a. auch der deutschen, als gang bar befunden werden wirb Bei den diesjährigen ita lienischen Manövern wird diese Art der Maschinenge wehrverwendung bei den Radfahrerkompagnien eine Rolle spielen. Oesterreich-Ungar«. — Wien, 11. Juli. Lord Rosebery, welcher die Thronbesteigung König Georgs am Wiener Hofe zu notifizieren hat, wird in der zweiten Hälfte des Septembor hier eintreffen und während der Zeit sei- aus dem Gesicht mit Krebsgift infiziert und ist an der Ver giftung trotz sofort herbeigezogenen Beistände- hiesiger und auswärtiger Aerzte nach achttägigem schweren Krankenlager gestern verstorben. Er stand im 38. Lebensjahr, war früher Assistenzarzt bei Professor vr. Schwarz in Leipzig und er freute sich dank reichen Können- einer ausgedehnten Praxis. — Schwarzenberg, 10. Juli. Der Obererz - gebirgische Gausängerbund hielt heule in un serer festlich geschmückten Stadt sein Sängerfest ab, dem gestern eine Delegiertenversammlung und ein Kommers vor- auSgingen. Im Mittelpunkte stand ein geistliches Konzert in der Kirche und ein weltliches Konzert auf einem eigen» dazu angelegten Festplatz. Außer den Vorträgen einzelner Gruppen und Vereine und einer stimmbegabten Dame (Frl. Wunderlich) kamen mehrere Massenchöre vortrefflich zu Ge Diphlherie-Gerum mit den Kontrollnummern 214, 216, 219 und 258 aus der Merck'schen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung z«r Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 9. Juli 1910. Ministerium des Innern. nes Aufenthaltes in Wien als Gast des Kaisers Franz Joses in der Hofburg wohnen. Udttzland. — Riga, 11. Juli. Zu dom bevorstehenden Za ren b es u ch e in Riga rüstet sich die Bevölkerung zum feierlichen Empfang. Die Stadtverwaltung Hut allein für Blumenschmuck über 35000 Franks verausgabt. Eine hiesige israelitische Deputation erhielt die Erlaub nis, sicb dem Zaren vorzustellen. Dieselbe wird auf silberner Schüssel, mit hebräischer Inschrift, dem Za ren Salz und Brot überreichen. Holland. — Haag, 10. Juli. Einer «amtlichen Mitteilung zufolge hat der Geschäftsträger des Heiligen Stuhls im Namen des Papstes am 6. Juli ein Schreiben an den Minister des Aeußern gerichtet, worin dieser ge beten wird, der Königin mitzuteilen, der Papst habe mit Bedauern die irrtümliche Auslegung der En zyklika in den Niederlanden vernommen und Risse der Königin versichern, daß er darin keines wegs die Fürsten des Hauses Oranien noch die Vor fahren der nichtkatholijschen holländischen Untertanen im Auge gehabt habe. Spanien. — Madrid, 11. Juli. Häute traf eine Notedes Vatikans ein, die in der heftigsten Weise gegen d^n Gesetzentwurf, der die Errichtung neuer Klöst erverbietet, Protest einlegt und zwar schom aus dem Grunde, weil der Gesetzentwurf vor dem Ab schluß der Konkordatsverhandlungen eingebracht wor den ist. Lokale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 11. Juli. Der Papst übersandte dem König einHandschrerben, worin er ihm mitteilt, er habe die deutschen Protestanten nicht beleidigen wollen und habe die in der Enzyklika enthaltenen Belei digungen bereits zurückgenommen. . Ml — Zwickau, 11. Juli. Die in den 20er Jahren stehende Frau des Sattlergehilfen Bock hat gestern nach einem ehelichen Streite sich mit ihrem 2jährigen Sohne durch Leuchtgas zu vergiften gesucht. Beide konnten nach langem Bemühen zwar wieder ins Leben zurückgerufen werden, liegen aber schwerkrank im Krankenhaus. — Annaberg, 10. Juli. Ein Opfer seines Beruk es geworden ist hier Herr Augenarzt vr. nwä. Preuß aus Buchholz. Er hatte sich nach einer Augenkrebs- Operation beim Entfernen eines unbedeutenden Blütchens