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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock unb dessen Umgebung Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 21V. 18« L»L« HolMftcherung Schö»hcidcr Staatssorstrevicr Tagesgeschichte ti«, 907. chei« nen, um, und zeigte die Polizisten dem ammany und Polizei beste Heu säst te Gaynor den Ss Staatsanwalt an ech«««g a. nenkanische ihenweltre- ck in New- ang verlor ! zur Erde wurden 3 Brookin» e« hervor- s o. Pen- rrmieten. durch die d« im Ei- 7 nach At- ein unbe- Gelddeu- e sich mit iuber den e -schmerze »e e 5. inden de» gut. Gr eration für sitzt, wo sie aß Gaynor ü jdruckerei für Eibenstock, Earlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Dienstag,de«SS. « « g « ft 191«,varm. » Uhr Hotel „zur Post" in Schönheide 1113 weiche Klötze 7—15 cm stark, 86 weiche Klötze 16—22 cm stark, 7 weiche Klötze 23—31 cm stark 25 ficht. Pervstangen 8 u. 9 cm stark 5700 ficht. Neisstange» 3—7 cm stark, 134,» rw weiche Armuscheite u. Arenuknüppel, 308 rm weiche Aeste, in den Abt. 17, 36, 38, 65—67, 69 H.., 70, 74 u. 75, (Durchforstung»- und Einzelhölzer). «gl. Aorstrevierverwaltnng «chSnheide. «gl. Aorftrentamt Eibenstock. wenden: 530 Schiffe mit 700000 Rcgistertons werden wohl in diesem Jahre (1909/10) den Tsingtauer Hafen ausgesucht haben, überall also Fortschritt und Laben. Unser Gouverneur, Vizeadmiral Truppel, bleibt sicher lich noch lange Zeit auf seinem schweren Posten. Oesterreich-Ungar«. — Antrittsbesuch des Königs Ferdi nand. Wie die „Neuss Freie Presse" erfährt, ist der Antrittsbesuch des bulgarischen Königspaares in Wien endgültig für den September dieses Jahrps festgesetzt. In Begleitung des Königspaares werden sich der Mi nisterpräsident Malinow, der Minister des Aeußern Paprikow und der Ches der königlichen Kabinettskanz lei Dobrewitsch befinden. — Aehrenthal und San Guiliano. Graf Aehrenthal wird am 29. d. Mts. mit dem italienischen Minister des Aeußssrn Marquis di San Guiliano in Salzburg Zusammentreffen, sodann mit ihm gemein sam nach Ischl reisen, wo Guiliano sich dem Kaiser Franz Josef vorstellen wird. Frankreich. — Der drohende Aus st and der französi schen Eisenbahner. Der „Temps" meldet aus Ni- mes: Der Generalsekretär des nationalen Syndika tes der Eisenbahnarheiter berichtete am Donnerstag an der Arbeiterbörse über die Organisation des drohen den Eisenbahnerstreiks. Er forderte die Eisenbahner auf, falls sie eine Mobilisierungsorder erhalten wür- den, ihr nicht sofort Folge zu leisten, sondern erst drei bis vier Tage später, was große Unordnung im Eisen bahndienst Hervorrufen würde, ohne daß die Ausblei benden wegen Desertion belangt werden könnten. Di« Versammlung nahm zum Schluß eine Tagesordnung an, lin welcher sich die Teilnehmer verpflichten, der Aufforderung des Syndikates zum Streik sofort Folge zu leisten. Uhr im nächsten nommen. ausschließlich, aus Iren und auch der Attentäter scheint seinem Namen nach ebenfalls ein Ire zu sein. Alles deutel also darauf hin, daß, es sich, um, ein politisches Attentat handelt und man kann nur wünschen^ daß Gaynor gesunden wird, um seinen Kampf gegen die Korruption mit dem bisherigen Erfolg fortsetzen zu können- Deutschland. — Der Kaiser an den Fürsten Henckel. Der in Tegernsee (Oberbayern) weilend^ Fürst Guido Henckel von Donnersmarck hat zu seinem 80. Geburts tage ein sehr gnädig gehaltenes Handschreiben des Kai sers erhalten, worin der Monarch das große Interesse des Fürsten an kolonialen Unternehmungen als vor bildlich für den deutschen Kolonialbesitz anerkennt. Auch widmete der Kaiser dem Fürsten sein Bild. — Schießversuche auf Ballons. Am Rü- genwalder Strande finden unter Leitung des Majors Groß Ballonschießübungen statt. Zu diesem Zwecke ist am Strande eine Anzahl Geschütze der Gardefeldartil lerie ausgefahren. Es wurden glänzende Resultate er zielt. Ein vom Kreuzer „Undine" weit ins Meer hin ausgeschleppter Ballon wurde sehr bald durch einige Schüsse heruntssrgeholt. Ein anderer großer Ballon ist durch ein im Ballon explodiertes Geschoß auf dem Meere niedergegangen. Den Hebungen wohnt auch ein Vertreter der Firma Krupp bei, weshalb man annimmt, daß es sich um Schießversuche mit Kanonen handelt, die besonders zu Ballonkämpfen eingerichtet sind. — Deutschlands Beteiligung an derUn- abhängigkeitsfaier der Republik Mexiko., Die Republik Mexiko wird im nächsten Monat das Ju biläum ihrer 100jährigen Unabhängigkeit feiern. Es wird nicht nur in der Hauptstadt, sondern überall im Lande während des ganzen Monats September festlich begangen werden. Die Hauptfeste nehmen am 12. Sep tember ihren Anfang und währen ungefähr eine Woche. Wie eine Berliner Korrespondenz erfährt, wird sich das Deutsche Reich an der Jubiläumsfeier beteiligen. Der deutsche Gesandte in Mexiko, Geheimer Legations- rat Bünz, der sich mit Urlaub in Berlin aufhielt, hat am 9. d. Mts. die Rückfahrt nach feinem Posten ange- treden. In der Begleitung des Gesandten befinden sich der Militär-Attachee Major Herwarth von Bitten feld und außerdem mehrere Offiziere des Gardekorps, die dem Gesandten für die Jubiläumsfeier zugeteilt worden sind. Ferner wird das Schulschiff „Freya" sich im Auftrage der deutschen Regierung zur Jubilä umsfeier nach Mexiko begeben. Deutsche Kolonie«. — Kiautfichou. Kronprinz Wilhelm wird bekanntlich auch Kiautschou auf seiner ost asiatischen Mei se besuchen. Man nimmt an, daß er etwa 14 Tage sich in der Kolonie aufhalten wird. Die neusten Nachrich ten aus Kiautschou bestätigen, daß die Besserung über all dort anhält und die Krisis, welche besonders, den ostasiatischen Markt stark beeinflußte, vollständig über wunden ist. Die Chinesen bringen Kiautschou ein im mer größeres Vertrauen entgegen, die Gründung der chinesischen Handelskammer in Tsingtau, die Einrich tung einer chinesischen Staatsbank daselbst sind m ganz China als symptomatische Zeichen des Erstarkens der Kolonie aufgefaßt worden. Zudem kommt hinzu, daß englische Firmen bestrebt sirch, Zweigniederlassungen in Tsingtau zu gründen und dem Beispiel der großen englischen Hongkong- und Schanghai Firma zu folgen, die bereits Anfang 1909 die erste Zweigniederlassung in Tsingtau gründete. Die deutsch-chinesische Handels hochschule, deren Eröffnung am 25. Oktober 1909 er folgte, entwickelt sich sehr gut, es ist da in der Tat für die kulturelle Wirksamkeit Deutschlands im fer nen Osten ein großer Schritt getan. Unser Kronprinz, der, soweit bekannt, auch einen volkswirtschaftlichen Be gleiter haben wird, dürfte in unserer Kolonie auch dem Hasen- und Schiffsverkehr sein besonderes Interesse zu- Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. 3m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. v. 1895. 1910: MA. Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließl. des „Zllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. »elgie«. — Brüssel, 11. August. Das offizielle Pro gramm für den Besuch des deutschen Kaiserpaa- res in Brüssel ist nunmehr festgestellt worden. Das deutsche Kaiferpaar trifft Montag, den 17. Oktober, auf hiesigem Nordbahnhofe ein, wo großer festlicher Empfang stattfinden wird. Das Kaiserpaar wird so dann, begleitet von dem belgischen Königspaare, zwi schen den spalierbildenden Truppxn der Garnison Brüs sel nach dem Königlichen Palais fahren. Abends fin det Galadiner im Schlosse statt. Am Dienstag, den 18. Oktober, erfolgt biss Besichtigung der Weltausstel lung, an die sich ein Diner in der deutschen Gesandtschaft anschließs. Am Mittwoch, den 19. Oktober, wird das deutsche Kaiferpaar einen Ausflug nach Tervueren un ternehmen. Hierauf erfolgt eine mehrstündige Besich tigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt Brüssel. Abends findet Galatafel im Laekener Palaste statt und nach der Galatafel Vorstellung in der königlichen Oper. Die Abfahrt des deutschen Kaiserpaares erfolgt Don nerstag, den 20. Oktober. WUlaE — Englandreise deutscher Studenten, lieber Bremen und Southampton sind am Mittwoch etwa 70 Studenten aus Berlin, München, Leipzig, Mar burg, Göttingen, Münster, Bonn, Dresden, Freiburg, Aachen, Kiel und Charlottenburg in London ein getrof fen, um, wie es heißt, soziale und wirtschaftliche Ver hältnisse in England zu studieren — Politik ist absolut ausgeschlossen. Unterwegs hallen die Studenten be reits reichlich Gelegenheit, sich über englische Eisenbah nen zu wundern, die sie sich offenbar nicht so vorsi^t- flurlich vorgestellt hatten Die alte Stadt Winchester hingegen, die sie aus der Fahrt nach London besuchten, zwang ihnen Bewunderung ab. In London werden die Studenten mehrere Wochen verweilen und zum Teil bei befreundeten Familien wohnssn. Unter dem Vor sitze des früheren englischen Botschafters in Berlin, Sir Frank Lascelles, hat sich ein Komitee von Gelehr ten und angesehenen Männern gebildet, das den deut schen Studenten England zeigen wird. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. "i— 57. . SonMevd, de» 13. AuM Ein politisches Attentat. Ein ebenso beliebter wie gefürchteter Amerikaner, ist, wie bereits berichtet, am Dienstag einem politi schen Attentat zum Opfer gefallen. Der Bürgermeis ter Gaynor von Newyork wurde, als er im Begriffe stand, auf dem Lloyddampser „Kaiser Wilhelm der Gro ße" eine Erholungsreise nach dem nördlichen Europa anzutreten, von einem ehemaligen Wächter dsss städti schen Hafenamts, namens Gallagher, durch, einen Re volverschuß in den Hals schwer verletzt- Der Mörder war wegen Trunkenheit entlassen worden, gab aber als Grund bei seiner Verhaftung an, daß der Bürger meister ihn um sein Brot gebracht habe. In Wirklich keit hatte Gaynor mit der Entlassung Gallaghers abso lut nichts zu tun. Der Attentäter ist ein alter Tam- manymann und hatte seinen Posten aus politischen Gründen erhalten. Seit Menschssngedenken ist Tammy- hall gleichbedeutend mit Korruption, Bestechung und allem denkbaren Bösen. Gaynor ist selbst aus der Tam- manypartei hervorgegangen, er hat es abssr gewagt, ihr entgegenzutreten, stall sie zu unterstützen. Seit dem 1. Januar d. I. ist William I. Gaynor Äürgermeistev von Newyork, nachdem er am 2. November v. I. als Nachfolger von Mc. Clellan zu diesem Amte erwählt worhen war. Von der ganzen demokratischen Wahl liste für die Besetzung der höchsten städtischen Berwal- tungsämter von Newyork drang damals Gaynor allein durch Alle anderen Posten fielen Mitgliedern der re publikanischen Partei zu. Gaynor, der im 59. Lebens jahre steht, widmete sich dem Studium der Rechts wissenschaft und war, während er studierte, auch an ver schiedenen Zeitungen tätig. Im Jahre 1875 begann er seine Praxis als, Rechtsanwalt, blieb aber neben her fachwissenschaftlicher Schriftsteller aus juristischem Gebiete. Sein Name wurde in der großen Oeffentlich- keit zuerst im Jahre 1890 bekannt, als er einen Feld- zug gegen das Cliquenwesen in der demokratischewPar- tei eröffnete und die gerichtliche Verurteilung des Par teimitgliedes John Y. Kane wegen Wahlbetrügereien durchsetzte. Er war auch einer der ersten, die in Wort und Schrift Front machten gegen die Begünstigung großer Gesellschaften durch, Frachttarife. Im Jahve 1893 wurde er zum Richter am obersten Gerichtshof ge wählt, welches Amt er seither bis zur Uebernahme des Bürgermssisterpostens ununterbrochen inne hatte Mit dem Tage, an welchem Gaynor sein Amt als Bürger meister von Newyork antrat, war der Einfluß Tam- manys völlig gebrochen. Die nach, vielen Tausenden zählenden Parasiten, die Tammany, als es am Ruder war, als Belohnung für seine Dienste mit städtischen, Aemtern bedacht hatte, wurden nach und nach entlassen. Die großen 'Bam- und Lieferungskontratte, die New- yvrk alljährlich zu vergeben hat, wurden nicht mehr mit Tammanyleuten, sondern mit vertrauenswürdigen Firmen abgeschlossen. Dey neue Bürgermeister fegte die städtische Koriysption mit eifernem Besen fort, ohne Rücksicht auf die zahllosen Feindss, die er sich dadurch schuf. Gaynors Ansehen war derart gestiegen, daß er als demokratischer Kandidat für die nächste Präfident- schastswahl in Aussicht genommen wurde. Dem po pulären Mayor gibt man Chancen, den wichtigsten der Staaten, Newyork, für die Demokraten zu erobern. Sein Name allein kann dem eines Roosevelt mit Aussicht auf Erfolg gegenüber gestellt werden. Es wird zwar behauptet, daß das Attentat ans persönlicher Rachgier erfolgt ist, man geht aber in der Annahme nicht fehl, daß die Schüsse Gallaghers ein Ausfluß von Dämmanys Haß gegen Gaynor sind, also politischen Ursprung ha ben. Nicht ein Tammanvmann im ganzen Newyork gönnte Gaynor nicht einige Unannehmlichkeiten, denn seit er regiert, sind die Besyechungen fortgefallen, die bei den Beamten vielmehr als die Gehälter betrugen. Bor allem ist er bei her Polizei verhaßt, dssr er gründ lich zu Leibe ging. In Fällen, wo die Polizei gegen Verletzungen her Sonnlagsgesetze die Gastwirte vor tue Schranken schleppte, um Erpressungen auszuüben, dreh-