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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Kmtsgerichtsvezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, TUgrMMl Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,UntersWtzengrün,WUdenchal usw. Tk!.,Nd„ »mt-dlo« z-rn,pr-ch-r Nr r,0 Trucker und Verlegern Emi: Hannebohn, vcranrwortt. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock ——> —. ——-—--—Jahrgang. —-—— Fr iS Sminabcnd, drn 20. Jamiar ISIS Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Lezugspreisvierteljährl.M.I.SOcinM des „ollustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Umlage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Ueichspostanstalten. Nachstehende Bekanntmachung wird in Erinnerung gebracht. Die König!. AmtShauptmannschast Schwarzenberg, am 18. Januar 1912. Maßregeln gegen Eisgang und Hochwasserschäden. Mit Rücksicht aus den zu erwartenden Eisgang werden zur Verhütung von Schäden und im Interesse der öffentlichen Sicherheit nachstehende Sicherheitsvorkehrungen ««geordnet. 1. Alle Wehre und dergestalt auszueisen, daß der Wehrkamin ganz eisfrei und im ganzen Wehrteiche aufwärts ein Kanal bis 1 m Breite, soweit nicht in einzelnen Fällen be reits etwas anderes angeordnet worden ist, offen gemacht wird. 2. Alle Brücken, Stege, Einbaue und Uferbefestigungen sind vollständig vom Eise zu befreien. 3. Alle Flußstrecken, ivo erfahrungsgemäß das Eis schwer zum Aufbruch kommt und leicht Schüße entstehen, sogenannte Kräften, sind nach Länge und Breite aufzueisen. 4. D,e unter 1 bemerkten Eisungen sind offen zu halten, die Wehrteiche aber auch noch durch Querschläge in Entfernungen von 14 bis 17 m aufzueisen. 5. Zille oberen vorhandenen Wehraufsätze sind zu beseitigen. 6. Klötzer, Bretter und ähnliche im Wasser schwimmende Gegenstände dürfen in der 'Nähe von Wasserläufen nur derart abgelagert werden, daß sie nach den gemachten Er fahrungen nicht vom Hochwasser oder Treibeis erreicht und fortgeführt werden können. 7. Als ungefährer Anhalt für die hochwafferfreie Lage dieser Plätze und Schutzdämme Hal mindestens a) an der Mulde und am Schwarzwasser unterhalb der Mittweida Einmündung die Höhe von 3," m, ch am Schwarzwasser oberhalb der Mittweida Einmündung, an der Mittweida von Markersbach abwärts, am Pöhlwasser und an der großen Bockau von der Ein mündung der kleinen Bockau in Zimmersacher abwärts die Höhe von 2,°. m und es a>! den übrigen kleineren Wasserläufen des amtshauptmannschaftlichen Bezirks die Höhe von l,s m über die Sohle des betreffenden Wasserlaufes zu dienen. 8. Die Stützmauern und Hochflutdämme der Holzablagerungsplätze dürfen keineswegs übermäßig belastet werden, auch die daraus abgelagerten Klötzer, Breuer u. s. w. die wasser festigen Kronenkanten der Mauern und Hochflntdämme nicht überragen. 9. Bei jeder größeren Hochflut sind die etwa nntergebauten hölzernen Zoche eiserner oder hölzerner Brücken oder Stege durch Anschlingen an am Nrer befestigte Leile oder Kellen vor dem Abschwimmen gehörig und rechtzeitig zu sichern. 10. Bei dem Eintreten von Hochwasser sind die Brettaufsäge von den Wehren voll ständig und rechtzeitig zu entfernen und die Betriebsgrabeneinlässe derart teilweise oder ganz zu schließen, daß der höchste zulässige Betriebswasserstand im Graben keinesfalls überstiegen werden kann. 11. Bei eintretenden UnglückSfälien, insbesondere bei entstehenden Eisschützen ist durch vereintes Zusammenwirken der betreffenden Privaten und Gemeinden schleunige Hilfe zu schaffen, übrigens auch sofort Anzeige anher zu erstatten. 12. Den etwaigen hesonderen, namentlich bei Revisionen an Qu und Stelle erteil ten Anordnungen der Straßen- und Wasserbaubcamten, sowie auch der Polizeiorgane ist eintretendenfalls von Federmann unweigerlich Folge zu geben. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, deren Ueberwachnug den Qrlsbehörden hiermit zur Pflicht gemacht wird, werden auf Grund von 8 366 Abs. 10 beziehentlich 306« des Reichsstrafgesetzvuchs mit Geldstrafe bis zu 60 bez. >50 M. oder im Nnvermögensfalle mit entsprechender Haft geahndet. Schwarzenberg, am 19. Februar 1897. Me Königliche Amtsyauptmannschaft. Frhr. v. Wipfing. Sonnabend, den 20. Januar 1012, nachmittags t Uhr sollen zu Elbenstock 2 Regale - mit 15 und 36 Fächern - und 1 Ladentafel an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Bieter-Versammlung: ,F e l d s ch l ö ß ch e n" hier. Eibenstock, den 19. Januar 1912. Der Gerichtsvollzieher des Köui.qiichen Amtsgerichts. Tagesgeschichte Deutschland. Die Einigungs Verhandlungen ge scheitert Die Regierung hat mit den Führern der bürgerlichen Parteien konferiert, um sie zum gemein samen Vorgehen gegen die Sozialdemokratie zu ver bünden. Diese Einigungsverhandlungcn sind nun in einer gewissen Grenze als gescheitert zu betrachten. Die Stichwahlparole der Fortschrittlichen Volkspartei lau tet: Die erste Aufgabe ist überall die 'Förderung der ei genen Partei, die mit uns verbündete Nationallibcrald Partei ist gegen jeden Gegner zu lmterstüln'n,im übrigen gilt die Losung: Keine Stimme für ein Mitglied der Deutsch-konservativen Partei, der Reichspartei, des Z..n trums, der Wirtschaftlichen Bereinigung oder einer än deren antisemitischen Gruppe. — Dxr Bund der Land wirte empfiehlt, sich der Stellungnahme der rechtsst» henden Parteien anzuschließen und überall da Wahl enthaltung eintreten zu lassen, wo gleichwertige Kon zessionen nicht erreicht werden. Die Stichwahltermine. Wie nunmehr seststeht, finden von den erforderlichen 191 Stichwahlen 77 am Sonnabend, den 20. Januar, 80 am Montag, den 22. Januar, und 34 am Donnerstag, den 25. Januar statt. Der neue preußische Gesandte in Dresden. Nach der Tägl. Rundschau ist als Nachfol ger des früheren preußischen Gesandten in Dresden, Prinzen Hohenlohe, der Gesandte in Bern, v. Bülow, ein Bruder des früheren Reichskanzlers, in Aussicht genommen Als künftigen Gesandten in Bern nennt man in erster Linie den Gouverneur von Östasrika, v. Rechenberg, der infolge Tropendienstunfähigkeil in den diplomatischen Dienst übernommen Hollaxd. — Armes Wilhelmi ntjen. Die Hosfnungen, die sich an das wiederholte Fernbleiben der Königin von den Hoffesten dieses Monats geknüpft hatten, sind nach in Amsterdam umlausenden glaubhaft erscheinen den Gerüchten hinfällig geworden. Italien. WeshalbdieFriedensaktionscheiter- t e. Nach dem „Corriere della Sera" ist der Vorschlag Rußlands, die Mächte sollten gemeinschaftlich auf die Pforte einen Druck zur Anerkennung der italienischen Annektion ausüben, an Bedenken Deutschlands und Englands gescheitert Frankreich. Der italienisch-französische Zwischen fall. Der Ministerrat beschloß, den französischen Bot fchaftcr in Rom anzuweisen, daß dieser auf sofortige Freigabe des jranzösischen Dampfers Carthage be stehe. Die Compagnie Transatlantic wird mit ihren Entschädigungsansprüchen auf den Rechtsweg verwiesen. Türkei. Nach der K a mm e r a u flö s u u g Die Nach richt von der Kammerauflösung wurde von der haupt städtischen Bevölkerung mit Ruhe ausgenommen. Das Kabinett wird einstweilen mit Ausnahme des Ministe riums des Aeußern unverändert bleiben. Zum Groß wesir soll voraussichtlich der jetzige Minister des Aeu ßcrn, Achim, ernannt werden. Das Aeußere wird von von dem Kvmiteemitglied. Talaat oder von dem ietzi gen Wali von Saloniki Ibrahim besetzt werden China. Ende des chinesischen Kaiserreiches Nackt Meldungen aus Peking hat Juanschikai an samt liche chinesische Gesandtschaften im Ausland eine Zir kulardcpesche geschickt, dem Throne ein telegraphisches Memorandum zu senden, in dem der Rückzug Ler kaiscr liehen Familie nach Jehol oder nach irgend einer au deren Stadt verlangt wird, ohne daß die Entscheidung des Volkes abgewartet werden soll. Juanschikai fügte hinzu, daß es ihm absolut notwendig erscheine, den Wiederbeginn der Feindseligkeiten zu verhindern. Eine weitere Nachricht aus Peking erklärt, daß die Frie bensver Handlungen sich dem Abschlusse nähern Die Mandschuprinzen seien bereit, die Bedingungen der Republik anzuerkennen OcMiche und sächsische Nachrichten. - Carlsseld, 19. Januar. Für die voraussicht lich ansangs März beginnende 1. Quartalspcriode des Kgl. Schwurgerichts in Zwickau wurde als Geschwo rener u. a. auch Herr Kgl. Forstmeister Spindler von hier ausgelost — Leipzig. 18. Januar. Z„ dein heule vor dem Reichsgericht zur Verhandlung stehenden Spion ageprozeß wurde um 2 Uhr nachmittags das Urteil verkündet. Wmo gradoff erhielt wegen versuchten Venmes militärischer Ge Heimnisse drei Jahre Festung und Ecrno wegen Verabredung zur Begehung von Landesverrat (ß 1 des Spionagegcsetzess 3 Jahre Gefängnis. Beiden wurden je 5 Monate der Un tersuchungshaft auf die Strafe als verbüßt ungerechnet. — Riesa, 17. Januar. I» einem Wäldchen in der Nähe des Bahnhofes Röderau wurde heute nachmittag die Leiche eines 11jährigen Knaben aufgesunden. Wie die Ermittelungen ergeben haben, ist der Knape von seiner Mutter, einer Frau Noetel aus Hannover, getötet wor den. Die Frau ist am 9. Januar mit der Bahn hier an gekommen und hat bis gestern hier m hiesigen Hotels ge wohnt. Die entsetzliche Tat Hal die Frau bereus am lO. Januar ausgefühtt. Angeblich sollen unglückliche Familien Verhältnisse sie zu dem unheilvollen Sehr tt veranlaßt haben. Nach vollbrachter Tai bat die Unglückselige ihren Angehöri gen brieflich Mitteilung von dem Verbrechen gemacht. Die Angehörigen haben darauf die Behörden benachrichtigt. Die Frau ist am Mittwoch nach Dresden avgereist und hat ge äußert, sich das Leben nehmen zu wollen. — Lichten st ein- C., 18. Januar. In einem Anfall von Verfol g nngswahnsi n n sprang gestern abend in der 6. Stunde die 45jährige Bergarbeitersfrau Schilling, die in der hiesigen Bezirksanstalt n-tergebrachl war, aus einem Fenster der 2. Etage und erlitt hierbei so schwere Verlegun gen, daß ne gegen l1 Uhr nachts stcnb. Die Frau hinter läßt 5 Kinder, von denen das älteste, die 19 Jahre alte Tochter, zurzeit an Lungenentzündung daruiederliegt. M arkerSdorf bei Burgstädt, l 8. Januar. Gestern « nachmittag ereignete sich hier ein schweres Unglück, das zwei k Menschenleben forderte. Die Ehefrau des Fabrikarbeiters Hahn hatte, als sie Ware abliefern ging, ihre beiden Kinder, einen Knaben von vier und ein Mädchen von sechs Jahren, einaeschlossen. Als sie zurückkam fand sie beide Kinder erstickt. Aus dem Oien gefallene Kohlen hatten einen Brand verursacht, dein die Kinder zum Opfer sielen. Laßt den Sohn ein Handwerk lernen Diese beherzigenswerte Mahnung richtet Direktor Dr. Hänsel in 9tr. 14 des „Daheim" an unseren Mittel stand, indem er mit Recht oarauf hinweist, wie über mäßig unter oer falschen Eitelkeit der Eltern in den letzten Jahren das Gelehrtenproletariat gestiegen ist und sicher noch weiter anschwellen wird Da opfert man 20000 bis 25 000 Mark, und am Ende des Studi ums steht der Sohu in vielen tausend Fällen vor dem härtesten Kampf ums D rsein Wieviel klüger täte der Mittelstand, er ließe oen Sohn ruhig eine gute Volks schule durchlaufen, schicke ihn dann zu einem tüchti gen Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuhmacher oder Batthandwerker in die Lehre, daneben aus eine gewerb liche Fach oder Fortbildungschule, unterstütze ihn et was in der Fremde und endlich gäbe er »ihm zu den«, was der Sohn als Geselle sich, falls ;er >ein Halbwegs tüchtiger Arbeiter ist, gewiß ersparen konnte, ein paar tausend Mark zur Begründung eines selbständigen Be triebes! Der Sohn kostet dem Vater bei diesem Bil dungsgange höchstens 5000 Mark. Hätte er studiert, so hätte er lO 15000 Mark mehr gekostet. Gibt de- Vater dem Sohn die ersparten 10 15000 Mark mancher Handwerker kann sich aber auch mit 5000 Mart schon sehr schön etablieren zur Selbständig- machung, so hat er die bestimmte Möglichkeit, schnei ler und weiter vorwärts zu kommen, als wenn er stu diert hätte. Was von den Söhnen gilt, gilt auch von den Mädchen. Auch hier zeigt der deutsche Mittelstand die ganz ungerechtsertigte verächtliche Stellung zum Handwerk und die auch wieder ganz ungerechtfertigte Vorliebe für die gelehrten Berufe. Zum Schaden des deutschen Handwerks zum Schaden sehr oft auch sei ner eigenen Kinder? tt X. Die Handelskammer Plauen macht dar mk aufmerksam, daß nach einer Mitteilung des,Aus