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vtr. 2» tt, MH M87S tUtl- l 17«.-. ssrH rav- S8.Lt 2<0- ISS 87 WLbN WS.U tsrcm. l«. äitdiiot«. S- '/. Mr ich Häke „Ztasere <L. ^sitzender Amts- un- Anzeigeblatt Mr den Kmtsgerichtsbszirk Eibenstock rind dessen Umgebung Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. vezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschlietzl. des „lillustr. Unterhaltungsblatt»" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Keichspostanstalten. fLr Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, Neuheide, (VberstUtzengrün, Schönheide. Schönheiderhammer.Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hann.bahn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Fernsprecher Nr 210. 8». ------ SV. Jahrgang. Freitag, den 19. April ISIS Das Konkur-verfahren über das Vermögen der Kommanditgesellschaft unter der Firma lkrrg-vb 8vlkivnpalvvr -b lklslobsaäu ^»brllr kavbvlt t o. m Ei- benftock wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 16 April 1912. Königliches AmtSgerich t. Im Handelsregister ist heute auf Blatt .124 — Stadtbezirk — die Firma kllux Lliniusrinunn In Eibenstock eingetragen worden. Inhaber ist der Fabrikant Uax Otto Bimmermann in Likeustock. Geschäftszweig: Haargroßhandlung und Fabrikation. Die auf Blatt 276 — Stadtbezirk — eingetragene Firma kinn« -t in Eibenstock ist gelöscht worden. Eibenstock, den 17. April 1912 Königliches Amtsgericht. Mist, »fort zu e Exped. 1»« er» wird on wem, >ss. Bl. Ls lg g. angen. Zum Untergang der „Titanit". Wenn auch vielleicht niemals genaue Berichte über den letzten Kampf, den die „Titanic" mit den Elemen ten zu bestehen hatte, einlausen werden, da die Geret teten beim Untergang des Riesenschisfes schon weit vom Schiffe entfernt gewesen sein müssen, liegen doch jetzt schon Einzelheiten über die ersten Phasen des Unglücks vor. Einige Newyorker Blätter bringen unter Vorbehalt eine über Neufundland eingetroffene Schilderung der Katastrophe, die von dem Kapitän des britischen Damp fers „Bruce" gedrahtet worden ist. Danach fuhr die „Titanic" mit einer Geschwindigkeit von 18 Knoten in der Stunde gegen den Eisberg. Der gewaltige Anprall riß den Boden des Dampfers bis mitschiffs auf. Das Wasser drang in die wasserdick ten Topps, vom Bug bis mitschisfs ein. Unter den Pas sagieren entstand eine furchtbare Panik. Alles eil te nach den Rettungsbooten. Manche wurden so stark belastet, daß sie sanken. Infolge des Eiudrin gens von Wasser in den Mäschinenraum waren alle Lichter an Bord der „Titanic" ausgelöscht und die draht lose Telegraphie unterbrochen. Die Auffassung der Blätter geht dahin, daß die „Titanic" ein ein Sch nelli gkeitsw ahn und oer Rekordsucht zum Opfer gefallen ist. Der Mangel an Rettungsbooten wird aufs schärfste getadelt. Der gesamte Materialschaden, einschließlich der Lebensversicherungen, wird auf 85 Mil lionen geschätzt. Eine andere Schilderung gibt folgendes Bild: Nach dem Zusammenstöße hagelte ein Schauer von Trum mern aus die Riesenhallc. Das Schiff traf die Eismasse senkrecht vorwärts. Der zur Unkenntlichkeit zertrüm merte Bug bäumte sich aus dem Wasser und der Riesen dampfer legte sich schwer auf die Steuerbvrdseite. Beim Auslaufen und RückgleUcn waren viele Bodenvlattckn ausgerissen von der Mitte bis zum Vorderteil des Schis fes. Das Wasser stürzte so gewaltig herein, daß es den Pumpen Trotz bot, und das Schiff begann schnell rein zu sinken. Viele Touu.n Eis waren ans die oberen Decks gefallen und hatten dort Ver wüstung angerichtet. Jeder Mann stürzte auf seinen Posten. Kapitän Smith schrie seine Befehle durch das Sprachrohr. Genügend Ordnung wurde gewahrt, nm die meisten Boote flott zu bekommen; Frauen und Kin dern wurde Vortritt gegeben. Herzzerreißende Szenen spielten sich ab, als Gattinnen, Mütter, Schwestern und Bräute von ihren Lieben Abschied nah men und auf die ihnen zugewiesenen Plätze in den Booten stiegen. Als die „Titanic" tiefer sank, wurden einige Boote eingedrückt. Daß die Katastrophe übrigens noch mehr Opfer an Menschen gefordert haben wird, als bislang zuge geben wurde, steht noch nicht außer jeder Diskussion; die nachstehende Meldung der „Carpatia" spricht von 2000 Toten: Newyork, 17. April. „Evening World" und „Evening Sun" verösfentlichcn folgende, um 8 Uhr 30 Minuten von der Marconi station Camperdown (Neu schottland) bei einem hiesigen Marconibeamten einge gangene Depesche: „Wir stehen jetzt in Verbindung mit der „Carpatia" über Dampfer „Franconia" und kön nen amtlich erklären, daß die „Titanic" mit ei nem ungeheuren Eisberge zusammengestoßen ist und daß über zweitausend Personen umgekom men sind. 700 Ueberlebende, meistens Frauen, befin den sich an Äord der „Carpatia". Trotzdem hat man die Hoffnung noch nicht aufge geben, weitere Schiffbrüchige retten zu können. Newyork, 17. April. (Orig. Kabeltelegr. des Louis Hir ch'schen Telegr.-Bureaus). Der Kapitän des Dampfers „Ultonia", der heute nacht in New york einlief, hat einige Fischerboote in der Gegend, - wo die „Titanic" sank, gesichtet und glaubt bestimmt, daß diese noch mehr Ueberlebende an Bord haben. Das Telegramm, das unser Kaiser an die Whit? Star-Line gerichtet, hat folgenden Wortlaut: „Ich bin tief betrübt über die Trauerkunde von dem schrecklichen Unglück, das die Linie betroffen hat. Ich sende den Ausdruck meiner tiefsten Teilnahme für alle diejenigen, die den Verlust von Verwandten und Freunden betrau ern. gez. Wilhelm I. R." Tagesgeschichte. De»tschla»d. D i e „N ordd. Allg. Z t g." zur Wehrvor - läge Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt . Die National- liberale Korrespondenz bespricht in einem Artikel „Das entschleierte Bild" die dem Reichstage vorgelegten Ent würfe für die neuen Wehrforderuugen und ihre Deckung Die Korrespondenz zeigt sich dabei schlecht unterrichtet. So behauptet sie, es stehe fest, daß die Armeeverwaltung ursprünglich weit höhere Forderungen gestellt habe. In Wahrheit steht das Gegenteil fest, daß nämlich alle Forderungen der Armeeverwaltung unverkürzt in der Vorlage enthalten sind. An einer anderen Stelle des Artikels wird es so dargestellt, als werde, um noch 10 Millionen für die Deckung zu gewinnen, „der Bau des Nordostseekanals einfach um diese zehn Millionen ver langsamt". Die Summe ist für die Bauzeit des näch sten Etatsjahres oeswegen nicht erforderlich, weil eim mal infolge der ungünstigen Witterung dc Erdarbeiten nicht soweit fortgeschritten sind, wie bei Aufstellung des Etats in Aussicht genommen wurde, und weit zwei tens die Festlegung der Trace für die Bahnüberführung bei Hochdonn sich verzögert hat. Der Gedanke, daß es sich hier nicht um tatsächliche Umstände, sondern um eine sachlich unberechtigte finanzielle Schiebung han dele, ist demnach völlig haltlos. Interpellation Bassermann. Die am Mittwoch dem Reichstage zugegangene Interpellation Bassermann hat folgenden Wortlaut: 1. Erkennt oer Herr Reichskanzler in dem Erlaß des königlich bayri schen Staatsministeriums des Innern an die könig licheu Regierungen betreffend den Vollzug des Jcsuiten- gesetzes eine Verletzung des Rcichsgesetzes vom 4. Juli 1872 und der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5. Juli 1872? 2. Welche Schritte gedenkt der Herr Reichskanzler gegenüber diesem Vorgehen dgr könig lich bayrische Staatsregierung zu tun, um das Kaiser liche Recht zur Ueberwachung der Ausführung der Reichsgesetze zu wahren? Eine Erklärung des Ministerpräsi denten Frhrn. v. Hertling. In her Reichsrats kammer erklärte am Mittwoch Ministerpräsident Frhr. v. Hertling, daß das Ministerium kein parlamentarisches sei, und daß auch nicht zu befürchten sei, dak es sich irgendwie unter dem Druck der Mehrheitspartei zu Maßnahmen bestimmen lasse, die nickt dem Wohle des Vaterlandes entsprechen. Auch der Jesuitgnerlaß ist nicht unter dem Druck der Mehrheitspartei zustande gekommen, auch nicht ohne Fühlungnahme mit den Ab geordneten. Es handelt sich um eine Rechts- und Aus legungsfrage, die auf ordnungsmäßigem Wege ans getragen wiro. Einer Störung des konfessionellen Frie dens würden wir uns mit aller Kraft widersetzen. Was die Sozialdemokratie anbelangt, so hält sie der Mi ntsterpräsident für eine Krankheit, die man nicht mit Feuer und Schwert ausrotten kann, die aber von selbst abnehmen wird, wenn sie ibren Höhepunkt erreicht hat. 0c«erretch.»«,ar». - Zur Demission des ungarischen Ka- brnetts. Der Kaiser empfing am Mittwoch mittag den Grafen Khuen-Hedervary in einstündiger Sludienz, in welcher der Ministerpräsident die Demission der R^ gierung anmeldete. Der Monarch nahm die D e - Mission an nick verabschiedete den Grafen Khuen unter Würdigung der Gründe seines Rücktritts in gnä diger Weise. Eventuelle Neubevusungen werden in ! bis 2 Tagen erfolgen. Ein deutsch-russischer Grenz Zwi schenfall. Dienstag nachmittag wurde der Preu ßische Grenztommissar Dreßler, in Eydtkuhuen statio niert, auf dem Grenzbahnhof Wirballen, als er, um die Gräfin Dohna über die Grenze zu begleiten, russi schen Boden betrat, verhaftet und sofort nach Wilna transportiert. Die zuständigen Stellen haben sofort die nötigen Schritte unternommen. Ueber diese Ver Haftung erfährt der Korrespondent des Hirsch'schen Te- legraphen-Bur. noch folgendes: Hauptmann Dreßler hatte auf Wunsch des Grafen Dohna, deutschen Militär bevollmächtigten am Zarenhose, dessen Gattin nach Wirballen geleitet, um ihr dort bei den Formalitäten behilflich zu sein Kaum hatte er seinen Auftrag er ledigt, als er unausfällig in das Bureau des Grenzof siziers gebeten wurde. Hier verhaftete man ihn. Die Kunde hiervon wurde indessen sehr schnell bekannt und erregte das größte Aufsehen. Gräfin Dohna war über .das Mißgeschick ihres Begleiters untröstlich. Bisher ist der Hauptmann Dreßler, der nach Wilna transpor tiert worden ist, noch in Haft. Italien. Beschlagnahme eines deutschen Schis ses durch Italiener. Das deutsche Sckiff „Pv los" wurde vor einigen Tagen von einem italienischen Kriegsschiff zwischen Malta und Alessandria angehal ten. Nach einem Bericht des deutschen Kapitäns wur den Kisten, die Munition für ein gegenwärtig im Hafen von Alessandria liegendes oeutsches Kriegsschiff ent hielten, geöffnet. Oie Italiener, die genauere Infor mationen über die Bestimmung der Munition einholen wollten, schleppten die „Pylos" nach Tobruk und hiel ten sie dort vier Tage fest. Infolge eines Telegramm Wechsels zwischen Rom und Berlin wurde die „Pylos" dann freigelassen. Der ganze Zwischenfall, der übrigens in der freundlichsten Weise gelöst worden wäre, hätte nicht einzutreten brauchen, wenn die „Pylos" eine Er tlärung über die Bestimmung der Munition gehabt hätte, wie sie derartigen Ladungen in Kriegszeitcn b'i gegeben zu werden pflegt Frankreich. Italienische Spionage Agentur. Wie aus Toulon berichtet wird, standen der am Dienstag verhaftete Arsenallithograph Zimmerle und seine Ge liebte in Beziehungen zu einer italienischen Spionage agentur, der sie wichtige Schriftstücke über die Kriegs flotte verkauft hatten. Türkei. Die Antwort der Türkei. Der Minister des Aeußern, Assim Bey, wird nächste Woche die Ant wort der Pforte auf die Demarche der Mächte den Botschaftern übermitteln. Von informierter Seite wird mitgeteilt, daß der Tenor der Antwort dahin kanten wird, daß ein Frieden, der auf der Annektion von Tri polis ruht, für oie türkische Regierung gänzlich unmög lich sei. OtNUchc ind stchMc Nachrichten. — Eibenstock, 18. April. Bei idealem Wetter konnte die Sonnenfinsternis gestern hier beobachtet werden. DaS Bewußtsein, daß es sich bei der Verfinsterung um ein besonders seltenes Naturereignis handelte, da der Kernschatten der Mondes nur wenig nördlich von uns über die Ober fläche der Erde hinwegzog und uns das Schauspiel einer beinahe totalen Verdunklung der Sonnenoberfläche verhieß hatte eine große Schaar Amateur Astronomen aufgebracht, die bewaffnet mit buntem Glas, oder durchlöchertem Papie r