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ämlr- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Seil« 30 Pfennige. Fernsprecher Nr 210. n L»L» 1«S rüchen Preise. l» Früh fgr- I jchränkung und Vermeidung der Zweikampfe überall und bis in allen Teilen zur strengsten Durchführung gelangen, vies daß namentlich a. Personen van ehrloser Gesinnung für zu fünf Jahren Zuchthaus ahnde. Der Präsident wies m Jahr Tagesgeschichte 1912, dal»». ole- 1886 satt doch eine gute Seite. b,. schließung des Abg. Borchardt für den Rest I der Sitzung. Borchardt erklärte jedoch, wer ihn von l Land risen. die Lus zier u r spä r mit wird seinem Platze bringe, vergehe sich gegen oas Stru setzbuch, das ein solches Vergehen mit einer Strafe er E r. mf un «» n. on »eNN., 6. Erscheint täglich abends mit Ausnahme -er Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Sonnabend, den 11. Mai 1N12, vormittags 11 Uhr sollen in Hundshübel t Sofa, t Regulator und 1 runder Tisch an den Meist bietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Bersteigerungslokal: Höppners Restauration. Eibenstock, den 10. Mai 1912. Der Gerichtsvollzieher de- Königlichen Amtsgerichts. ut, schland cht die tzadrt vesitt- ren für r. unter und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — - LS. Jahrgang. —— — Sonnabend, de« 11. Mai abfolgen oder zu leisten, auch die VerpflichMiw auferlegt, von dein Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. Juni 1912 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. darauf hin, daß er in diesem Hause das Recht des Hausherrn habe, und schloß die Sitzung, da Bor chardt seinen Platz nicht verließ, unter un geheurem Beifall der Rechten und gewaltiger Unruhe des Hauses auf eine halbe Stunde. Nach Wiederauf nahme der Sitzung weigerte sich Borchardt auf Auf forderung des Präsidenten wiederum, seinen Platz zu verlassen Es erschienen nunmehr ein Polizeileut- uant und 4 Schutzleute und führten Borchardt unter heftigem Strältben aus dem Saal. Als der Abgeordnete Borchardt in der fortgesetzten Verhandlung im Plenum des Ab geordnetenhauses wiederum erschien nno erneut der Anordnung des Präsidenten, sich zu entfernen, nicht folgte, wurde er wiederum durch Schutzleute au- dem Saal gedracht. lg- D. » Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschließl. der „ollustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Ueichrpostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. einen Ehrenhanoel unter allcn Umständen ausscheiden, b. gegen die Beleidiger schleunigst und scharf vorgegan gen wird, o. Ehrenhändel erst nach erfolgtem ehrenge richtlichen Verfahren zum Austrag gebracht werden, ä. die Ablehnung eines Zweikampfes aus religiösen oder sittlich gerechtfertigten Bedenken, ebensowenig die Streitigkeiten dienstlicher oder privatgeschäftlicher Na tur zilm Gegenstand eines ehrengerichtlichen Verfahrens gemacht werden." — Aushebung der badischen Gesandt schaft i n Mü n ch en In der 2. badischen Kammer hat am Donnerstag gemäß dem Mehrheitsantrage der Bud getkommission die Gesamtheit der Fraktionen, der Na- tionalliberalen, der Fortschrittler und der Sozialde»- mvkraten, mit 40 gegen 24 Stimmen des Zentrums und der Konservativen beim Budget des Auswärtigen Amtes nach lebhaften Redekämpfen die Streichung der „Po sition von 22 700 Mark für die badische Gesandtschaft in München beschlossen. veMerreiW>»LU<u«. — Der ö ste r re ich is ch e Generalstab an der serbischen Grenze. Die Meldung der „Po litika", daß der österreichische Gencralstab eine zehn tägige Reise nach der nordöstlichen Grenze Bosniens unternehmen werde, hat in Belgrad große Aufregung hervorgerufen. führt, mit verschränkten Armen an den Ministertisch gelehnt. Die Glocke des Freiherrn v. Erffa sucht Ruhe zu schassen. Sein Bemühen ist vergeblich. Er vittet in ruhigem Tone die Herren, Zwischenrufe nur vom Platze aus zu machen. Es sind weniger die un- Parlamentarischen Entgegnungen Borchardts, als die Art seiner Haltung und Geste, die eine Kränkungdes Präsidenten bedeuten. Dir Situation wird von Minute zu Minute kritischer Wieder ein Glockenrus des Präsidenten. Er macht von dem 8 64 der Geschäftsord nung Gebrauch und verkündet dem Hause die Aus- Türkei. Der türkische Sieg aus Rhodos be stätigt sich nicht. Beim Kriegsminister und bei der Pforte ist noch keine Bestätigung des türkischen Sie ges über die Italiener aus Rhodos eiugclaufen. Marokko. - Die Belästigung einer deutschen Farm Die „Agcnce Havas" meldet unter dem 7. Mai aus Tanger: Aus Nachrichten, die man für zuver lässig halten kann, geht hervor, daß der deutsche Ge sandte dem französischen Geschäftsträger folgende Tat sachen unterbreitet hat: 150 von französischen Offi zieren ausgebildete Soldaten der scherifischen Truppen hätten in der Farm Ouled Dessam, die dem eingebo renen Sekretär des deutschen Vizekonsuls in Larrasche, Meier, einem Teilhaber oer Firma Rensch Hau sen gehört, Haussuchungen vorgenommen. Man glaubt, daß sie nach Deserteuren forschen wollen. (Die Franzosen müssen aber eigenartige Anschauungen von einer Haussuchung haben, wenn dabei gleich geplündert und geschlagen werden muß. D. R.-. Ein deutscher Staatsbürger gefan gen? Wie das Reutersche Bureau aus Mogador er fährt, wurde auf der Straße nach Marrakesch ein deut scher Staatsbürger gefangen genommen. Notiz oes Wolsfschen Telegraphen-Bureaus: An amtlicher Stel le ist über einen derartigen Vorfall nichts bekannt. OtMiche und sächfij-c Nachrichten. — Eibenstock, 10. Mai. Eine kleine Stadt für sich hat sich auf dem Neumarkte gebildet mit dem Einzuge des „Zirkus Straßburger" hier, die einen durchaus impo nierenden Eindruck macht. Hier der „Marstall", dort Wohn wagen, im Weich bild — gestern abend durfte man mit Recht von einem solchen sprechen — die Steuereinnahme, Restau ration und dann die Geschäftszentrale, an anderer Stelle wieder das „Elektrizitätswerk" usw. Auch da- Innere des Zirkus verrät, daß man es mit einem Unternehmen zu tun, das für Eibenstock vollauf Befriedigendes leisten kann' Die gestrige Eröffnungsvorstellung war in Anbetracht deS un freundlichen Wetters nur mittelmäßig besucht. Da- Pro- Wie oft bei folgenschweren Ereignissen war vir Ver anlassung geringfügig. Das Haus hatte die abgebro chene Besprechung des Besitzfestigungsgesetzes wieder ausgenommen Nach dem Dänen Kloppenborg kam jein Antipode, der Abgeordnete Schifferer (natl), zu Wort. Scharf kritisierte er das Verhalten der Dänen in der Nordmark, auch gegen die Sozialdemokratie fällt man ches Wort. Die Abgg. Borchardt, Leinert und Hoff mann gruppierten sich in der Nähe der Tribüne. Die Zwischenrufe von ihrer Seite häufen sich. Herr Bor chardt steht auf der Treppe, die zur Rednertribüne Sel^Kdru Amtsblatt. Drucker He Mei m MWti AttmkMnse. Ein tiesbeklagenswerter Vorgang, wie er in der Geschichte der deutschen Parlamente einzig dasteht, hat sich am gestrigen Donnerstage im preußischen Abge ordnetenhause abgespielt. Infolge Mangels jedwe des parlamentarischen Anstandes seitens des sozialde mokratischen Abgeordneten Borchardt, mußte die Po lizei' im Abgeorönetenhause erscheinen, und den Frie densstörer hinausschaffen, um ein Weiterverhandeln möglich zu machen. Gestern nachmittag schon machten wir durch Aushang von diesem neuen Akt sozialdemo kratischer Willkür Mitteilung, sodaß die Tatsache im allgemeinem schon genügend bekannt sein dürfte. Eine knappe Meldung geben wir unten in einein Auszugs aus der Sitzung wieder; doch seien uns hier noch ei nige Worte erlaubt zur Charakterisierung des von fast jeder Parteigruppiernng verurteilten Verhaltens des Ab geordneten Borchardt. Der Sozialdemokratie höchstes und erhabenstes Ziel ist nach ihrem Programm be kanntlich gerade das Parlament, in dem die von: Vol ke Erkorenen zum Wohle oes Staates beraten. Ist da nicht aus dem Verhalten dieses sozialdemokratischen Ab geordneten ein geradezu wahnsinniger Widerspruch her auszukonstatieren, unter dem Gesichtspunkte, daß ein Sozialdemokrat seine als ideale Volksrrgie- rung betrachtete Arbeitsweite grundlos unmög lich m a ch 1! Hieraus ist wieder einmal auf das deutlich ste zu sehen, daß es der Sozialdemokratie gar nicht daran liegt, etwas Positives zu schaffen oder zu er halten sondern daß ihr einziger Zweck ist — wie sie schon selbst zugestandeu hat Unzufriedenheit zu stiften. Daß die Sozialdemokratie damit natürlich nievcr- reißt und nichts neues wieder aufbaut, ist eigentlich überflüssig zu sagen, erneut aber gab dieser Vorfall all den Mitläufern dieser Partei deutlich einmal wieder zu erkennen, was sie zu gewärtigen haben, wenn die Herrscher dieser Partei der Gewaltakten und der skru pellosesten Willkür ihre eigenen Helfer rücksichtslos nie dertreten werden, geradeso wie sie jetzt ihre ei genen Prinzipien mit Füßen treten. Ob sich jetzt in jenen Busen wohl eine Regung von Scham zeigen wird, die in de» Tagen der Wahl Arm in Arm Wit diesen Herren von der Sozialdemokratie gegangen sind? Wenn das wäre, dann hätte der bedauernswerte Vor- Ke«tschl«»d. Kiderlen-Wächter beim Kaiser. Aus Befehl des Kaisers wird sich auch der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Kiderlen-Wächter heute Sonnabend zum Vortrage nach Karlsruhe begeben. — Keine 111 Note In oer Reichstagscr - satzstichwahl am Donnerstag im 2. Oldenburgischen Wahlkreise Varel-Jever für den verstorbenen Abgeord neten Träger siegte D r. Wiemer (Fortschr. V v.) mit 15 700 Stimmen über Hug (Soz.), der 13100 Stim men erhielt. (Die rechtsstehenden Wähler haben es dem nach nicht über sich gebracht, einem Sozialdemokraten zum Siege zu verhelfen). — Zum Botschafter wechsel. Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt offiziös: Der Kaiserliche Botschafter Graf Wolff-Metternich hatte bereits vor Jahresfrist, nachdem er zehn Jahre den verantwortungsvollen Posten in London, zum Teil unter schwierigen Umständen, verwaltet, seine Absicht ausgespro chen, sich aus dem politischen Leben zurückzuzieheu. Verschiedene Gründe veranlaßten den Botschafter, die Ausführung dieser Absicht zu verschieben Es kamen der Besuch des Kaisers in London, dann die Krönungs- seierlichkeiten und die politischen Ereignisse des letz ten Jahres, welche einen Wechsel auf der Londoner Bot schaft unerwünscht erscheinen ließen. Nunmehr Hit der Botschafter seinen Abschieo eingereicht und bewilligt erhalten. Für die sofortige Wiederbesetzung des Po stens ist Vorsorge getroffen Sobald die A-ußerung der englischen Regierung vorliegt, ob die in Aussicht genommene Persönlichkeit ihr angenehm ist, wird die Ernennung des Nachfolgers und ihre Veröffentlichung erfolgen. — Die Zentrumsaktion gegen den Zwei kampf. Nach Schluß der Kommissionsvcrhandlungen über die Wehrvorlage ist das Zentrum nunmehr mit dem Anträge hervvrgetreten, zu oem es sich aus Au laß des Kalles Schumm-Sambeth und der Haltung des Kriegsministers von Heeringen entschlossen hat. Wie verlautet, haben die Mitglieder des Zentrums in der Budgetkommission des Reichstages beim Kapitel „Ge halt des KriegsministcrS" folgende Resolution einge bracht „Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, alsbald Schritte zu tu», die geeignet sind, die Zweikämpfe zu beseitigen, insbeson derc dem Zwang zur Herausforderung zum Zwe.kampf und zur Annahme eines solchen entgcgenzutreten: vor allem aber schleunigst zu veranlassen, daß die Bcstim mungen der Order vom 1 Januar 1897 über die Ein- Ueber das Vermögen des Schnittwarenhändlers O»rl LlstiarleU in Sosa Nr. 58 k wird heute am 9. Mai 1912, mittags 12 Uhr da- Konkursverfah ren eröffnet. Der Ortsrichter Alban Meichsner in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. Juni 1912 be« dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung, über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein- tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände - auf den 5. Juni 1912, vormittags 10 Wr und zur Prüfung der angcmeldelen Forderungen auf den 10. Inti 1912, vormittags 10 Wr — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgcgeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver- »4. l. dS«. 17». «o' 194. I«. »9 1«S. 190 k l«8S« b* S