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Amts- und ÄMigeblatt für den Stmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Fernsprecher Nr. 210. 00 LSI» 50 00 00 00 Tagesgeschichte inset S.-A. sußböden eriebenen Nach«, in nur Gott- 'siorfer, ieinttlk« »sse mckerei »h«. r später Mtl sagt die en Drogrn- >on oooo Bezugspreis viertcljährl.Rl. 1.50 einschließl. des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenVoten sowie bei allen Reichspostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. fen. Usk nooo für Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, EüükvMU Neuheide, Vberslützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. 1Iel.-L4dr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Smil Hann »bahn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ---— LS. —-— " —-——— > ' Sonntals, den 18. Oktober Deutschland. Ein Jnbiläumswerk für den Kaiser. Wie verlautet, werden zurzeit im Auftrage des Mi nisteriums des Innern in allen Teilen des Staates Auf nahmen von hervorragenden Bauten gemacht, die wäh rend der Regierungszeit des Kaisers entstanden sind. Diese Ausnahmen sind zu einer Ausstellung und für ein prachtvolles Werk des 25. Regierungsjubiläums des Kaisers bestimmt. Reichstagsprüsident Kämps legt sein Mandat nieder. Der Reichstagspräsident Kämpf (Fortschr Vp.) entschloß sich, sein Mandat für den crsten Berliner Reichstagswahikreis niederzulegen. — Kämps war bekanntlich in der Stichwahl mß^ 9 Stimmen Mehr heit gegen den Sozialdemokraten Düwell gewählt wor den. Die Sozialdemokratie legte gegen die Wahl Pro test ein, und sie schien auch damit Erfolg zu haben, denn es stellten sich allerlei Unregelmäßigkeiten, die sich bei der Wahl Kämpfs ereignet hatten, Herans. Herr Jo hannes Kamps war auch, wie ja bekannt, zum ersten Präsidenten des Reichstages, und zwar mit einer Stim me über die absolute Majorität, gewählt worden. Nun mehr drohte sich der gewiß seltene Fall zu ereignen, daß das Mandat des Reichstagspräsidenten sür un gültig erklärt wnrde, und dem beugte Kämps durch die jetzt erfolgte Mandatsniederleguug vor. Man darf neugierig sein, wie sich die Sache weiter entwickelt. — Anwendung des Enteignungsgcsetzes. Wie das „Posener Tagblatt" meldet, ist die Anwendung des Enteignungsgesetzes beschlossen worden. Es Han delt sich zunächst um vier polnische Güter. Es sind dies: Acltnik, Podewils, Koldromb im Kreise Znin, Lippin- ken im Kreise Schwetz und ein Gut im Kreise Strelluo. Die vier Güter umfassen zusammen >700 Hektar. — Der Ehezwist im Hanse Wittelsbach. Das Hosmarschallamt des Prinzen Leopold von Bapern teilt mit: Die Oeffentlichkeit hat sich in der letzten Zeit wiederholt mit dem tiesbedauerlichen Ehezwist beschäf tigt, der zwischen dem Prinzen Georg von Bayern und seiner Gemahlin Prinzessin Isabella entstanden ist. Es wird hiermit sestgestellt, daß alle in der Oeffentlichkeit lautgewordenen und andeutungsweise auch in die Presse übergegangenen Gerüchte, wonach ein Grund für die Ungültigkeitserklärung der Ehe vorliegen soll, vollkom men haltlos sind. Richtig ist, daß zwischen den Ehe gatten von allem Anfang tiefgehende Mißstimmungen entstanden sind, die in der Verschiedenheit der Cha raktere begründet waren und durch die das eheliche Verhältnis zwischen den Ehegatten zerrüttet wurde. Wenn eine Trennung der Ehe erfolgen sollte, so würde sie nur im Wege der Ehescheidung stattsinden können. Das gerichtliche Verfahren bemißt sich nach Ziffer lO Paragraph 2 des Königlichen Familienstatuts. Vrfterreich-Uxsar». -- Neue ö st erreich ische Nachtragstr edi- te. Inder Sitzung der ungarischen Delegation am Frei tag unterbreitete der Minister des Aeußeren, Graf Berchtold, die Vorlage der gemeinsamen Regierung über den Nachtragskredit nnd erklärte hierbei: Die Dele gation möge die Unterbreitung nicht als einen Mobili sierungskredit ansehen, da Oesterreich Ungarn eine Ein montenegrinischer Ersolg. Der Kampf bei und um Podgoritza scheint nach den Lesarten aller von« „Kriegsschauplätze" einlausen den Nachrichten für die Montenegriner einen Erfolg ge bracht zu haben. Wir brachten gestern schon ein Tele gramm unter „Neuesten Nachrichten", nach dem die Montenegriner 4 Geschütze erbeutet und die wichtigen Befestigungen auf dem Berge Detschitsch erstürmt hät ten. Jetzt bestätigt eine amtliche montenegrinische Mel dung diesen Sieg: / Podgoritza, 10. Oktober. Die Montenegriner nahmen gestern abend die türkische Befestigung von Schipcantik zwischen Detschitsch und der Stadt Tuzi im Sturm; sie beherrsche« jetzt vollständig die Stadt Die beiden Gegner haben große Beweise von Heldenmut gegeben. Bei den Montenegrinern herrscht srendige Stimmnng wegen der beiden glänzenden Siege von Det schitsch nnd Schipcanik. Die Malijsoren kämpften an ihrer Seite mit viel Aufopferung. Spät am Abend empfing der König in seinem Hauptquartier deu tür kischen Kommandanten von Detschitsch, der mit seinen Soldaten nach Podgoritza gebracht wurde. Einige weitere Meldungen über diesen ersten be merkenswerten Waffengang mögen noch folgen: Cetinje, 11. Oktober. Den ganzen Tag danerle die große Schlacht vor der Stadt Tuzi, welche jetzt von dem eroberten Detschitschberge aus von den Monte negrinern beherrscht wird. Ter Sieg wurde mit un beschreiblichem Jubel aufgeuommen. König Nikolaus verfolgte den Gang des Kampfes den ganzen Tag von verschiedenen Positionen ans. Er erhielt von allen Seiten Bcgrüßnngstelegramme, namentlich aus Ruß land. Das Petersburger slavische Wohltätigkeitskomi tee schickt Geldmittel und Sanitätsmaterial. Paris, 11. Oktober. Die letzten Meldungen vom Balkan bestätigen die Erfolge der Montenegriner in ihrem Vorgehen gegen die türkischen Grenzbefestigun gen bei Skutari. Diese Erfolge haben einen großen Eindruck gemacht, und man will in dem Vorgehen Mon tenegros das Vorhandensein eines umfassenden stra tegischen Planes der 4 Balkan st aaten erblik- ken. Das Zögern Bulgariens, Serbiens und Griechen lands mit der Ueberreichung des Ultimatums wird eben falls auf eiu taktisches Manöver zurückgeführt. Nach italienischen Nachrichten erfolgte der monte negrinische Vorstoß aus eine Aufforderung der christ lichen Malissoren und Mirditen hin, die eine Deputa tion nach Cetinje schickten: Sie sollen König Nikita bereits zu ihrem Könige ausgerufen haben. Ob mir dem bisher gewonnenen Terrain die türkische Ver teidigungsstellung unhaltbar geworden ist, geht aus den vorliegenden Nachrichten nicht klar hervor. Nach einer ?. I.-Meldung bieten noch drei türkische Befestigungen den Montenegrinern Trotz; nach einer römischen Mel dung aber befindet sich ihre Armee bereits auf dem Marsche nach Skutari. In der Gegend von Berane scheint dagegen der montenegrinische Angriff bisher nicht viel erreicht zu haben. Der Draht berichtet: Konstantinopel, 11. Oktober. Der Kriegsmi nister gibt bekannt, daß die Montenegriner im Kampfe bet Berane gegen die türkischen Freiwilligenkorps bisher keine Erfolge zu verzeichnen hätten, und daß die Kämp fe fortdauerten. Daß die Montenegriner bei Podgoritza einen Erfolg errungen haben, erscheint uns recht bedenklich für die Weiterentwickelung der Dinge. Sein moralischer Ein- sluß auf Europa kann sehr gefährlich werden. Er muß die slawischen Leidenschaften bis zur Siedehitze stei gern, und die an sich schon geringe Neigung zu diploma tischer Rücksichtnahme bei den Balkanvölkern noch mehr schwächen Daß sich die Lage im allgemeinen nach wei ter zugespitzt hat, geht aus folgenden Nachrichten her vor: Sofia, 11. Oktober. Im Ministerrat gelangten die Vorgänge in Macedonien zur Erörterung. Man be sprach die Haltung der türkischen Presse, und deren Mel dungen von Gewalttaten seitens der bulgarischen Be völkerung und Grausamkeiten, die an Türken begangen worden seien. Man war der Ansicht, daß diese Mel düngen nur gebracht wurden, nm die beabsichtigten tür Brandversichcrnngsbeitrügc bctrcsfcild. An die nnverzügliche Bezahlung der Brandverstchcrungsbeiträge auf den 2. Termin l9l2 wird hiermit erinnert. Ttadtrat Eibenstock, den 12. Oktober 1912. kisrben Greucltaten von vornherein zu entschuldigen. Der Ministerrat beschloß, die Vorgänge in Makedonien zum Vorwande für ein etwaiges Ultimatum an die Türkei zu nehmen, welches überreicht werden soll, gleich zeitig mit der Antwort der bulgarischen Regierung an die Mächte auf deren Note, Belgrad, H. Oktober. Lw Kriegsertlärnna Ser biens wird für heute nachmittag halb 4 Uhr erwartet; Bulgarien dürfte morgen nachfolgen. Petersburg, N. Oktober. Der russische Kriegs minister, General Suchomliuow, hielt im Automobil klub in Moskau eine sehr kriegerische Rede. Er sagte u. a., der allgemeine europäische Krieg sei unausbleiblich: sobald Oesterreich-Uugarn sich in den Balkankonslikt einmische, sei Rußland gezwungen, aktiv einzugreisen. Jahrmarkt (nur Krammarkt) in Eibenstock am 4. nnd 5. November 1912 friedliche Politik verfolge. Die Kredite bilden einen älteren Wunsch der Militärbehörden, und früher oder später müßten diese Forderungen auf die Ta gesordnung gesetzt werden. Die ungünstige Wendung, welche auf der Balkanhalbinsel eingetreten ist, bildet eine Mahnung dafür, daß wir die Forderungen er füllen, die znr Abschaffung der seit langem festgestell ten Mängel in nnserer militärischen Bereitschaft dienen. Frankreich. Deutsch-französifche Gre nzz wische n- fällc Die Bewohner des Grenzortes Doncourt wur den am Mittwoch nachmittag gegen halb 5 Uhr in gro ße Aufregung versetzt, als ein von einem deutschen Sol daten in Uniform geführtes Gespann durch die Stra ßen fuhr, in dem sich ein deutscher Offizier mit Frau und Kindern befand. Er wurde sofort von den fMw- zöjischen Zollbeamten nach der Bürgermeisterei geführt, wo der Offizier sich weigerte, seinen Namen und sein Regiment anzugeben. Wie der „Matin erfährt, handelt es sich um den Major Digeon v. Monteton, den Kom mandanten des 145. Jnsanterie-Regiments in Metz Der Offizier erklärte bei seiner Vernehmung, daß er sich bei einem Bcsnch der historischen Schlachtfelder bis nach St. Marie aux Chönes vorgewagt habe und be absichtigte, über Vionville nach Metz zurückzukehren. Bei einer Wegkreuzung hätte sich jedoch sein Kutscher in der Richtung geirrt und sie seien in französisches Gebiet geraten. Diese Erklärung sand bei den fran zösischen Behörden Glauben und das Gefährt erhielt die Erlaubnis, die Grenze zu passieren. Es bedurfte jedoch erst einer Ansprache des Bürgermeisters an die sich zahlreich eingefundene Volksmenge, die am lieb- stcn gesehen hätte, daß der Offizier in Haft genom men worden wäre, nm dem Wagen Platz zn machen. Noch von einem zweiten deutsch-französischen Grenz- zwischensall, der sich ebenfalls auf dem Gebiete von St. Marie aux Chenes, uuweit der deutschen Grenze, ereig nete, weiß der „Matin" zu berichten. Ungefähr 10 deutsche Soldaten sollen einen Ausflug nach dem erste ren Ort unternommen und zwei von ihnen die Grenze überschritten und den französischen Ort Auboue betreten haben. Als sie die französischen Zollbeamten ans sich zukommen sahen, zogen sie fich jedoch schleunigst wieder auf deutsches Gebiet zurück, ohne daß die französischen Beamten seststellen konnten, welchem Regiment die Sol daten angehörten. Amerika. Was amerikanischeWahlenkosten. Die Wahlsondskommission des Senates vernahm Mac Kin- leh, der die Wahlkampagne des Präsidenten Tast bis zum Konvent geleitet hat. Mac Kinley sagte aus. daß er sür die Kampagne Tafts 290 000 Dollars ausgege- bcn habe, wobei die Brüder des Präsidenten 150000 Dollars zeichneten und die Herren John Hays, Ham mond, E T. Stoteberg und Andrew Carnegie jeder 25000 Dollars gaben. Der Manager des Roosevelt- Konventes in Chicago sagte vor der Kommission ans, er habe für Roosevelt in den Südstaaten 25 —30000 Dollar ausgegeben. Oertliche und sächsische Nachrichk. - Eibenstock, 12. Oktober Die Einweihung der neuen Skihütte, die vom hiesigen Skiklub in Carlsfeld erbaut wird, ist nunmehr auf den 27. Oktober d. Js. nachmittags 2 Uhr festgesetzt. Der Ein weihungstermin mußte aus dem Grunde so weit zurück- verlegt werden, weil die ungünstige Witterung das Fort schreiten der Bauarbeiten sehr beeinträchtigt hat — Dresden,11. Oktober. Der Kriegsminister Freiherr v Hauten Hal Dresden inii Urlaub verlassen und sich für einige Tage nach Meran begeben. Dresden, 11. Oktober. Zu der schon gemel beten Flucht des Rechtsanwalts Fritz Be- schorer wird weiter berichtet, daß B. nicht 20000, sondern 60 000 Mark veruntreut hat, oarunter 20100 Mark Mündelgelder. Er hat Forderungen in Höhe die ser Summe eingezogen und orese au seine Klienten nicht abgeliesert. - Leipzig, 9. Oktober. Das Leipziger Stadt-