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s Amts- Md Anzeigeblatt ! »0t. sentie- m 2«l7» 22SSU Sll.76 17k S'> 4K7.50 tS4 KV 70-»k «6 — IS 26 S6LK ISS- list» für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ' Bezugspreis vierteljährl.Rl.1.50einschließl. l l : : des „iillustr. Unterhaltungsblatts" und der <' humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Loten sowie bei allen l : l Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, r-undshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Zciertagefür den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile ZO Pfennige. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Zernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn. veranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. 181» 60. Jahrgang. Freitag, den 17. Januar en. tr.tS. «al, irnale retsel I. nd. Uhr » M- Platz rats- r. Sferde ' ele- euer cxped. kl gfin- nuar, statt, :hren- sslven einla- «d. ht" ,u- bess. Rark ¬ id und ut: Seife im tNgS- icht, ißen ilyp- 1—- »Iiil» e 'chSfi reell. ile n ckerr» «. Der durchschnittliche JahreSarbeitSverdienst der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter ist gemäß 8 936 der ReichSversicherungSordnung für den Bezirk des unterzeichneten Versiche- rungSamleS mit Wirkung vom I. Januar 1913 ab in der nacherfichtlichen Weise neu fest gesetzt worden. Eibenstock, den 15. Januar 1913. Da- Versicherungsamt bei der Ttadt Eibenstock. über 21 Jahre versichert- unter 14 Jahren 16 bis 21 Jahre 14 bis 16 Jahre männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl M. M. M. M M. M. M. M. 950 650 750 560 460 380 300 240 DieMiedensarbeit umsonst gewesen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Frie densarbeiten nutzlos gewesen sind, daß die Sprengung der Friedenskonferenz in kurzer Zeit bevorsteht. Zwar hat sich besonders der Dreibund — und vor nehmlich Deutschland — bemüht, den streitenden Par teien goldne Brücken zu bauen, um denFriedensschlnß zu ermöglichen. Die zu überreichende Note ist auf Anraten der Dreibundmächte in eine mildere als zu nächst festgesetzte Form umgearbeitet, damit dle Tür kei leichter auf sie eingehen könne, woraus sich auch die Verzögerung in der Ueberreichung der Note erklä ren läßt. Doch scheint alle diese Mühe vergeblich ge wesen sein, da die Balkanier sowohl wie die Türken vor wie nach zu einem Abbruch der Friedensverhand lungen drängen. Die eingelaufenen Nachrichten, wen" fie auch noch so zuversichtlich abgefaßt sind, lassen kaum noch einen anderen Schluß zu: Berlin, 15. Januar. Die Botschafter in Kon stantinopel haben heute den Text der Kollektirnote, der aus Grund der Anträge mehrerer Mächte, nicht nur Deutschlands allein, geändert worden war, festgesetzt. Der jetzige Text soll eine wesentlich mildere Fassung als der ursprüngliche haben. Man darf annehmen, daß der Vorschlag einer milderen Form auf der Er wägung beruht, daß man der Pforte einen Eingang auf den Vorschlag der Mächte dadurch erleichtert, sowie verhüten will, daß die Pforte in der gegenwärtigen Situation etwa mit einem schroffen Nein antwortet. Man will vielmehr, daß sie eine Antwort geben kann, die weitere Verhandlungen und Vermittlungen mög lich machen. London, 15. Januar. Obgleich eine einseitige Sprengung der Friedenskonferenz durch die Vertreter der verbündeten Mächte nicht erwartet wird, so kann man doch die Frage auswerfen, ob sich die Regierungen der Balkanstaaten nicht mit dem Gedan ken tragen, den Wasscnstilllstand zu kündi gen und dann nach vier Tagenden Krieg wieder auf- zunehmen. Trotzdem nichts Bestimmtes verlautet, schei nen doch dahingehende Aeußerungen der verbündeten Mächte darauf hinzudeuten. London, 15. Januar. Wie ein Mitarbeiter des „Standard" erklärt, konnten die Balkandelegierten in Ihrer heutigen Sitzung noch zu keinem Schluß kommen, da sie erst das Resultat der Note der Großmächte an die Pforte abwarten wollen. Da nun die Ueberreichung der Note nicht mehr sehr lange auf sich warten lassen kann, die Balkanver bündeten von ihr aber einesteils nicht die Vorschläge voraussetzen, nach denen sie zum Friedensschluß bereit sind, andernteils indessen auch Grund zu der Annahs me zu Haden glauben, daß die Türkei die Vorschläge ter Mächte ablehnen wird, rüsten sie sich, wie auch schon in der gestrigen Nummer im Depeschentetl kurz mitge teilt, zum neuen Waffengange und halten Kriegsrat ad: Sofia, 1b. Januar. Dienstag nacht reisten alle Minister nach Mustafapascha ab, wo in Anwesenheit des Gkneralstabes und des Königs bedeutungsvolle Beratungen stattfinden sollen. Damit der Situation der Humor nicht fehle, sei hier noch eine Meldung von einer abermaligen irr tümlichen Mobilijierungsordre in Frankreich wieder gegeben: Parts, 1b. Januar. Infolge eines Irrtums ter RekrUtierungsbureaus von Rheims erhielten ge stern früh die Reservisten und Wehrleute von Vitry- les-Francois an der Marne, unweit der Ostgrenze, Einberufungsbefehle. In diesen Befehlen war bemerkt, die Betreffenden hätten sie unverzüglich zu Fuß an ih rem für die Mobilmachung bestimmten Ort einzufin- den, und sich dort bei den Militärbehörden zu melden. Sie sollten ferner für einen Tag Lebensmittel mitneh men Die Leute leisteten diesem Befehle mit größter Pünktlichkeit Folge, um, an Ort und Stelle angelangt, -u erfahren, daß ein Irrtum vorliege. Tagesgeschichte. Wentschland. — Zum Kaiser-Jubiläum. Die Stadt verordneten in München-Gladbach haben beschlossen, aus Anlaß des 2.5jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers den Bau eines Stadttheaters in Aussicht zu nehmen. Die Baukosten werden auf 1Vz Millionen Mark geschätzt und sollen zum Teil durch private Stif tungen aufgebracht werden. Drei Bürger haben be reits 150000 Mark gezeichnet. — Todes-Nachricht. Der frühere Vortragen de Rat im Reichspostamt, Wirklicher Geheimer Ober postrat Hennicke, ist Mittwoch in Berlin gestorben. Frankreich. Vor der französischen Präsidcnt- schaftswahl. Die Vollversammlung der Republi kaner trat am Mittwoch nachmittag im Palais Luxem bourg zusammen, um die Kandidaten für die Präsi dentschaft der Republik zu bestimmen. 748 Parlamen tarier hatten Einladungen erhalten Bei der Abstim mung erhielten von 633 abgegebenen Stimmen 180 Poincaro, 174 Ackerbauminister Pams, 107 Senatsprä sident Dubost, 83 Kammerpräsident Deschanel und 52 Ribot Ferner erhielten Jean Dupuy 22, Delcasss 7, Forichon 4, Clemenceau, Pichon, le la Roche und Ver net je 1 Stimme. Darauf wurde zum zweiten Wahl gang geschritten. Bei der zweiten Abstimmung der Vollversammlung der Republikaner erhielten: Poin- care 272, Pams 263, Ribot 25, Deschanel 22, Dubost 8, Jean Dupuy 7, Delcassö 3 Stimmen. Da kein Kan didat die absolute Mehrheit erlangte, findet am heu tigen Donnerstag eine dritte Abstimmung statt. — Der Kampf gegen ausländischeEy- zeugnisse in Frankreich. Zur Unterstützung der gegen die fremden, insbesondere gegen die deut schen Waren eingeleiteten Preßtreibereien brachten die nationalistischen Deputierten Denais, Leroß und Genossen in der Kammer einen Gesetzantrag ein, wo nach der öffentliche Gebrauch der Bezeichnung „fran zösisch" in folgenden Fällen untersagt werden soll: 1. Wenn die Unternehmung oder Gesellschaft einen oder- mehrere ausländische Verwaltungsräte besitzt, wenn sie eine Aweiganstalt, eine ausländische Unternehmung oder Gesellschaft ist, wenn sie mehr als 10 Prozent ausländisches Personal beschäftigt, oder wenn sie nicht ausschließlich nach französischem Gesetz geleitet wird. 2. Wenn die Waren nicht in Frankreich oder in fran zösischen Kolonien von ausschließlich französischen Un ternehmungen oder Gesellschaften erzeugt werden. Zu widerhandelnde sollen, falls sie Ausländer sind, im Wiederholungsfälle ausgewiesen werden. Ten Unter nehmungen und Gesellschaften, welche unberechtigter Weise die Bezeichnung „französisch" führen, wird eine scchsmonatliche Frist gewährt, um diese Bezeichnung aus ihren Satzungen, Firmen oder Geschäftspapieien zu entfernen. Spanien. — Zur Lage in Spanien. Im Verkaufe der Unterredungen mit dem republikanischen Führer Azcarate sprach sich der König lebhaft für die Alters versicherung aus und dafür, daß bei den Wahlen un bedingte Ehrlichkeit beobachtet werde. Ferner bekann te sich der König zu weitgehender religiöser Toleranz und zu einer Entwicklung des Unterrichts in libera lem Sinne. Aus eine Frage des Königs riet Azcarate die Führer der antidynastischen Parteien zu befra gen. Azcarate ist überzeugt, daß es den Liberalen jetzt möglich sein werde, ihr Programm in weitgehendem Sinne zu verwirklichen. »rip-li». Die Wahrheit über die Stärke der türkischen Truppen in Tripolis. Nachdem nunmehr vor wenigen Tagen die letzten türkischen Trup pen unter militärischen Ehrenbezeigungen der italieni schen Besatzung Tripolis verlassen haben, erhält man zuverlässige Nachrichten über die tatsächliche Stärke der türkischen Armee im Beginn der italienischen Ok kupation. In der ehemaligen Residenz des Wali von Tripolis, die jetzt der Sitz des italienischen Gouverne ments ist, sind amtliche Urkunden aufgefunden worden, aus denen die Stärke der türkischen Besatzung mit Si cherheit herrorgeht. Sie bestand nicht aus 30000 Mann, wie nach türkischen Angaben überall angenom men wurde, sondern aus 3500 Mann, von denen 1700 in Tripolis in Garnison standen, während sich die üb rigen auf verschiedene Orte des Landes verteilten Die Garnison von Tripolis zog sich bekanntlich nach der Landung der Italiener ins Innere zurück, wo sie durch Araberstämme verstärkt wurde, die Enver Bey mili tärisch organisierte. Ihrs Stärke mit einiger Sicher heit anzugeben, ist naturgemäß nicht möglich. Daß der schließliche Verzicht Enver Beys auf eine Fortsetz ung der Feindseligkeiten gegen Italien nach dem Fric densichluß übrigens vur teilweise auf einen Abfall der Araber zurückzuführen ist, geht aus deu neuesten Nachrichten aus Tripolis hervor, nach denen sich in den letzten Tagen wieder 8000 gut bewaffnete Araber unter El Baruni zu neuen Feindseligkeiten gegen die italienische Besatzung zusammengejchlossen haben. Es heißt, daß ihnen aus Tunis wirksame Unterstützung zuteil würde. Amerika. Eine neue Aenderung der Pana ma k a n a l b i l l. Staatssekretär Root brachte im Se nat einen Gesetzentwurf ein, die Panamakanalbill da hin abzuändern, daß aus der Vorlage die Bestimmung beseitigt wird, durch welche die amerikanischen Küsten fahrzeuge von der Zahlung der Abgaben befreit wer den sollen. Dadurch würde, wie man erwartet, di- ganze Frage aufs neue mit England zu erörtern sein. OcMchc und sächsische Nachrichten — Eibenstock, 16. Januar. Wie die „Sächsische Politische Landeskorrespondenz- an zuständiger Stelle erfährt, wird gegenwärtig im Königl. Finanzministerium die Einrich tung staatlicher Motorwagenlinien eifrig bearbeitet, doch sind bi» jetzt Beschlüsse darüber, welche Linien zurrst eröffnet wer den sollen, noch nicht gefaßt worden. Die» soll jedoch vor aussichtlich bereit» im Laufe der nächsten Woche, und zwar im Einvernehmen mit dem Königl. Ministerium de» Innern geschehen, nachdem die Vorverhandlungen zwischen beiden Ministerien abgeschloffen sein werden. Bekanntlich Hal die sächsische StaatSregierung früher selbst gegenüber der Errich tung staatlicher Kraftwagenlinien einen mehr ablehnenden Standpunkt eingenommen. Dabei war u. a., wie die den beiden Kammern zugegangene Denkschrift hervorhebt, di« Er wägung maßgebend, daß an den Staat al» Unternehmer ei ner Motorwagenlinie inbezug auf die Häufigkeit der Fahr gelegenheiten, die Billigkeit der Fahrpreise, die Ausstattung der Wagen, die Bezüge de» Personals usw. viel höhere An sprüche gestellt werden würden, al» an einen Privatunterneh mer. Infolgedessen würden Motorwagenlinien des StaateS weit geringere Aussicht auf Rentabilität haben, als ein Pri vatbetrieb. Inzwischen haben sich bekanntlich die Verhältnisse soweit geklärt, daß die StaatSregierung ihren bisherigen Standpunkt nicht mehr aufrecht erhält. DaS Königl. Finanz ministerium hat im Einvernehmen mit dem Ministerium de» Innern bereits im Laufe deS Jahres 1912 Erwägungen da rüber angestellt, welche Linien zunächst vom Staate eingerich tet werden sollen. Hierbei war in erster Linie die Dringlich keit des VerkehrSbedürfniffe», sodann aber auch weiter zu be rücksichtigen, welche Linien sich am besten für eine Erprobung des Staatsbetriebe» eignen würden. Nach diesen Erwägun Z«n ist zunächst mit in Betracht gezogen worden neben anderen eine Verbindung für Personen und Stückgut- verkebr von Plauen i. V. über Falkenstein—Auerbach— Rodewisch—Rothenkirchen nach Eibenstock, nach Befin den mit Anschluß nach Schneebera-Neustädtel und Lengen feld Reichenbach i. V. Die Linien dürften zunächst den Anfang bei der Einrichtung staatlicher Motorwaaenlinien in Sachsen machen, doch ist, wie bereit» oben erwähnt, bi» jetzt noch nicht festgesetzt, welche Linie die erste sein wird. Nach den angestellten Rentabilitätsberechnungen über die vorgesehe nen Linien wird im Königl. Finanzministerium nicht damit gerechnet, daß außer den eigentlichen Betriebskosten auch die